Gehalt als Landesbeamter

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Hey
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Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Hey »

Wie empfindet ihr das Gehalt eines Landesbeamten?
Behauptet wird ja immer, dass Beamte viel weniger als "Freiwirtschaftler" verdienen. Ich hab mal das Gehalt eines Beamten im Gehobenen Dienst A9 Stufe 1 mit einem durschnittsgehalt eines Wirtschaftsingeneurs mit Brutto ca. 45000 verglichen: das Ergebnis spricht allersings gegen diese Behauptung. Laut eines Onlinerechners würde man mit Steuerklasse I als Beamter abzüglich Kirchensteuer ca 25000 verdienen während der Wirtschaftsingeneur 26800 verdient, gerade einmal 1800 mehr im Jahr. So irrsinnig viel mehr ist das nun auch wieder nicht. Oder was meint ihr?
Torquemada
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Torquemada »

Warum ist dir die Kirchensteuer so wichtig? Was ist mit der privaten Krankenversicherung des Beamten?
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Florian Hanebüchen
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Florian Hanebüchen »

Torquemada hat geschrieben:Warum ist dir die Kirchensteuer so wichtig?
Weil es nun einmal in unserem Land diesen Kirchensteuerabzug gibt. Und ich nehme an, der TE wird beim Vergleich der beiden Gehälter auch bei beiden Personen die Kirchensteuer angesetzt haben.

OT gelöscht...

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Torquemada
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Torquemada »

Torquemada hat geschrieben:Warum ist dir die Kirchensteuer so wichtig? Was ist mit der privaten Krankenversicherung des Beamten?
Mir ging es um das Berechnungsschema des von dir verwendeten Onlinerechners. Zudem gibt es, je nach Bundesland, unterschiedliche Sätze der Kirchensteuer.

Ich empfehle dir diesen Rechner:

http://www.parmentier.de/steuer/steuer.htm?lohnst.htm

Bedenke bitte, dass ein Beamter seinen Beitrag für die private Krankenversicherung aus seinem Netto beszahlen muss.
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Baumschubser
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Baumschubser »

1800€ mehr im Jahr auf der einen Seite und private Krankenkasse mit sagen wir mal 150-200€ monatlich läppern sich aber über 45 Arbeitsjahre ganz gewaltig. Ich habe jedenfalls aufgehört, mich irgendwo für mein Beamtendasein zu entschuldigen oder zu rechtfertigen. Jeder der rumnölt, soll sich im öD bewerben.
Varetek
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Varetek »

Florian Hanebüchen hat geschrieben:
Torquemada hat geschrieben:Warum ist dir die Kirchensteuer so wichtig?
Weil es nun einmal in unserem Land diesen Kirchensteuerabzug gibt. Und ich nehme an, der TE wird beim Vergleich der beiden Gehälter auch bei beiden Personen die Kirchensteuer angesetzt haben.
Ohne Scheuklappen hätte man die Frage wohl so verstanden, dass es Torquemada schlicht um die Bedeutung der PKV-Beiträge in Relation zur Kirchensteuer ging, die ja ein Beamter bekanntlich von seinem Nettolohn zahlt. Demgegenüber erscheint die Kirchensteuer eher bedeutungslos.

OT gelöscht

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Florian Hanebüchen
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Florian Hanebüchen »

Varetek hat geschrieben:Ohne Scheuklappen hätte man die Frage wohl so verstanden, dass es Torquemada schlicht um die Bedeutung der PKV-Beiträge in Relation zur Kirchensteuer ging, die ja ein Beamter bekanntlich von seinem Nettolohn zahlt. Demgegenüber erscheint die Kirchensteuer eher bedeutungslos.
Wovon redest du bitte? PKV-Beiträge und Kirchensteuer haben nichts miteinander zu tun. Der TE wollte das Gehalt eines Beamten mit dem eines Angestellten in der freien Wirtschaft vergleichen. Dabei ist es durchaus sachgerecht, die Kirchensteuer zu berücksichtigen, denn diese wird bei beiden vom Gehalt bzw. den Bezügen abgezogen.

OT gelöscht

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Torquemada
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Torquemada »

Varetek hat geschrieben:
Florian Hanebüchen hat geschrieben:
Torquemada hat geschrieben:Warum ist dir die Kirchensteuer so wichtig?
Weil es nun einmal in unserem Land diesen Kirchensteuerabzug gibt. Und ich nehme an, der TE wird beim Vergleich der beiden Gehälter auch bei beiden Personen die Kirchensteuer angesetzt haben.
Ohne Scheuklappen hätte man die Frage wohl so verstanden, dass es Torquemada schlicht um die Bedeutung der PKV-Beiträge in Relation zur Kirchensteuer ging, die ja ein Beamter bekanntlich von seinem Nettolohn zahlt. Demgegenüber erscheint die Kirchensteuer eher bedeutungslos.
Richtig erkannt. Die Relation der vom Netto zu zahlenden Beiträge für KV und PV zur Kirchensteuer war gemeint.

OT gelöscht

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Hey
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Hey »

Baumschubser hat geschrieben:1800€ mehr im Jahr auf der einen Seite und private Krankenkasse mit sagen wir mal 150-200€ monatlich läppern sich aber über 45 Arbeitsjahre ganz gewaltig. Ich habe jedenfalls aufgehört, mich irgendwo für mein Beamtendasein zu entschuldigen oder zu rechtfertigen. Jeder der rumnölt, soll sich im öD bewerben.
Wie meinst du das Gesagte genau? Ich verstehe es leider nicht so wirklich...
Entschuldige bitte diese Nachfrage, aber wärst du lieber kein Beamter geworden oder bist du damit glücklich?
Varetek
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Varetek »

Florian Hanebüchen hat geschrieben:Wovon redest du bitte? PKV-Beiträge und Kirchensteuer haben nichts miteinander zu tun. Der TE wollte das Gehalt eines Beamten mit dem eines Angestellten in der freien Wirtschaft vergleichen. Dabei ist es durchaus sachgerecht, die Kirchensteuer zu berücksichtigen, denn diese wird bei beiden vom Gehalt bzw. den Bezügen abgezogen.


Also nochmal einfacher ausgedrückt für dich: Wenn der TE hier die Gehälter von Beamten mit denen von Angestellten vergleichen möchte, muss er dabei die Beiträge zur privaten Kranken- und Pflegeversicherung bei Beamten berücksichtigen, da der Angestellte seine Ausgaben für die Kranken- und Pflegeversicherung bereits von seinem Brutto bestritten hat. Das von ihm ermittelte Netto des Beamten ist folglich um diese Beiträge zu kürzen, bevor ein Vergleich erfolgen kann. Demgegenüber und natürlich auch ganz generell ist die Kirchensteuer allerdings für einen Vergleich irrelevant, wird aber dennoch vom TE explizit erwähnt. Darauf hat Torquemada hingewiesen.


OT gelöscht

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@Hey:
Du hast bei deinem Vergleich die PKV-Beiträge außer Acht gelassen. Bezieht man die mit ein, verbessert sich die Rechnung zugunsten deines "Wirtschaftsingenieurs" um weitere ~3000 Euro.

Deine eingangs gestellte Frage ist aber leider auch nicht wirklich zielführend. Zunächst einmal kann ein "Landesbeamter" vieles sein (Polizist, Lehrer, Richter, Professor etc.). Was die Frage des Gehaltes angeht, wurde dir hier an anderer Stelle schon einmal gesagt, dass man dieses auch immer im Kontext betrachten muss. Ein Beamter hat z.B. keine Sorgen arbeitslos zu werden, erhält eine auskömmliche Pension und wird durch die Fürsorgepflicht seines Dienstherren in vielen anderen Bereichen besser abgesichert, als ein Angestellter in der freien Wirtschaft (z.B. Pflegekosten oder "Berufsunfähigkeit"). Dafür verdient er in der Regel (gibt auch Ausnahmen) weniger als Menschen mit vergleichbarer Ausbildung in der freien Wirtschaft.
Und mal ein ganz subjektiver Eindruck: Die Unkündbarkeit erlaubt es den meisten Beamten auch, sagen wir, ein wenig entspannter an ihren Job heranzugehen, als jemand, der in Gedanken stets beim nächsten Gespräch zur jährlichen Zielvereinbarung ist und nie weiß, ob er in 2 Jahren noch an seinem Schreibtisch sitzt.

Meine Frau ist Richterin und ich empfinde ihren Sold im Vergleich zu dem, was viele ehemalige Kommilitonen als niedergelassene Rechtsanwälte verdienen, als durchaus üppig. Aber selbst da gibt es Leute, die das anders sehen (siehe zuletzt das Urteil des BVerfGE).
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Mikesch
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Mikesch »

Sodele meine Herren,

ich habe mal das OT in einigen Postings, OT-Postings und auch Beiträge mit beleidigenden Inhalten gelöscht.
Ich hoffe, es kehrt nun Ruhe ein und es wird nur zum Thema Bezug genommen. Das Sperren von Nutzern mache ich wirklich nur ungern.


Zum Thema:
Für mich hat die Kirchensteuer in einer Vergleichsrechnung nichts verloren, da niemand dazu gezwungen wird, jene zu zahlen, diese ist reines Privatvergnügen.
SELECT 'dreams' FROM 'erinnerungen' WHERE HARDCORE = 'yes'
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Torquemada
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Torquemada »

Mikesch hat geschrieben:
Zum Thema:
Entgegen FHs Meinung hat die Kirchensteuer in einer Vergleichsrechnung nichts verloren, da niemand dazu gezwungen wird, jene zu zahlen, diese ist reines Privatvergnügen.
Richtig. Angehörige von Freikirchen und anderen religiösen Gemeinschaften zahlen ihre quasi "Mitgliedsbeiträge" schließlich auch privat aus ihrem Netto-Einkommen.
Die Zahlen des Threadstarters müssen außerdem über ein ganzes Berufsleben betrachtet werden. Was ist mit dem Durchschnittseinkommen eines Wirtschaftsingenieurs? Wie ist der Verlauf über ein Berufsleben mit guten bzw. eher schlechten Entwicklungsmöglichkeiten?
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Baumschubser
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Baumschubser »

Hey hat geschrieben:
Baumschubser hat geschrieben:1800€ mehr im Jahr auf der einen Seite und private Krankenkasse mit sagen wir mal 150-200€ monatlich läppern sich aber über 45 Arbeitsjahre ganz gewaltig. Ich habe jedenfalls aufgehört, mich irgendwo für mein Beamtendasein zu entschuldigen oder zu rechtfertigen. Jeder der rumnölt, soll sich im öD bewerben.
Wie meinst du das Gesagte genau? Ich verstehe es leider nicht so wirklich...
Entschuldige bitte diese Nachfrage, aber wärst du lieber kein Beamter geworden oder bist du damit glücklich?
Na du sagst, dass der Wirtschaftsingenieur schon 1800€ mehr verdient. Ich meinte zusätzlich, dass du dann aber beim Beamten vom Netto noch die PKV abrechnen musst. Das erhöht den Nachteil für den Beamten sogar noch ergeblich weiter.

Ich für mich persönlich kann sagen, dass ich mit dem Beamtenstatus gut gefahren bin bisher. Vorher habe ich deutlich schlechter verdient, hatte allerdings auch dort Jobs dabei, die mir Spaß gemacht haben. Meine jetzige Tätigkeit macht mir durchaus auch Spaß, ich bin allerdings etwas unterfordert. Nervig ist das ewige Mobbing und der Neid von allen Seiten. Der öD ist halt durchsetzt von Günstlingen, Arschkriechern und Arschlöchern, häufig einer dümmer als der andere. Aber das Anscheißen beherrschen sie alle perfekt. Da hilft nur ein verdammt dickes Fell.
Hey
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Hey »

Baumschubser hat geschrieben:
Hey hat geschrieben:
Baumschubser hat geschrieben:1800€ mehr im Jahr auf der einen Seite und private Krankenkasse mit sagen wir mal 150-200€ monatlich läppern sich aber über 45 Arbeitsjahre ganz gewaltig. Ich habe jedenfalls aufgehört, mich irgendwo für mein Beamtendasein zu entschuldigen oder zu rechtfertigen. Jeder der rumnölt, soll sich im öD bewerben.
Wie meinst du das Gesagte genau? Ich verstehe es leider nicht so wirklich...
Entschuldige bitte diese Nachfrage, aber wärst du lieber kein Beamter geworden oder bist du damit glücklich?
Na du sagst, dass der Wirtschaftsingenieur schon 1800€ mehr verdient. Ich meinte zusätzlich, dass du dann aber beim Beamten vom Netto noch die PKV abrechnen musst. Das erhöht den Nachteil für den Beamten sogar noch ergeblich weiter.

Ich für mich persönlich kann sagen, dass ich mit dem Beamtenstatus gut gefahren bin bisher. Vorher habe ich deutlich schlechter verdient, hatte allerdings auch dort Jobs dabei, die mir Spaß gemacht haben. Meine jetzige Tätigkeit macht mir durchaus auch Spaß, ich bin allerdings etwas unterfordert. Nervig ist das ewige Mobbing und der Neid von allen Seiten. Der öD ist halt durchsetzt von Günstlingen, Arschkriechern und Arschlöchern, häufig einer dümmer als der andere. Aber das Anscheißen beherrschen sie alle perfekt. Da hilft nur ein verdammt dickes Fell.
Du sprichst genau das an was mich abscbreckt. Die Atmosphäre im öD soll ja oft nicjt gerade supersein. Die Einen scheinen sich ausruhen zu wollen, die Anderen kriechen ihrem Chef in den ***** um vielleicht eine Beförderung zu erhalten.
Für den Fall, dass ich mich doch für die freie Wirtschaft Entscheiden sollte, stellt man sich nur die Frage, ob es dort fairer zu geht? Denn auch dort ist der *****kriecher oft am besten bezahlt ohne was zu können.

Du sagtest, dass du vor deinem Beamtenleben noch Angestellter warst. Ist es denn leicht vom Angestellten ins Beamtenverhältnis zu kommen? Leute werden ja jedenfalls laufend gesucht.
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Baumschubser
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Baumschubser »

Also ich bin 1998 Beamter geworden. Damals war das richtig schwierig. Auf 37 Stellen im Strafvollzug mD gab es rund 2500 Bewerber.
Mein Sohn wird jetzt im Herbst seinen Dienst bei der Polizei im gD in M-V antreten. Das war das beste Angebot. Er hat aus 3 Stellen wählen können und ist zu einigen Auswahlverfahren dann schon gar nicht mehr gefahren. Zumindest im vollzuglichen Bereich (Polizei, Strafvollzug, Zoll etc.) stehen die Chancen besser als je zuvor. Der Verwaltungsbereich ist zumindest im gD immer noch stark überlaufen. Im Strafvollzug hingegen gibt es auf nach wie vor rund 25-30 Stellen mittlerweile gerade mal noch 100-200 Bewerbungen.
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