Sonntagsanreise

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Mikesch
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von Mikesch »

Oben schrieb ich ja auch, kommt drauf an, was einem der Lehrgang wert ist und was es einem bringt. Ohne einen Vorteil für mich, njet...
Hab in meinen nun vier Jahrzehnten genug Verarschereien hinter mir :-)
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Bundesfreiwild
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von Bundesfreiwild »

Also - von MIR kann niemand erwarten, dass ich mitten in der Nacht losfahre, um irgendwo Montagmorgen um 10 Uhr auf der Matte zu stehen, wenn die Anreise praktisch den ganzen Tag/oder Nacht beansprucht, ich also einen freien Sonntag opfern muss. Ich arbeite sonntags nicht. Punkt.

SOLLTE es dennoch mal notwendig sein, dass ich weit fahren müsste, und ich muss es im Hellen tun, nachts sehe ich zuwenig, dann kann ich vom Arbeitgeber erwarten, dass er mir eine zusätzliche Übernachtung von So auf Mo bezahlt.
Bleibt natürlich immer noch die Anreise am Sonntag.
DA habe ich aber mittlerweile absolut kein Problem mehr damit, mir den Tag irgendwo wieder reinzuholen. Wenn der Arbeitgeber seinen Vorteil hat, such ich mir eben meinen.

Übrigens... hat es dir in Boppard gefallen? Ist nämlich mein Heimatstädtchen! Wenn man vorm Eissalon in der Fussgängerzone sitzt, kann man immer schön die Parade der mit der Bahn ankommenden oder abreisenden Seminarteilnehmer abnehmen, die man an ihren Rollkoffern leicht erkennen kann *LACH*.
Schaaf2012
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von Schaaf2012 »

Ich kenne das Problem, ist bei meiner Behörde genauso, und bei uns wird viel gereist. Ich nehme das hin, gehört zum Job und ich finds ok. Wie wer anders schon schrieb, man lernt neue Leute kennen, reisen bildet, man erlebt was. Der Arbeitgeber kann nicht für alles Ausgleich schaffen. Ja, Reisezeit ist keine Arbeitszezit. Ich konnte bei bestimmten Einsätzen die Reisezeit ans Arbeitszeit anrechnen lassen, da bei bestimmten Einsätzen pauschal klar war, daß ich während der Reisezeit mich auf den damit verbundenen Einsatz vorbereiten und somit während der Fahrt arbeiten mußte.
Wenn ich eine FB nicht machen würde weil die Reisezeit nicht als Arbeitszeit anerkannt wird, dann bin ich entweder unzufrieden mit dem Arbeitgeber/der Arbeit/sehe keinen Sinn in der Fortbildung/mache die Fortbildung nicht freiwillig. Ja, aber dann liegt das Problem scheinbar woanders, nämlich in einem selber. Dann hat man bereits abgeschlossen und kann sich gleich beerdigen lassen. Wie immer kommt es auf die Dosis an. 'Wenn man über ein halbes Jahr dann jedes zweite Wochenende vom schönen Boppard ins schöne Stralsund pendeln müßte, dann wäre das schon eine Belastung,aber für eine Fortbildung für eine Woche - Deutschland ist so schön, auch gerade aus dem Zug heraus. Guck Dir dann noch Boppard und die Umgebung am Samstag an oder reise rüher an,. nutz die Zeit, machs Beste drauß.
Schaaf2012
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Mikesch
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von Mikesch »

Du kennst meine Meinung ja, grundsätzlich nein, oder es bringt einen was.

Nachdem mein Chef diesen Bericht im Netz gefunden hat, komme ich zu keinem Lehrgang mehr, Lehrgänge sind kein Urlaub... ;-)
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arme Sau
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von arme Sau »

Thust hat geschrieben:... der z.B. Euren Marktwert steigern könnte, ...
Zum Vorteil der Firma ! ICH habe beruflich NICHTS davon. Beurteilung genaus so sch*** wie vorher, Chef redet was von bezahlten Urlaub usw., usf.. Im Gegenteil eigentlich hat unsere Firma vorteile davon und müsste wesentlich mehr Kurse anbieten.
Aber was solls, ich bekomme eh keine Lehrgänge (werden nach Nasenfaktor verteilt) und von daher.
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zolltrottel
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von zolltrottel »

hat sich erledigt. ich musste montag dringend zum zahnarzt!!!! sonntagsanreise mit mir nicht !!!!! macht euern scheiss alleine. ich kann mir was besseres vorstellen, als sonntags auf der autobahn für zolls..............
Duffy
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von Duffy »

Hallo, ich denke dass das Thema nicht nur beim Zoll, sondern auch bei anderen Behörden heftigst diskutiert wird. Ich musste während einer Abschaltung unserer GLT-Anlage Samstags in unserer zweiten Liegenschaft, ca. 600 Kilometer weg von zu Hause, zugegen sein und konnte erst danach abreisen. Ich bekam auch lediglich die Arbeitszeit gut geschrieben (1Stunde). Auch bei mir war danach Reisezeit = Freizeit. Ja, ich kann der Argumentation folgen dass man ja bei der An/Abreise zu/von einem Lehrgang auch profitiert. Aber bei einem normalen Arbeitseinsatz sehe ich es auch so, dass ich während meiner Freizeit etwas machen kann was ich möchte. Ich habe Familie, Kinder, bin in einem Verein und habe, trotz meines Beamtenstatus, sogar Freunde. Ich verbringe meine Freizeit üblicher Weise mit etwas anderem als damit Stunden lang aus dem Zugfenster zu schauen. Und wenn ich dann auch noch mal, nur zum Vergleich, auch noch die Zulagen sehen, die Kollegen bekommen, die statt einer Urkunde einen Arbeitsvertrag unterschrieben haben, wenn sie am Wochenende schaffen, dann fühle ich mich als Beamter doppelt benachteiligt.
tollpatschkoenigin
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von tollpatschkoenigin »

Thust hat geschrieben:Ihr bekommt einen Lehrgang der z.B. Euren Marktwert steigern könnte, bezahlt vom Dienstherrn und beklagt Euch wortreich dass Ihr teilweise eigene Zeit für die Anreise einsetzen müsst? Ein glücklicher Mensch der solche Sorgen hat. Zeigt diesen Thread mal einem Menschen der nicht im öffentlichen Dienst arbeitet, und wundert Euch über die Reaktion.
Das sehe ich auch so!
Manche Beamte sitzen wohl schon zu lange auf dem Amtschimmel und verschließen die Augen vor der Realität. In der freien Wirtschaft ist das auch absolut normal. Man bekommt doch gratis dafür einen Lehrgang und die Reisekosten auch erstattet. Ich finde man sollte froh sein dass der Arbeitgeber - also der Staat einem die Möglichkeit bietet sich fortzubilden, aus der Amtsstube rauszukommen. Und sich dann wegen 6 Stunden aufregen? Kein Wunder, dass der Ruf von Beamten in der Bevölkerung so schlecht ist!
zolltrottel
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von zolltrottel »

Z: " In der freien Wirtschaft ist das auch absolut normal. "
ja sind ja auch die 38,5 stundenwochen, weihnachts-und urlaubsgeld normal. ich werde jedenfalls sonntags nicht mehr anreisen. der letzte lehrgang fand ohne mich statt. diese verdammten zahnschmerzen!!! ich lass mich von der zollverwaltung nicht mehr verarschen...... :mrgreen:
Zollkodex-Ritter
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

zolltrottel hat geschrieben: ja sind ja auch die 38,5 stundenwochen, weihnachts-und urlaubsgeld normal. ich werde jedenfalls sonntags nicht mehr anreisen. der letzte lehrgang fand ohne mich statt. diese verdammten zahnschmerzen!!! ich lass mich von der zollverwaltung nicht mehr verarschen...... :mrgreen:
Wo, ausgenommen in den Tarifverträgen alter Art in z.B. der Metallindustrie ist bitte die 38,5 Stundenwoche üblich? Das war einmal.
Zollkodex-Ritter
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

tollpatschkoenigin hat geschrieben:
Thust hat geschrieben: Euren Marktwert steigern könnte, bezahlt vom Dienstherrn und beklagt Euch wortreich dass Ihr teilweise eigene Zeit für die Anreise einsetzen müsst? Ein glücklicher Mensch der solche Sorgen hat. Zeigt diesen Thread mal einem Menschen der nicht im öffentlichen Dienst arbeitet, und wundert Euch über die Reaktion.
Das sehe ich auch so!
Welcher Marktwert der gesteigert wird? Erst einmal haben Beamte keinen "Markt". Da ist auch nichts mit Marktwertsteigerung. Der Chef, der regelmäßige Lehrgänge erwartet, da bekommt niemand, der auf Lehrgänge geht einen irgendwie gearteten Bonus, sondern der, der nicht geht (aus welchen Gründen auch immer) einen Malus. Der Chef, der das nicht erwartet und man trotzdem auf Lehrgänge geht, der kreidet das an, weil die Arbeitskraft in seiner Abteilung fehlt. Meine Erfahrung zeigt, dass Lehrgänge zwar wichtig für die tägliche Arbeit sein können, aber rein gar nichts für den "Marktwert" bringen. Ich habe mir zwar dank den Lehrgängen inzwischen ein gutes innerbehördliches Netzwerk aufgebaut, aber auch das hat den Marktwert nicht steigern können.

Da unsere Lehrgänge ja jetzt bundesweit sind, kann es sein, dass auf einem Lehrgang in Freiburg Kollegen aus Hamburg, Kiel oder Stralsund sind. Und da ist man eben nicht mal einfach nur 6 Stunden unterwegs, sondern hat evtl sogar am letzten Tag des Lehrgangs noch einen Anspruch auf eine weitere Übernachtung, da man nicht am selben Tag zuhause sein kann.
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von tollpatschkoenigin »

zolltrottel hat geschrieben:Z: " In der freien Wirtschaft ist das auch absolut normal. "
ja sind ja auch die 38,5 stundenwochen, weihnachts-und urlaubsgeld normal. ich werde jedenfalls sonntags nicht mehr anreisen. der letzte lehrgang fand ohne mich statt. diese verdammten zahnschmerzen!!! ich lass mich von der zollverwaltung nicht mehr verarschen...... :mrgreen:

Ja, eindeutig zu lange Beamter.
In der freien Wirtschaft arbeitet man offiziell 38,5 oder weniger Stunden. Tatsächlich macht doch fast jeder Überstunden heutzutage die nicht immer ausbezahlt oder abgefeiert werden. Frag doch mal eine Krankenschwester wie viele Überstunden die vor sich herschiebt? Oder meinetwegen auch einen Manager bei Siemens. Egal auf welcher Gehaltsstufe du in der freien Wirtschaft stehst - Eigenitiative ist überall gefordert.
Und dass DU dich durch eine Fortbildung verbessert siehst du wohl nicht? Es geht nicht nur um den reinen Marktwert sondern auch darum selber weiter zu kommen. Ich will nicht auf einer Wissensstufe im Leben stehen bleiben. Da kannst du irgendwann nicht mal mehr mit nem 16 jährigen mithalten...
zolltrottel
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von zolltrottel »

Z: "Oder meinetwegen auch einen Manager bei Siemens."

he - guter witz am morgen vertreibt kummer und sorgen. haste noch so einen auf lager ?????
tollpatschkoenigin
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von tollpatschkoenigin »

zolltrottel hat geschrieben:Z: "Oder meinetwegen auch einen Manager bei Siemens."

he - guter witz am morgen vertreibt kummer und sorgen. haste noch so einen auf lager ?????
Das ist kein Witz. Offensichtlich kennt sich jemand da nicht in der freien Wirtschaft aus.
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Mikesch
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Re: Sonntagsanreise

Beitrag von Mikesch »

tollpatschkoenigin hat geschrieben:Das ist kein Witz. Offensichtlich kennt sich jemand da nicht in der freien Wirtschaft aus.
Was ist die "freie Wirtschaft"? Eine Institution? Gibt es dort Freibier?

Will sagen, die Einen verfahren so, die Anderen so. Alle Unternehmen über einen Kamm zu scheren ist ein büschen einfach, es gibt auch Gegenbeispiele. Dein Mannagerbeispiel hinkt gewaltig, dann solltest Du mal die Arbeitsverträge lesen ;-)
Ab gewissen Gehaltsklassen werden Zuschläge vereinbart, bzw. das Gehalt ist so hoch berechnet, dass Überstunden damit pauschal abgegolten werden. Noch mehr hinkt Dein Krankenschwesterbeispiel, diese Überstunden sind da und werden festgehalten und entweder abgefeiert oder ausbezahlt, irgendwann...
Hier im Fred geht es um Freizeit, bzw. unbezahlte Dienstzeit!

Überhaupt, selbst wenn ein großer Teil der Unternehmen Freizeiträuber spielt, ist das eine Rechtfertigung, dass dies alle hinnehmen müssen, sozusagen eine Rechtfertigung? Ein Übel, nur oft genug begangen, ist dann kein Übel mehr? Seltsame Auffassung...

Welchen Traum hängst Du nach, dass man sich auf Lehrgängen verbessert, etwas lernt oder den Marktwert -bei Beamten eh ein misslungener Begriff- verbessert?

Gewiss gibt es das in einigen Fällen und hier wird garantiert jeder Kollege, der über diesen Mißstand der Sonntagsanreise moppert für sich entscheiden, ob ihm das Wert ist und ob der Nutzen das Übel überwiegt.

Fakt ist, die Sonntagsanreise ohne Stundenanrechnung ist ein Diebstahl von Freizeit und mithin ein Übel. Jedem steht das berechtigte Recht zu, über Missstände zu moppern!
Jenen dann als Rechtfertigung des Übels mit zudem noch unpassenden Beispielen zu kommen, dass Andere auch so etwas hinnehmen müssten erinnert mich an meine Zeit im Kindergarten, für völlig daneben.
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