Reaktivierung Untersuchung beim Sozialmed.Dienst der Rentenv

Themen speziell für Bundesbeamte

Moderator: Moderatoren

schäferhund
Beiträge: 346
Registriert: 28. Sep 2010, 12:54
Behörde:

Re: Reaktivierung Untersuchung beim Sozialmed.Dienst der Ren

Beitrag von schäferhund »

Man sollte in diesem Zusammenhang aber unbedingt auch das Alter der betreffenden Personen beachten. Macht es eigentlich noch Sinn, 60-jährige hinsichtlich einer evtl. Reaktivierung erneut zum AA zu schicken, obwohl schon drei Mal bescheinigt wurde, dass es nie wieder zu eine Gesundung kommen kann (der/die Betroffene kann froh sein, sich noch unter den Lebenden zu befinden) ?
Rechtlerin
Beiträge: 403
Registriert: 7. Sep 2012, 15:54
Behörde:

Re: Reaktivierung Untersuchung beim Sozialmed.Dienst der Ren

Beitrag von Rechtlerin »

Hallo Schäferhund,

das ist eine politische Entscheidung - mit gesetzlichem Hintergrund des BBG.
Ob es Sinn macht oder nicht, ist bei dieser Angelegenheit für den Dienstherrn nicht maßgeblich - aus der Sicht des Betroffenen schon, das kann ich sehr gut verstehen !!!

Ich würde den Spieß einfach rumdrehen. Wenn es zur Reaktivierung kommen sollte (in diesen Fällen aber vermutlich nicht), dann bekommt derjenige auch viele die volle Besoldung. Und mit Sicherheit bis dann nach einiger Zeit feststeht, dass er doch wieder Dienstunfähig ist.
ulf
Beiträge: 26
Registriert: 11. Sep 2010, 09:13
Behörde:

Re: Reaktivierung Untersuchung beim Sozialmed.Dienst der Ren

Beitrag von ulf »

Hallo,
ich war zur Untersuchung bei der Knappschaft Bahn See.
Arzt hat im Gutachten erwähnt,dauernd dienstunfähig,Nachuntersuchungen aufgrund chronischer Erkrankung nicht erforderlich.
Reha etc.nicht erfolgsversprechend usw.
Schreiben (ohne Rechtsbehelf) der Reaktivierungsprüfung vom Dienstherrn diese Woche bekommen,
erneute Nachuntersuchung in 2 Jahren.
Warum? Ärzte schreiben doch,das Beamter zu krank ist.
Ich möchte, das der Dienstherr die Prognose der Gutachter berücksichtigt, und ich quasi verschont bleibe, in bezug auf immer wiederkehrende Untersuchungsanordungen.
Ich werde nicht mehr dienstfähig sein können,die amtsärztlichen/gutachterlichen Untersuchungen belasten mich aber immer wieder zusätzlich.
Wie kann ich mich wehren?
Torquemada
Moderator
Beiträge: 3952
Registriert: 4. Jul 2012, 13:08
Behörde: Ruheständler und Privatier
Geschlecht:

Re: Reaktivierung Untersuchung beim Sozialmed.Dienst der Ren

Beitrag von Torquemada »

ulf hat geschrieben: Ich möchte, das der Dienstherr die Prognose der Gutachter berücksichtigt, und ich quasi verschont bleibe, in bezug auf immer wiederkehrende Untersuchungsanordungen.
Ich werde nicht mehr dienstfähig sein können,die amtsärztlichen/gutachterlichen Untersuchungen belasten mich aber immer wieder zusätzlich.
Wie kann ich mich wehren?
Eigentlich kannst du dich dagegen nicht erfolgversprechend wehren, weil der Dienstherr das Gutachten des Amtsarztes (oder hier eben des beauftragten Dienstes) nur als Basis seiner weitergehenden Entscheidungen heranzieht.
Zu prüfen wäre, ob dein Dienstherr in deinem medizinischen Einzelfall seinen "2-Jahres-Automatismus" ohne nachweisbare Überlegung durchführt, weil es eben generell vom Innenministerium in den Begleitausführungen so angeordnet ist.
Rechtsrat hierzu kann dir nur ein spezialisierter Anwalt geben, der auch die Erfolgsaussichten einer Feststellungsklage prüfen würde.

Ein erster Schritt (der dich nichts kostet) wäre ein einfacher Antrag deinerseits z.B. "Ich beantrage aufgrund der Ergebnisse der am xx.xx.xx durchgeführten Untersuchung, zukünftig keine weiteren Untersuchungen mehr durchzuführen etc.........."

Dann wäre eigentlich ein ablehnender Bescheid fällig, gegen den du dann Widerspruch einlegen könntest. Du hättest dann ein Begründung, die du zur Kenntnis nehmen kannst.
Aber: bei ablehnendem Bescheid würde ich spätestens nach Zugang des Widerspruchbescheides doch eine Beratung beim Fachanwalt machen.

Es ist natürlich klar, dass gerade bei Menschen mit psychischen Belastungen und Vorgeschichte diese drohenden Einladungen zusätzlich zermürben.
Denn jahrelange Arztbesuche beim Psychiater sind im Gesundheitssystem auch nicht vorgesehen. Da hat man es sich irgendwie eingerichtet und bekommt seinen Alltag halbwegs geregelt.....und dann soll man wieder zu einer Untersuchung.
ulf
Beiträge: 26
Registriert: 11. Sep 2010, 09:13
Behörde:

Re: Reaktivierung Untersuchung beim Sozialmed.Dienst der Ren

Beitrag von ulf »

Hallo,
vorab vielen Dank für die Info.
Haupterkrankung bei mir sind ausser Depressionen,eine nicht heilbare chron.Lungenerkrankung.
Das sog.positive Leistungsvermögen ist bei mir (lt.Gutachter)auf Dauer aufgehoben.
Frage:
muss das Schreiben vom Dienstherrn (Entscheidung zur Dienstfähigkeit) nicht mit Belehrung(Widerspruchsmöglichkeit etc.)versehen sein?
Vielen Dank vorab.
ulf
Beiträge: 26
Registriert: 11. Sep 2010, 09:13
Behörde:

Re: Reaktivierung Untersuchung beim Sozialmed.Dienst der Ren

Beitrag von ulf »

hallo,
ist die schriftl Entscheidung des Dienstherrn nach amtsärztlicher Reaktivierungs- Untersuchung, das man weiterhin dienstunfähig oder auch nicht
ein Verwaltungsakt, wo gegen man Widerspruch innerhalb einer Frist einlegen kann´?
Pudelmuetze
Beiträge: 4
Registriert: 27. Okt 2012, 08:02
Behörde:

Re: Reaktivierung Untersuchung beim Sozialmed.Dienst der Ren

Beitrag von Pudelmuetze »

Hallo Kollegen!

Danke für die vielen Einblicke auch in Eure Leidengeschichte.

Zweite AA-Untersuchung angeordnet: Ein wenig gelesen, um mir eine wenig die "Angst" zu nehmen, wieder in den Kreislauf von Arztbesuchen... Facharztbesuchen... Klinikaufenthalten... Kuren... Psychotherapeuten... AU Schreibungen... usw... usw... einzutauchen, bis nichts mehr geht.

Also, es steht die 2 AA Untersuchung bevor. Ich bin 49 Jahre alt... DU wegen seltenem (derzeit unheilbarem) Schmerzsyndrom mit daraus resultierenden Überlastungssyndrom und Depressionen... Befreiungsschlag der Zurruhesetzung vor ca. 2 Jahren. Nun der neue Termin...neuer AA wird untersuchen... Und, klar, wieder eine Unruhe innen drin und viele Gedanken im Kopf.

So ging es mir: Wenn man dann (nach der Zurruhesetzung) endlich Zuhause ist (als Hausmann) geht man letztlich nicht mehr zum Arzt, weil ja doch nicht geholfen werden kann. Immerhin ging die vorherige Ärzterallye über 5-6 Jahre bis zum AA und der Zurruhesetzung. Vermürbend!!

Derweil als Hausmann mit freier Zeiteinteilung, was geht an Bewegung/Eigentherapie... Ruhe... Hausarbeit... Schlafen... und ab und zu, wenn garnicht mehr aushaltbar, der Gang zu einem FA um ein wenig Linderung zu erfahren. Oder klar etwas anderes behandelt werden muss.

Nun, man versucht einfach damit zu leben, wie es ist. Mittlerweile meide ich schon sehr oft den Kontakt überhaupt mit Menschen, da es mich schnell überfordert und man als Eigenartig eingestuft wird. Ich habe meinen Stressfreien Raum Zuhause und kümmere mich hier um mich und um das Wohlergehen meiner Frau (berufstätig).

Es wurde eindeutig - vor der Zurruhesetzung - eine ärztliche Diagnose gestellt mit fachärztlichem Attest auch vom Psychotherapeuten. KEINE Reaktivierung... und ebenfalls DAS erneute Problem, welches wieder nach längerer Auszeit auftreten wird... Naja, und so weiter... -

Wie ist es Euch ergangen und wie soll/kann man mit diesen aufwühlenden Gedanken und Ängsten besser umgehen?

Neuer AA heisst auch wieder alles zu schildern und ein Vertrauensverhältnis aufzubauen... So schnell mal eben?! Am Liebsten würde ich ein ärztliches Schreiben vom Phychotherapeuten einholen, welcher einmal aufführt, was dieses (ewige?) erneute Vorstellen in mir bewirkt und was damit losgetreten wird...
Torquemada
Moderator
Beiträge: 3952
Registriert: 4. Jul 2012, 13:08
Behörde: Ruheständler und Privatier
Geschlecht:

Re: Reaktivierung Untersuchung beim Sozialmed.Dienst der Ren

Beitrag von Torquemada »

Pudelmuetze hat geschrieben: Am Liebsten würde ich ein ärztliches Schreiben vom Phychotherapeuten einholen, welcher einmal aufführt, was dieses (ewige?) erneute Vorstellen in mir bewirkt und was damit losgetreten wird...
Tue das. Denn die Problematik ist bekannt mit diesem ewigen wieder zum Arzt müssen.
Ist aber leider so.
ulf
Beiträge: 26
Registriert: 11. Sep 2010, 09:13
Behörde:

Re: Reaktivierung Untersuchung beim Sozialmed.Dienst der Ren

Beitrag von ulf »

Hallo,
die regelmässigen Untersuchungen zur Reaktivierung sind auch für mich immer eine zusätzliche Belastung.Trotz meiner schweren Erkrankungen.
Ich kann es sehr gut nachvollziehen.Immer wechselnde Gutachter/Amtsärzte,immer sich offenbaren zu müssen,sozusagen Hose runter.
Es reicht mir so langsam,und ich werde mir Rechtsbeistand einholen.
Wie oft müssen die Gutachter noch erwähnen,das ich nicht mehr als Beamter berufen werden kann ?In den Schreiben des Dienstherrn steht immer die Verpflichtung alles für die Genesung zu tun,Reha etc.
Ja schön,ich wäre liebend gern gesund und dienstfähig,aber bei schweren chron. Erkrankungen,nützt mir eine Reha auch nichts.Die Dienstherren dürfen sich auch einmal an die Verwaltungsvorschriften des BMI halten.
Man kann seinen sogenannten Ruhestand sowieso nicht geniessen,auch in finanz.Angelegenheiten.Ich habe dadurch quasi mtl. 800,00 EUR weniger,da kann man keine grossen Sprünge machen,eine Versicherung bezgl.Dienstunfähikeit hätte ich damals abschliessen müssen.Naja alles schei----.
Antworten