Dienstreise mit Privat PKW

Beihilfeforum, Reisekostenforum: Fragen zu Beihilfe, Reisekosten, Trennunngsgeld, ...

Moderator: Moderatoren

Antworten
Staatssklave
Beiträge: 48
Registriert: 17. Jan 2006, 18:22
Behörde:

Dienstreise mit Privat PKW

Beitrag von Staatssklave »

Das Bundesreisekostengesetz ist seit dem Mai 2005 in Kraft. Dort werden festgelegt, dass bei Benutzung eines Privat PKW (ohne erhebliches dienstliches Interesse) 20 Cent je km höchstens jedoch 130 Euro bezahlt werden. Ein erhebliches dienstliches Interesse wird in meiner Verwaltung fast nie anerkannt, dies würde immerhin 30 Cent je km ohne Höchstregelung bedeuten.
Zum Vergleich der Benzinpreis im Mai 2005 lag im Schnitt bei 1,178 Euro, der Dieselpreis bei 1,033 Euro. Heute hier bei mir 161 Super und 1,45 Diesel. Trotz gewaltiger Preiserhöhungen hat sich bei den Sätzen des BRKG nichts getan. Die Gesamtkosten für einen VW Golf liegen bei ca 35 Cent pro km, also selbst über dem Satz des erheblichen dienstlichen Interesses.
Ich habe nichts zu verschenken, deshalb wird mein Privat-PKW nicht mehr für die Verwaltung eingesetzt. Mit öffentlichen ist es nicht immer möglich dahin zu kommen, wo man in einer gewissenen Zeit auch hinwill. Das heißt entweder übernachten oder leider wird es für den Dienstherren nichts mit der Dienstreise. Wie macht Ihr das. Und was machen unsere Interessenvertretung gegen die Reisekostenabzocke.
Benutzeravatar
leonsucher
Beiträge: 489
Registriert: 15. Aug 2006, 15:17
Behörde:

Beitrag von leonsucher »

Bis jetzt gilt immernoch das Totschlagargument, wo sich jeder seinen ( immer größer werdenden ) fehlenden Anteil dann eben über die Steuer zurückholen muss.
Teilweise ist es aber schon so, dass man mit der Fahrkostenerstattung kaum seine realen Spritkosten ( und nichtmal ansatzweise Unterhaltskosten ) deckt, weder mit den 20 Cent und oft auch nicht mit den max. 130 €.
In der Zollverwaltung gibt es teilweise so ungünstige, aber bei der Verwaltung beliebte dezentrale Lehrgangsorte, dass z.B. Beamte aus MV schnell 1000 km einfache Strecke haben.
Wie weit man da mit 130 € kommt, kann sich jeder ausmalen.
Deshalb werde ich mein eigenes Fahrzeug für Lehrgangsorte über 300 km nicht mehr nutzen, sondern mich aus dem großzügigen Pool des HZA, SG A bedienen.
Da gibt es massenhaft schöne neue Fahrzeuge, die zum größten Teil nur rumstehen.
Solle dies nicht möglich sein, werde ich auf Lehrgänge verzichten.
Bahn bzw. Flug sind für mich bei vielen Lehrgangsorten keine Alternative.
Wer beim Metzger klingelt darf sich nicht wundern, wenn kein Schwein aufmacht..........
Zollkodex-Ritter
Beiträge: 830
Registriert: 30. Nov 2006, 18:40
Behörde:

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

leonsucher hat geschrieben: Deshalb werde ich mein eigenes Fahrzeug für Lehrgangsorte über 300 km nicht mehr nutzen, sondern mich aus dem großzügigen Pool des HZA, SG A bedienen.
Da gibt es massenhaft schöne neue Fahrzeuge, die zum größten Teil nur rumstehen.
Ich hab als Schwerbehinderter schon öfters versucht, einen Dienstwagen zu bekommen. Erfolgslos. Anderes HZA, andere BFDn haben damit jedoch keine Probleme, den Kollegen ein DKFZ für mehrere Tage zur Verfügung zu stellen.

Mein Bruder bei der Bundeswehr bekommt für Dienstreisen sogar Mietwägen bezahlt, die er sich bei Autovermietungen ausleiht.

Aber 1. Klasse mit dem Zug darf man Reisen, das wird bezahlt....

Was wirklich der Hammer ist, ich habe versucht, mit den Kosten zu argumentieren. Für den Zoll kostet ein Polo im Betrieb rund 24 cent je KM, deshalb ist die Auszahlung von 20 cent bei Privatpkw günstiger für den Zoll.
Benutzeravatar
Ossikind
Beiträge: 497
Registriert: 12. Dez 2007, 17:15
Behörde:

Beitrag von Ossikind »

leonsucher hat geschrieben:
mich aus dem großzügigen Pool des HZA, SG A bedienen.
Da gibt es massenhaft schöne neue Fahrzeuge, die zum größten Teil nur rumstehen.
.
Jaja schöne Fahrzeuge haben die, nur die bekommt nicht jeder.
Selbst wenn du im SG A tätig bist, kriegst du nur meistens den Polo :P :P .
Auch da geht es nach Nasenfaktor......
Früher konnten Frauen kochen wie meine Mutter, heute können sie saufen wie mein Vater!
Sanne
Beiträge: 16
Registriert: 7. Jun 2011, 20:38
Behörde:

Beitrag von Sanne »

ab märz sind es höchsten 150 €... mit der begründung der steigenden benzinkosten. ich find das reel. man hat immer noch die möglichkeit sich ein db ticket buchen zu lassen, welche sin voller höhe erstattet wird.
Benutzeravatar
Bundesfreiwild
Beiträge: 1946
Registriert: 17. Jan 2011, 08:48
Behörde:
Kontaktdaten:

Beitrag von Bundesfreiwild »

Die Telekom ersetzt für die Anreise zu Seminaren die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel. Sofern die Reise damit überdimensional lange dauert, eben auch eine zusätzliche Übernachtung.

Die Anreise mit dem Privat-Pkw wird mit 30 Cent/KM-einfach abgerechnet.

Die Erfahrung zeigt, dass auch die Kosten für den Privat-PKW übernommen werden, wenn in einer Kosten-Vergleichsrechnung herauskommt, dass die Reisekosten damit deutlich günstiger ausfallen (weil z.B. Hotelkosten wegfallen).

Um genau zu ermitteln, welche Reisekosten wann und unter welchen Bedingungen vom Dienstherrn erstattet werden müssen, sollte man sich die geltende Reisekostenrichtlinie mal sehr ausführlich anlesen und seinen genehmigenden Vorgesetzten evtl. mit den Richtlinien konfrontieren.
Normalerweise müsste immer die kostengünstigere Lösung bezahlt werden.

Als Schwerbehinderter kann man über die Steuer auch 70Cent/Km erstattet bekommen (sofern man mind. 50% + Kennzeichen "G" hat).
Dann heisst es, sich die Reisekostenabrechnungen von de abrechnenden Stelle auch zuschicken zu lassen und mit der Steuer unter den Werbungskosten ("auswärtige Tätigkeit") anrechnen zu lassen.


Was wird getan, um die Kostensätze anzupassen? NIchts.
Meines Wissens hat auch schon jemand auf die Anpassung der Kostensätze geklagt - und verloren.
Staatssklave
Beiträge: 48
Registriert: 17. Jan 2006, 18:22
Behörde:

Bahn fahren

Beitrag von Staatssklave »

Nun wenn es geht fahre ich auch gerne mit der Bahn, da ist das BRKG ja recht großzügig, bei allem über 2 Stunden reine Bahnfahrt immerhin Erstattung erster Klasse. Bei meiner DR jetzt am Montag kostet die Fahrkarte Bahn so ca. 240 Euro. Allerdings ist das Bahnfahren auch nur dann sinnvoll, wenn der Zielort nicht gerage mitten in der Pampas liegt. Die Zollverwaltung hat ihre großen Bildungsstätten in Münster, Sigmaringen und Plessow. Münster mit dem zug ist ok, Plessow geht bis Werder, wenn dich dann keiner abholt, gute Nacht. Sigmaringen ab Stuttgart oder Ulm ist eine schöne Tour(tur) im Bummelzug über die schwäbische Alp. Und die Reisezeit wird Dir ja auch nicht vergütet, alles nach Kernzeit oder Reisen am Wochenende ist mein Privatvergnügen. Bei den Rahmenbedingungen bleibe ich doch lieber zuhause.
Antworten