vom Finanzamt zur Stadt?

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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cheetah
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vom Finanzamt zur Stadt?

Beitrag von cheetah »

Hallo zusammen,
ich bin Finanzbeamtin (m.D.) auf Lebenszeit und das mit einer Versetzung an mein Wunschamt kann ich knicken....das kann sich ja noch um Jahre handeln...So langsam werde ich ungeduldig...und so wie es bei uns derzeit und künftig aussieht sind wir unterbesetzt - da lassen die mich doch so schnell nicht gehen...
Jetzt gibts zwei Stellenanzeigen beim Landratsamt in der Stadt in die ich gerne möchte. Die Stellen sind auch in meiner Besoldungsgruppe ausgewiesen. Das wär doch jetzt mal eine Chance zum Bewerben oder?? Natürlich hab ich nicht die Ausbildung in der öfftentlichen Verwaltung, aber vielleicht nehmen sie ja auch jemand aus der Finanzverwaltung.? Immerhin kann man sich ja neu einarbeiten.
Hat da jemand Erfahrungen bzgl. eines Behördenwechsels oder auch mit der derzeitigen Dauer der Versetzungsanträge bei den Finanzämtern??
Wär über paar Tipps und Meinungen dankbar.
Viele Grüsse!
Conny
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Re: vom Finanzamt zur Stadt?

Beitrag von Conny »

Warum sollte Dich eine unterbesetzte Dienststelle freiwillig gehen lassen?

Bewirb Dich und wenn Sie Dich wirklich nehmen würden, nimmst Du halt die neue Urkunde und gut.
Theoretisch! In der Praxis stehen Deine Chancen wohl eher schlecht. Das müßte dann schon ein Ort sein, an den niemand hin will.
So etwas kannst Du aber nur erfahren, wenn Du es versuchst. Also einfach machen!

Gruß
Conny
cheetah
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Re: vom Finanzamt zur Stadt?

Beitrag von cheetah »

danke für deine Meinung, Conny! Du hast natürlich Recht und meine drei Bewerbungen hab ich bereits abgeschickt. Jetzt muss ich nur noch abwarten....Immerhin hab ich von meiner Seite aus etwas getan -den Rest haben andere zu entscheiden!
accuracy
Beiträge: 12
Registriert: 5. Dez 2012, 18:38
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Re: vom Finanzamt zur Stadt?

Beitrag von accuracy »

Ich wollte mal aus gleichen Gründen von einer "unteren Landesbehörde" (mittlerer technischer Dienst auf Lebenszeit) mangels Versetzungsmöglichkeiten zu einer Kreisverwaltung wechseln. Damals hatte ich - es gab noch keine Stellenausschreibung - mit zur Personalabteilung durchgefragt und mit dort persönlich vorgestellt und meine Bewerbungsunterlagen mitgebracht. Der Personalchef hatte Zeit und es war ein angenehmes Gesprächsklima!

Angeblich war auch eine passende Stelle in Planung. Er zeigte aufgrund meiner Ausbildung (Handwerksmeister und Laufbahnprüfung im mittleren technischen Dienst) großes Interesse. Eine Einstellung war aber ohne Ausschreibung und Auswahlverfahren nicht möglich. Musste also das Auswahlverfahren abwarten!

Die Stelle hatte dann ein anderer Bewerber bekommen. Aber was dich interessieren dürfte wäre die Aussage des Personalchefs zum Wechsel von der Landesverwaltung zur Kommunalverwaltung. Denn damals gab es bei den technischen Laufbahnen angehobene Anwärterbezüge, wenn man sich verpflichtete 5 Jahre bei der betreffenden Verwaltung zu bleiben. Der Landrat ist ebenso wie damals andere Landesbehörden auch eine untere Landesbehörde. In sofern hätte ich nichts ans LBV zurückbezahlen müssen!

Für den Fall, dass ich nach dem Auswahlverfahren eingestellt werden soll, kündigte der Personalchef mir an, mir eine Ernennungsurkunde auszuhändigen und damit wäre die meines letzten Dienstherr hinfällig. Sie hätten soetwas schon ein paarmal gemacht. Könnte sein dass der Regierungspräsident meckert, die wäre aber weiter nicht schlimm, weil ich bis dahin ja schon meine neue Ernennungsurkunde in den Händen halten würde.

Diese Geschichte liegt schon lange zurück. Trozdem bin ich heute noch überzeugt davon, dass es ein ehrliches und offenes Vorstellungsgespräch war und ein anderer Bewerber vielleicht beim Personalrat bessere Karten hatte.

Meines Erachtens lohnt es sich auf jeden Fall, persönlich eine Bewerbung abzugeben.

PS: Bin dann bei meiner alten Stelle geblieben und nach meinem 4. Versetzungesantrag 18 Monate später - als der letzte von 6 ausgebildeten Anwärtern - an meinen Wunschstandort versetzt worden und habe mittlereweile auch eine Aufstiegslehrgang ich den gehobenen technischen Dienst mit Laufbahnprüfung abgeschlossen! (Die ursprüngliche Verwaltung wurde 1994 aufgelöst und deren Nachfolger ist 2006 aufgelöst worden und nun arbeite ich bei einer Landesmittelbehörde.)
cheetah
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Re: vom Finanzamt zur Stadt?

Beitrag von cheetah »

vielen Dank für deine Infos!! Ich bleib auf jeden Fall dran und bin mal gespannt was sich nach der Bewerbungsfrist Anfang August tut...vielleicht klappts ja tatsächlich.... Also finanzielle Nachteile dürfte es ja keine geben, wenn ich weiterhin in meiner Besoldungsgruppe eingestellt werde oder? Die Altersstufe müsste ja auch so übernommen werden wie sie bei mir zur Zeit ist oder? (mal abgesehen, dass das ja eh diskriminierend ist)
accuracy
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Re: vom Finanzamt zur Stadt?

Beitrag von accuracy »

Mit deiner Einstellung bei deiner Ausbildungsbehörde wurde dein Besoldungsdienstalter festgelegt. Daran ändert sich "eigentlich" nichts mehr! Du musst nur darauf achten, dass du in der gleichen Besoldungsgruppe eingestellt wirst. Denkbar wäre sogar, eine Einstellung auf einer höherwertigen Stelle mit einer anschließenden Beförderung (nach einem Jahr)! Zum Beisipel: eigene Stelle A8 neue Stelle A9 oder sogar A9z!

PS: Entschuldige die Schreib/Tippfehler meines letzten Beitrages - hatte diesen zwischendurch hierein gehackt!
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