Krank durch den Chef

[ede65]

Hi Forum

seit einigen Wochen habe ich massive Probleme mit meinem Chef
(an einigen bin ich selber Schuld) das äußert sich jetzt so das er in den Krümeln sucht
und mich bei jeder Gelegenheit meist am Telefon richtig fertig macht.

Nachdem ich jetzt ca. 10 Wochen durchgehalten habe, habe ich heute einen Anruf von einem Kollegen erhalten der seit 2 Jahren Krank ist. Er teilte mir mit, dass er von meinem Fall gehört hat und im das gleiche mit dem selben Chef zugestoßen sei. Er meinte das dies alles erst der Anfang wäre und es besser wäre ich würde bei den kleinsten Anzeichen von nervlicher Erkrankung sofort zuhause bleiben soll da das Ankämpfen gegen diese Person alles noch schlimmer machen würde.

Anzeichen einer Erkrankung habe ich schon lange ich bin nervlich am Ende habe in 10 Wochen 12 kg abgenommen richtig schlafen kann ich schon lange nimmer.
Wollte bisher nicht zum Arzt um dem Chef nicht noch in seinen Aktionen zu stärken.

Jetzt habe ich ernsthafte Zweifel es geht hier jetzt ernsthaft um meine Gesundheit


Gibt es im Forum jemand mit ähnlicher Erfahrung der mir evtl. Tipps geben kann.

Es geht mir hier nicht um eine Anleitung zum Krankfeiern !!!
Grundsätzlich widerstrebt mir sowas total.

Ich habe mit sowas einfach keine Erfahrung und bin jetzt einfach Krank

[Mikesch]

Moin,
es werden bestimmt wieder etliche Vorschläge mit Hilfe von außen wie Personalrat, irgendwelche Beauftragte etc. kommen.
Ich habe dazu eine eigene Meinung...
Diese Problematiken liegen meist in einem selbst begründet. Mangelndes Selbstwertgefühl gepaart mit falschem Respekt, da hat man schnell "Opfer" auf der Stirn stehen, was ebenso schwache Menschen, gerade in der Position Chef ausnutzen.
Ein vernünftiges Miteinander kann nur mit Respekt und Höflichkeit funktionieren, das gilt auch für Chefs. Wer sich an diese einfache Regeln nicht hält, dem muss man entgegnen.

Ein Fertigmachen geht gar nicht, wäre gar nicht möglich, ich würde stumpf den Hörer auflegen!! Persönlich würde ich dem Herrn klar machen, das eine Unterhaltung nur unter Beachtung der einfachsten Höflichkeitsregeln erfolgt,ansonsten würde ich den Herrn einfach stehen lassen und/oder nur noch als Luft betrachten. Diesen Typen kann man nur begegnen, wenn sie selber Dampf bekommen.
Das beinhaltet auch, dass man zu eigenen Fehlern steht und zur Selbstkritik fähig ist und zum Ausdruck bringt, diese abzustellen.

Das ist nicht einfach, aber mit Hilfe von außen erlernbar. Gehe erst mal zum Arzt und suche Dir Hilfe von einem Therapeuten der Dich aufbaut.
Dann zeigst Du deinem Chef wo der Hammer hängt

Erfahrung hab ich auch
Ich hatte mal so eine Oberpfeife als Chef, auch ich wurde langsam krank, es war der allmorgendliche Horror zum Dienst zu gehen. Alleine der Gedanke machte mich krank.
Mir stellte sich die Frage, er oder ich und ich entschied mich für mich. Ich hab mir den unter 4 Augen zur Brust genommen und ihm einen Urlaub im Krankenhaus versprochen, wenn er unser Verhältnis nicht auf eine zivilisierte Ebene umstellt. Manchen Typen kann man nur auf eine Art kommen.
Von dann ab klappte es komischerweise...

LG vom Mikesch
...wie gesagt, nur meine eigene subjektive Einlassung.

[Baumschubser]

Kann Mikesch nur zustimmen. Einfach auflegen, wenns zu blöd wird, bzw. sich umdrehen und gehen im persönlichen Gespräch. Und mal richtig anbrüllen (ohne den ganzen Zoo zu erwähnen), das hilft. Bei mir kam dann noch dazu, zu zeigen, dass man nicht nur mit Anwälten droht, sondern diese auch tatsächlich mal auflaufen lässt, wenns zu heftig wird. Ab da wird man zumindest ernst genommen. Ich habe seit nun bald 8 Jahren weitgehend meine Ruhe. Es kommen zwar immer mal Versuche, aber insgesamt geht es. Wurde sogar nach 17 Jahren befördert.

[Dipl_Finanzwirt]

Hallo,

ich habe gesehen, dass du dich in anderen Forenbeiträgen schon zu Themen wie Nachversicherung etc. erkundigt hast, und das bei der "Suche nach Krümeln" offensichtlich auch dienstrechtlich relevantes gefunden wurde. Ich denke, das zeichnet den einfachen Weg vor. Suche dir eine andere Tätigkeit mit einem anderen Chef und versuche dort richtig zu machen, was du hier falsch gemacht hast.

Der schwierige Weg ist es zu versuchen dein Verhältnis zum aktuellen Chef zu bereinigen. Hierzu brauchst du vermutlich Hilfe (z.B. Coaching, Therapie?). Ob es mehr darum geht dem Chef deutlich zu machen, dass du das eigene Fehlverhalten einsiehst und dich künftig bessern möchtest oder darum den Chef in die Grenzen der Höflichkeit zu verweisen lässt sich per Ferndiagnose immer schlecht beurteilen.

Etwas noch zu deinem Kollegen der dich anrief: Wie gesagt, ob das Ankämpfen das richtige ist bin ich mir nicht sicher. Aber nur weil ein Kollege massive Probleme hatte und damit nicht zurecht kommt bedeutet nicht, dass es bei dir auch so ist. Da der Kollege seit 2 Jahren krank ist (d.h. vermutlich schon das Thema DU auf dem Tisch liegt) würde ich sein Verhalten auch nicht als Vorbild nehmen!

ciao!

[ThomasP]

Vielleicht auch einmal an der grundsätzlichen Einstellung zum Arbeitsplatz arbeiten... Mitarbeiter, Kollegen und letztlich natürlich auch "Chefs" sind zumeist nicht die Menschen, mit denen man sein privates Leben teilen wöllte, sich diese zudem auch nicht aussuchen kann. Demnach sollte man deren Reaktionen, Anforderungen, Beurteilungen von Dingen nicht unbedingt immer das Gewicht geben, was die Meinung z. B. des Ehepartners oder des Kindes hat.

Zumeist das sensiblere Geschlecht, also Frauen lassen sich von den Abläufen, respektive den Gebahren von Kollegen derart "assimilieren", dass hierüber oft die Fähigkeit Wichtiges von Unwichtigem trennen zu können verloren geht.

Da wird oftmals zuviel oder gar alles persönlich und letztlich krankmachend "mit nach Hause" genommen und selbstzerfleischend über so manche Grobheit von Kollegen oder vom Chef "reflektiert". Das kann auf die Dauer nur krank machen und überall, auch beim Wechsel der Dienststelle, wird man wieder mit gleichen oder ähnlichen Personen und deren schwierigen Charakter konfrontiert...

Ein dickeres Fell antrainieren wäre da mein Tipp. Wer weiß, welche Probleme der ein oder andere ungehobelt daherstampfende Chef in seinem Leben so hat, wenn man "negative Energie" abbekommt.

Steht man nicht als Künstler auf der Bühne, oder als Maler im Atellier ist nahezu jeglicher Brötchenerwerb auch lediglich als solcher zu bewerten. Nach Feierabend die Arbeit und die Kollegen auch wirklich dort lassen!

Sofern man keine Straftat begangen hat und halbwegs gut seiner Arbeit nachgeht, kann einem keiner wirklich etwas.

Das Wichtigste ist doch die Familie und das persönliche Leben und dafür dem Chef keine Macht in die Hand geben.

Und! Nicht alles persönlich nehmen! Abtropfen lassen!

Grüße.

[silence]

Hol dir Hilfe bei Kollegen, mach die Aktionen deines Chefs durchaus öffentlich, stell das Telefon laut, damit du Zeugen hast.....Hol' dir Zeugen bei Gesprächen... Dann lässt sich der Chef sicher schon mal nicht so aus, wie wenn es ein 2 Personen Duell ist.

Meist macht man sich selber grundlos klein und schluckt alles in sich hinein.
Du wirst erstaunt sein, wie vielen es vielleicht ebenso geht, wenn das Problem der CHEF ist.

Chefs sind auch Menschen, sehr oft buckeln sie nach oben und treten nach unten.
Das dicke Fell für so was wächst nicht von allein, man muss sehr lange an sich selber arbeiten, dass man auf solche Aktionen so reagiert, dass man sich selber schützt. Auflegen mit den Verweis, das Gespräch fortzuführen, wenn sachliche Kommunikation möglich ist, sollte keine Schande sein. Es verlangt etwas Mut, sollte sich er aber lohnen.