Beamter im FA sucht Rat

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littleconan
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Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von littleconan »

Hi Leute, eines vorweg. Es kostet mich viel Überwindung hier zu schreiben.

Ich habe 2013 meine Ausbildung im mittleren Dienst am Finanzamt erfolgreich absolviert. Nicht besonders gut aber bestanden.

Nun bin ich im Finanzamt tätig und habe Angst die Probezeit nicht zu schaffen.

Ich schaffe einfach das geforderte Pensum nicht. Sitze manchmal auch vor den Steuererklärungen, sehe die vielen Belege dazu und weiß manchmal garnicht wo ich anfangen soll.

Entscheidungen zu treffen fällt mir leider auch nicht gerade leicht.

Bin jedesmal froh wenn Wochenende ist.

Ausbildung war bis auf Ansbach relativ entspannt. Habe in Ansbach oft daran gedacht
Aufzuhören, habe es aber durchgezogen. Warum auch immer.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Aufhören und dann 2 Jahre in den Sand gesetzt?
Habe zwar noch eine andere Ausbildung abgeschlossen aber dahin zurück ist auch keine Alternative. Hat keine Zukunft.

Mit dem Personalrat sprechen oder kann ich die Probezeit dann gleich knicken?

Sagt mir bitte eure Meinung
Carrington
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von Carrington »

Also 2 Jahre sind auf die Lebens(arbeits)zeit gerechnet ein Witz. 40 Jahre lang unglücklich sein lohnt sich jedenfalls nur für die Seelenklempner. Neuorientieren kann man sich auch noch mit 30+ (kenne viele, die zu einem Studium genötigt wurden, was ihnen überhaupt nicht lag). :)

Ansonsten gibt in Bayern nicht auch Kollege Computer vor, was wie intensiv zu prüfen ist?
littleconan
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von littleconan »

Der Computer gibt schon vor. So ist es nicht. Nur hat man meist so einen Wust an Belegen dass man erstmal ne halbe Ewigkeit braucht bis man das überhaupt durch steigt. Das frustriert auch unheimlich. Ständig darf man irgendwas anfordern. Man könnte meinem Steuerberater bzw Steurrpflichtige sollten wissen dass sie faktisch zu allem einen Beleg brauchen. Klar gibt es Sachen die ich durchwinke weil sie sich extrem gering auswirken. Schön ist auch wenn der Steuerberater bzw. steuerpflichtige meint irgendwas zusammenrechnen zu müssen aber ums dann nur den Gesamtbetrag hinrotzt und ich soll dann hellsehen was da alles drin steckt,

Studium ist ohne Abi leider nicht drin

Noch eine Ausbildung wäre eine Möglichkeit.
Carrington
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von Carrington »

littleconan hat geschrieben: Noch eine Ausbildung wäre eine Möglichkeit.
Haste denn schon was im Auge?

Na wenigstens schreiben sie was rein. Gibt ja auch Leute, die geben leere Erklärungen samt Belegen ab. :lol: :?
littleconan
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von littleconan »

Carrington hat geschrieben:
littleconan hat geschrieben: Noch eine Ausbildung wäre eine Möglichkeit.
Haste denn schon was im Auge?

Na wenigstens schreiben sie was rein. Gibt ja auch Leute, die geben leere Erklärungen samt Belegen ab. :lol: :?
Na es gibt da schon was was ich gerne machen würde. Denke ich werde mich einfach mal bewerben
El Pocho
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von El Pocho »

Was für Fälle veranlagst du? Arbeitnehmer oder gewerbliche?
Allein das macht in der Schwierigkeit einen großen Unterschied.
Fraglich ist auch, ob du mit der Materie Steuerrecht überfordert bist, weil dir rechtliche Grundlagen fehlen oder ob du organisatorisch einfach nicht klarkommst.

Fakt ist, dass es diesen ach so tollen "Belegverzicht" gibt und nur Belege anfordert werden müssen, wenn es der Filter sagt. Allein wenn man nur mit dem Filter arbeitet, kannst du schon reichlich Zeit sparen. Ob das ganze alles noch gerecht oder gleichmäßig ist....darüber haben andere schon längst entschieden.
littleconan
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von littleconan »

Ich veranlage gewerbliche. Ich forderte auch nur das an wo ich n Prüfhinweis habe und das auch nur dann wenn es sich steuerlich deutlich auswirkt.

Das mit dem Steuerrecht ist so eine Sache. In Ansbach kam ich im Unterricht immer gut mit. Nur wenn ich es dann bei den Hausaufgaben selbst anwenden sollte habe ich mir schon schwer getan.
Carrington
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von Carrington »

dibedupp hat geschrieben:Ich habe schon seit 5 Jahren keine Belege mehr ans FA geschickt und bekomme trotzdem mein Geld.
Bei Arbeitnehmern gibt es auch eher weniger zu tun.
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Bundesfreiwild
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von Bundesfreiwild »

Da scheint es Probleme mit der Selbstorganisation und der praktischen Anwendung von theoretischem Wissen zu geben.
Die Probezeit wäre eine gute Chance, dir einen erfahreneren Kollegen als "Doktorvater" zu suchen, der dir da mal im Praktischen auf die Sprünge hilft.
Aber - wenn die Technik doch schon aussiebt, welche Belege unabdingbar gebraucht werden, musst du doch bloss noch die Anforderungsbrieflein rausschicken und wenn die Belege dann reinkommen, nochmal mit den Steuerdaten vergleichen. Irgendwie stelle ich mir das nicht soooo schwierig vor - außer - man hätte für diesen immer wieder gleichen und langweiligen Büroalltag keine Lust. Dann suche dir besser was anderes.

Die gewerlichen hoffen wohl immer, dass - je mehr Durcheinander sie abliefern - desto eher ein Finanzbeamter keinen Bock oder keinen Durchblick mehr hat und einige zwielichtige Dinge nicht auffallen *lach*.
littleconan
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von littleconan »

Wenn ich am Tag 15 Fälle bearbeite kann es passieren dass ich etwa die Hälfte nicht fertig machen kann weil irgendwas fehlt. Leider kann mich mir dann auch nur die Fälle in die Statistik schreiben die komplett erledigt sind.

Das frustriert mich extrem. Weil die Vorgesetzten eben nur die Statistik interessiert. Welche Arbeit man drum herum noch hat wird da gar nicht beachtet.
Carrington
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von Carrington »

littleconan hat geschrieben:Wenn ich am Tag 15 Fälle bearbeite kann es passieren dass ich etwa die Hälfte nicht fertig machen kann weil irgendwas fehlt. Leider kann mich mir dann auch nur die Fälle in die Statistik schreiben die komplett erledigt sind.

Das frustriert mich extrem. Weil die Vorgesetzten eben nur die Statistik interessiert. Welche Arbeit man drum herum noch hat wird da gar nicht beachtet.
Das ist auch alles was zählt. In BaWü ist man mittlerweile bei 30 % Unterbesetzung. Es geht eigentlich nur noch darum, den Laden am Laufen zu halten ohne das alles zusammenbricht und die Steuerpflichtigen zu lange auf Erstattungen warten müssen. Wenn dir das nicht gefällt, solltest Du lieber jetzt abspringen. Besser wird es ganz sicher nicht.
Noob
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von Noob »

Ich kenne diese Angst zu gut. Schon gegen Ausbildungsende fragte ich mich immer "Wie soll ich das ganze denn jeden Tag schaffen? An jedem Monatsende dann eines auf den Deckel kriegen weil die Statistik nicht passt? Und das bis zur Pension oder wie?" Wenn ich von anderen dann noch gehört habe, sie fangen teilweise früher an als eigentlich zulässig und hören später auf als erlaubt...so stellte ich mir meinen Arbeitsalltag auch nicht gerade vor.

Ich bin nur froh, dass ich das große Glück hatte, eine Stelle bei der OFD - Landeszentrum für Datenverarbeitung (Baden-Württemberg) bekommen zu haben und das gleich ab dem ersten Tag nach der Ausbildung. Es ist sehr viel angenehmer...ich denke hier kann ich in Ruhe alt werden ohne später ausgebrannt zu sein :D

Der Beitrag hilft dir jetzt natürlich nicht weiter, tut mir leid...vielleicht hälst du aber auch mal die Augen offen nach freien Stellen in anderen Behörden innerhalb der Finanzverwaltung? Im mittlerem Dienst gibt es kaum was, ich weiss. Ich bin übrigens auch im mittlerem Dienst...

Oder du schaust dich allgemein nach Beamtenstellen um, auch außerhalb der Finanzverwaltung? Ich hatte mich auch bei der Bundeswehr bzw. im Karrierecenter in Stuttgart beworben und wäre auch zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Allerdings hatte ich bereits die Zusage der OFD und habe das dann auch gleich dem Herren am Telefon gesagt, der mich einladen wollte.

Es gibt auch einige, die mit mir die Ausbildung machten, die hatten sich auch eine Weile schwer getan mit den Anforderungen. Mittlerweile kriegen die das aber doch gut hin, die Statistik wird besser bzw. einige übertreffen mittlerweile ihren Soll. Mit der Zeit kommt eben die Erfahrung, du arbeitest organisierter und schneller. Manchmal denke ich mir jetzt "warum bin ich denn abgehauen, wenn die das sogar hinbekommen?" :D

Ansonsten versuch etwas anderes, wie du es schon angedeutet hast...mach dir da nicht zu viele Gedanken ob du das jetzt noch machen solltest oder nicht. Ich habe auch Jahre lang nach etwas gesucht, das mir liegt. Nun denke ich, dass ich meinen Job bei der OFD gefunden habe.
littleconan
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von littleconan »

Ja das mit anderen Stellen hab ich schon überlegt. Es gibt auch einige Stellen, die Fachlaufbahn Verwaltung und Finanzen hab ich zwar aber leider wollen die Schwerpunkt Verwaltung haben und ich hab nun mal n Schwerpunkt Finanzen.
gina74
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von gina74 »

Ich kann dich gut verstehen. Ich bin seit 23 Jahren dabei und es ändert sich mit den Belegen nix, auch mit RMS nicht. Das Beste ist, wenn du mit deinen Teamkollegen offen drüber sprichst. Ich habe momentan Probleme die Dauertatbestände bei VuV zu speichern. Überall sind mind. 5 AfA Bögen und nix richtiges aus den Akten ersichtlich. Ich schrei jedes Mal laut...und nun sieht es bei uns im Team so aus....ich mache die Ablage und meine ganz junge Kollegin speichert dafür für mich ein. Sie hasst die Ablage, ich komm mit den Dauertatbeständen nicht klar. Und ansonsten...wirklich immer nur nach RMS arbeiten! Die zahlreichen Belege, die der Steuererklärung teilweise beigefügt worden sind, spielen teilweise keine Rolle.
Lotus
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Re: Beamter im FA sucht Rat

Beitrag von Lotus »

Wenn du jetzt aufhörst mußt du deine Ausbildungbezüge zurückzahlen (alles was über dem Sozialhilfesatz liegt. Da kommt was zusammen).
Denk nicht groß drüber nach, hak die Belege einfach ab. Es geht sowieso nur um die Statistik, also um Fallzahlen.

Und dann überleg dir ob du an eine andere Verwaltung wechseln kannt (Stadt, Kommune). Du bist jung, jetzt hast du noch die Chance. Ich bin seit 25 Jahren dabei (mD, Abi, gD), ich schaffs leider nicht mehr weg.Bei uns wird es nicht besser, es wird jedes Jahr beschissener. Und keinen interessiert das.
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