Personalgespräch vom Vorbereitungsdienst

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LaPo123
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Personalgespräch vom Vorbereitungsdienst

Beitrag von LaPo123 »

Hallo und guten Tag.

Ich bin Landesbeamter und befinde mich im Moment im Vorbereitungsdienst in der Laufbahngruppe 2, 1. Einstiegsamt (gD).
Heute bin ich telefonisch kontaktiert worden. Es geht um eine Beschwerde seitens eines Bürgers in meiner Freizeit.

Der SV stellt sich aus meiner Sicht folgendermaßen dar:

Ich war mit einem Kollegen (auch Anwärter) nach dem Dienst zum Sport verabredet. Dort angekommen, parkte ich mein privates KFZ auf einem Privatparkplatz, umliegend wohnen Anwohner. Da dieser Stellplatz jedoch nicht als Privater Abstellraum für ein Fahrzeug gekennzeichnet war, dachte ich mir auch nicht viel dabei und stellte es dort ganz normal ab. Kurz darauf bemerkte ich aus dem Fenster des Sportstudios, dass jemand mich zugeparkt hatte. Diesen Umstand zur Kenntnis genommen, begab ich mich zu meinem Fahrzeug. Dort angekommen stellte sich heraus, dass dies lediglich ein Kurier war, der ein Paket brachte und nur 2 - 3 Min. dort stand. In diesem Moment machte ich der eigentliche Besitzer des Abstellplatzes, wild gestikulierend am Fenster bemerkbar und schrie mich an, was mir einfiele, seinen PRIVATEN Stellplatz verbotswidrig zu besetzen. Er redete sich so in Rage, dass er kurze Zeit später bei mir unten an meinem Fahrzeug war. Nun näherte er sich mir, und es wurde mir sichtlich unangenehm. Im gleichen Moment riss er mir die Kopfhörer vom Ohr und schrie mich an, dass ich gefälligst das 'Scheiß ding' abnehmen soll, wenn ich mich mit ihm unterhalte. Ich forderte ihn mit gebührendem Respekt und bestimmt auf, mir nicht so nahe zu kommen und schubste ihn mehrfach weg. Zu einer Gewaltanwendung (compulsiva , absoluta) ist es natürlich nie gekommen.

Jetzt kommt der Kasus Knaxus, an den weder mein Kumpel, noch ich mich daran erinnern kann:

Ich soll mich als Polizeibeamter ausgegeben haben.
Das Problem ist folgendes: Da ich noch im Vorbereitungsdienst bin, darf ich keine Amtshandlungen vornehmen. Ich habe auch nie welche vorgenommen. Es gab keine Identitätsfestellung vorgenommen oder dergleichen, über die Erlasslage diesbezüglich bin ich selbstverständlich informiert und weiß, dass ich weder Ermittlungsperson der StA bin, noch präventive, d.h. gefahrenabwehrende Maßnahmen treffen darf. Der Herr rief dann die örtliche Polizei an. Diese Gelegenheit wollte ich nutzen, um mein Fahrzeug woanders hin zu parken. Wohlgemerkt: Nicht um zu türmen. Mein Kumpel stand ja noch an der Straße und ich hatte ihm meine Personalien gegeben , bzw. er kannte ja jetzt mein Kennzeichen.

Der Herr hinderte mich jedoch ca. 5 min. lang, seinen privaten Stellplatz zu verlassen, indem er sich hinter mein Auto stellte und ich so logischerweise nicht mehr raus kam.


Nun, nach Wochen, erhalte ich eine einladung vom Leitenden Polizeidirektor meiner Dienststelle. Er möchte mit mir ein Personalgespräch führen. Anwesend ist noch ein Sachbearbeiter für Disziplinarrecht.


Meine Fragen: Muss ich da hin ? Und wenn ja, darf ich mir jemanden mitnehmen ? Diese Fragen wurde mir leider nicht beantwortet, bzw. wurden mir diese Möglichkeiten im Rahmen des Telefonats nicht eingeräumt.

Ich fühle mich im Moment echt schlecht. Die Polizei nimmt bezüglich der Außenwirkung dies zum Anlass, mich dort einzuladen. Jedoch klang der Tenor im Telefonat schon danach, dass ich (verbal) ordentlich eine um die Ohren bekomme. Was kann mir im Worst Case drohen ? Reicht das für eine Entfernung aus dem Dienst ?



Ich bin über jede Hilfestellung dankbar.



Mit freundlichen Grüßen


Lapo 123
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