Verzweiflung über Stellenangebote nach dem Studium

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Beamtenbärchen92
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Verzweiflung über Stellenangebote nach dem Studium

Beitrag von Beamtenbärchen92 »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich derzeit wirklich verzweifelt bin. Ich habe für den gehobenen Verwaltungsdienst des Bundes studiert und beende mein Studium im März. Nun weiss ich nicht, wie es danach für mich weitergehen soll.
Mein Problem ist folgendes: ich bin jetzt Anfang 20 und komme ursprünglich aus dem Bodenseeraum, bin also vor drei Jahren nach NRW gezogen für mein Studium und habe meine Praktika in obersten Bundesbehörden in Berlin absolviert.
Dort habe ich unter anderem festgestellt, dass ich die Befähigung für den höheren Dienst benötige, um jemals annähernd an eine Stelle zu kommen, die mir wirklich richtig Spaß macht.
Ich habe diverse Zusatzqualifikationen in Fremdsprachen und bin sehr gut darin. Ich mag besonders das Europrecht und alle Themen, die europäisch geprägt sind. Kurz gesagt interessiere ich mich für alles, was internationalen Zusammenhang hat und Fremdsprachen beinhaltet - besonders eben europarechtliche Schwerpunkte (Richtlinien zur Gleichstellungspolitik, Binnenmarkt, etc...). Ich bin offen für Dienstreisen und mein Traum wäre es, einmal in Brüssel arbeiten zu dürfen.
Dass Volljuristen bei diesen Aufgaben bevorzugt werden (wie überall im öffentlichen Dienst) ist natürlich klar. Daher hatte ich die Idee, dass ich gerne weiterstudieren möchte (vorzugsweise Jura). Aber dieses Mal soll es für mich an eine richtige Universität gehen. Ich möchte nebenher in meinem Beruf als gD Beamtin arbeiten (in Teilzeit). Nun der Haken: ich möchte nicht mehr nach Bonn/ Berlin, sondern nach Hause zu meiner Familie. Denn mit der Doppelbelastung Studium und Beruf, kann ich nicht noch Familienheimfahrten auf mich nehmen; zudem sind mir meine Eltern sehr wichtig und außerdem ist man als A9 mit Teilzeit auch finanziell nicht sehr gut gestellt, weshalb ich mir alleine schon die Miete für eine Wohnung in den Großstädten nicht leisten könnte. Also hatte ich mit dem Gedanken gespielt, zurück nach Hause zu kommen (*freu*) und in Konstanz zu studieren. Leider habe ich die Stellenangebote auf Landes- und Kommunalebene bereits öfters durchforstet und nur etwas im Asylbereich gefunden. Asyl ist ein Gebiet, das ich mir persönlich nie vorstellen könnte. Aus diesem Grund wollte ich mich auch nie beim BAMF bewerben... Also kann es beim Landkreis auch nicht viel anders / besser sein, oder?

Ich bin gerade total verzweifelt, da ich bald fertig bin und einfach nicht weiß, wie es weitergehen soll. Die Aufgaben im gehobenen Dienst und vor allem die Stellenausschreibungen auf Bund.de sind für mich einfach nicht das Gelbe vom Ei. Dass ich nicht gleich die Traumstelle bekomme ist vollkommen klar, aber dass einfach meine Stärken gefördert werden und ich durch meine Arbeit annähernd 'erfüllt' bin und etwas gerne mache, das wünsche ich mir schon!

Was würdet ihr machen/ mir raten? Wie kann ich denn bei meiner Familie sein, studieren und arbeiten im süddeutschen Raum? Bzw. würdet ihr das ganze Vorhaben über Bord werfen und euch z. B. in der freien Wirtschaft versuchen zu bewerben und im Vertrieb z. B. etwas machen? Was haltet ihr allgemein von der Idee Jura zu studieren und in Teilzeit zu arbeiten? Würdet ihr die Bundeslaufbahn aufgeben und zum Land oder Kommune oder sollte ich versuchen, eine Bundesbehörde zu finden? Macht euch euer Beruf Spaß und erfüllt euch die Arbeit, die ihr tagtäglich macht?

Entschuldigung für die vielen Fragen. Ich sehe nur leider gerade keine Perspektive und habe einfach Angst nichts zu finden bis April...
:-(
LG
Torquemada
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Re: Verzweiflung über Stellenangebote nach dem Studium

Beitrag von Torquemada »

Beamtenbärchen92 hat geschrieben: Dort habe ich unter anderem festgestellt, dass ich die Befähigung für den höheren Dienst benötige, um jemals annähernd an eine Stelle zu kommen, die mir wirklich richtig Spaß macht................

Aber dieses Mal soll es für mich an eine richtige Universität gehen. Ich möchte nebenher in meinem Beruf als gD Beamtin arbeiten (in Teilzeit). Nun der Haken: ich möchte nicht mehr nach Bonn/ Berlin, sondern nach Hause zu meiner Familie. Denn mit der Doppelbelastung Studium und Beruf

....Also hatte ich mit dem Gedanken gespielt, zurück nach Hause zu kommen (*freu*) und in Konstanz zu studieren.

Ich bin gerade total verzweifelt, da ich bald fertig bin und einfach nicht weiß, wie es weitergehen soll. Die Aufgaben im gehobenen Dienst und vor allem die Stellenausschreibungen auf Bund.de sind für mich einfach nicht das Gelbe vom Ei.

Was haltet ihr allgemein von der Idee Jura zu studieren und in Teilzeit zu arbeiten?
Klare Antwort: Von dieser Vorstellung würde ich komplett abrücken. Ich kenne Juristen (u.a. eine Absolventin, die jetzt Richterin wird). Lass die Idee sein.
Zumal m.E. gerade in Baden-Württemberg regulär Berufstätigen ein Vollzeitstudium hochschulrechtlich nicht möglich ist.
Einfachste Lösung: Jura studieren....aber ganz normal, wie alle anderen.
Rechtlerin
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Re: Verzweiflung über Stellenangebote nach dem Studium

Beitrag von Rechtlerin »

Hallo,

ich will ja nicht unverschämt sein, aber auch in deinem Alter sollte man zwei Monate vor dem Ende des Studiums schon eine Richtung haben die Du für das Beste hälst und nicht, die andere für das Beste halten - das sind nämlich oftmals grundverschiedene Ansichten und Vorstellungen !
Beamtenbärchen92
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Re: Verzweiflung über Stellenangebote nach dem Studium

Beitrag von Beamtenbärchen92 »

Ich habe doch ganz klar eine Richtung, die ich für das Beste halte. Diese Richtung gehört aber nun einmal leider nicht unbedingt in den Aufgabenbereich des gD.
Also brauche ich einen Plan B. Aus diesem Grund wollte ich mir einfach anhören, was Leute mit Berufserfahrung im öD mir raten würden. Was ist denn daran nun verkehrt?!

Jura als Vollzeitstudium wollte ich eigentlich nicht machen. Ich muss ja von etwas leben und möchte meinen Eltern nicht auf der Tasche liegen. Außerdem hätte ich bei einer Teilzeitstelle im öffentlichen Dienst immer noch eine Absicherung (mal von der privaten Krankenvers. + Beihilfe abgesehen). Aus diesem Grund würde ich schon gern versuchen, ein paar Stunden die Woche in einer Behörde zu arbeiten. Die Frage ist eben nur, ob ich dafür besser bei einer Bundesbehörde bleiben sollte oder nicht.

Wie sind denn so die Erfahrungen nach dem Studium? Sollte ich mich nur auf Stellen bewerben, die mir einigermaßen zusagen oder sollte ich in meinem Fall überall eine Bewerbung hinschicken und es als einfach 'Job zum Geld verdienen' ansehen?
Torquemada
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Re: Verzweiflung über Stellenangebote nach dem Studium

Beitrag von Torquemada »

Beamtenbärchen92 hat geschrieben:
Jura als Vollzeitstudium wollte ich eigentlich nicht machen. Ich muss ja von etwas leben und möchte meinen Eltern nicht auf der Tasche liegen.
Dann lass es !!

Warst du schon mal bei der Studienberatung mit deinen Vorstellungen?
Sorry....aber erscheinst mir reichlich naiv mit deinen Vorstellungen des Jurastudiums. Das ist ein VOLLZEITSTUDIUM.

https://www.jura.uni-konstanz.de/der-fa ... nberatung/

Ich bin ein wenig irritiert. Deine Vorstellungen sind ernsthaft? Zur Studienfinanzierung (geht mit Werkstudentenprivileg bis 20 h die Woche) würde ich mich klassisch abends und samstags an die Supermarktkasse hocken.
Hast du die aktuelle Rechtslage in Baden-Württemberg überhaupt geprüft? Mit der Uni gesprochen, ob eine Teilzeitbeamtin überhaupt zum Studiengang zugelassen werden kann?
Dipl_Finanzwirt
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Re: Verzweiflung über Stellenangebote nach dem Studium

Beitrag von Dipl_Finanzwirt »

Hallo,

da du aus BaWü kommst/dort hinwillst: http://www.euro-mpa.de/ ist ein Master-Studiengang der HS Kehl und Ludwigsburg. Führt nicht unbedingt in den hD, aber ebnet den Weg auf Dienstposten mit hohem Europabezug. Kannst es dir mal anschauen. Gibt aber kein Anwerterbezüge sondern nur die Option BAFöG oder Bildungskredit.

Zu dem nicht-fordernen der ausgeschriebenen Stellen. Klar hD ist oft interessanter/fordernder als gD. Ich würde dir empfehlen dich etwas von den Ausscheibungstexten zu lösen. Wenn du in einer Behörde mit einer "passenden" Kultur bist entwickeln sich die Dienstposten auch in Abhängigkeit von den Inhabern. Über den Spaß: Das ist eine Frage der Wahrnehmung. Wenn du jeden Morgen mit der Haltung "schon wieder den ganzen Tag nur kackbraune Ackdendeckel durch die Gegend schieben" ins Büro gehst wirst du dort todunglücklich sein. Wenn du dich darüber freust, dass du gelgegentlich positives Feedback bekommst. Eine Aufgabe ohne externe Unterstützung gelöst hast oder Teil einer Projektgruppe sein kannst wirst du auf dauer sicher Spaß an der Arbeit haben (und entsprechend mehr der postifiven Rückmeldungen bekommen).

Im Grunde genommen hast du einen aber einen nicht-aufgelösten Zielkonflikt. Der lässt sich wie folgt beschreiben:

Problem: hD ist besser als gD (oder: Am besten lernt man gleich Chef). Lösung: Jura Studium mit guten Noten abschließen und Berufseinstieg im hD finden
Problem: Europa ist klasse Thema. Lösung: Stelle im Europa-Nahen bereich suchen oder Behörde mit starkem Europa-Bezug und anschließend intern wandern.
Problem: Heimatgefühle. Lösung: Ab an den Bodensee, Stellen gibt es auch dort - im Zweifel im Bereich Asyl.
Problem: Will den Eltern nicht auf der Tasche liegen. Lösung: Vollzeitstelle im gD antreten, dabei bleibt vielleicht noche etwas zur Unterstützung der Eltern übrig.

Was nicht funktionieren wird ist, dass irgendwer eine hD-Stelle in der Bodenseeregion mit Europabezug aus dem Boden stampft und dich ohne entsprechende Laufbahnbefähigung darauf einstellt. Ich würde dir dringend raten zu klären, welches deiner Ziele dir wie wichtig ist. (wenn du aktuell Mitglied in einem Studentenwerk bist: Die bieten "psychologische Beratung an", ansonsten würde ich einen Coach zur Entscheidungsunterstützung suchen).
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Bananen-Willi
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Re: Verzweiflung über Stellenangebote nach dem Studium

Beitrag von Bananen-Willi »

Wie meine Vorposter bereits sagten, kann auch ihr dir da keine großen Hoffnungen machen. Eine Freundin von mir hat das so versucht, wie du es auch ins Auge gefasst hast. Im Gegensatz zu dir hat sie zuvor die Ausbildung im mittleren Justizdienst in Bayern gemacht. Gegen Ende der Ausbildung kam ihr der Gedanke, dass Richter oder Staatsanwalt eher ihren Fähigkeiten und Neigungen entspricht. Also hat sie sich an der LMU immatrikuliert und nebenher noch Teilzeit gearbeitet. Aber im Gegensatz zu deiner Situation ist der mittlere Dienst nicht so fordernd, dass das eben nebenher noch ging. Das erste Semester ging locker, im zweiten hatte sie schon sehr zu kämpfen, ohne die sehr großzügigen Gleitzeitregelungen an ihrem Amtsgericht wäre das schon nicht mehr möglich gewesen, da viele Dozenten zu den unmöglichsten Zeiten ihre Vorlesungen halten oder halten müssen. Nach dem ersten Studienjahr hat sie, mittlerweile schon BaL, um Entlassung ersucht, da es ansonsten nicht mehr möglich gewesen wäre, das Studium fortzusetzen. Sie hat dann wieder Kindergeld und elternunabhängiges BaFög bekommen und sich einen Minijob gesucht, damit kommt sie ganz gut über die Runden.
Laut ihrer Aussage ist das Studium vom Intellektuellen her bei weitem nicht so anspruchsvoll wie beispielsweise ein Studiengang der Naturwissenschaften. Aber der Zeitaufwand ist sehr viel höher. Ein Jurastudium beinhaltet laut ihr einen sehr, sehr hohen Zeitaufwand für auswendig lernen, repetieren und Recherche. Wer ein eidetisches Gedächtnis hat, wird noch lange kein guter Jurist...aber der wird sein Studium mit Auszeichnung abschließen.
Sie hat in den letzten Jahren einige Einschränkungen hinnehmen müssen, aber steht nun vor dem ersten Staatsexamen. Als ich sie darauf ansprach, meinte sie, eventuell hätte sie es auch geschafft, wenn sie weiter Teilzeit gearbeitet hätte. Aber mit einem unterirdischen Schnitt....und wer in den Staatsdienst will, kann es mit ner 2,x vergessen.
Vielleicht helfen dir ihre Erfahrungen ja in deiner Entscheidungsfindung weiter. Informiere dich mal über finanzielle Unterstützungsleistungen wie wiederbezahltes Kindergeld, BaFög oder einen subventionierten Studienkredit. Auch musst du erst mal für einen Jura-Studiengang an deiner Wunschuni zugelassen werden, dafür sollte dein Notenschnitt schon ziemlich gut sein, kenn mich da weder mit den Regelungen in BaWü noch NRW oder Berlin gut genug aus, in Bayern wäre es jedenfalls so.
Beamtenbärchen92
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Re: Verzweiflung über Stellenangebote nach dem Studium

Beitrag von Beamtenbärchen92 »

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten! :-)

Also zum Studium habe ich mich an der LMU und der Uni Augsburg informiert. Es gäbe sogar ein Programm, welches sich mit der Vereinbarkeit von Beruf und Studium auseinander setzt, wonach man sich wohl den Zeitplan entsprechend einrichten kann. Natürlich würde ich auch schon einiges angerechnet bekommen durch mein Studium.
Wie das in BW wäre, wollte ich diese Woche in Angriff nehmen. Da ich dort noch keine Stelle habe, habe ich mich auch in Konstanz noch nicht informiert.
Ursprünglich wollte ich eigentlich eine Stelle in München antreten und an die LMU. Da München aber mit geringem Budget wirklich aussichtslos ist, habe ich mich jetzt nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, vorerst in der Nähe von daheim eine Stelle zu suchen. Während des Studiums will ich auf jeden Fall daheim wohnen und die Zeit in der Heimat auch genießen.
Da ich mich n den Unis ausschließlich mit meinem Studium bewerbe (nicht über die Abitursnote), zählen für mich andere Zulassungsbedingungen. Aber wenn alles klappt, schließe ich mein Studium mit 1,x ab, weshalb mir von der Studienberatung gesagt wurde, dass das wohl keine Probleme darstellen dürfte mit entsprechendem Motivationsschreiben.
Ich dachte mir, dass viele Studenten auch bis zu 20 Stunden in der Woche nebenher arbeiten gehen in einer Kanzlei. Daher würde ich einfach gerne die 20 Stunden in einer Behörde machen (soweit das irgendwie geht).

Aus dem Grund wollte ich nämlich auch eure Erfahrung hören, ob das in einer Bundesbehörde besser möglich ist als beim Land oder der Kommune? Ich kenne mich nämlich bei den Arbeitsgelegenheiten beim Land/Kommume überhaupt nicht aus. Ich habe eben schon gehört, dass der gD bei der Kommune viel mehr machen muss/darf als beim Bund.

Über einen Master habe ich auch schon nachgedacht. Aber es soll nicht der MPA sein, da er sehr teuer ist (privat) und man nur sicher eine hD-Stelle bekommt, wenn man von der Behörde direkt zum Aufstieg entsendet wird. Da werde ich mich auch noch einmal informieren, welche weiteren Master es gäbe. Jura macht mir bisher am meisten Spaß und die Rechtsklausuren schreibe ich auch immer am Liebsten. Ich bin sogar etwas traurig, dass die 3 Jahre Studium bald vorbei sind. Das Studium an sich hat mir nämlich wirklich Freude bereitet. Das ist auch so ein Grund, weshalb ich noch einen drauf setzen will (solange die Motivation noch da ist).

Also nochmals danke für die vielen Tipps und Antworten.
@ Diplomfinanzwirt: mir hat deine Sichtweise und Erklärung zur Arbeit gut gefallen und diese kleinen positiven Dinge sollte man unbedingt vor Augen haben, sonst läuft man wirklich Gefahr, jeden Tag frustriert zur Arbeit zu gehen.
Ich hoffe, ich finde auch noch den richtigen beruflichen Weg und darf auf einer Stelle anfangen, die mir doch auch ein bisschen Spaß macht.

Liebe Grüße
Monty
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Re: Verzweiflung über Stellenangebote nach dem Studium

Beitrag von Monty »

Hi Beamtenbärchen,

nur noch eine Kleinigkeit zum Schluss. Egal ob du zum Bund oder zum Land gehst. Hier gibt es noch ein paar kleinere oder auch größere Hürden.

Solltest du nach deinem Diplom im gD verbeamtet werden musst du nach dem Studium (egal ob Master oder Staatsexamen) noch für den Aufstieg zugelassen werden, sonst kann es dir passieren, dass du mit Staatsexamen im gD verbleibst (schau dir mal §24 BLV an).
Dann müsstest du nach dem Staatsexamen noch das Referendariat machen! Hast du schon mal überlegt wie es dann mit der Arbeit weitergehen soll?

Solltest du keine Beamtin werden wird das Ganze etwas einfacher! Tarifbeschäftigte im gD (Teilzeit) bis zum 1. Staatsexamen. Dann das zweite Staatsexamen als Beamtin auf Widerruf oder Tarifbeschäftigte (je nach Bundesland) und dann hD Laufbahn.

Beim Bund hatte ich den Eindruck das Beamte/Tarifbeschäftigte die extern studieren oft nicht gerne gesehen sind, da Sie nach dem Studium im Regelfall den Dienstposten oder sogar die Behörde wechseln wollen. Was hat also deine abgebende Behörde davon (3 Jahre eingearbeitet und dann weg)?

Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg bei deinen Bestrebungen. Lass dich nicht von deinen Zielen abhalten, aber versuch die Hürden zu umschiffen (manchmal sind Sie zum überspringen zu hoch ;) ).

Falls ich in deiner Situation wäre würde ich in Vollzeit studieren und alles schnellst möglich abhacken (ggf. BAföG/Wohngeld beantragen oder einen Studentennebenjob machen und ggf. in der vorlesungsfreien Zeit in einer Behörde arbeiten)!


Selbst habe ich an einer privaten FH meinen Master nebenbei gemacht (Vollzeit im öD gearbeitet, im Ingenieurbereich war das nicht so teuer) und musste irgendwie dann meinen Aufstieg vom gD in den hD bewerkstelligen. Das ist heute noch spanend obwohl ich meine Laufbahnprüfung erfolgreich abgeschlossen habe.
Beamtenbärchen92
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Re: Verzweiflung über Stellenangebote nach dem Studium

Beitrag von Beamtenbärchen92 »

Monti, hat es denn bei dir geklappt mit der hD Stelle?

Vielen Dank für deine Einschätzung übrigens :)

Noch einmal zur Nachfrage: sollte ich mich direkt in Teilzeit bewerben oder es erst nachträglich sagen?
Monty
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Re: Verzweiflung über Stellenangebote nach dem Studium

Beitrag von Monty »

Hi Beamtenbärchen,

Studium ist soweit ich weis keine Begründung für eine Teilzeitbeschäftigung, daher wirst du deine Teilzeit vermutlich im Nachhinein nicht genehmigt bekommen! Außer du hast vielleicht noch jemand anderes der sich mit dir die Stelle in Teilzeit teilt.
Also empfehle ich mit offenen Karten zu spielen und sich direkt als Teilzeitkraft zu bewerben!

Also ich bin in der letzten Phase des §24 BLV! Also Referendariat abgeschlossen und jetzt muss ich mich noch 6 Monate mit alter Amtsbezeichnung und Besoldung im neuen Amt bewähren. Die anderen Referendare wurden natürlich alle befördert. Bin aber zuversichtlich :D !

VG Monty
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