Frühpensionierung

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crimo110
Beiträge: 7
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Frühpensionierung

Beitrag von crimo110 »

Hallo, ich weibl., 48 Jahre alt, POK'in, Landesbeamtin in Berlin, trage mich schon irgendwie mit dem Gedanken nach 27 Dienstjahren einfach alles hinzuschmeißen. Kann einfach nicht mehr. Gerade die Dienststelle gewechselt und auf der neuen sieht es auch nicht besser aus. Chronisch unterbesetzt, man wird einfach verheizt, keine Perspektiven. Quäle mich morgens hin mit unguten Gefühlen - bin einfach platt.
Muss ich jetzt erstmal zum Arzt meines Vertrauens und wie geht es dann weiter?? Da ich ja im Kollegenkreis nicht so nachfragen will, wende ich mich hier an die Forum-Mitglieder, in der Hoffnung, eine Antwort zu erhalten, die auch nachzuvollziehen ist. Ich habe echt keine Ahnung, wie die nächsten Schritte aussehen sollen.
Und wie hoch wäre dann evtl. die Pension und die Dauer, bis das alles abgehandelt ist. Ein körperliches Gebrechen habe ich nicht, aber die seelische Qual reicht mir echt aus.

Danke für ehrlich gemeinte Antworten.
Torquemada
Moderator
Beiträge: 3964
Registriert: 4. Jul 2012, 13:08
Behörde: Ruheständler und Privatier
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Re: Frühpensionierung

Beitrag von Torquemada »

Erstmal ist es ja so, dass es laut Statistiken von Krankenkassen, Rentenversicherungen und Statistischem Bundesamt gerade im Alter von Ende 40 sehr viele Leute mit Burn-Out und sonstigen Zusammenbrüchen erwischt. Vielfach hat man Stress und Frust viele Jahre lang noch durchgehalten, aber in diesem Alter scheint Homo sapiens in den modernen Industrieländern einfach sehr anfällig zu sein. Du bist also kein Einzelfall.

Hier Ratschläge zu geben, wie das alles abläuft, würde wieder solche dauernden Beamtenkritiker etc. auf den Plan rufen.
Entscheidend ist, ob du erstmal eine Pause brauchst oder ob du quasi den Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit anstrebst. In letzerem Fall geht es darum, ob du noch möglichst lange deine reguläre Besoldung kassieren möchtest oder relativ rasch in Ruhestand willst.

Der erste Schritt ist natürlich, dass du arbeitsunfähig bist. Ohne das geht nichts.


Zur Versorgungslage der Berliner Beamten musst du dich mal schlau machen.

http://www.berlin.de/landesverwaltungsa ... ng/fragen/

Ich kann irgendwie im Internet das Beamtenversorgungsgesetz für Berlin nicht abrufen (komisch). Wenn es aber bei den Zurechenzeiten analog dem Bundesbeamtenversorgungsgesetz ist, könntest du mit einer Pension vor Steuern und privater Krankenkasse von ca. 1800 Euro rechnen. Das gilt für eine Unverheiratete.

Steuer dann ungefähr 160 Euro. Die Höhe deiner Krankenkasse kenne ich nicht. Viel Spaß beim Rechnen. Wenn du eine Dienstunfähigkeitsversicherung hast, musst die diese als abgekürzte Leibrente mit dem Anteil (ergibt sich aus Restlaufzeit) auch noch steuerlich berücksichtigen.
wollewolle
Beiträge: 24
Registriert: 30. Aug 2014, 21:42
Behörde:

Re: Frühpensionierung

Beitrag von wollewolle »

mein beileid-ähnlicher zustand der sofortigen kündigung habe ich ab und an auch (siehe meinen beitrag "beurlaubung ohne bezüge).......

ich halte (bedingt durch galoppierende altersmilde) die füße still und bereite meinen exit mit 63 vor. kann fachlich nix genaues sagen, empfehle aber wie schon gesagt eine "pensionsauskunft" einzuholen. die besoldungsstelle reagiert i.d.r. auch (muss sie wohl). ich habe wg. "zusätzlicher privater altervorsorge " auskunft erbeten.

v g wollewolle
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