Tarifrunde 2013 für die Post

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Heini aus Uhlenbusch
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Tarifrunde 2013 für die Post

Beitrag von Heini aus Uhlenbusch »

140 Euro oder 6 Prozent und für Beamten Erhalt der Postzulage . Lächerlich wie bislang jedes
Ergebnis der letzten Jahre gezeigt hat . Soziale Komponente Fehlanzeige . Warum wird nicht
wieder Urlaubsgeld sowie Weihnachtsgeld gefordert ? Die Post macht Milliardengewinne auf
Kosten der Mitarbeiter . Warum gibt es keine Sonderzahlungen wie bei anderen Dax Unternehmen ?
Die Verdi Forderungen sind ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter im einfachen und mittleren Dienst .
Wir bezahlen jeden Monat für nichts. Man hätte ja auch die Mitglieder von Verdi anschreiben können
und z.b. 5 Forderungen aufführen können aus denen dann 2 oder 3 angekreuzt werden .
Arbeitszeitverkürzung und Abschaffung des einfachen Dienst ( war vor Jahren im Gespräch )
sind überhaupt kein Thema mehr .

Was meint Ihr ???
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Bundesfreiwild
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Re: Tarifrunde 2013 für die Post

Beitrag von Bundesfreiwild »

Heini. Führe dir vor Augen, dass ver.di im Aufsichtsrat der Post mit drin sitzt. Also die Entscheidungen für das Unternehmen an allerforderster Stelle beeinflussen könnte.
Schon hier beginnt - meiner Meinung nach - die Absprache, wie man demnächst agieren wird. Sowohl von Seiten des Arbeitgebers, als auch von Seiten ver.dis.

Die Inszenierung ist meist so, dass man schon weiss, was der Arbeitgeber zu tun gedenkt (Standortveränderungen, Personalab/umbau, etc.). Ver.di überdenkt dann (evtl. mit dem AG), welche Forderungen seitens der Mitarbeiterschaft als Zuckerbrötle verteilt werden können, damit die Peitsche nicht so schmerzhaft empfunden wird.
Wenn man z.B. wüsste, dass am Ende von 8 Standorten 5 Übrig bleiben, dann inszeniert der Arbeitgeber, dass er von 8 nur 3 übrig lassen will und ver.di - nach schweren Kämpfen mit dem Unternehmen - wird nachher glorreich verkünden, dass man noch 2 STandortorte mehr retten konnte. Ver.di kann glänzen, Arbeitgeber steht als -zwar gezwungenermaßen- kooperativer Arbeitgeber dar. Wer am Ende verloren hat, ist der Mitarbeiter, der vorher an den nun 3 geschlossenen Standorten gearbeitet hat und nun deutlich weiter fahren muss.

Genau so stelle ich es mir auch mit den Vereinbarungen zu Gehaltsabschlüssen vor.
Beim Land hatte man kürzlich an die Wand gemalt, dass der Urlaub um 10 Tage gekürzt werden sollte. Da hatte man den Teufel an die Wand gemalt, damit das Personal nachher damit abgespeist werden konnte, dass für die Neueinstellungen der Urlaub um 1 Tag gekürzt wurde. Immer das maximalschlechte in den Raum stellen, damit ein kleiner Abstrich nachher als großer Sieg verkündet werden kann, obwohl man eigentlich für den Mitarbeiter die Lage wieder verschlechtert hat.

Da auch bei der Post der Bund/Regierung immer noch Hauptaktionär ist, haben die in Funktionsunion überhaupt kein Interesse daran, dass die Gehälter wieder steigen, geschweige Urlaubs- und Weihnachtsgeld wieder voll eingeführt werden. DENN: Sämtliche Erhöhungen schlagen sich zunächst im Konzernergebnis nieder - das gefährdet die Dividende (vor allem die an den Bund selbst). Alle Erhöhungen schlagen sich aber auch auf die Pensionen nieder; und da der Bund es seit Jahrzehnten verpennt hat, für seine Beamtenschaft eine ausreichend hohe Rücklage für Pensionszahlungen zu bilden, hat der Bund ein maximales Interesse daran, dass möglichst keine Gehaltserhöhungen (schon gar nicht über die Inflationsrate hinaus) abgeschlossen werden.
Auch hier halte ich es für möglich, dass es im Hintergrund mit ver.di entsprechende "Verhandlungen" gab und gibt, wie die Tariferhöhungen auszusehen haben, die man auf die Beamtenschaft übertragen müsste. Dann läuft im Vordergrund wieder eine hübsch inszenierte, kämpferische ver.di-Aktion ab, die dem Mitarbeiter aber meist keine Verbesserung der Situation einbringt, höchstens den Status quo erhält.

Wenn man sich die Entwicklung der Gehaltslage seit 50 Jahren ansieht, wird einem völlig klar, dass es NUR darum geht, die Beamten im Besten Falle mit einem Inflationsausgleich zu beglücken. Eine reale Einkommensentwicklung hat seit 30 Jahren nicht mehr stattgefunden. Die höheren Gehaltsstufen haben über die prozentuale Gehaltssteigerung natürlich eine stärkere Entwicklungskurve in Echt-Kohle gehabt als der einfache und mittlere Dienst.
Deshalb wäre es auch angebracht, dass der einfache und mittlere Dienst wieder einmal einen fixen Sockelbetrag an Gehaltserhöhungen bekommen müssten, damit die A7-er-Familien mit Kindern nicht weniger Netto haben, als eine Hartz-IV-Familie gleicher Größe fürs Nixtun bekommt.
Das war übrigens der Anlass gewesen, vor 3-4? Jahren die Einkommen bis A8 mit einem Sockelbetrag von 125 Euro anzuheben. Da hatte ein Beamter genau wegen dieser Tatsache geklagt gehabt.

Diese Verkettung des Bundes in Personalunion von Unternehmenshauptaktionär, größter Dividendenempfänger und gleichzeitig Gesetzgeber, der sich die Gesetze für sein Unternehmen passend machen kann und es auch tut, bezeichnet man in Italien z.B. als Korruption. Siehe Berlusconis Machenschaften.

Dreht den Spiess doch einfach mal um. Das Internet würde doch Möglichkeiten bieten, sich als Postler zu einer starken Truppe zu organisieren. Man könnte Unterschriften für einen Forderungskatalog an ver.di sammeln, wie man sich die nächste Gehaltsrunde vorstellt UND sie auch ins Netz stellen, damit ver.di öffentlichen Druck hat.
Youtube z.B. wäre ne schöne Plattform für solche Aktionen.
postdeppvomdienst
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Re: Tarifrunde 2013 für die Post

Beitrag von postdeppvomdienst »

....das schlimme ist ja an der ganzen Geschichte, daß wir bei den PNU 2 Gewerkschaften haben, die sich in erster Linie gegenseitig bekämpfen..... anstatt an einem Strang zu ziehen und gemeinsam für die gute Sache zu stehn!!!!
-Eine Abschaffung des einfachen Dienstes wäre ein Traum, ist aber unrealistisch (überlegt mal die Mehrkosten, es gibt noch jede Menge A4, die dann alle A6 währen usw.)
-ein Sockelbetrag wünschenswert, da jede Erhöhung den "großen" zu gute kommt u. arm u. reich weiter außeinanderdriften!
-aber eine kräftige Erhöhung der Lohngruppen 1-4 sind nötig
-der Erhalt der Postzulage ist ein Muß

mfg
Heini aus Uhlenbusch
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Re: Tarifrunde 2013 für die Post

Beitrag von Heini aus Uhlenbusch »

Bei der letzten Tarifrunde wurde ein Sockelbetrag von 200 Euro gefordert .Und der Verdi Vorsitzende hat beim Ergebnis mitgeteilt
das die soziale Komponente leider nicht umgesetzt werden konnte . Man darf nicht vergessen das die Mehrheit der Beschäftigten
im unteren Lohnsektor arbeitet . Wenn man vergleicht was alles weggefallen ist zb. Weihnachtsgeld ,Urlaubsgeld , Katalogzulage usw.
haben wir einen Nachholbedarf von mind. 20 Prozent . Verdi oder PV ist das aber egal . Obwohl Verdi zb im Sicherheitsgewerbe an
Flughäfen 30 Prozent gefordert hat . Mittlerweile steht kaum noch ein Kollege hinter der Gewerkschaft. Es gehen auch die Wenigsten zu Veranstaltungen .
Ein Mindestlohn von 15 Euro zb. in der Zustellung wären angemessen . Auch Überstundenprozente müssten bezahlt werden .
Die Post ist ein hochprofitables Unternehmen mit Milliardengewinnen auf Kosten der einfachen Mitarbeiter . Aber leider wurde gestern mitgeteilt das
das Briefgeschäft rückläufig ist , dann kann man sich ja ausrechnen was am Ende dabei herauskommt . Es wird wieder lächerlich , wie auch die vergangenen Jahre
gezeigt haben .
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Bundesfreiwild
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Re: Tarifrunde 2013 für die Post

Beitrag von Bundesfreiwild »

Ja was für ein GEjammer die Unternehmen immer abhalten.
Natürlich nimmt das Briefgeschäft ab. Das ist aber seit 20 Jahren so, seit das Internet von großen Teilen von Bevölkerung und Unternehmen genutzt wird.
Dafür hat das Paketgeschäft (vor allem Dank an die großen Shop-Portale) unglaublich zugenommen. Die Zahlen der Gelben Post zeigen ganz deutlich, dass das Unternehmen floriert. Man jammert bei ALLEN DAX-Unternehmen immer auf Vorrat, damit bloss nicht der Eindruck entsteht, dass man auch mal den Mitarbeitern (anstatt den Aktionären) eine "Dividende" in Form von Gehaltserhöhungen oder Jahresprämien zukommen lassen könnte.
Unseren großen Betriebswirtschaften geht es SUPER, nur unsere Volkswirtschaft leidet mittlerweile unter den viel zu niedrigen Einkommen. Der Masse bleibt einfach nicht genügend übrig, um locker flockig den Konsum/Binnenmarkt zu erhöhen.

Ich habe schon vor Jahren zu mir (und anderen) gesagt: Ich werde also meinen Arbeitseifer und meine Leistung an das immer weiter fallende Bewertungs- und Einkommenssystem anpassen. Wenn sich alle einig wären, nur noch so zu arbeiten, wie man es dauerhaft als Belastung leisten kann - und für die Kohle, die man dafür bekommt, müssten entweder weitere Mitarbeiter eingestellt werden oder die Einkommen aufs Leistungsniveau angepasst werden.
Man sollte sich immer sagen: Als Beamter ist noch keiner aus dem Dienst gekippt worden, weil er seine Arbeit nicht geschafft hat. Man muss nur dazu stehen, dass die Arbeit gar nicht geschafft werden KANN, ohne Überstunden, etc.
Und die Gewerkschaft/Betriebsrat steht überall in der Mitbestimmung, wenn es um Arbeitszeiten, Überstunden, Dienstpläne, etc. geht. Macht mal gesammelt auf diese Leute Druck.

Es kommt übrigens auch immer drauf an, wer der anerkannte Tarifpartner eines Unternehmens ist. ProT-in z.B. ist zwar einen Arbeitnehmervereinigung, aber keine Gewerkschaft und vor allem kein vom Arbeitgeber anerkannter Tarifpartner.
So siehts wohl auch mit den Gewerkschaften/Arbeitnehmervereinigungen bei den anderen Postnachfolgeunternehmen und der Bahn aus.
Überall ist ver.di der Tarifpartner und überall sitzt auch ver.di mit im Aufsichtsrat.
Kater-Mikesch
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Re: Tarifrunde 2013 für die Post

Beitrag von Kater-Mikesch »

Hallo,

das mit der Gewerkschaft, insbesondere verdi, ist meine Rede seit langem...

Verdi ist keine AN-Vertretung sondern eine Partner vom Arbeitgeber...und kann sich gut in der Öffentlichkeit verkaufen.
Da wird mal medienwirksam bei den Flughäfen gestreikt, aber wenn es um wirkliche AN-Rechte wie bei den Zustellern geht, da sieht man, dass die, die in den Aufsichtsräten sitzen und auch was bewirken könnten, die Hände zusammen legen und auf Zeit spielen...

Wie kann es denn sein, dass jeder Zusteller eine Masse an Überstunden machen muss und keiner macht was dagegen - wie kann es sein, dass der Großteil der Zusteller das gesetzliche Rentenalter übernhaupt nicht mehr erreicht...
Mit Hilfe von verdi ist sowas möglich - aber solang die Schäfchen bzw. Mitglieder meinen, verdi würde ihnen helfen, so lange hat verdi ein leichtes Spiel...
Heini aus Uhlenbusch
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Re: Tarifrunde 2013 für die Post

Beitrag von Heini aus Uhlenbusch »

Super jetzt wird gestreikt , ob überhaupt jemand das merkt , weis man nicht .
Kann mich noch an den großen Streik vor über 20 Jahren erinnern . Es wurde eine ganze
Nachtschicht gestreikt und wir machten Dienst nach Vorschrift . Da hieß es noch Deutsche Postgewerkschaft .
War damals schon lächerlich , aber es brachte Ergebnisse .
Wenn man heutzutage mit Leuten vom Betriebsrat spricht , sofern sie nicht flüchten , hat man den Eindruck das
es sich um Mitglieder von Scientology handelt .
Wir können nur hoffen das Belgien die Klage gegen unsere Dumpinglöhne gewinnt . Erst dann wird sich etwas ändern .
8,50 Mindestlohn für alle 10,50 für jede ausbezahlte Überstunde bei der Post . Daran sehen wir , das alle in der Zustellung
nur billige Hilfskräfte sind . Naja es lässt sich ja noch sparen und zwar an den Mitgliedsbeiträgen !!!!
postdeppvomdienst
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Re: Tarifrunde 2013 für die Post

Beitrag von postdeppvomdienst »

Also das ist ja wohl eine Tarifrunde für AN, nicht für Beamte....
AN erhalten Urlaub -u.Weihnachtsgeld+eine Zulage für die Beurteilung!!
Gott sei Dank sind Zulagen für Infopost-Schwer, PWSpezial usw. weggefallen ... sonst wären die Touren noch größer....
Für bessere Arbeitsbedingungen sollte man sich mal einsetzten, nicht nur für mehr Kohle!
Bei mir am Zsp macht jeder im Schnitt 3 ÜStd/Woche und das wenn man durch den Bezirk hetzt...
Ich bin im Urlaub z.Zt.....hab aus der Zeitung erfahren, daß mein ZSP heute bestreikt wird! Nur da werden eh nicht viele mitmachen, könnte ja am nächsten Tag ein noch härterer Tag werden,m deshalb wird kaum gestreikt werden!
Der Streik vor 20 Jahren war kein Witz.... 4 LKW mvor Briefzentrum quergestellt (nix rein, nix raus) kleiner Aufwand, große Wirkung...... aber ja:
Das war noch die gute alte DEUTSCHE POSTGEWERKSCHAFT (-__-)
Aber ohne Gewerkschaften hätten wir Sklaverei und alles wäre sicher noch viel schlimmer.....Bin absolut kein Verdifan, aber man sollte schon die Kirche im Dorf lassen....
Alle Beamten hoffen natürlich auf den Erhalt der PZL, ganz klar...... deshalb steh ich absolut hinter den Warnstreiks u. jeder der diesen knüppelharten Job mach hat mehr Geld verdient!!
mfg
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Bundesfreiwild
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Re: Tarifrunde 2013 für die Post

Beitrag von Bundesfreiwild »

Bitte dran erinnern, dass ver.di nicht unerheblich daran beteiligt war, Urlaubs- und Weihnachtsgeld für Beamte abzuschaffen. Mit der Absenkung der WAZ auf 34 Std., die aber fast überall wieder ausgesetzt und mit 38 Std oder auch mehr angesetzt wird. Dazu gibts dann Anträge und Zustimmungsanträge bei den jeweiligen Betriebsräten.

Unter dem Deckmäntelchen - immer dran denken - 10000 Arbeitsplätze zu schützen, die aber trotzdem gestrichen wurden.
War eine klasse Verarschung zu Gunsten der Personalkosteneinsparungen der Arbeitgeber und des Bundes.
arme Sau
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Re: Tarifrunde 2013 für die Post

Beitrag von arme Sau »

Bundesfreiwild hat geschrieben:

Bitte dran erinnern, dass ver.di nicht unerheblich daran beteiligt war, Urlaubs- und Weihnachtsgeld für Beamte abzuschaffen. Mit der Absenkung der WAZ auf 34 Std., die aber fast überall wieder ausgesetzt und mit 38 Std oder auch mehr angesetzt wird. Dazu gibts dann Anträge und Zustimmungsanträge bei den jeweiligen Betriebsräten.
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