Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamiert?

Hier gehören Themen rein die nirgends anderswo reinpassen.

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Mikesch
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von Mikesch »

Hauseltr hat geschrieben:... wer wie ich im regelmäßig unregelmäßigen Wechseldiens.... oder bittere Tränen vergiessen.
Ich bin für Tränen ;-)
Wenn nur die Hälfte in die beschriebene Kategorie fällt, ich zähle auch mal die Angestellten in den Ämtern mit, dann reicht das für Tränen ;-)
Ich hatte 19 Jahre Wechseldienst, als ich dann ins erste Amt versetzt wurde, konnte ich es nicht glauben ;-)
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Theaterkritiker
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von Theaterkritiker »

Schon mal was von Zeitarbeit und Ingenieursdienstleistern gehört? Die letzte Zeit mal eine der Reportagen über Subunternehmer (ich meine es war bei Daimler) gesehen?
Und Zusatzrenten, die zu 100 von AG getragen werden? Träum weiter, Entgeltumwandlung ist die Devise. 50% AG, 50% AN. Auf die Zusatzrente darf dann im Alter schön der volle Krankenkassenbeitrag gezahlt werden.
Und als Schlecker und Arcandor pleite gegangen sind, gab es keine Rettung von der Politik
Und wieder so ein Zeitgeist aus der Kategorie "der Sahelzone geht's noch schlechter". Ich sprach nicht von Subunternehmern sondern von den Beschäftigten direkt beim Großkonzern. Also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Und einzelne Großbetriebe im Einzelhandel zu präsentieren, ist nicht representativ. Ich bleib dabei, bei den meisten Großbetrieben, insbesondere auch bei Betrieben die von Subventionen leben (Regionalflughäfen, Kohleabbau etc.) wird von Seiten der Politik mit "Krokodilstränen" geweint, wenn auch nur ein Arbeitsplatz betriebsbedingt gekündigt werden soll.
Ein ING im Mittelstand kann froh sein, wenn er irgendwann die 50 000 € Jahresbrutto erreicht. Tarifverträge und Boni gibt es im Mittelstand kaum und bekanntlich arbeiten da mehr als 90% aller Ings..
Ja und. Ein Dienstanfänger im ö. D. als Ingenieur in Verg.Gr. E 8 (früher BAT IVb) bringt es eh nur auf rd. 1.700,00 € netto monatlich. Bitte les Dir mal die Gehaltstabellen durch.
Nomadd
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von Nomadd »

Theaterkritiker hat geschrieben: Ich sprach nicht von Subunternehmern sondern von den Beschäftigten direkt beim Großkonzern. Also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Und einzelne Großbetriebe im Einzelhandel zu präsentieren, ist nicht representativ. Ich bleib dabei, bei den meisten Großbetrieben, insbesondere auch bei Betrieben die von Subventionen leben (Regionalflughäfen, Kohleabbau etc.) wird von Seiten der Politik mit "Krokodilstränen" geweint,
Das nennt sich "Marketing".
Natürlich müssen die Politiker so tun, als würde es sie etwas angehen und bei Großbetrieben kann man sich medial natürlich besser profilieren.

Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum Großbetriebe/Konzerne den Politikern so wichtig sind: es sind wirtschaftliche Zugpferde! Geht ein Großkonzern pleite, gehen die Zulieferer und Dienstleister in der Umgebung ebenfalls pleite, so dass schlimmstenfalls eine ganze Region verödet...
Zuletzt geändert von Nomadd am 29. Jul 2014, 05:18, insgesamt 1-mal geändert.
Nomadd
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von Nomadd »

Ja und. Ein Dienstanfänger im ö. D. als Ingenieur in Verg.Gr. E 8 (früher BAT IVb) bringt es eh nur auf rd. 1.700,00 € netto monatlich. Bitte les Dir mal die Gehaltstabellen durch.
Ich dachte immer, ein Ingenieur im ÖD begänne mit minimum E10 [FH-Diplom/Bachelor] bzw. mit E12 [Diplom/Master], je nach angebotener Stelle...

Stimmt es eigentlich, dass die berufliche Tätigkeit beim ÖD von der freien Wirtschaft als "Brandmarkung" eingestuft wird? Sprich, wenn ich nach dem Studium in den ÖD gehe, ich kaum noch 'ne Chance hätte in die freie Wirtschaft zu wechseln? Falls dem so sein sollte, dann wäre folgende chronologische Abfolge wohl sinnvoller: Studium -> Freie Wirtschaft -> ÖD
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Ossikind
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von Ossikind »

Naja wir sind ja auch iegendwie faul. Ok, jeder nach seiner Art....... :oops: :oops: :oops: :oops:
Früher konnten Frauen kochen wie meine Mutter, heute können sie saufen wie mein Vater!
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Mikesch
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von Mikesch »

Nomadd hat geschrieben:Stimmt es eigentlich, dass die berufliche Tätigkeit beim ÖD von der freien Wirtschaft als "Brandmarkung" eingestuft wird?
Glaub ich nicht...
Ich kenne einige Powertypen, die in die Freie gegangen sind und mit Kusshand genommen wurden. Wer was drauf hat, dem stehen auch die Türen offen...
Nahzu alle, die aus der Freien zum Beamtentum gewechselt sind, waren dem Druck nicht mehr gewachsen.
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tommek
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von tommek »

Die Diskussion um Beamtenprivilegien ist völlig sinnlos, denn es werden zum Teil aus Unwissenheit und zum Teil aber mit Absicht Dinge miteinander verglichen die genauso weit voneinander entfernt sind, wie die Managergehälter von Konzernen gegenüber denen der Bundesregierung...

Dabei ist es doch realtiv einfach.. Es gibt Tariftabellen, es gibt Besoldungstabellen und auch Vergleiche mit den Tarifverträgen der freien Wirtschaft sind möglich.

Natürlich wird ein Oberrat mehr verdienen als eine Verkäuferin in einer Discounterkette.. Das miteinander zu vergleichen und von den so hohen Beamten"gehältern" zu sprechen ist nichts anderes als billige Stimmungsmache.. natürlich gegen Beamte..

Vergleicht man aber die Zahlen, die sich aus den rechtlichen Vorschriften ergeben, wird es schon ein wenig nachvollziehbarer, dass es neben Beamten auch Beschäftigte des ö.D. gibt, die in der Tat nicht wirklich gut bezahlt werden. Und das dann wieder mit osteuropäischen Wanderarbeitern zu vergleichen ist genauso "deppert" wie Vergleiche mit Gehältern in Bangladesh ... Wir leben in D-Land und können nur die Gehälter in D-Land vergleichen.. EU weite Abfragen ergeben ein Bild, wo sich die deutschen Gehälter nicht unbedingt im Spitzenbereich befinden.. ...

Hier mal ein Beispiel.. Es hinkt auch ein wenig, da A6 nun das Eingangsamt ist und eine zweijährige Ausbildung bedingt, während E3 TV-L auch ungelernte Kräfte sind, die eher Arbeiten verrichten, die "nur" einer Anleitung bedürfen:

Beamter
Sekretär, A6, Stufe 3, zwei Kinder, Frau arbeitet nicht.

A6, Stufe 2 2.403,00 €
Steuern 121,00 €
PKV/PfV 215,00 € Beamter
PKV/PfV 235,00 € Frau
PKV/PfV 34,00 € Kind 1
PKV/PfV 34,00 € Kind 2
Netto 1.764,00 €
Kindergeld 386,00 €
2.150,00 € zur Verfügung


Beschäftigter
E3, TV-L, Stufe 3, zwei Kinder, Frau arbeitet nicht

E3, 2.176,00 €
Steuern 53,00 €
SozAbg. 500,00 €
Netto 1.623,00 €
Kindergeld 386,00 €
2.009,00 € zur Verfügung


ALG II
verheiratet, zwei Kinder, Frau arbeitslos

Regelsatz Antragsteller 353,00 €
Regelsatz Frau 353,00 €
Regelsatz Kind 296,00 €
Regelsatz Kind 2 296,00 €
Miete, Heizung 550,00 €
Bedarf: 1.848,00 €
Einkommen KiGeld -368,00 €
ALG II 1.480,00 €
KiGeld 368,00 €
1.848,00 € zur Verfügung


Für den Beschäftigten E3 lohnt es sicher finanziell eher nicht, morgens aufzustehen und 40 Wochenstunden zu malochen.. denn die 150 Euro mehr im Monat gehen in der Regel schon für eine Monatskarte oder Treibstoff für das Fahrzeug drauf.

Der privilegierte Beamte hat 300 Euro mehr in der Tasche als ein ALG2 Empfänger. Ich denke, ein privilegierter Job sieht anders aus.

Natürlich spiele ich hier mit Zahlen.. aber diese zahlen sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern entsprechen dem TV-L und dem BBSG und sind nachprüfbar.

ein A12er hat natürlich deutlich mehr.. aber auch hier gilt.. einfach mal vergleichbare Jobs in ähnlich strukturierten Betrieben vergleichen.. Es ist ein Witz, wenn sich Politiker hinstellen und der Bevölkerung vorgaukeln, dass alle Beamten zu viel verdienen und zu hohe Pensionen haben. Dies stimmt einfach nicht.. Es gibt Beamte die am Existensminimum leben und es gibt Beamte die deutlich darüber hinaus verdienen.. Das ist aber in der freien Wirtschaft überhaupt nicht anders.
und wenn es um Kündigungen geht.. klar .. Beamte haben hier mehr Sicherheit, die sie sich aber doch durch beständige Einkommensverluste durch Nichtanpassung an die Tarifstruktur, Arbeitszeiterhöhungen ohne Ausgleich, Beihilfeverschlechterungen etc. erkaufen. Und nach Schließen von Standorten findet sich so mancher Beamte dann in Behörden wieder, die nicht gerade zu dem gewählten Bereich gehören.. Stichwort Umzug ist da schon ein Thema..

In einem Fall ist der Beamte aber momentan unschlagbar.. er kann in der Regel nicht gekündigt werden....und das ist heute ein ordentliches Privileg..
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Mikesch
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von Mikesch »

Vergleiche mit der Freien hinken immer ;-)

Bei bei dem A6er fehlt auch ein halbwegs vergleichbares Einkommen mit der Freien. Handelskaufmann oder vllt. sogar der Geselle. Da steht der A6er gar nicht mehr so schlecht dar. Der bekommt sogar schon nur deshalb mehr, weil er verheiratet ist und Kinder hat. Auch bleibt der nicht ewig A6, Erfahrungsstufen, Beförderungen...
Dinge, die es in der Freien nicht überall gibt.
Mal ein Beispiel: http://www.buerokauffrau-online.de/gehalt.html

Gerne führe ich auch manchmal den Vergleich mit Hartz IV an. Das betrifft die Freie genau so, wenn nicht sogar noch mehr.
Da liegt für mich ein Systemfehler vor, dass jemand, der in einem normalen Allerweltsjob arbeiten geht, eigentlich Meschugge sein muss.
Entweder bekommen die Einen zuviel, oder die Anderen zu wenig.

Unterm Strich sind unsere Alimente nicht so schlecht, wenn nicht sogar gut, zumindest wenn man ein paar Jahrzehnte auf den Buckel hat. Das finde ich aus dem sich ergebenden Dienst- und Treueverhältnis und auch bei manchen aus dem Verantwortungsbereich heraus auch nicht unverdient.

Nur wird das nicht verkauft und es wird, extrem gesagt, letztendlich der Rat mit der Verkäuferin verglichen. Wie sonst soll man auch sonst ein Feindbild aufrechterhalten?
Wenn dann noch einige Auswüchse dazukommen, die der Bürger auch sehen und miterleben kann, dann ist es perfekt...
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tommek
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von tommek »

Ja, das ist schon so.. Die Vergleiche hinken oft und insb. Beamte im mittleren Dienst werden oft mit denen des h.d. in eine Waagschale geschmissen.

"Ihr Beamte" heisst es dann ... und dann werden Storys aufgetischt.. naja..

Dein link ist dahingehend interessant, den Vergleicht des ö.D. mit der freien Wirtschaft zu bekommen. Da sieht es für unsere Dienstherrengilde doch super aus.. Nach der Liste erhalten Bürokaufleute (heute Kauffrau für Bürokommunikation) mit die schlechtesten Gehälter im Vergleich.. Sagt doch eigentlich alles über den Arbeitgeber ö.D. und Bezahlung aus..

Der A6er ist natürlich eher mit den ehemaligen Verwaltungsfachangestellten vergleichbar. Gibt ja auch im ehemaligen BAT eine Vergleichstabelle, wie Besoldung und Gehalt zu vergleichen sind. Hinkt zwar auch, stellt einen Anhaltspunkt zum Vergleichen dar. Also sprich BAT VII oder heute E5 / E6 er nach TV-L.

Ich habe mir vor einigen Jahren mal die Mühe gemacht, Tarifverträge unserer Drucker mit denen der Industrie zu vergleichen. Es war schon beschämend, was unsere Drucker bekamen.. bei 40 Stundenwoche.. Aber dafür müssen unsere Jungs keine Stunden kloppen, keine Schichten schieben und haben schon ein entspannteres Leben als "draußen".. Muss man eben wissen, was man will.


Bei den Beamtenbesoldungen ist natürlich der Familienstatus wichtig.. Das dem so ist, liegt vielleicht auch daran, dass wir Beamten ja die Krankenversicherung privat zu leisten haben und so eine Familie mit vier Personen privat kranken zu versichern, kann nun mal recht teuer werden.
Und irgendwann sind nun mal auch die Erfahrungsstufen ausgereizt.. und bei den meisten Dienstherrn sind Stellen nun mal bewertet und da wird dann auch nicht dran gerüttelt, egal, welche Leistung der Beamte bringt... In der freien Wirtschaft gibts dann schon mal einen Bonus oder zum Jubiläum eine Sonderzahlung - die ja auch bei uns Beamtens gestrichen wurde :cry:

Ob die Meinungen in der Bevölkerung sich je ändern werden.. ich glaube es nicht.. dazu haben wir eben keine Lobby.. Die Dienstherrn sind ja froh, wenn Kürzungen bei den Beamten so gut in der Bevölkerung aufgenommen werden.. dass hier auch Dinge umgesetzt werden, die sich dann die freien Arbeitgeber abschauen und in die Tarifverhandlungen mit aufnehmen, ist vielen gar nicht bewusst. Siehe Arbeitszeiterhöhung Beamte auf 41 (NRW) .. erst Gejohle bei den Angestellten und dann.. nach wenigen Jahren.. das Gemaule, als die Arbeitszeit dort auch erhöht wurde.. zwar nur auf 39 und 50 Min in NRW.. aber immerhin.. mehr als 38,50 Stunden..

Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung, die ich dank der angeblichen Rente mit 63 (LLLOOOLLL) auch noch lange und reichlich im täglichen Arbeitsleben mitbekommen kann... Rente mit 63 ist ja auch so eine Volksverdummungsaktion gewesen.. Die Anfragen, die ich täglich deshalb bekomme, zeigen mir, dass die Medien ganze Verwirrungsarbeit geleistet hat "Wie.. ich kann erst mit 64 und 10 Monaten gehen.. ist doch Rente mit 63!?" .. Ja Jung.. lies mal richtig..

In diesem Sinne.. nicht untereinander streiten.. sondern füreinander streiten..
Nomadd
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von Nomadd »

Hart aber fair
Treu aber teuer - kann sich Deutschland seine Staatsdiener noch leisten?

http://www1.wdr.de/daserste/hartaberfai ... er140.html
http://www1.wdr.de/daserste/hartaberfai ... en102.html

Interessante Sendung!
Nomadd
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von Nomadd »

Nomadd hat geschrieben:Hart aber fair
Treu aber teuer - kann sich Deutschland seine Staatsdiener noch leisten?

http://www1.wdr.de/daserste/hartaberfai ... er140.html
http://www1.wdr.de/daserste/hartaberfai ... en102.html

Interessante Sendung!
Der oben genannte Livestream ist irgendwie kaputt... fängt in der Mitte der Sendung an :x
Hier ein Besserer: http://www.ardmediathek.de/tv/Hart-aber ... tId=561146
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Mikesch
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von Mikesch »

Hm....
Ich gehöre ja eher zu Kritikern, dem das Gejammere der Beamten gehörig auf den Sack geht...
Ohne mir die Stunden der Sendungen angetan zu haben, nur Auszüge gesehen habe...

Wenn der Arbeitgeber die gesetzlichen Möglichkeiten bezüglich Krankheit nicht ausnutzt, ist das kein Argument gegen das Beamtentum, sondern ein Systemfehler, dass die Führung keine Eier in die Hose hat.
Wenn Pensionszahlungen ins unermessliche steigen, ist das kein Fehler des Systems Beamtentum, sondern der Rechtsbruch, dass die schon in den 50ern vorgegebenen per Gesetz einzuhaltenden Rücklagen nicht gebildet wurden.

Meine Meinung:
Beamte sind trotz ihrer vermeintlichen "Privilegien" billiger als "normale" Arbeitnehmer.
Wenn Beamte teuer werden, ist das nicht den Beamten oder dem System Beamtentun anzulasten, sondern der Politik oder unseren Dienstherren, die ihrer gesetzlichen Pflicht nicht nachgekommen sind.

Beamte sind auf Grund ihres Sklavendaseins unter dem Strich billiger, wenn nicht, dann liegt es weder an den Beamten noch an dem System Beamtentum, sondern einfach daran, dass der Fisch am Kopp zu stinken beginnt...
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tommek
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von tommek »

Genau der erste Beitrag "Stimme des Volkes" ist das, was ich meine..

Argumente gegen Beamte:

Die haben Gleitzeit
Die können um vier den Griffel fallenlassen
Die haben kein Dreischichtsystem
Das sind Sesselpupser
Die haben mehr als die anderen

Verallgemeinerung, Unwissen, Stammtischweisheiten und Verdummung.....

Das wird sich nicht ändern bis das System mal verändert wird und dann wird es andere treffen.
Noob
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von Noob »

Beamte haben Gleitzeit - die haben so manche Angestellte in der freien Wirtschaft auch zum Teil. Je nach Arbeitgeber und Arbeitsplatz. Aber gut, mag bei uns viel eher der Fall sein.

Wir können um vier den Griffel fallen lassen - können ebenfalls einige Angestellte in der freien Wirtschaft. Ebenfalls je nach Arbeitsplatz.

Wir hätten kein Dreischichtsystem - ist das nicht abhängig von der Tätigkeit? Beamter selbst ist ja nicht der Beruf, sondern nur unser Status. Ich persönlich hab das zwar nicht, hatte ich aber auch in der freien Wirtschaft nicht, da ich schon immer im Büro gearbeitet habe. Aber z.b. die Polizei, die Feuerwehr, JVA-Beamte arbeiten doch sicher in Dreischicht? Die Schichterei ist ja wohl abhängig vom Beruf, egal wo.

Wir sind Sesselpupser - und was sind dann Büroleute in der freien Wirtschaft? Ebenso verweise ich auch hier unter anderem auf die drei oben genannten Tätigkeiten. Die sitzen sicher nicht nur den ganzen Tag.

Wir haben mehr als andere - mehr was? Mehr Geld? Mehr Freizeit? Mag teilweise vielleicht stimmen, ist aber nicht zu pauschalisieren.

Es mag sein, dass es vielen von uns (nicht allen!) besser ergeht, als den Leuten in der freien Wirtschaft. Ich persönlich finde den ÖD als Beamter an meinem Arbeitsplatz auch angenehmer als meine Zeit draußen. Deshalb habe ich das eben auch als zweiten Berufsweg eingeschlagen, da ich zuvor auch mit Arbeitslosigkeit, befristete Stellen und schlechte Bezahlung zu kämpfen hatte, gebe ich ja zu. Wer aber wirklich jammert, dass es dem Beamten besser geht als ihn, soll er doch auch Beamter werden. So hab ich es auch gemacht. Das steht ja jedem je nach Qualifikation und mit etwas Glück zu.

Und wie gesagt, es gibt auch genug Fälle, in denen mancher Angestellter/Arbeiter besser abschneidet als ein Beamter. Daher finde ich diese pauschale Aussagen einfach nicht richtig.
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Mikesch
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Re: Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamie

Beitrag von Mikesch »

Noob hat geschrieben:Beamte haben Gleitzeit .....
...und die weiteren Punkte.

Das brauchst Du uns nicht schreiben, wir wissen das ;-)

Ich habe Noobs Posting so verstanden, dass die Argumente gerne angeführt werden, aber es nicht seine Meinung ist.
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