m.D. Aufstieg / Weiterbildung / Qualifizierung

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Steven83
Beiträge: 7
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m.D. Aufstieg / Weiterbildung / Qualifizierung

Beitrag von Steven83 »

Hallo zusammen!

Ich habe folgendes Problem, und ich hoffe das ich hier endlich mal vernünftige Antworten bekomme

Ich bin 27 Jahre alt, und Landesbeamter in NRW im mittleren Dienst. Ich sitze immer noch auf meinen mickrigen A6 rum.

Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich damit, beruflich „weiter“ zu kommen, doch es ergibt sich folgendes Problem:

- Zum Aufstieg schickt man mich leider Gottes nicht, da dann meine Stelle für 3 Jahre vakant wäre und allein aus Kostengründen
- Anderweitige Fortbildungen / Studium etc. werden anscheinend nicht für den gehobenen Dienst anerkannt.

Gibt es Möglichkeiten wie man sich im mittleren Dienst weiterqualifizieren kann? Kann man ohne weiteres ins Angestelltenverhältnis wechseln? Natürlich ohne finanziellen Nachteil. Wird man dann automatisch vom Arbeitgeber rückwirkend bis Eintritt ins Beamtenverhältnis nachversichert, sodass man keine Probleme bei der Rente bekommt? Kann man den Schritt empfehlen? Im Angestelltenverhältnis kann man wenigstens den AII nebenberuflich machen….

Oder gibt es sonst irgendwelche Möglichkeiten? Denn so langsam aber sicher bekomm ich graue Haare, und wenn ich an meine Zukunft denke (Familie etc.) wird mir bei dem Einkommen und beruflichen Aussichten schlecht!


Vielen Dank schon mal,


Grüße Steven
registerbeamter
Beiträge: 100
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Beitrag von registerbeamter »

Wenn du eine Angstelltenstelle übernimmst - muss dich dein Dienstherr nachversichern.

Nachteil der Nachversicherung, sie erfolgt nur mit dem Beamtenbruttogehalt. Da das Brutto bei Beamten gegenüber einem vergleichbaren Angestellten niedriger ist, wirkt sich dies auch auf die Rentenhöhe aus.
Wenn du das in nächster Zeit machst, hält sich der Verlust wohl später sehr grenzen.

Alternativ würde ich mal versuchen vielleicht erstmal einen neuen Job bei einer Kommune im mittleren Dienst zu suchen. Eventuell klappt da der Aufstieg besser, auch sind die Beförderungsmöglichkeiten insbesondere für den mittleren Dienst in der Kommune oft einfacher.

Eine weitere Möglichkeit wäre der sogenannte "unechte Aufstieg" - Fachabitur nachmachen und als Anwärter für den gehobenen Dienst bewerben. Du fängst quasi nochmals neu an - somit auch nach Ausbildung keine Übernahmegarantie. Diese Risikoabwägung ist natürlich auch davon Abhängig ob du örtlich sehr gebunden bist und man muss 3 Jahre nochmals mit Anwärterbezügen leben.

Ob der 2. Angestelltenlehrgang zum Verwaltungswirt viel bringt. Was ich bisher so in der Praxis erlebt habe - eher wenig. Die Stellen werden oft mit Absolventen des gehobenen Dienstes im Beamten- oder Angestelltenverhältnis besetzt. Mag sein das dies im Kommunalbereich je nach Verwaltung auch unterschiedlich läuft.

Neben der klassischen Anwärterausbildung hat man nun auch die Duale-Ausbildung Bachelor-Studium /Praxis im Angestelltenverhältnis eingeführt. Dadurch hat der Verwaltungswirt noch mehr Konkurenz um Stellen ab E 9 TVöD bekommen.




Grüße
schnell getippt - Tippfehler schnell überlesen :-)
Steven83
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Beitrag von Steven83 »

Vielen Dank für die Antwort.

Angenommen, ich wechsel ins Angestelltenverhältnis, würde dann meinen AII machen, dann hätt´ ich doch die Möglichkeit vergleichbar in den g.D. zukommen, und demnach auch mehr zu verdienen oder?

Eine Ausbildung kann ich mir aufgrund des Verdienstes nicht leisten, kommt daher leider nicht in Frage.
Silencium
Beiträge: 232
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Beitrag von Silencium »

Richtig, mit dem Abschluss des AL II (Verwaltungsfachwirt) kannst du Dienstposten der Entgeltgruppen 9-12 TVÖD (gehobener Dienst) bekleiden.

Allerdings ist mit Bestehen des AL II keine zwingende Höhergruppierung verbunden, das muss einem auch bewusst sein. Hier ist es stark von der Behörde abhängig, ob sie den AL II bedarfsorientiert oder eben nicht anbietet.

Eine Kollegin von mir hat auch den AL II erfolgreich absolviert, mangels freier Stelle ist sie aber jetzt auch nicht viel weiter als zuvor (BAT Vc = E8 TVÖD - entspricht BesGrp. A8.
Steven83
Beiträge: 7
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Beitrag von Steven83 »

Vielen Dank für die Antworten...

Aber kann mir hier jemand wirklich nen ernsthaften Tipp geben, was ich in meiner Situation am besten machen soll?

Wie gesagt, aufgrund des "Finanziellen" ist es nicht gerade einfach eine erneute Ausbildung (demnach für den g.D.) zu machen. Daher scheidet die Möglichkeit im Vorfeld leider aus.

Ich freue mich über hoffentlich zahlreiche Antworten:-)
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