Neue Altersteilzeit für Postbeamte!

[Leasingbeamter]

Hallo zusammen,

wie ich vor kurzem erfahren habe, wird die Leistungsprämie - sprich Weihnachtsgeld - bei der Post ab dem Jahr 2012 einer neuen Altersteilzeitregelung für Beamte geopfert.

Zurzeit gibt es meines Wissens für die Gruppe Beamte keine Altersteilzeitregelung bei der Post.
Hat jemand Informationen wie die neue Altersteilzeit ausgestaltet ist? Des Weiteren würde mich interessieren, ab wann diese Regelung kommen soll und für welche Jahrgänge.

Über Infos wäre ich sehr dankbar!

Gruß

Leasingbeamter

[Grubi_Scheibenklar]

Im Oktober letzten Jahres wurde folgende Pressemeldung dazu veröffentlicht:
http://de.nachrichten.yahoo.com/neues-t ... 18291.html

Ergänzend dazu gibt es bei der DPVKOM ein Infoblatt zum Download:

http://www.dpvkom.de/post/infos/faltbla ... Z_Post.pdf

[Leasingbeamter]

@grubi_Scheibenklar

Vielen Dank Grubi_Scheibenklar für die schnelle Antwort! Leider handelt es sich bei deinen Links um ATZ-Modelle für Tarifkräfte und nicht für Beamte.

Die Post ist scheinbar mit den Berufsverbänden dabei, eine neue ATZ für Beamte zu kreieren. Dabei soll der Verzicht auf das Leistungsentgelt (ehemaliges Weihnachtsgeld) der erste Schritt zur Finanzierung der ATZ für Beamte sein. Nach meinen Informationen sind sich anscheinend Arbeitgeber und Berufsverbände einig, nur gibt es anscheinend noch erheblich rechtliche Probleme.

Die Post hat scheinbar kapiert, dass sie nur mit einem sozial verträglichen Instrument die Beamten in naher Zukunft schnellstmöglich los wird.

[Grubi_Scheibenklar]

13. Jan 2012
Beamte der Deutschen Post AG: Einmalzahlung im Januar 2012

Die Gewerkschaft ver.di konnte im Rahmen der zweiten Tarifverhandlung der Deutschen Post AG einen Teilerfolg verzeichnen.
So sollen angestellte Tarifbeschäftigte eine Einmalzahlung von 400 Euro Brutto erhalten, die bereits im Jahr 2011 beschäftigt waren. Die Sonderzulage soll mit dem Gehalt im Januar 2012 ausbezahlt werden.

Für Beamte wurden ebenso Vereinbarungen getroffen, die jedoch erst noch vom Bundesministerium der Finanzen genehmigt werden müssen. So sollen Beamte im aktiven Dienst mit einer Vollbeschäftigung 230 Euro als Sonderzahlung erhalten. Dafür soll das variable Entgelt für Beamte im Jahr 2012 wegfallen.
Zudem soll für Beamte der Deutschen Post AG ebenso ein Modell für Altersteilzeit geschaffen werden, wie es bereits für Tarifbeschäftigte existiert. Dazu sollen in Kürze weitere Verhandlungen stattfinden.
Fazit:
Die Verhandlungen düften somit noch andauern

[Bundesfreiwild]

Hey Leute!
Ihr wollte doch wohl nicht auf eure Leistungsprämie verzichten, damit der Arbeitgeber sich diese Kohle für die ATZ - also für Personalabbau - einsacken kann?

Die Kohle dafür soll wieder von allen Beamten aufgebracht werden, die sich dazu dann zukünftig auch noch die Arbeit der ATZ-ler in deren Passivphase mitmachen dürfen?
Ihr müsstet doch völlig Plemmplemm sein, wenn ihr da mitgeht! Und der Tarifpartner gehört an die "Wand genagelt", wenn er dem zustimmt!

Also wirklich.

[Leasingbeamter]

Hallo Bundesfreiwild,

ich glaube, du machst es dir etwas zu einfach!

Das Problem ist ähnlich gelagert wie bei der Telekom. Bei der gelben Post sind gerade im mittleren und höheren Dienst tausende Kollegen und Kolleginnen überzählig. Zurzeit gibt es einfach keine sozialverträgliche Möglichkeit, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Die jetzige ATZ (ab 60. Lebensjahr mit max. 60% des letzten Gehaltes) kann sich m.E. doch keiner leisten. Mit diesem Instrument baut die Post, sprich Arbeitgeber, keine Beamten ab.

Ich denke schon, dass die Post sehr bestrebt ist, ihre Beamten vorzeitig los zu werden. Dazu müssen natürlich finanzielle Anreize für das Personal geschaffen werden. Ein Mittel zum Abbau wäre eine sozialverträgliche ATZ, die sich die Mitarbeiter auch leisten können.

Wenn bei den Verhandlungen zwischen Post und Ver.di was Gescheites – was ich nach meinen Erfahrungen leider auch bezweifle - herauskommt, bin ich gerne bereit, auf die so genannte Leistungsprämie zu verzichten! Nicht zu vergessen ist bei der ganzen Geschichte natürlich der Gesetzgeber, der dann auch den Rahmen für eine verbesserte ATZ schaffen muss.

Warten wir es mal ab!

Gruß
Leasingbeamter

[Grubi_Scheibenklar]

Eine ATZ-Regelung für Bundesbeamte der Post & Telekommunikation ist nur am Rande ein Gewerkschaftsthema. Beamte werden vom Bund alementiert, dass bedeutet das die Bundesregierung für die Bundesbeamte der Post & Telekom ggf. Postbank (PNU-Beamte - Postnachfolgeunternehmen-..) ATZ-Regelungen schafffen müßte. Dienstherrverantwortung für Beamte der PNU trägt bekanntlich der Bundesfinanzminister, der sich dafür kräftig ins Zeug legen müßte, sofern diese ATZ-Neuauflage in die politische Landschaft passt und haushaltstechnisch gestemmt werden kann.

[Leasingbeamter]

Hallo Grubi_Scheibenklar,

den Einfluss der Deutschen Post, Postbank und Telekom auf die Politik darfst du nicht unterschätzen. Immerhin liegen noch riesige Aktienpakete von diesen Unternehmen bei der staatlichen KfW. Steigt der Aktienkurs der Unternehmen, verdient der Staat kräftig mit. Die Formel lauten: Weniger Beamte = höhere Gewinne = höherer Kurs an der Börse!

Also, wenn alle an einem Strang ziehen, dürfte eine annehmbare Lösung für uns herauskommen!

Gruß
Leasingbeamter

[Bundesfreiwild]

Egal wie - die KOSTEN für eine Altersteilzeitregelung hat der Arbeitgeber zu tragen - er kriegt über die Tour ja seine angeblich zu alten Beschäftigten weg.
Dass aber das Personal auch noch die Kosten tragen soll? Da kommt von mir ein eindeutiges NEIN.

Bei der T gibts seit Jahren divese Altersteilzeitregelungen, immer dort, wo gerade der Personalbutzemann umgeht.
Selbst die T ist noch nicht auf die Idee gekommen, die Kosten für ATZ-Regelungen direkt und mit Ansage über die Mitarbeiter abzuwälzen.

[Postillion]

Hier mal eine Info zum neuesten Stand:
https://psl.verdi.de/postdienste/nachri ... en-post-ag

[Leasingbeamter]

Die geplante ATZ bei der DP AG dürfte ein Rohrkrepierer werden! Beispielsweise drei bis fünf Jahre voll arbeiten, aber nur die Hälfte des Gehaltes beziehen, um dann die überschüssige Arbeitszeit in ein Langzeitkonto anzusparen, geht mal gar nicht. Für die restliche Zeit schaut es finanziell ja auch nicht besser aus. Mit so einem Instrument lockst du keinen Hund – sprich Beamten – hinter der Ofenbank hervor. Da kannst du gleichzeitig mit dem Antrag auf ATZ einen Antrag auf Sozialhilfe stellen.

Das Ziel des Unternehmens muss doch sein, überzählige Beamte abzubauen und nicht die anstehenden Pensionierungen künstlich hinaus zu zögern. Und mit den geplanten Eckdaten der ATZ wird dieses Ziel eindeutig verfehlt.

Meiner Meinung nach, sollte die Post beim Personalabbau von Beamten vielmehr auf den Vorruhestand setzen. Und mit den zurzeit erzielten Milliardengewinnen ist das leicht zu bewerkstelligen. Nur mit diesem Instrument wird die Post auch eine große Anzahl der überzähligen Beamten los! Wie das geht, kann man bei der Telekom erfragen!!!

[Postillion]

Die Post könnte ja die gleiche Vorruhestandsregelugen wie die Telekom anwenden. Das macht sie aber nicht, obwohl es im Konzern Tausende von Beamten im "Überhang" gibt. Offenbar will man die Beamten gar nicht loswerden und füttert sie lieber durch. Warum auch immer.

Das heisst entweder akzeptiert man die ATZ-Regelung und wendet sie für sich an (falls man sich das überhaupt leisten kann) oder man bleibt bis zum "bitteren Ende" (je nach Jahrgang 65 Jahre + xx Monate) dabei. Sonst bleibt nur noch die DDU, entweder weil man wirklich krank ist oder weil man einen "guten" Arzt kennt. Und wenn der Sensemann zuschlägt , hat sich das Problem eh erledigt, das nennt man dann sozialverträgliches Frühableben.

[Leasingbeamter]

Sollte die ATZ in dieser Form kommen, werde ich diese mit 100%iger Sicherheit nicht in Anspruch nehmen! Die geplante ATZ ist für die Meisten Bullshit und völlig inakzeptabel!!!

Ich bin zurzeit noch bis Ende des Jahres zu einem Jobcenter zugewiesen. Mit etwas Glück kann ich noch drei Jahre dort bleiben. Danach werde ich bei meiner zuständigen Niederlassung einen Antrag auf Vorruhestand gemäß § 4 BEVermStrVG stellen. Wird dieser genehmigt (was ich nicht glaube), ist alles gut und ich kann elegant in Pension gehen. Falls sie den Antrag ablehnen, hat die DP AG sicherlich keine Freude mehr an mir!!!

Es stellt sich doch dann die Frage, was will die Post mit einem 58-jährigen Beamten anfangen, der mehr als zehn Jahre zu einem Jobcenter abgeordnet bzw. zugewiesen war und einen ganzen Sack voll gesundheitlicher Einschränkungen hat und nebenbei auch noch innerlich gekündigt hat?! Da kommt weder bei mir, noch bei der Post große Freude auf! Eine evtl. DDU kann man sicherlich hinauszögern, was mir dann jeden Monat bares bringt.

Ich freue mich jetzt schon auf die Antragstellung auf den Vorruhestand (soll bis Ende 2016 ja möglich werden) und auf die vermutlich dummen Gesichter meiner Personalabteilung (leider kann ich die nicht sehen) Da wird vermutlich Hektik bei der Post ausbrechen!

Aber vielleicht besinnt sich die Post und vor allem Verdi noch auf eine anständige Regelung für die überzähligen Beamten bei der DP AG. Frei nach dem Motto: „Die Hoffnung stirb zuletzt“!