ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich derzeit wirklich verzweifelt bin. Ich habe für den gehobenen Verwaltungsdienst des Bundes studiert und beende mein Studium im März. Nun weiss ich nicht, wie es danach für mich weitergehen soll.
Mein Problem ist folgendes: ich bin jetzt Anfang 20 und komme ursprünglich aus dem Bodenseeraum, bin also vor drei Jahren nach NRW gezogen für mein Studium und habe meine Praktika in obersten Bundesbehörden in Berlin absolviert.
Dort habe ich unter anderem festgestellt, dass ich die Befähigung für den höheren Dienst benötige, um jemals annähernd an eine Stelle zu kommen, die mir wirklich richtig Spaß macht.
Ich habe diverse Zusatzqualifikationen in Fremdsprachen und bin sehr gut darin. Ich mag besonders das Europrecht und alle Themen, die europäisch geprägt sind. Kurz gesagt interessiere ich mich für alles, was internationalen Zusammenhang hat und Fremdsprachen beinhaltet - besonders eben europarechtliche Schwerpunkte (Richtlinien zur Gleichstellungspolitik, Binnenmarkt, etc...). Ich bin offen für Dienstreisen und mein Traum wäre es, einmal in Brüssel arbeiten zu dürfen.
Dass Volljuristen bei diesen Aufgaben bevorzugt werden (wie überall im öffentlichen Dienst) ist natürlich klar. Daher hatte ich die Idee, dass ich gerne weiterstudieren möchte (vorzugsweise Jura). Aber dieses Mal soll es für mich an eine richtige Universität gehen. Ich möchte nebenher in meinem Beruf als gD Beamtin arbeiten (in Teilzeit). Nun der Haken: ich möchte nicht mehr nach Bonn/ Berlin, sondern nach Hause zu meiner Familie. Denn mit der Doppelbelastung Studium und Beruf, kann ich nicht noch Familienheimfahrten auf mich nehmen; zudem sind mir meine Eltern sehr wichtig und außerdem ist man als A9 mit Teilzeit auch finanziell nicht sehr gut gestellt, weshalb ich mir alleine schon die Miete für eine Wohnung in den Großstädten nicht leisten könnte. Also hatte ich mit dem Gedanken gespielt, zurück nach Hause zu kommen (*freu*) und in Konstanz zu studieren. Leider habe ich die Stellenangebote auf Landes- und Kommunalebene bereits öfters durchforstet und nur etwas im Asylbereich gefunden. Asyl ist ein Gebiet, das ich mir persönlich nie vorstellen könnte. Aus diesem Grund wollte ich mich auch nie beim BAMF bewerben... Also kann es beim Landkreis auch nicht viel anders / besser sein, oder?
Ich bin gerade total verzweifelt, da ich bald fertig bin und einfach nicht weiß, wie es weitergehen soll. Die Aufgaben im gehobenen Dienst und vor allem die Stellenausschreibungen auf Bund.de sind für mich einfach nicht das Gelbe vom Ei. Dass ich nicht gleich die Traumstelle bekomme ist vollkommen klar, aber dass einfach meine Stärken gefördert werden und ich durch meine Arbeit annähernd 'erfüllt' bin und etwas gerne mache, das wünsche ich mir schon!
Was würdet ihr machen/ mir raten? Wie kann ich denn bei meiner Familie sein, studieren und arbeiten im süddeutschen Raum? Bzw. würdet ihr das ganze Vorhaben über Bord werfen und euch z. B. in der freien Wirtschaft versuchen zu bewerben und im Vertrieb z. B. etwas machen? Was haltet ihr allgemein von der Idee Jura zu studieren und in Teilzeit zu arbeiten? Würdet ihr die Bundeslaufbahn aufgeben und zum Land oder Kommune oder sollte ich versuchen, eine Bundesbehörde zu finden? Macht euch euer Beruf Spaß und erfüllt euch die Arbeit, die ihr tagtäglich macht?
Entschuldigung für die vielen Fragen. Ich sehe nur leider gerade keine Perspektive und habe einfach Angst nichts zu finden bis April...

LG