Krankenstand von Beamten

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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tiefenseer
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Re: @ Tiefenseer

Beitrag von tiefenseer »

Hallo @,

zu meinem Beitag von heute morgen möchte ich noch folgenden Gedanken nach schieben.

Ich habe das Angebot von Marius genutzt und wir haben miteinander telefoniert.
DANKE :D Marius für dieses Gespräch.

Worum geht es hier eigentlich mit dieser Anfrage seinerseits?

Es geht nicht darum der Bevölkerung auf zu zeigen (wie hat es schäferhund so schön formuliert) wie Beamte die "soziale Hängematte" auskosten.
Es geht darum das wahre Bild der Beamten au zu zeigen.
Hier im Forum gibt es eine Unmenge an Unzufriedenheit von Beamten. Nagelt mich bitte nicht fest, wenn ich in der Aufzählung etwas vergessen habe. Da sind die B. bei der Telekom die ausgegliedert wurden, Postbeamte, die wie eine Nummer von A nach B geschoben werden, Fw-Leute, die um ihre Schichtzulage vor Gericht streiten und was weiß ich nicht noch alles. Jeder für sich sollte mal an einer Zufreidenheitsskala einschätzen, wie wohl er/sie sich tatsächlich fühlt.
Es gibt nachwievor Unmengen an Voruteilen ggü. Beamten. Oftmals wissen viele garnicht, wo es überhaupt alles Beamte gibt, die Tag ein Tag aus ihre Arbeit tun und in den wenigsten Fällen innerhalb ihres Bereiches Annerkennung dafür ernten. Geschweige denn Anerkennung Seitens der Bevölkerung erfahren.
Darum geht es bei diesem Fernsehbeitrag.
Ohne es tatsächlich zu ahnen wird man mit dem Eid zum Sklaven seines Dienstherren. Er im späteren Beamtenleben erlebt es jeder in unterschiedlicher Intensität und Ausmaß.

Es wird für Marius ein steiniger Weg werden, Beamte zu finden, die bereit sind vor der Kamera dazu etwas zu sagen.
Jeder von uns weiß, wie man mit einem "Nestbeschmutzer" umgeht.

Kurt47 - Du hast geschrieben:
kurt47 hat geschrieben:@ Tiefenseer
Selbstverständlich habe ich schlechte Erfahrungen mit den Medien gemacht. Da wurde und wird wiederholt mit gezielten Fehl- und Falschinformationen Stimmung gegen die Beamten gemacht. Die Wirkung in der Bevölkerung und in der Politik wird dabei nicht verfehlt.
Das ist leider eine Binsenweisheit und wiederholt sich regelmäßig in Zeiten der allgemeinen Volatilität am Arbeitsmarkt.
Wer dabei dann mit Viertel- und Halbwissen publiziert handelt grob fahrlässig.
Eine „unverschämt üppige“ Gehaltserhöhung, die aus vorher Weggenommenem besteht ist ein (un)schönes Beispiel dafür.

Das ist meine Erfahrung die natürlich keiner teilen soll und muss.
Nach Deiner Schilderung scheint das eine allgemeine Verärgerung darüber zu sein, was berichtet wurde.
Einen persönlichen negativen Angriff der Presse Dir ggü. entnehme ich daraus nichts.
Ich ärgere mich auch über manche so doch abenteuerlich anmutenden Berichterstattungen. Aber deshalb gleich die Medien zum Schaffot zu tragen...das ist denn doch des Guten zu viel....

Bereits dieser von Dir erwähnte Beitrag seigt doch, wie schwer es für die Berichterstattung ist Wahrheiten auf zu decken.
Wenn in dem Beitrag nichts über die PKV erwähnt wurde -dann wußten sie es scheinbar nicht besser. Woher auch?

Mit meiner Lebensgeschichte und den daraus resultierenden Gesprächen mit Menschen außerhalb des öff. Dienstes habe ich viele Male in entsetze Gesichter geschaut und habe Unverständnis geerntet über die Strukturen und gesetzlichen Vorschriften, die ein Beamter unterliegt.
Manch einer hat spontan geäußert - gut das ich nicht diesen Weg gegangen bin.

Warum nun kommt der gelbe Schein so häufig?
Weil persönliche Erwartungshaltungen nicht erfüllt wurden. Der Arbeitsaufwand Jahr um Jahr größer wird und keine personelle Aufstockung erfolgt. Gehaltserhöhungen in der freien Wirtschaft schneller steigen als im öffentlichen Dienst. Unerwartete Lebensverhältnisse sich ändern, die einer Veränderung bedürfen und von den Vorgesetzten ignoriert werden.
Es gibt sicherlich noch viele weitere Beispiele. (Mir fällt im Moment keines mehr ein)

Also - noch einmal - ein schönes WE allen

Tiefenseeer
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kurt47
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Re: @Tiefenseer

Beitrag von kurt47 »

Du schreibst:
"Warum nun kommt der gelbe Schein so häufig?
Weil persönliche Erwartungshaltungen nicht erfüllt wurden. Der Arbeitsaufwand Jahr um Jahr größer wird und keine personelle Aufstockung erfolgt. Gehaltserhöhungen in der freien Wirtschaft schneller steigen als im öffentlichen Dienst. Unerwartete Lebensverhältnisse sich ändern, die einer Veränderung bedürfen und von den Vorgesetzten ignoriert werden.
Es gibt sicherlich noch viele weitere Beispiele. (Mir fällt im Moment keines mehr ein)"

Und schon ist der Interviewte in die Falle getappt.

Der Gelbe Schein wird vom Arzt nicht ausgefüllt und mit einem Stempel versehen "Weil persönliche Erwartungshaltungen nicht erfüllt werden und der Arbeitsaufwand Jahr um Jahr größer wird und keine personelle Aufstockung erfolgt" sondern weil der Beamte arbeitunfähig erkrankt ist.
Würde die obige Indikation ausreichen, wäre gut die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung im Krankenstand. Die starke Zunahme der psychischen Erkrankungen ist zwar statistisch nachgewiesen, bezieht sich allerdings auf die gesamte Arbeitswelt.

Für den operationellen Schichtdienst fällt die Argumentation ohnehin durch, weil man mit dem Verhalten die übrigen Kollegen in Mitleidenschaft - im wahrsten Sinne des Wortes - ziehen würde.

Dieses Argument das als "Jammern auf hohem Niveau" in der Privatwirtschaft ankommen wird also bitte nicht in meinem Sinne verwenden, dagegen verwahre ich mich.
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Ossikind
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Re: Krankenstand von Beamten

Beitrag von Ossikind »

Also ich red mal von Kostenstellen (hihi, alter Controller,
Da gibbet es DSt.. von ca 40-45 5 Krankenstand in Monat. Keine Verarsche.
Früher konnten Frauen kochen wie meine Mutter, heute können sie saufen wie mein Vater!
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Hauseltr
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Re: Krankenstand von Beamten

Beitrag von Hauseltr »

Warum nun kommt der gelbe Schein so häufig?

Den habe ich als DB Beamter nie bekommen!
kurt47
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Re: Krankenstand von Beamten

Beitrag von kurt47 »

Hauseltr hat geschrieben:Warum nun kommt der gelbe Schein so häufig?

Den habe ich als DB Beamter nie bekommen!
Tja warum wohl?

Wenn Kollege Maier bei der DB den Gelben Schein bekommt weil er in letzter Zeit das Gefühl hat, der Tag müsste 27 Stunden haben, dann muss Kollege Müller einspringen, den das Gefühl beschleicht der Tag müsste 29 Stunden haben - so einfach ist die Erklärung.

Ergo: Kollege Maier verzichtet auf den Gelben Schein und beisst sich durch.
kreisverkehr
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Re: Krankenstand von Beamten

Beitrag von kreisverkehr »

Hauseltr hat geschrieben:Warum nun kommt der gelbe Schein so häufig?

Den habe ich als DB Beamter nie bekommen!

Tja, wer so zufrieden ist wie du, und mit den Jahren immer noch zufriedener wird, .... der ist halt auch nicht krank gewesen und konnte noch nicht mal den Eindruck erwecken!

:lol:
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Hauseltr
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Re: Krankenstand von Beamten

Beitrag von Hauseltr »

kreisverkehr hat geschrieben:
Hauseltr hat geschrieben:Warum nun kommt der gelbe Schein so häufig?

Den habe ich als DB Beamter nie bekommen!

Tja, wer so zufrieden ist wie du, und mit den Jahren immer noch zufriedener wird, .... der ist halt auch nicht krank gewesen und konnte noch nicht mal den Eindruck erwecken!

:lol:
Da gab es keinen gelben Schein, sondern ein extra Formular! Dafür darf man als DB Beamter auch durchschnittlich 10 % der Arztrechnungen (außer Krankenhaus!) selber bezahlen, der KVB Beitrag (incl. Familienmitglieder) liegt bei ca. 210,00 € + Pflegeversicherung im Monat. Das ist allerdings abhänging von der Besoldungsgruppe.

Meine letzte Erstattung liegt jetzt ca. 3 Jahre zurück, Zahnersatz ausgenommen. Ich hoffe, das bleibt so! :D
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tiefenseer
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Re: @Tiefenseer

Beitrag von tiefenseer »

Tja Kurt47...
Du scheinst zu der Gruppe Beamter zu gehören, die pünktlich um 08.00 Uhr das Büro auf schließen, die Kaffemaschine anschmeißen und die Brotbüchse in den Kühlschrank stellt. Den Wecker stellst, damit Du die Mittagspause nicht verpaßt und pünklichst das Büro wieder verläßt um in den wohlverdienten Feierabend zu gehen...dazwischen mal Akten von A nach B bewegst und feststellst, wie fleißig Du doch gewesen bist...

Anders kann ich Deine Argumentationen nicht deuten....

Was ist operationellen Schichtdienst ? Kopf kratz ...grübel...
kurt47 hat geschrieben:Du schreibst:

Für den operationellen Schichtdienst fällt die Argumentation ohnehin durch, weil man mit dem Verhalten die übrigen Kollegen in Mitleidenschaft - im wahrsten Sinne des Wortes - ziehen würde.

Dieses Argument das als "Jammern auf hohem Niveau" in der Privatwirtschaft ankommen wird also bitte nicht in meinem Sinne verwenden, dagegen verwahre ich mich.
Der Jammerer scheinst eher Du zu sein. Wobei ich den Sinn des Satzes bisher noch nicht verinnerlicht habe?...grübel...
Du hast immer noch nicht begriffen, dass es Bereiche gibt wo Kollegen und Kolleginnen fast auf dem Zahnfleisch laufen und niemanden interessiert es. Die etwas bewegen wollen und gegen verschlossene Türen rennen...


Nun ja es muß halt Menschen geben...wie Deiner einer....
Ärgere Dich nicht über Deine Fehler und Schwächen, ohne sie bist Du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr.
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Ossikind
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Re: @ Tiefenseer

Beitrag von Ossikind »

tiefenseer hat geschrieben:
Ich habe das Angebot von Marius genutzt und wir haben miteinander telefoniert.
DANKE :D Marius für dieses Gespräch.
Es wird für Marius ein steiniger Weg werden, Beamte zu finden, die bereit sind vor der Kamera dazu etwas zu sagen.
Jeder von uns weiß, wie man mit einem "Nestbeschmutzer" umgeht.
Selbstverständlich habe ich schlechte Erfahrungen mit den Medien gemacht. Da wurde und wird wiederholt mit gezielten Fehl- und Falschinformationen Stimmung gegen die Beamten gemacht. Die Wirkung in der Bevölkerung und in der Politik wird dabei nicht verfehlt.
Yepp, volle Zustimmung. Aber vioelleicht rufe ich Marius auch noch an. es sollendlich mal Klarheit in diesen verdammten Amtstuben geschaffen werden.
Früher konnten Frauen kochen wie meine Mutter, heute können sie saufen wie mein Vater!
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Ossikind
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Re: @ Tiefenseer

Beitrag von Ossikind »

tiefenseer hat geschrieben:
Ich habe das Angebot von Marius genutzt und wir haben miteinander telefoniert.
DANKE :D Marius für dieses Gespräch.
Es wird für Marius ein steiniger Weg werden, Beamte zu finden, die bereit sind vor der Kamera dazu etwas zu sagen.
Jeder von uns weiß, wie man mit einem "Nestbeschmutzer" umgeht.
Selbstverständlich habe ich schlechte Erfahrungen mit den Medien gemacht. Da wurde und wird wiederholt mit gezielten Fehl- und Falschinformationen Stimmung gegen die Beamten gemacht. Die Wirkung in der Bevölkerung und in der Politik wird dabei nicht verfehlt.
Yepp, volle Zustimmung. Aber vielleicht rufe ich Marius auch noch an. es soll endlich mal Klarheit in diesen verdammten Amtstuben geschaffen werden.
Früher konnten Frauen kochen wie meine Mutter, heute können sie saufen wie mein Vater!
kurt47
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Re: @sorry Tiefenseer

Beitrag von kurt47 »

tiefenseer hat geschrieben:Tja Kurt47...
Du scheinst zu der Gruppe Beamter zu gehören, die pünktlich um 08.00 Uhr das Büro auf schließen, die Kaffemaschine anschmeißen und die Brotbüchse in den Kühlschrank stellt. Den Wecker stellst, damit Du die Mittagspause nicht verpaßt und pünklichst das Büro wieder verläßt um in den wohlverdienten Feierabend zu gehen...dazwischen mal Akten von A nach B bewegst und feststellst, wie fleißig Du doch gewesen bist...

Anders kann ich Deine Argumentationen nicht deuten....

Was ist operationellen Schichtdienst ? Kopf kratz ...grübel...
kurt47 hat geschrieben:Du schreibst:

Für den operationellen Schichtdienst fällt die Argumentation ohnehin durch, weil man mit dem Verhalten die übrigen Kollegen in Mitleidenschaft - im wahrsten Sinne des Wortes - ziehen würde.

Dieses Argument das als "Jammern auf hohem Niveau" in der Privatwirtschaft ankommen wird also bitte nicht in meinem Sinne verwenden, dagegen verwahre ich mich.
Der Jammerer scheinst eher Du zu sein. Wobei ich den Sinn des Satzes bisher noch nicht verinnerlicht habe?...grübel...
Du hast immer noch nicht begriffen, dass es Bereiche gibt wo Kollegen und Kolleginnen fast auf dem Zahnfleisch laufen und niemanden interessiert es. Die etwas bewegen wollen und gegen verschlAnders kann ich Deine Argumentationen nicht deuten....

Was ist operationellen Schichtdienst ? Kopf kratz ...grübel...
kurt47 hat geschrieben:Du schreibst:

Für den operationellen Schichtdienst fällt die Argumentation ohnehin durch, weil man mit dem Verhalten die übrigen Kollegen in Mitleidenschaft - im wahrsten Sinne des Wortes - ziehen würde.

Dieses Argument das als "Jammern auf hohem Niveau" in der Privatwirtschaft ankommen wird also bitte nicht in meinem Sinne verwenden, dagegen verwahre ich mich.
Der Jammerer scheinst eher Du zu sein. Wobei ich den Sinn des Satzes bisher noch nicht verinnerlicht habe?...grübel...
Du hast immer noch nicht begriffen, dass es Bereiche gibt wo Kollegen und Kolleginnen fast auf dem Zahnfleisch laufen und niemanden interessiert es. Die etwas bewegen wollen und gegen verschlossene Türen rennen...


Nun ja es muß halt Menschen geben...wie Deiner einer....
ossene Türen rennen...


Nun ja es muß halt Menschen geben...wie Deiner einer....[/quote]

Sorry Tiefenseer, da war ich wohl etwas unscharf und will die Begriffe etwas transparenter machen.
Operationeller Schichtdienst bzw. Wechselschichtdienst heisst Tag-Früh-Spät-Nachtdienst.
Die trifft man bei der Daseinsvorsorge allenthalben, in der äußeren und inneren Sicherheit (Buwe, Polizei, Zoll) bei der Verkehrs und Flugsicherheit, bei Wasserstraßen, bei Lebensmitteln, bei Trinkwasser.
Wenn in diesen Bereichen eine Kollegin und ein Kollege ausfällt muss eine andere oder ein anderer einspringen. Wenn diese oder dieser am Vortag gerade aus der Schichtfolge kommt .... deshalb das Wort Mitleidenschaft.

Die 08-Uhr Kaffeekocherei und die Aktenschiebereien kenne ich auch nicht von unserer Tagesdiest-Verwaltung und weise deshalb die Unterstellungen aufs Schärfste zurück.

Das ist nun ein Diskussions-Niveau bei dem sich der Aufenthalt nicht mehr lohnt.
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tiefenseer
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Re: Krankenstand von Beamten

Beitrag von tiefenseer »

Tja Kurt47...wie heißt es so schön bereits in der Bibel...wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein...

Soweit ich mich erinnere warst Du es, der die Anfrage und deren Inhalt von Marius schärftens kritisiert hat und daran kein gutes Haar gelassen hat. Ich habe mich lediglich auf Dein Niveau begeben.

Entweder liegt es daran, dass ich schon etliche Jahre aus dem aktiven Dienst raus bin und sich neue Begriffe eingebürgert haben. Ich kenn lediglich den operativen und den administrativen Dienst, welcher sich als Schichtdienst oder Bürodienstzeit darstellt.
Die Bezeichnung operationeller Schichtdienst ist mir neu.

Und - Kurt47 - ich war viele viele Jahre im operativen Dienst, d.h. im 12/24 Std. Dienst, tätig und weiß was es heißt eine(n) erkrankten Kollegin(innen) neben mir zu haben. Der/die war spätestens 2 Stunden nach Dienstbeginn wieder auf der Dienststelle oder gar vom WL nach Hause geschickt wurden.
Krank sein bedeutet - nicht mehr zu 100% fit zu sein und zu 100% für den Kollg. in die Bresche zu schlagen...das hat was mit hoher Eigengefährdung etwas zu tun.
Aber Du scheinst ja vom ganzen Thema recht wenig begeistert zu sein. Deine Entscheidung Dich von dieser Diskussion fern zu halten - das halte ich für einen weisen Entschluss....

Schönen Sonntag allen
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kurt47
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Re: @ Tiefenseer - na ja ;-))

Beitrag von kurt47 »

Nun denn Tiefenseer - da lag ich wohl richtig mit meinem niveaubegründeten Ausstieg ;-)))

Der bzw. Herr Duden meint:

operationeller Betrieb

täglicher Betrieb, Anwendungsbetrieb
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Hauseltr
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Re: Krankenstand von Beamten

Beitrag von Hauseltr »

Was stand über 30 Jahre in meinem jährlichen Lohnsteuerausgleichantrag? Bescheinigt von der Dienststelle.

Herr x. leistet regelmäßig unregelmäßigen Wechseldienst.
ich bins
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Re: Krankenstand von Beamten

Beitrag von ich bins »

Hallo zusammen,

leider wird das Anliegen von Marius etwas stark von vielen Aussagen über "Kollegen" beherscht die es in jeder Behörde bzw. jedem Betrieb gibt. Vielleicht sollte man deshalb wieder in die normale Spur kommen.

Ich bin zwar nicht in Berlin tätig, habe aber auch meine Erfahrungen gemacht und Einschätzungen getroffen.

Die Besoldungsstruktur in Berlin bzw. Brandenburg finde ich persönlich auch nicht angemessen, dies allerdings verstärkt in die Beurteilung des Krankenstandes zu bringen, ist mir ein bisschen zu einfach gedacht.

Ich komme aus NRW und sehe den hohen Krankenstand aus einem anderen Blickwinkel.

1. Ich denke das der Schichtdienst einen großen Teil der Belastung ausmacht. Früh-, Spät,- und Nachtdienst in wöchentlichem Wechsel, ohne entsprechende Ruhezeiten sind allseits bekannt.
Viele meiner Kollegen klagen über Zerschlagenheit und Schlafproblemen nach dem Nachtdienst. Entsprechende Freischichten können bzw. werden nicht gewährt um den Dienstablauf aufrecht zu erhalten.
Freitag Morgens aus dem Nachtdienst und Montags wieder in den Frühdienst ist da schon fast ein Normalfall. Bei der Polizei ist es sogar noch drastischer, zumindest wurde mir es im Gespräch so erklärt.
2 Tage Früh,2Tage Spät, 2 Tage Nacht und dann 1 tag frei...( wie gesagt , ich weiss es nicht genau, Betroffene können bestimmt mehr dazu sagen )

2. Die Wochenend- bzw. Feiertagsdienste.....in meiner Behörde ist der 14-tägige Wochenenddienst die Regel. Dies belastet einen auch...Familie und Freizeit leiden klar darunter.
Wenn man sich zb. sozial in der Fußballjugend engagiert, kann man nicht alle 14 Tage bei den Spielen, bzw. unter der Woche beim Training fehlen...
Das Familienleben leidet auch darunter wenn man in der Spätschicht ist und die Kinder nur morgens beim Frühstück und abends im Bett sieht....Die Frau bleibt so bei vielen Dingen alleiniger Entscheidungsträger und das belastet emotional
sehr. ( Ein Gespräch mit dem Ehepartner über die Wahrnehmung der Frau zum Beruf des Mannes und der psychischen Situation ist vielleicht für die Reportage auch interressant).

3. Beförderungssystem...mein Lieblingsthema...die Undurchschaubarkeit der Beurteilungen...neuerdings ein Punktesystem das noch unpersönlicher ist...Viele Kollegen leiden unter der Anspannung vor der Neubesetzung der Stellen.
Von A7 nach A8 ...netto gerade mal ca. 70 €...dafür wird,solange das Bewerbungsverfahren läuft, in den Kaffeerunden gerne gemutmasst WER sich beworben hat ? Wiso gerade DER sich beworben hat ? ( hier werden dann gerne die
Negativaspekte die man über die Person weiß ( Untreue,Eheprobleme,Suchtproblematik,Fehlzeiten etc....meist ohne WIRKLICHES Wissen), gerne im Beisein von Personen die an der Stellenbesetzung beteiligt sind, ausgetauscht.

Wenn das Besetzungsverfahren abgeschlossen ist, macht der Nichtberücksichtigte sich grosse Gedanken warum ER es gerade nicht geworden ist. Klare Aussagen warum man es nicht geworden ist bekommt man von seinem direkten
Vorgesetzten natürlich nicht....die Wahrscheinlichkeit das man sich nun aus Trotz krank melden würde ist ja gerade entsprechend hoch...und dann hätte man ja wieder ein Dienstplanproblem....und man will ja schließlich als, z.b.
Bereichsleiter, auch mit "schwierigen Kollegen" umgehen können...ist ja wieder für das eigene Bewerbungsverfahren wichtig.... ein Schei** - Kreislauf aufgrund eines schlechten Beurteilungssystems...

Der die Stelle dann erhalten hat, muss meist indirekt mit, ich sag mal "Mobbing", leben. Demjenigen wird Schleimerei, Vettern- oder Fahrgemeinschaftswirtschaft oder schlicht A****kriecherei unterstellt. Falls die Stelle mit einer neuen
Position inne ist, werden da durchaus auch Steine in weiteren Berufsalltag in den Weg gelegt.

Ich persönlich gehe davon aus ,das diese Situationen stark an der Psyche zerren...und viele psychische Krankeiten tragen sich dann in körperlichen Krankeiten weiter....so werden zumindest viele Krankeiten diagnostiziert.

4. Streß....einige Kollegen sind in Ihrem Arbeitsbereich schlicht falsch eingesetzt...Manche haben Probleme schnelle Entscheidungen zu treffen...man macht sich Gedanken ob man Fehler macht die nachher kritisiert werden , die Punkt 3
beeinflussen können, oder in der Situation , ....schlicht von anderen negativ beurteilt werden.
Polizei- ,Strafvollzug-, Zoll- und andere Beamte müssen sich mit schwierigen Menschen auseinandersetzen.
Suicidsituationen,Körperlichen Zwang ausüben, sich beleidigen lassen ect..... , Sucht- und psychisch Kranke die einen vor Situationen stellen denen
nicht "alle" Beamten ein gesundes Selbstbewusstsein, körperliche Fitness und "innere Ruhe" entgegenzusetzen haben. Klar gibt es dafür vom Arbeitgeber Hilfe....diese ist aber nicht für jeden hilfreich, da meist Personen aus dem näheren
Arbeitsumfeld beteiligt sind...wer mag da schon über Ängste und Belastungen sprechen...bleibt meist eh nicht in der Gruppe...und so verschleppt man es...
Bei externen Hilfen hat man bei Begründungen und Bezahlungen mit der Beihilfe bürokratischen Aufwand und manchmal auch Ärger....

5. Dienstsport....wie sich jemand fühlt der eine Schicht um 6.00 Uhr morgens begonnen hat und danach ab 14.00 Uhr noch Dienstsport macht, dabei noch frisch und aufmerksam sein soll ? Naja.... manche kompensieren dann den Stress des
Tages in übertriebener Härte bei Sportspielen mit Kollegen...viele langwierige Verletzungen habe ich jedenfalls wahrgenommen. ( Eine Statistik über beim Dienstsport entstandene Krankentage fände ich auch interressant...)

6 . gibt es bestimmt noch mehr Dinge die belasten....traumatische Erlebnisse bei der Arbeit, Überstundenberge von über 400 ! Stunden die nicht abgefeiert, bzw. ausbezahlt werden können...usw.


Diese Einschätzungen sind natürlich rein persönliche Wahrnehmungen aus eigenen Erfahrungen , Erlebnissen und Gesprächen. Eine Unterscheidung zwischen Mann und Frau habe ich extra nicht vorgenommen, glaube aber auch das Frauen noch mehr psychische Belastungen in den "Männerberufen" ausgesetzt sind, da Sie dort ...ich sag mal..."oft belächelt" werden wenn sie nicht 1.80 groß sind und 100 Kg. wiegen...

Ausnahmen gibt es sicher in Bezug auf Arbeitsabläufe, Behördenorganisation, Betriebsklima und Zufriedenheit...Schreibfehler,Gramatik etc. bitte ich auch zu entschuldigen, ... bin halt auch nur ein Mensch ...

Soviel von mir zu dem Thema

@Marius ... wenn ein Sendetermin feststeht würde ich gerne hier darüber lesen...viel Erfolg mit deiner Arbeit !
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