Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

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herr b
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Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von herr b »

Hallo,
bin seit knapp einem Jahr dienstunfähig erkrankt. Nach kurzer Zeit bekam ich ein Schreiben das man gemäß §26 Abs. 1 BeamtStG
meine Dienstfähigkeit überprüfen möchte. Diese Untersuchung fand nicht statt.
Kurze Zeit später kam ein erneutes Schreiben das man mich zur Begutachtung der dauernden Dienstfähigkeit zum Amtsarzt schicken
wird. Hatte dann einen Termin beim Amtsarzt bekommen. Begutachtung erfolgte, ärztliche Atteste meiner behandelden Ärzte lagen
vor. Es war ein sehr ausführliches Gespräch wo man mich dann durch die Blume gesprochen gefragt hat ob ich wieder los möchte oder
aber in die Dienstunfähigkeit gehen will.
Da ich wieder los möchte wurde in dem Gutachten geschrieben das in den nächsten 6 Monaten mit einer Herstellung der vollen
Dienstfähigkeit zu rechnen ist.
Weiterhin wurden mehrere dringende Empfehlungen in das Gutachten geschrieben. Am Anfang ging meine Dienststelle kurz auf die
Problematik ein, ich dachte mir wird geholfen. Aber dann tat sich auf einmal gar nichts mehr.
Man bot mir das BEM an, ich sollte wieder kommen und das wars.... Mittlerweile sind mehr als 6 Monate vergangen seit dem Gutachten.
Vor kurzem bekam ich die Aufforderung das man das persönliche Gespräch mit mir sucht bezüglich der Abstimmung der weiteren Ver-
fahrensweise meines dienstlichen Einsatz.
Habe jetzt einen Anwalt kontaktiert, dauert aber noch bis ich da einen Termin habe.

Für mich stellt sich die Frage was jetzt wohl weiter passieren wird. Laut Gesetz hat die Dienststelle mittlerweile ja die Möglichkeit der
Frühpensionierung. Dies möchte ich nicht. Allerdings werde ich wohl noch weiter ausfallen.
Was ist alles zu prüfen bevor man in den Ruhestand versetzt wird? Hab gelesen das anderweitige Verwendunden vorrangig zu prüfen sind
um eine Weiterbeschäftigung zu ermöglichen. Nur wie weit geht diese Prüfung, was wird geprüft?
Ich bin befördert worden...
Aus dem Dienst!
Möhrchen
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von Möhrchen »

Hallo an Alle!
Das würde mich auch Interessieren?
LG M.
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Ruheständler
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von Ruheständler »

Hallo,
von der Versetzung in den Ruhestand soll abgesehen werden, wenn eine anderweitige Verwendung möglich ist.
Für Gruppen von Beamtinnen und Beamten können besondere Voraussetzungen für die Dienstunfähigkeit durch Landesrecht geregelt werden.
(§ 26 Dienstunfähigkeit) oder (§ 44 Bundesbeamtengesetz (BBG) soweit die Rechtsgrundlage.
Der Dienstherr kann also wenn er will eine Frühpensionierung durchsetzen (meist interne Interessen von Vorgesetzten) solange er die Wartezeit von 6 Monaten einhält und der Betroffene mehr als 3 Monate dienstunfähig war.Ich weis aus eigenen Erfahrungen in meiner alten Dienststelle das man damit unbequeme Mitarbeiter losweden kann,man kann den § 26 Dienstunfähigkeit bzw.§44 BBG auch positiv,also zum Schutz des Betroffenen hinsichtlich von Führsorgepflicht u.s.w.auslegen,will damit sagen der Dienstherr kann mit diesem § das berufliche/private Geschehen ganz schön steuern.Es empfielt sich m.E. immer das offene Gespräch mit seinen unmittelbaren Vorgesetzten (sofern dieses durch eine vorhandene Vertrauensbasis überhaupt noch möglich ist) zu suchen.
Gruß Ruheständler
meine Eltern sagten damals immer wieder:Junge mach aus Deinem Leben was anständiges, Ergebnis : Feinmechaniker, Soldat,Arbeiter,Angestellter,Beamter,Pensionär,was soll ich noch vollbringen ? für kreative Vorschläge bin ich offen ... :mrgreen:
herr b
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von herr b »

Kleines Update, mit Hilfe eines Anwaltes ist man doch auf die Empfehlungen des Amtsarztes eingegangen.
Werde jetzt hoffentlich erstmal bis Mitte nächsten Jahres Ruhe haben. Bald gehts wieder zum Dienst.
Ich bin befördert worden...
Aus dem Dienst!
herr b
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von herr b »

Ich habe seinerzeit eine Abordnung über 12 Monate an eine andere Dienststelle bekommen. Diese endet demnächst. Man möchte mich seitens der aktuellen Dienststelle aber gerne weitere 12 Monate abordnen, danach über eine endgültige Versetzung nachdenken. Ich hatte nach meinem monatelangen Ausfall das Hamburger Model gemacht und verrichte meinen Dienst seit letztem Jahr wieder ganz normal. Zum Glück geht es mir wieder gut und ich bin sehr zufrieden hier.

Was ist wenn meine Stammdienststelle mit der Abordnung nicht mit macht? Habe ja eine amtsärztliches Gutachten das ich an die alte Dienstelle nicht zurück soll. Weiterhin hat man mir in meiner Beurteilung zwei mal rein geschrieben das ich aus gesundheitlichen Gründen für die Stammdienststelle nicht mehr geeignet bin!
Sollte keine weitere Abordnung erfolgen, was mach ich dann am besten? Die innerliche Unruhe fängt langsam wieder an...
Ich bin befördert worden...
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lexmark
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von lexmark »

Wenn du wieder an deiner alten Dienststelle antreten sollst, dann kannst du
es ja versuchen und kurz darauf dich wieder krank melden.
herr b
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von herr b »

Nun ja, ich werde da wohl gar nicht erst aufkreuzen. Das Gutachten vom Amtsarzt
seinerzeit sprach Bände. In meiner letzten Beurteilung der Stammdienststelle stand
ja auch das ich aus gesundheitlichen Gründen für den Dienst dort nicht mehr geeignet
bin.

Ich hoffe ich bekomme eine weitere Abordnung und dann schnell eine Versetzung
zur aktuellen Dienststelle. Da geht es mir gut und ich gehe gerne zum Dienst!
Ich bin befördert worden...
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cusun
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von cusun »

Hallo,
vielleicht kann mir jemand weiterhelfen, ich bin zurzeit total verwirrt. Sollte zum psychologischen Amtsarzt weil ich längere Zeit krankgeschrieben war wegen einem Knochenleiden. Habe aber die AU von der Hausärztin mit Psychotherapeutenausbildung bekommen ohne eine Psychotherapie, aber mit Dianose Depression. Nun sagt der Amtsarzt, dass ich eine Psychose habe, was völlig an den Haaren herbeigezogen ist, nochzumal ich keine diesbezgl. Medikamente benötige. Dem Arbeitgeber teilte er mit, dass eine psych. Erkrankung vorläge und ich deswegen eine Therapie machen solle. Daraufhin wurde ich vom Dienst entbunden mit der Verpflichtung mich einer psychiatrischen Untersuchung zu unterziehen. Da es einen Eingriff in die Persönlichkeit darstellt müssen trifftige Gründe für solch eine amtsärztliche Untersuchung vorliegen, die mir nicht genannt wurden. Von der Amtsärztin erhalte ich auch nicht das vollständige Gutachten, sondern nur den Abklatsch den der AG erhalten hat. Habe schon einige Ärzte aufgesucht, aber die Bedenken, dass diese auf das gleiche Boot der Amtsärztin springen, weil es ja Geld einbringt. Wie soll ich eine Therapie machen, wenn eine Psychose nicht vorliegt? Ein Psychologe hörte mir nicht einmal zu, einem zweiten konnte ich nicht vertrauen und ein dritter lehnte mich ab. Jetzt macht der AG Druck und ich habe erst für den 14.8.2015 einen Termin von der Hausärztin bekommen, die was von krisenintervenierten Terminen erzählt, was ja indirekt auch stimmt, die bis zum 14.08.15 stattgefunden haben sollen, seit meiner AU vom 08.04.2014. Ein anderer Psychiater könnte mir belegen, dass ich nicht DU/AU bin. Dort habe ich einen Termin am 30.7.15. Der AG will aber eine Bestätigung bis Freitag 10.7.15 von der Hausärztin, die ich ihm schon genannt habe. Soll ich einfach am 01.07.15 mit der Psychiaterbescheinigung im Amt wieder zum Dienst antreten oder wie geht es weiter wenn der Psychologe z.B. die Hausärztin für die Therapie ewig braucht oder mir keine Gesundung schreibt? Danke vielmals im Voraus.
cu sun (see you soon;-))
Torquemada
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von Torquemada »

Was möchtest du jetzt eigentlich?

Bist du gesund und kannst deinen Dienst versehen? Oder bist du einfach derzeit wirklich dienstunfähig? Da du dieses Durcheinander kaum selbst entwirren kannst, solltest du dir Rat bei einem versierten Anwalt für Verwaltungs-(Beamtenrecht) holen. Denn dein Dienstherr wird aktuelle wohl kaum einen eigenmächtigen Dienstantritt deinerseits dulden. Für ihn bist du derzeit dienstunfähig wegen einer psychischen Erkrankung. Sprich mit deiner Hausärztin und lasse dir eine aktuell gültige Bescheinigung geben.
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Ruheständler
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von Ruheständler »

Hallo cusun,
Lebensfragen dieser komplexen Art die Du hier schilderst wird Dir hier wohl keiner beantworten können,nach meiner Auffassung solltest Du wirklich
kompetente Unterstützung in Bezug einer Rechtsberatung in Anspruch nehmen,damit Dir keine gravierenden Fehler in der weiteren Vorgehensweise unterlaufen.
Viel Glück und Durchhaltevermögen
Gruß vom Ruheständler
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von Dienstunfall_L »

Hallo cusun,

1. Du hast ein Recht auf die Gutachten und aä Stellungnahmen. Also fordere das an. Wenn dir das verweigert wird, dann soll dir eine Rechtsgrundlage genannt werden, fordere die ein.
Ausnahmen gibt es bei best. psych. Erkrankungen, aber wenn dir die Verweigerung damit begründet wird, dann kann man sich die Gutachten zB an seine Hausärztin / an den behandelnden Arzt od. Psychiater schicken lassen, die den Inhalt dann vermitteln dürfen - aber das ist ein Sonderfall.
Den § kann ich dir nicht nennen, das kann ggf. ein Anwalt oder dein Landesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit.


2. Du schreibst, deine Hausärztin sei auch Psychologin (?). Hat sie dir je zu einer Therapie bzgl Psyche geraten?
Oder war die Psyche nie Thema, weil du wegen Knochen o.a. behandelt wurdest? Das habe ich noch nicht verstanden bei deinem Problem.

3. Wie die anderen schon schrieben, ist wichtig, dass du weißt, was du willst. Du schreibst, du seist durcheinander. Vielleicht haben wir bei dem Durcheinander dein Problem auch noch nicht erfasst, dann erkläre es noch einmal.

4. Die Frist ist vielleicht noch verschiebbar oder bei Hausärztin ein Nottermin machbar?

LG, L.
cusun
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von cusun »

Danke an alle.
herr b
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von herr b »

herr b hat geschrieben: Ich hoffe ich bekomme eine weitere Abordnung und dann schnell eine Versetzung
zur aktuellen Dienststelle. Da geht es mir gut und ich gehe gerne zum Dienst!
Habe eine weitere Abordnung erhalten. ABER: Ich bin vom Glauben abgefallen, habe damals
eine 12 monatige Abordnung bekommen, zur Erprobung und das beabsichtigt ist mich zu einem
nicht näher genannten Zeitpunkt zu versetzen.
Jetzt der Hammer, die "Erprobung" soll ingesamt 24 Monate dauern und dient dazu ein Votum
abzugeben ob ich für den Job noch geeignet bin.
Es war nie geplant an die aktuelle Dienststelle zu versetzt werden. Angeblich hätte mir man
das von Anfang an gesagt. Dies ist schlichtweg gelogen.
Ich bin davon ausgegangen in der aktuellen Dienststelle erprobt zu werden und dann im
besten Fall dorthin versetzt zu werden, so wurde es mir in 4 Augen Gesprächen auch immer
gesagt.
Wäre mir das so von Anfang an gesagt worden hätte ich direkt abgelehnt, außer einem Zeitgewinn
von 24 Monaten bringt mir das ganze nichts!
Ich habe auch von vertraulicher Seite erfahren das meine Stammdienststelle nicht wirklich mehr
mit mir plant und es wohl in Richtung Frühpensionierung gehen wird. Das hatten die ja damals ja
schon nicht geschafft, hatte zum Glück einen Anwalt mit der Sache betraut.

Muss ich nicht darüber informiert werden das die Erprobung ausschliesslich dazu dient zu prüfen
ob ich in diesem Beruf noch dienstfähig/einsatzfähig bin?
Ich bin befördert worden...
Aus dem Dienst!
herr b
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Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von herr b »

Ich *push* das mal, habe leider noch keine Antwort auf meine vorherige Frage erhalten.
Ich bin befördert worden...
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egyptwoman
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Wohnort: Hurghada/Ägypten

Re: Wie ist der weitere Ablauf, womöglich Frühpensionierung?

Beitrag von egyptwoman »

Zu deiner letzten Frage: Ja, das hätte dir mitgeteilt werden müssen.
Es wird dir wahrscheinlich wieder nur der Gang zum Anwalt bleiben. Was mich etwas verwundert ist die Länge der Erprobung: 24 Monate um zu prüfen ob du noch für den Dienst geeignet bist kommen mir etwas sehr lang vor. Würde da mal nen Anwalt fragen wie die rechtliche Lage ist, so wie du das schreibst sieht das eher nach ner Versetzung aus, die du ja offenbar nicht wolltest und man es auf diesem Weg nun versucht dich in eine andere Dienststelle zu versetzen.

egyptwoman
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