Hallo alle miteinander.
Ein sehr schweres Thema. Nicht so sehr wegen den Begriffen Migration, kriminell/straffällig und/oder Ausländer. Eher wegen dem eigenen Verhalten, welches durch den Geist der Zeit oder dessen Medienpräsenz beeinflusst wird. Beispielsweise ist es schon keine Floskel mehr, wenn man einen anderen Standpunkt (bei welcher Thematik auch immer) einnimmt und im einleitenden Satz "Tut mir wirklich leid, aber ich denke darüber anders" (oder abgewandelt) sagt. Es ist im Bewusstsein verankert, wobei die Frage erlaubt sein sollte, warum man sich eigentlich vorher entschuldigen muss?
Abgesehen von diesem philosophischen Einstand ist zur Thematik das Folgende zu sagen:
Die Gruppe, die allumfassend als Ausländer bezeichnet wird, ist heterogen und beinhaltet nicht nur das Bild von straffälligen Menschen, sondern auch von strafunauffälligen Menschen und denjenigen, die hier sich eingelebt haben, beziehungsweise mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft erlangt haben. Dazu kommen (oder besser kamen) u.a. auch diejenigen Menschen mit deutscher Volkszugehörigkeit aus der ehemaligen UdSSR.
Dabei ist zu beachten, dass die Grenzen fließend sind. Deswegen möchte ich auf die Anmerkung von InAusbildung ...
Die migrantische Kriminalität ist in meinen Augen ein Märchen und der Ausländer (welcher auch immer) nicht krimineller oder weniger kriminell als der Deutsche oder sonst jemand.
... so beantworten:
Es gibt auch eingebürgerte Straftäter und nichteingebürgerte (nur mit einer Niederlassungserlaubnis versehene unberfistete Aufenthaltserlaubnis), die sich nichts zu Schulden kommen lassen. Eine mögliche Statistik nur mit den beiden Begriffen Ausländer/Inländer (Deutscher) zu führen, wäre unvollständig. Denn in diesem Fall müsste man sich fragen, wer ein 'Eingeborener' ist und wer 'eingebürgert' worden ist.
Das System, macht Menschen zu Verbrechern, nicht die ethnische Gruppe, der sie angehören und dass es in unserem System den Deutschen relativ gut geht
'Relativ' zähle ich persönlich zu den unbestimmten Rechtsbegriffen. Abgesehen davon ist es nicht das System, sondern eher der familiäre Verbund, der entweder der freiheitlich demokratischen Grundordnung und den geltenden Gesetzen zugetan ist, oder nicht. Es fällt natürlich schwer, sich einen solchen Familienverbund vorzustellen, indem die Familienmitglieder handeln, agieren und hierarchisch geordnet sind, wie vor vielen Jahrzehnten.
Aber auch hier wieder der Hinweis, dass ein solcher hierarchischer Familienverbund nicht automatisch kriminell werden muss. Da empfiehlt sich der Blick auf den Einzelfall.
und vielen Menschen aus dem (auch europäischen) Ausland viel schlechter, kann man nicht den Menschen anlasten, sondern der Politik, die dafür verantwortlich ist, ungerechte Einkommensverteilungen zu kompensieren und vernünftige Sozialleistungen anzubieten.
2013 sah es folgendermaßen aus: In den ersten Monaten sank die Zahl der Asylbewerber und der Asylfolgeantragsteller. Im Sommer kritisierte das Bundesverfassungsgericht die laufenden Zahlungen im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetz als zu niedrig an. In der Folge wurden die Beiträge (fast) auf das Niveau von Harz-4-Sätzen angehoben. Kurz danach stieg die Zahl der oben Genannten dramatisch an, besonders der Asylfolgeantragsteller. (Bereits mehrere erfolglose Asylanträge gestellt.) In der Presse wurde zur gleichen Zeit viel über die Syrienkrise kolportiert und ein unbedarfter Leser hatte folglich den Eindruck, dass der Grund für die ansteigenden Zahlen wegen der Krise im Nahen Osten liege. Das war ein Trugschluss.
Dies soll als Beispiel dafür gelten, wie wenig man sich gerade in der Medienpräsenz mit dem Thema befasst, beziehungsweise dieses richtig darstellt. Stattdessen werden gerne 'integrierte' Menschen gezeigt, auf Plakaten oder nebenbei in Werbeblöcken. Dass dies künstlich (und als Vorgabe) so gefilmt werden muss, ist unverständlich, wenn man sich folgende Frage stellt: Ist das denn nicht das Abbild der Gesellschaft, die einen umgibt? Warum braucht es dann eine Vorgabe? (Wer an dieser Stelle den Kopf schüttelt, sollte sich das Werbebild des THWs anschauen, wo ein Bagger zu sehen ist, unterstrichen von dem Wort 'Familientreffen'. Keiner der Beteiligten ist als Ehrenamtlicher tätig. Und die Menschen, die wie zufällig links und rechts von dem Bagger stehen, wurden nach den Merkmalen Hautfarbe, Alter, Aussehen, ethnische Zugehörigkeit ausgesucht. Wer immer noch fragend auf das hier Geschriebene schaut, darf gerne beim THW nachfragen, wie hoch der Prozentsatz der Ehrenamtlichen mit Migrationshintergrund ist.)
Um es kurz zu machen: Es gibt Deutsche, die eingebürgert worden sind. Es gibt Ausländer, die einen Asylantrag gestellt haben und der positiv beschieden wurde. Es gibt Ausländer, die bereits mehrere sinnlose Asylanträge gestellt haben mit dem Hintergrund der Zahlungen nach dem AsylBLG. Dieses Geld wird gezahlt ab Annahme des (Folge- oder Erst-) Antrags bis zur endgültigen Ausreise. (Ob freiwillig oder nicht.) Es gibt Ausländer mit einer unbefristeten Niederlassungserlaubnis oder einer befristeten Aufenthaltserlaubnis, die sich tatsächlich als Deutsche sehen und dementsprechend agieren. Es gibt rumänische, bulgarische, serbische, kosovarische, mazedonische Staatsangehörige, die in den öffentlichen Statistiken der Bundesbehörde genauso geführt werden, obwohl sie ein gemeinsames Merkmal besitzen, nämlich die Volkszugehörigkeit Roma. Es gibt auch Roma, die dieses Leben nicht leben wollen und die sich dagegen wehren. Es gibt auch afrikanische oder asiatische Staatsbürger, die (auch) gerne ihre Pässe verlieren und sich mit Alias-Personalien anmelden, nur damit diese nicht abgeschoben werden können. Es gibt auch afrikanische Drogenhändler, die hier ein Asylantrag stellen, genauso wie in den anderen Staaten der EU. Es gibt auch afrikanische Staatsbürger, die jetzt Deutsche sind, sich als Deutsche sehen und genauso in unserer Gesellschaft leben wollen, wie die 'Eingeborenen' auch. Es gibt auch (beispielsweise) türkische Bürger, die jetzt Deutsche sind und ihr halbes Leben auf den Zechen oder in den Stahlöfen verbracht haben und damit die Bundesrepublik wieder mitaufgebaut haben. Sie stehen zusammen mit ihren deutschen, italienischen und anderen Kollegen und würden sich niemals als Ausländer sehen. Wie auch die deutschen Kollegen die anderen Kollegen niemals mit diesem Merkmal versehen würden.
Abgesehen davon gibt es auch Deutsche, die bei ausländischen Kindern gerne erklären, der deutsche Vater zu sein. Seit einigen Monaten ist das zu akzeptieren, ohne dass es weitere Nachforschungen (wie beispielsweise den Gentest) geben darf. Diese Kinder sind dann deutsche Staatsangehörige, die Mutter somit nicht mehr verpflichtet, nach Hause zu gehen. Da diese wegen der Kinder nicht arbeiten gehen kann, wird sie Sozialleistungen beziehen.
Hinweis: Diese Liste ist nicht abschließend.
Um zur obigen Themaik zurückzukommen: Eine Statistik, die genau diese Merkmale (Ausländer/Deutsche/eingebürgerte Deutsche, Straftaten, Ordnungswidrigkeiten/Verurteilungen) auswerten würde, wird mMn nicht geben. Daher ist es meine subjektive Meinung:
Ich denke, es ist regional unterschiedlich, welche Gruppe von Menschen straffällig werden oder nicht. Wichtig wäre die Betrachtung der sozialen Strukturen in einer Gemeinde, einer Stadt oder einem Land. Ich kann (aufgrund der oben ausgeführten Gedanken) mir nicht vorstellen, dass zum Beispiel alle Asiaten kriminell wären. Oder alle Syrer, Libanesen, US-Amerikaner, Spanier, Südafrikaner.
Abgesehen davon ist der Bericht der griechischen Kollegin real, besonders das Verhalten spezieller Bevölkerungsgruppen gegenüber der staatlichen Gewalt. Aber anstatt dies entweder zu verdrängen oder ins rechtsextreme Lager zu rücken, sollte die Thematik ohne Zensuren öffentlich geführt werden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es auch Deutsche mit türkischem Hintergrund gibt, die den jüngeren Menschen aus diesem Kulturbereich gerne mal öffentlich die Meinung sagen wollen.
Zuguterletzt:
@Mikesch:
Mich wird es nicht betreffen, da bin ich schon weg vom Fenster.
Unter Hans Eichel hat sich der Bundeshaushalt vorübergehend erholt. Er wurde als Sparminister tituliert. Grund dafür war, dass er den Ländern/Kommunen gewisse Sozialleistungen übertragen hat, die der Bund zwar mittragen wollte, aber offen ließ, in welcher Höhe.
Aufgrund dessen sind viele Gemeinden und Städte heutzutage mit hohen Haushaltsausgaben belastet.
Wenn die Ausgaben steigen, wird irgendwann ein pfiffiger Kollege auf die Idee kommen, dass die Asylbewerber nicht zwangsläufig in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden müssen. Sie könnte man ja auch in die Haushalte der Stadtbürger einquartieren. Dazu würde dann auch per Gesetz kommen, dass diejenigen, die ihre Wohnung zur Verfügung stellen müssen, die Asylbewerber auch haushalten müssten.
Damit könnten die Gemeinden eine Menge einsparen.
Und Du wärst in diesem Szenario wieder mit 'im Boot'.
LG.