Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

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Snappy
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Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von Snappy »

Guten Tag,

möchte hiermit anfragen, ob evtl. jemand von dem Berufsbild und dem Arbeitsalltag in der Bundesbetriebsprüfung berichten kann. Leider findet man dazu im Netz nur sehr wenige bis gar keine Informationen. Ist das für viele evtl. der Traumjob? Wo sind die Vorteile/Nachteile etc.

Vielen Dank für Antworten und für Hinweise.
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Mikesch
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von Mikesch »

Du meinst Betriebsprüfung?
Wenn Du Bund ansprichst, meinst Du den Zoll?
md oder gD?

Der mD führt vornehmlich die Steueraufsicht durch, der gD führt Betriebsprüfungen durch.
Betriebsprüfungen sind trockener, da sich der Prüfer den Tag in einer Firma aufhält, der Schreibaufwand mit Berichtsfertigung an Amtsstelle ist deutlichst höher.

Den Tätikeiten gemein ist, dass Du Einzelkämpfer bist, dass Du in der Lage bist, selbständig zu Arbeiten, dich mit Firmen auseinandersetzen, weiterzubilden und Dich selber organisieren kannst.

Gerade für den mD gibt es keinen vergleichbaren Job, wo man so frei und losgelöst seinen Job verrichten kann, schlicht ein Traumjob, wenn man die o.g. Kriterien erfüllt.
Erfüllt man die nicht, geht man unter...
Wirkliche objektive Nachteile hat der Job keine, ich sehe jedenfalls keine...

Für den Einen ist es deshalb ein Traumjob, für den Anderen der Horror.
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Snappy
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von Snappy »

Danke für Deine Antwort, der ich allerdings nicht folgen kann. Wenn ich die Bundesbetriebsprüfung anspreche, kann nicht der Zoll gemeint sein. Bundesbetriebsprüfung gibt es nur beim BZSt. Dort soll es ja auch nur den gehobenen Dienst für die Bundesbetriebsprüfung geben.
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Mikesch
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von Mikesch »

Ich stehe wohl zu sehr vor der Pension, dass mir manche Begrifflichkeiten nicht geläufig sind, na ja, die gibts ja auch noch nicht soooo lange...
Ist wohl aus den damaligen Betriebsprüfungsstellen für Großbetriebe der einzelnen damals OFDen hervorgegangen.

Wobei aber auch hier das vorher Gesagte, bezüglich Selbstorganisation und Eigenständigkeit gilt, vllt. mit dem Unterschied, dass man sich ob der Größe der Unternehmen dort länger aufhält und deshalb weniger abwechslungsreich ist.

Damals konnte es passieren, dass man gerade einen Prüfungszeitraum abgearbeitet hat und schon die nächste Prüfungsanordnung für die selbige Firma auf dem Tisch lag.
Die Arbeiten hier sind in der Regel qualitativ und quantitativ hochwertiger als bei den unteren Ebenen wie FA oder HZA.

Subjektiv: Mir war das damals zu abgehoben, steif und "wichtig" ;-)
Der gleiche Job auf unterer Ebene empfinde ich als deutlich interessanter.

Wenn Du mit einem Spitzenabschluss, bzw. Beurteilung (damals war das so) den Einstieg dort schaffst, ist aber auch die Grundlage für bessere Beförderungmöglichkeiten geschaffen.

Ich hoffe, es ist zum Abwägen doch noch ein wenig mit Essenz dabei ;-)

CU Mikesch
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Andi Ommsen
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von Andi Ommsen »

Hallo zusammen,
um dem Kollegen evtl etwas unter die Arme zu greifen:

das BZSt stellt derzeit ein und sucht vorrangig ausgebildete Beamte des g.D. der Landesfinanzverwaltungen zur Aufstockung der Bundesbetriebsprüfung.
Auch für mich ist der Beruf sehr interessant, ist doch die Außenprüfung die vorderste Front auf dem Steuer-Kriegsschauplatz. Wegen der kurzen Historie der Bundesbetriebsprüfung finden sich leider wenige Informationen im Internet über den Beruf, insbesondere auf interne Infos (beispielsweise von ehemaligen BZSt Beamten) stößt man nur schwer.

Es gibt zwar die ein oder andere durchaus negative Review über die eigene Tätigkeit beim BZSt oder über das Bewerbungsverfahren, aber mit solchen Meinungen von vermeintlich Aussortierten sollte man differenziert umgehen.

Sollte jemand Informationen zur Tätigkeit der BundesBP haben, abgesehen von den paar wenigen, die das BZSt selber preisgibt, würde mich insbesondere interessieren

a) Wie die Hirarchie im BZSt ist
b) Wie der Schlachtplan aussieht, den Umbruch der BundesBP mit bisher ausschließlich erfahrenen Konzernprüfern hin zu einer BP mit jungen , unerfahrenen Kollegen hinzukriegen
c) Wie die Chancen des heimatnahen Einsatzes aussehen (der lt. Flyer jedenfalls angestrebt wird)
d) Wie der Umgang untereinander aussieht (Machtkämpfe etc., man liest ja das schlimmste)

Auch interessant wäre, die das Home Office in der praktischen Anwendung aussieht (Krankheitstage, etc.)

Über alle Infos wäre ich sehr erfreut.

MfG Andi
Carrington
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von Carrington »

Andi Ommsen hat geschrieben:Hallo zusammen,
um dem Kollegen evtl etwas unter die Arme zu greifen:

das BZSt stellt derzeit ein und sucht vorrangig ausgebildete Beamte des g.D. der Landesfinanzverwaltungen zur Aufstockung der Bundesbetriebsprüfung.
Auch für mich ist der Beruf sehr interessant, ist doch die Außenprüfung die vorderste Front auf dem Steuer-Kriegsschauplatz. Wegen der kurzen Historie der Bundesbetriebsprüfung finden sich leider wenige Informationen im Internet über den Beruf, insbesondere auf interne Infos (beispielsweise von ehemaligen BZSt Beamten) stößt man nur schwer.

Es gibt zwar die ein oder andere durchaus negative Review über die eigene Tätigkeit beim BZSt oder über das Bewerbungsverfahren, aber mit solchen Meinungen von vermeintlich Aussortierten sollte man differenziert umgehen.

Sollte jemand Informationen zur Tätigkeit der BundesBP haben, abgesehen von den paar wenigen, die das BZSt selber preisgibt, würde mich insbesondere interessieren

a) Wie die Hirarchie im BZSt ist
b) Wie der Schlachtplan aussieht, den Umbruch der BundesBP mit bisher ausschließlich erfahrenen Konzernprüfern hin zu einer BP mit jungen , unerfahrenen Kollegen hinzukriegen
c) Wie die Chancen des heimatnahen Einsatzes aussehen (der lt. Flyer jedenfalls angestrebt wird)
d) Wie der Umgang untereinander aussieht (Machtkämpfe etc., man liest ja das schlimmste)

Auch interessant wäre, die das Home Office in der praktischen Anwendung aussieht (Krankheitstage, etc.)

Über alle Infos wäre ich sehr erfreut.

MfG Andi
Dem möchte ich anschließen. Es hieß, man werde heimatnah und deswegen später auch in der entsprechenden Branchenabteilung eingesetzt. Muss man sich als Hesse dann also wirklich das gesamte restliche Berufsleben nur noch mit Banken beschäftigen? An kreativer Buchführung wird es da wohl nicht mangeln.
Snappy
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von Snappy »

@ Andi Ommsen

Ist das wirklich so, dass das BStZ derzeit ausgebildete Beamte sucht, da ja aktuell keine Stellenausschreibungen vorliegen. Des Weiteren ist fraglich, ob sie überhaupt an ausgebildeteten Beamten interessiert sind, da das BStZ seit 2010 selber Anwärter einstellst, die dann für das BStZ den Vorbereitungsdienst in einem der Bundesländer absolvieren.
Andi Ommsen
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von Andi Ommsen »

Derzeit nicht aber letzten Juni gab es eine entsprechende Ausschreibung und die Einstellungen folgten zum Jahresbeginn, respektive zur Mitte des Jahres.
zacki
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von zacki »

Grüß Gott,
ich muss feststellen, dass hier aus Bundesbetriebsprüfer Betriebsprüfer und aus Bund einfach Zoll gemacht wird. Was soll das? Den Fragesteller vera...*?

Ich glaube, hier sollte viel öfter der Spruch beachtet werden:
Herr, beschütze die, die nichts zu sagen haben und das auch tun!
Andi Ommsen
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von Andi Ommsen »

Ja das ist zwar ein lustiger Spruch aber hilft hier natürlich niemandem weiter ;)
Andi Ommsen
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von Andi Ommsen »

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Steinbock
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von Steinbock »

Ich finde es schon sehr toll, dass man in einem Forum mit Abkürzungen um sich wirft,
die viele noch nie gehört, bzw. gelesen haben.

Habe mir einmal den Spass gemacht und bei Tante Google die Begriffe abgefragt:

Bei BSTZ wurde mir die Blindenschule Zollikofen in der Schweiz angezeigt " Stiftung für Blinde und Sehbehinderte Jugendliche"

Bei BZST hatte ich schon mehr Glück: http://www.bzst.de/DE/Home/home_node.html "Bundeszentralamt für Steuern"

Eine Empfehlung: manchmal ist es sinnvoller Abkürzungen auszuschreiben, damit jeder weiß was gemeint ist.

Gruß vom Steinbock
arme Sau
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von arme Sau »

Steinbock hat geschrieben: . . .

Eine Empfehlung: manchmal ist es sinnvoller Abkürzungen auszuschreiben, damit jeder weiß was gemeint ist.

Gruß vom Steinbock
Jau
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El Pocho
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von El Pocho »

Andi Ommsen hat geschrieben: a) Wie die Hirarchie im BZSt ist
b) Wie der Schlachtplan aussieht, den Umbruch der BundesBP mit bisher ausschließlich erfahrenen Konzernprüfern hin zu einer BP mit jungen , unerfahrenen Kollegen hinzukriegen
c) Wie die Chancen des heimatnahen Einsatzes aussehen (der lt. Flyer jedenfalls angestrebt wird)
d) Wie der Umgang untereinander aussieht (Machtkämpfe etc., man liest ja das schlimmste)
i
zu b) Die jungen gerade fertigen Diplom Finanzwirte werden zuerst mit den erfahrenen Prüfern mitlaufen. Wie genau das aussehen soll, kann ich dir leider nicht sagen.
Ich denke das wird sich auch erst zeigen wie es in der Praxis dann aussieht, da der erste Jahrgang schließlich jetzt fertig wird.
zu c) Auf den heimatnahen Einsatz sollte man als junger Prüfer nicht hoffen, da man schließlich nichts hat (verheiratet, Kind, Haus etc.). Bei Älteren sollen wohl auf diese Punkte miteinbezogen werden, aber am Ende kann man trotzdem woanders landen. Man ist halt ein Bundesbeamter und überall einsetzbar.

Zu den anderen Punkten kann ich leider nichts sagen. Was man vielleicht noch wissen muss, dass man als Bundesbp zwischen 30 bis 40 Dienstreisen im Jahr hat, je nach dem wo man wohnt und wo die Betriebe/Konzerne sich befinden.
Carrington
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Re: Berufsbild und Arbeitsalltag eines Bundesbetriebsprüfers

Beitrag von Carrington »

El Pocho hat geschrieben:
Andi Ommsen hat geschrieben: a) Wie die Hirarchie im BZSt ist
b) Wie der Schlachtplan aussieht, den Umbruch der BundesBP mit bisher ausschließlich erfahrenen Konzernprüfern hin zu einer BP mit jungen , unerfahrenen Kollegen hinzukriegen
c) Wie die Chancen des heimatnahen Einsatzes aussehen (der lt. Flyer jedenfalls angestrebt wird)
d) Wie der Umgang untereinander aussieht (Machtkämpfe etc., man liest ja das schlimmste)
i
zu b) Die jungen gerade fertigen Diplom Finanzwirte werden zuerst mit den erfahrenen Prüfern mitlaufen. Wie genau das aussehen soll, kann ich dir leider nicht sagen.
Ich denke das wird sich auch erst zeigen wie es in der Praxis dann aussieht, da der erste Jahrgang schließlich jetzt fertig wird.
zu c) Auf den heimatnahen Einsatz sollte man als junger Prüfer nicht hoffen, da man schließlich nichts hat (verheiratet, Kind, Haus etc.). Bei Älteren sollen wohl auf diese Punkte miteinbezogen werden, aber am Ende kann man trotzdem woanders landen. Man ist halt ein Bundesbeamter und überall einsetzbar.

Zu den anderen Punkten kann ich leider nichts sagen. Was man vielleicht noch wissen muss, dass man als Bundesbp zwischen 30 bis 40 Dienstreisen im Jahr hat, je nach dem wo man wohnt und wo die Betriebe/Konzerne sich befinden.

Wird also überhaupt keine Rücksicht genommen und man landet als Süddeutscher vielleicht in Berlin? Das wurde mir bei der Einstellung aber anders verkauft.
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