Freiwillig Rentenversichern?

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Olli88
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Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von Olli88 »

Sollte man bei der heutigen Wirtschaftslage für Jahrzehnte vorplanen und eine freiwillige Rente zeichnen oder landet man im Endeffekt auch beim Sozialamt? Ist das noch sicher?
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Mikesch
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von Mikesch »

Wäre ich jung, würde ich nichts mit Kapital machen. Die Erkenntnis hatte ich schon vor 30 Jahren und da war der jetzige Schlamassel noch nicht wirklich absehbar. Ein Wirtschaftsprof, der inne 85 die jetzigen Zustände vorhergesagt hat, hatte man für bekloppt gehalten.
Es ist schlicht unüberschaubar...
Versicherungen halte ich eh für Blödsinn, da verdienen nur die Versicherungen.
1. können die auch nicht mehr die Erträge erwirtschaften und 2. ein großer Teil der Erträge wird über Holdings abgeführt.
Dazu die Verwaltungskosten, bleibt da nicht mehr viel.
Seit gut 10 Jahren ist jede Form von Kapitalanlage, also ich meine Kapital, schlicht Blödsinn.

Andere Faktoren:
Politisch driften wir, wenn es nicht schon so ist, in eine Finanzdiktatur. Es werden nur Maßnahmen zum Erhalt des (Groß-)Kapitals ergriffen, wobei die "Indianer" die Suppe auslöffeln sollen.
Kann mir mal einer erzählen, wo die Billionen geblieben sind, die weltweit verbrannt worden sind? Kann mir mal einer erzählen, wo die ganzen Steuereinnahmen bleiben?
DE ist de fakto ebenso Pleite, nur gemerkt hat es noch niemand da die "Notenpresse" läuft und eine Scheinwirtschaft am Leben gehalten wird. Ein Bekannter hat gerade eine Firma, finanziert mit -0,1% Zinsen gekauft. Hallo, wie verdreht ist diese Welt...
Lass es hier nur mal zu einem kleinen Vertrauensverlust kommen, dann knallt es hier gewaltig.

Rohstoffe:
Die Erde ist ne endliche Kugel. Glaubt denn wirklich jemand, dass könnte so weiter gehen? Irak, Afghanistan, das sind Verteilungskriege. Keine Rohstoffe, keine Wirtschaft...

Dritte Welt:
Die stehen mit dem Rücken zur Wand, nichts zu futtern, kaum Wasser, aber sie vermehren sich wie Hulle...
Lampedusa ist erst der Anfang...

An der Zahl im Nick vermute ich mal Deinen Jahrgang, ich denke, Deine Generation steht vor massiven Umwälzungen, da Jahrzehnte in die Zukunft zu blicken, hat was von Glaskugel.
Mag sein, dass ich etwas pessimistisch rüber komme, aber bisher trafen meine Vorhersagen im Groben zu.

Ich würde auf den bekloppten Zug aufsteigen, zur Bank gehen, genug Geld einpacken und z.B. Mietshäuser kaufen. Im Moment musst Du dafür noch nicht einmal etwas zahlen, so bekloppt sich das anhört.
Die Mieteinnahmen übersteigen den Abtrag nebst Zinsen und in 20 Jahren bist Du damit durch.
Aktueller Zinssatz: 2,5% auf 20 Jahre...
Eine Kollegin A8, 40 Jahre, hat schon 15! Häuser gekauft, die lacht sich tot...

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egyptwoman
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von egyptwoman »

Vorsorge für die Rente? Welche Rente denn? Zur Zeit ist das Renteneinstiegsalter bei 67 Jahren (wird auch für die Beamten noch kommen bin ich mir sicher). Und das wird mit Sicherheit noch steigen bzw. wenn das so weiter geht, wird keine Rente mehr ausgezahlt werden können, weil die Summen die man eingezahlt hat einfach nicht mehr da sind, weil aus der Rentenkasse alles mögliche gezahlt wird (nur kaum noch Rente).
Häuser kaufen würd ich auch nicht (auch nicht wenn ich das Geld hätte), Häuser kosten Geld und bringen nicht nur Einnahmen. Sie müssen instandgehalten werden was nicht grad billig ist und wenn man sich die Mietpreise so anschaut und das was die meisten Menschen so "verdienen" wird sich kaum noch einer ne normale Wohnung leisten können.
Btw. man wird solange arbeiten müssen bis man tot umfällt damit erledigt sich das mit der Rente und Versicherungen sind auch nicht sicher.
Ich lebe nach dem Motto: ich lebe nur einmal, bin nur einmal jung und mein Geld krampfhaft sparen um mal was im Alter zu haben was ich dann womöglich nicht mehr nutzen kann, das sehe ich für mich nicht ein.
Wir befinden uns auf einem Abwärtsgang ins Mittelater als die Leute noch 14 - 16 h und das täglich arbeiten mussten um einigermaßen über die Runden zu kommen und wenn es so weitergeht - und das wird es wenn nicht bald was passiert - werden wir uns bald wieder da befinden wo wir vor Jahrhunderten schonmal waren.

egyptwoman
Adler
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von Adler »

(Ich habe einiges zusammengetragen und zusammengereimt, was nicht stimmen muss:)
Hintergrund der Frage ist wohl:
Dank einer Rechtsänderung haben Personen, die in der gesetzlichen Rentenversicherung versicherungsfrei (z. B. Beamte) oder befreit (z. B. Mitglieder von Versorgungswerken) sind, jetzt eine Wahlmöglichkeit:

Konnten sie bisher, wenn sie die Mindestwartezeit von fünf Beitragsjahren nicht erfüllen, nur die Erstattung ihrer Beiträge beantragen, können sie jetzt stattdessen auch freiwillige Beiträge zahlen und damit einen Rentenanspruch erwerben.

Eine Zahlung kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn die Beiträge zur Rentenversicherung nicht erstattungsfähig sind.
Vor der Zahlung sollte aber mit dem Versorgungsträger geklärt werden, ob der Rentenanspruch zu einer Kürzung der Versorgung führt.

Stand: April 2011
Lohnen tut sich dies nur für Selbstständige, die die freiwilligen Beiträge der Rentenversicherung steuerlich absetzen können, oder für Personen, die bereits zu alt sind, um eine private Rentenversicherung zu besparen.
Leider hat wohl kaum ein Beamter Geld dafür übrig.

Es gibt 3 Szenarien:
1.
Beamter bleibt Beamter bis zum Ruhestand:
Wer nicht mind. 40 Dienstjahre zusammen bekommt, für den lohnt es sich ggf. eine freiwillige Versicherung.
Das konnte aber auch zum Flop werden, wenn Anrechnungsvorschriften bei der Pension verschärft werden.

2.
Beamter lässt sich mit 55 Lj. beurlauben und ist mit Erreichen der Altersgrenze mit der Mindestpension + Rente zufrieden.
Problem:
a) 100 % PKV-Beitrag.
b) Was macht man im Urlaub und wie bestreitet man seinen Lebensunterhalt bis zur Altersgrenze?

3.
Beamter will nicht bis zum Ruhestand Beamter bleiben, er bekommt nicht mind. 40 Dienstjahre zusammen.



Sinn macht es so (was aber unrealistsich sein sollte, außer ggf. in NRW):
In der DeutschenRenteversicherung (DRV) könnte man sich getrost freiwillig versichern.
Freiwillig in der DRV versichern geht nur jährlich und nicht länger rückwirkend.
Und zwar mit dem Betrag(Beitragsmessungsgrenze (derzeit 5.800 EUR/Monat) minus Besoldung) x ca. 19 %
Beispiel NRW:
5800 - 4000 = 1800
1800 x 19% = 342 EUR/Monat

Aber die Wirkung ist klein.
Freiwillige Rentenversicherungsbeiträge steigern den Rentenanspruch. Für das Jahr 2008 galt folgende Regel: Wer für dieses ganze Jahr den Mindestbeitrag von 79,60 Euro monatlich entrichtete, erhöhte seinen monatlichen Rentenanspruch um rund 4,30 Euro. Wer den Höchstbetrag von 1054,70 Euro einzahlte, konnte monatlich 55 Euro mehr Rente erwarten. Bei einem durchschnittlichen Zahlbetrag von 470,93 Euro stieg der monatliche Rentenanspruch um 26 Euro.
Hinweis:
Mindestbeitrag 2012: 85 EUR/Monat ( 450 EUR/Monat x ca. 19 %), erhöht später die Rente um ca. 4,50 EUR/Monat.
Die 85 EUR Beitrag werfen also theoretisch ca. 5 % Rendite ab.
20 Jahre so einzahlen bringt vielleicht 100 EUR/Monat Rente.

Mit dem 54 Lj. könnte man um Entlassung bitten und einen sozialversicherungspflichtigen Job annehmen; für ca. 1 Jahr.
(Bis dahin sollte man seine Kontakte haben um einen befristen Job zu bekommen. Oder sich in der Firma der Kinder anstellen lassen.)
So kommt man wieder in die gesetzliche Krankenversicherung (heutiger Stand.)

Mit der Entlassung aus dem Beamtenverhältnis wirst du in der DRV nachversichert; zusammen mit deinen freiwilligen Einzahlungen hat du dann im besten Fall den Höchstsatz an Rentenpunkten; und dass über 30 bis 35 Jahre.

Wird du dann entlassen, bekommt du Arbeitslosengeld I.

Dann musst du noch ca. 10 Jahre überbrücken.
Erspartes (welches Erspartes? Es ist doch alles für die freiwilligen Beiträge draufgegangen.) sollest du in Gold angelegt haben und privat irgendwo gebunkert haben. Da weiß dann keine Behörde von.
Du ziehst ins Ausland, ins Warme und kassiert deine Sozialhilfe.

Also 10 Jahre lang die Sozialhilfe mit Goldverkäufen aufstocken.
10 Jahre = 120 Monate = 120 x 1/2Unzen Gold.
Nach heutigen Maßstäben müsste du die letzen 10 Jahre als Beamten jeden Monat 650 EUR in Gold anlegen.

Dann gehst du in Altersrente, zwansläufig mit Abschlägen, denn ansonsten stellt das Sozialamt den Rentenantrag für dich um das Geld von der DRV erstattet zu bekommen.
Die letzten 10 Jahre haben dir fast keine Rentenpunkte mehr gebracht.


Fazit:
Für 50+ Beamte , die absehbar nicht 40 Dienstjahre zusammen bekommen und die Pension in Anspruch nehmen wollen, lonht es sich über den freiwilligen Rentenbeitrag nachzudenken.
Der Bund führt das Altergeld (Pension bleibt erhalten, auch wenn den öD verlässt; also keine Nachversicherung) ein. Diese Option habe ich hier noch nicht berücksichtigt.
Steuerlicher Aspekt:
Sonderausgaben:
Begünstigt sind auch Pflichtbeiträge aufgrund einer selbstständigen Tätigkeit sowie freiwillige Beiträge, eine Nachzahlung von freiwilligen Beiträgen, eine freiwillige Zahlung von Beiträgen zum Ausgleich einer Rentenminderung bei vorzeitiger Inanspruchnahme einer Altersrente nach § 187 a SGB VI, eine freiwillige Zahlung von Beiträgen zum Ausgleich einer Minderung durch einen Versorgungsausgleich nach § 187 SGB VI und eine Abfindung von Anwartschaften auf betriebliche Altersversorgung nach § 187 b SGB VI.
In Zeiten niedriger Markt-Zinsen lohnt es sich ggf. etwas in die freiwillig in die Rentenversicherung einzuzahlen/anzulegen. Aber es ist ein Umlageverfahren, deshalb lässt sich eine Rendite nicht berechnen, weil sie von Einzahlern und Anspruchsberechtigten abhängig ist.

Aber wie gesagt:
Gesetze können sich ändern.
Gesundheit kann sich verschlechtern.
Goldpreis kann schwanken, aber wenn man monatlich kauft und später monatlich verkauft, dann sollten sich Schwankungen wertmäßig ausgleichen.
Wer nicht viel Steuern zahlt, kann auch nicht viel Steuern sparen.
Beamtenrecht ist nur mein Hobby.
Olli88
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von Olli88 »

Danke für die gute Antwort
Steinbock
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von Steinbock »

Hallo Mikesch,

ein paar Einwände sind mir sicherlich erlaubt!
Mikesch hat geschrieben:Wäre ich jung, würde ich nichts mit Kapital machen. Die Erkenntnis hatte ich schon vor 30 Jahren und da war der jetzige Schlamassel noch nicht wirklich absehbar. Ein Wirtschaftsprof, der inne 85 die jetzigen Zustände vorhergesagt hat, hatte man für bekloppt gehalten.
Es ist schlicht unüberschaubar...
Versicherungen halte ich eh für Blödsinn, da verdienen nur die Versicherungen.
1. können die auch nicht mehr die Erträge erwirtschaften und 2. ein großer Teil der Erträge wird über Holdings abgeführt.
Dazu die Verwaltungskosten, bleibt da nicht mehr viel.
Seit gut 10 Jahren ist jede Form von Kapitalanlage, also ich meine Kapital, schlicht Blödsinn.
Kann man so pauschal nicht sagen:

1. gibt es noch Möglichkeiten, bei Versicherungsanlagen Steuern zu sparen, wie z.B. bei Betrieblichen Altersversorgungen oder der Basis-Rente (Rürup).
Andere Faktoren:
Politisch driften wir, wenn es nicht schon so ist, in eine Finanzdiktatur. Es werden nur Maßnahmen zum Erhalt des (Groß-)Kapitals ergriffen, wobei die "Indianer" die Suppe auslöffeln sollen.
Kann mir mal einer erzählen, wo die Billionen geblieben sind, die weltweit verbrannt worden sind? Kann mir mal einer erzählen, wo die ganzen Steuereinnahmen bleiben?
DE ist de fakto ebenso Pleite, nur gemerkt hat es noch niemand da die "Notenpresse" läuft und eine Scheinwirtschaft am Leben gehalten wird. Ein Bekannter hat gerade eine Firma, finanziert mit -0,1% Zinsen gekauft. Hallo, wie verdreht ist diese Welt...
Lass es hier nur mal zu einem kleinen Vertrauensverlust kommen, dann knallt es hier gewaltig.
Dies bedeutet doch, dass man dem lieben Heimatland ade sagen sollte und in einem anderen Land sich eine Daseinsberechtigung holen müsste.
Beispiel: ein Bekannter Berufssoldat - ist nach Frankreich umgezogen und zahlt nur noch ca. 10 % Einkommensteuer.
Ich würde auf den bekloppten Zug aufsteigen, zur Bank gehen, genug Geld einpacken und z.B. Mietshäuser kaufen. Im Moment musst Du dafür noch nicht einmal etwas zahlen, so bekloppt sich das anhört.
Die Mieteinnahmen übersteigen den Abtrag nebst Zinsen und in 20 Jahren bist Du damit durch.
Aktueller Zinssatz: 2,5% auf 20 Jahre...
Eine Kollegin A8, 40 Jahre, hat schon 15! Häuser gekauft, die lacht sich tot...

Sollte es dann wirklich mal zum Supergau kommen, bleibt einem wenigstens was handfestes...
Wirklich - man denke mal an den nächsten Weltkrieg - alle Häuser stürzen durch Bomben ein.
Dann lachen sich die anderen tot, die ihr Kapital in Gold angelegt und vergraben haben,
oder außer Landes geschafft haben.

Fazit der Geschichte: wer in die Zukunft schauen kann, hat nichts zu befürchten.

Gruß vom Steinbock
Zollkodex-Ritter
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Steinbock hat geschrieben:
Kann man so pauschal nicht sagen:

1. gibt es noch Möglichkeiten, bei Versicherungsanlagen Steuern zu sparen, wie z.B. bei Betrieblichen Altersversorgungen oder der Basis-Rente (Rürup).
Welches dann Einkünfte im Alter generiert, welche dann vollständig (zumindest bei mir) zu versteuern sind. Milchmädchen lässt grüßen.
Dies bedeutet doch, dass man dem lieben Heimatland ade sagen sollte und in einem anderen Land sich eine Daseinsberechtigung holen müsste.
Beispiel: ein Bekannter Berufssoldat - ist nach Frankreich umgezogen und zahlt nur noch ca. 10 % Einkommensteuer.
Frankreich hängt doch genauso am Euro...
Wirklich - man denke mal an den nächsten Weltkrieg - alle Häuser stürzen durch Bomben ein.
Was ja derzeit sehr wahrscheinlich ist...
Olli88
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von Olli88 »

Wer sich mal für eine Liste aller Anbieter für eine solche Rentenversicherung interessiert: *** Link entfernt, MOD ***
Steinbock
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von Steinbock »

@ Olli88,

hast Du dich verirrt ?

Dies ist doch kein Werbeforum !
Steinbock
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von Steinbock »

Zollkodex-Ritter hat geschrieben:
Steinbock hat geschrieben:
Kann man so pauschal nicht sagen:

1. gibt es noch Möglichkeiten, bei Versicherungsanlagen Steuern zu sparen, wie z.B. bei Betrieblichen Altersversorgungen oder der Basis-Rente (Rürup).
Welches dann Einkünfte im Alter generiert, welche dann vollständig (zumindest bei mir) zu versteuern sind. Milchmädchen lässt grüßen.
tatsächlich, den gleichen Steuersatz wie heute ?... also sehr vermögend!
Dies bedeutet doch, dass man dem lieben Heimatland ade sagen sollte und in einem anderen Land sich eine Daseinsberechtigung holen müsste.
Beispiel: ein Bekannter Berufssoldat - ist nach Frankreich umgezogen und zahlt nur noch ca. 10 % Einkommensteuer.
Frankreich hängt doch genauso am Euro...
das stimmt wohl, nur hat Frankreich ein anderes Steuerrecht !
Wirklich - man denke mal an den nächsten Weltkrieg - alle Häuser stürzen durch Bomben ein.
Was ja derzeit sehr wahrscheinlich ist...
Wer kann heute schon sagen, was die Zukunft bringt ?
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Bundesfreiwild
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von Bundesfreiwild »

Leute, ihr vergesst, das wir in einer globalisierten Weltwirtschaft leben. Der punktuelle Blick auf Europa oder den Euro ist so, als würde man von einem örtlichen Regenschauer auf das Weltklima schliessen wollen.

Meine (auf Club of Rome basierenden) Vorhersagen: Klima wird weiter wärmer werden, die Küstenlinien werden sich in den nächsten schon 30-40 Jahren dramatisch ändern.
Es wird -auch in Europa- mehr Dürren oder Unwetter geben, die die Ernten gefährden. Da kann auch Montsanto mit seinem Zuchtweizen und Giftcocktails nichts dran ändern.
Die Rohstoffe sind endlich und werden aller Wahrscheinlichkeit in 20 Jahren knapp werden. (Öl vor allem, aber andere, die unsere Zivilisation am Laufen halten, eben auch).
Die Menschenmenge wird sich dramatisch vergrößern, insbesondere dort, wo wir eh schon ein Vermehrungsproblem haben (China, Indien, Afrika).
Da die Menschheit einfach nicht zur Vernunft kommen WILL, weil die Politik in vielen Fällen grundsätzlich von völlig vernunftfernen Religionsvorstellungen beeinflusst, wenn nicht geführt wird, muss man damit rechnen, dass es weltweit zu noch viel größeren wirtschaftspoitischen Problemen kommen wird.
Die wirtschaftspolitischen und religiös bedingten Flüchtlinge werden in die westlichen Demokratien zu flüchten versuchen, wie es jetzt schon übers Mittelmehr und über Mexico geschieht.

In relativ kurzer Zeit wird (meiner Meinung nach) China sowohl den Weltmarkt übernehmen. Prodiuzierend und auch politisch. Das Land HAT noch die Rohstoffe und die größte Menschenressource, um sie zu heben. Da ist noch SEHR viel Luft nach oben, IM eigenen chinesischen Binnenmarkt und natürlich weltweit.
Wo Europa und USA sich wirtschaftlich zurückhalten (meist aus politischen Gründen), geht China nach vorne. Die kaufen sich in Afrika ein, betreiben dort "Wirtschaftshilfe" (zum eigenen Zwecke hauptsächlich). Und werden sich so die noch ruhenden, afrikanischen Rohstoffquellen sichern, die den westlichen Wirtschaften derzeit einfach zu teuer zu erforschen und auszubauen sind. China ist mein Kandidat für die nächste Weltherrschaft - wirtschaftlich auf jeden Fall und politisch dann möglicherweise auch.

Auch Indien muss man beachten. Ähnlich wie China eine über eine Milliarde Bevölkerung, die in größten Teilen praktisch nichts besitzt. Auch hier könnte der Binnenmarkt eine unglaubliche Entwicklung machen, WENN es mal eine Regierung schaffen würde, diesen Vielvölkerstaat und die auch hier wieder alles verhindernden religiösen Zwiste in den Griff zu kriegen. Da Religion aber meist mit Vernunft und Logik nichts zu tun hat, wird es Indien meiner Meinung nach NICHT schaffen.

Europa und USA zusammen, mit knapp mehr als einer nur 600 Mio Bevölkerung wird da eher ein Zwergenproblem sein.

Mein Rat: Nirgendwo mehr Haus und Hof kaufen, der nicht mindestens 50m oberhalb des derzeitigen Meeresspiegels liegt.
Alles, was mit normalem Geld zu tun hat, sollte man nur in kurzfristige Dinge stecken, die nicht mehr als 5 Jahre Laufzeit haben.
Gold?? Der Preis ist momentan VIEL zu hoch, um nur eine Unze kaufen zu wollen. Der normale Goldpreis liegt irgendwo um die 100 Euro, nicht bei 1500.
Man kauft, wenn die Preise niedrig sind. UND: Auch Gold kann man nicht essen. Wenn es mal richtig kracht, wird einem auch Gold nicht viel nutzen, weil nichts mehr da ist, das man mit Gold kaufen könnte: "Irgendwann werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann." Greenpeace-Spruch. Und wahr.
Sicherheit - soweit man die auch nur irgendwie "produzieren" kann, ist Land. Sofern man es im Ernstfall gegen Plünderungen verteidigen kann.
Eigenes Land ist Anbaufläche. Und die Grundsicherheit, die man im Leben braucht, ist genügend Nahrung zu haben, selbst wenn alles andere den Bach runter geht.

Was ist mit Russland? Auch hier eine Rohstoffgoldgrube, die es noch zu heben gibt. Sobald der Permafrostboden taut (und das tut er schon seit Jahren), kommt man auch an die Rohstoffe leichter dran. Politische Entwicklung? Alles möglich in einem Land, das von steinzeitlicher, schamanistischer Lebensweise der Steppennomaden in Sibirien bis zur modernen Wirtschaft-Polit-Diktatur alles bietet. Stress vorprogrammiert, der sich weit verbreiten kann.

Der Nahe Osten? Ein Pulverfass, solange sich Muslime und Juden um paar Quadratkilometer Israel streiten und die dortigen Öl-Diktaturen ein politsches Pulverfass darstellen. Falls sich die rund 400 arabischen Scheichtümer mal einigen (es sind so viele, da ist praktisch jeder Landstrich auch ein Scheichtum), wird es massive politische Auswirkungen haben. Diese werden sich ausbilden, sobald die Saudies keine fliessenden Einnahmen mehr aus ihren versiegenden Ölvorkommen mehr generieren und ihre Bevölkerung nicht mehr mit finanzieller Sicherheit und genügend Leiharbeitspersonal aus Indien/Pakistan beglücken können.

Sicher - ist garnix. Wenn irgendein Wahnsinniger die nächste Atombombe wirft, oder ob irgendein religionsgedopter Mullah den nächsten heiligen Krieg ausruft und die Muslime der Welt mit Feuer und Säbel über ihre Nachbarn herfallen (man erinnere sich nur an Jugoslawien, das war nichts anderes als ein Religionskrieg), ob China sein Kapital nutzen wird und den Rest der Welt aufkauft und beherrscht... Wenn das Klima so schnell kippt (wie ich es befürchte), dann haben wir in 50 Jahren evtl. in Europa wieder eine Eiszeit oder halb Nord- und Mitteleuropa ist dem Meeresspiegelanstieg zum Opfer gefallen, oder wir haben hier mit Dürren zu kämpfen.

Seit nunmehr rund 40 Jahren gibt es die Informationen und Trendberechnungen, die eine massive Umbruchphase in der Mitte dieses Jahrhunderts ankündigen.
Die relative Phase der politischen und wirtschaftlichen Ruhe in Europa, die nunmehr seit 68 Jahren andauert, war und wird eine Ausnahme der Historie sein.
Das römische Weltreich ist auch nur deshalb untergegangen, weil nach 800 Jahren mildem Klima in Europa ein Klimasturz stattfand (ab ca. 180 nChr), der die Völker erst aus dem Norden, dann aus dem Osten in Bewegung setzte, nach Süden, nach Westen an die Grenzen des römischen Reiches und dann hinein. Der Hunger treibt die Politik an. Nichts ist schneller als Menschen, wenn sie ihre Familien ernähren müssen und nicht mehr können. Eine oder zwei Missernten und der Käs ist gegessen. Dann gehts in die Verteilungskämpfe.

WAS sind die grundsätzlich sicheren Werte? Ein Haus, ein Stück Land, ein Brunnen/Wasser und genügend Menschen, die gewillt sind, diesen Schatz unter allen Umständen zu schützen und ihr Überleben zu sichern. Grundbesitz und Nachbarn, die in der Not zusammenhalten - das sind die Grundwerte.

Was also würde ICH tun, wenn ich jetzt nicht 56, sondern 25 wäre?
Arbeiten, Geld verdienen, in Immobilien anlegen, die eine gesicherte Miete abwerfern. Von diesen Einnahmen einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb aufbauen, den man zur Not als Grundlage fürs eigene Überleben bewirtschaften könnte -auch ohne externe Strom- und Ölzufuhr-. Ein autarker Betrieb sozusagen.
Ich würde mich mit der Handhabung von Waffen befassen, um sie im Not- und Ernstfall zur Verteidigung von Grundstück, Leben und Nahrungsvorräten nutzen zu können.

Kann auch sein, dass ein Wahnsinniger doch noch den Roten Knopf drückt, der Atomkrieg losgeht. Kann sein, dass die Yellowstone-Caldera, die ja überfällig ist, nächstes Jahr oder in 100 oder 1000 ausbricht und die Welt zu einem allgemeinen Friedhof macht. Kann sein, dass die Natur uns in die Höhlen zurück schickt.
Kann aber auch alles ganz anders kommen.
Was ist schon sicher?
Alles ist möglich.
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Mikesch
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von Mikesch »

@Bundesfreiwild:

Unterstreich! Hast Dir wieder viel Mühe gegeben ;-)

Und, hält man Dich auch für leicht daneben? Mir geht es so... ;-)
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von Bundesfreiwild »

Ja klar. Drei Generationen ohne direkte Kriegseinwirkung in Europa haben den Eindruck vermittelt bekommen, dass es ewig so weitergehen wird.
Dabei sind die letzten 60 Jahre die absolute Ausnahmesituation von friedlicher Koexistenz in Europa (vom Balkan mal abgesehen).

Die meisten glauben auch, dass unsere Technik uns vor allem schützen wird. Aber genau die totale Technisierung unseres Alltages und die mittlerweile eingetretene völlige Unkenntnis über ganz elementare handwerklichen Produktionsmethoden, wird uns in die Steinzeit zurückwerfen, wenn die Verflechtung von Kommunikationsnetz, robotergesteuerter Fabrikherstellung ausfällt und völlige Ahnungslosigkeit in allen Bereichen überlebenswichtiger Prozesse herrscht.
Falls mal wieder eine Vogelgrippeseuche oder ein anderer Erreger so schnell und so heftig sein sollte, dass er nicht mehr eingefangen werden kann und eine Sterberate von 70-80 Prozent entwickelt oder mehr, dann gehts mit der globalen Reiserei innerhalb von 4-6 Wochen ganz gruselig zu Ende.

Ich möchte mal all die facebook-Laberer und Ballerspiel-Helden erleben, wenn plötzlich Strom und Pizza-Service ausfällt, die Läden innerhalb 10 Tagen völlig leer sind und nur der nächste Bauer vor der Stadt noch paar Äppel und Zwiebel im Keller bevorratet.
Wie schnell Läden leer sind, habe ich vor 3 Jahren erlebt, als in Spanien die LKW-Fahrer streikten und plötzlich nix mehr an an Land kam. Nicht mal mehr Sprit fürs Auto.
Innerhalb 3 Tagen waren frische Lebensmittel out, lustigerweise auch alle Getränke und vor allem sämtliche Papierprodukte, vor allem Toi-Papier und Windeln.
Wir hatten Glück, einen Benziner zu haben, denn Diesel (Spanier und Franzosen fahren die überwiegend) war nach 4 Tagen alle. Nochmal vollgetankt, damit wir wenigstens über die französische Grenze gekommen wären. Nach 10 Tagen war dann aber Ende Streik.

Innerhalb 3 Wochen gäbe es Mord und Totschlag um die letzten Nahrungsreserven und sämtliche kriminiell veranlagten Menschen würden die Gelegenheit nutzen, weil die Staatsgewalt natürlich auch aus Menschen besteht, die dann auch für ihre Familien da sein würden, um sie zu schützen.

Kommt noch die Natur hinzu. Wenn es da richtig knallt und 9/10 der Menschheit innerhalb paar Wochen/Monaten abkratzt, dann IST Steinheit für den Rest.
Und wenn die letzten Kühe gegessen oder gestorben sind, das letzte Körnchen zu Brot oder Brei verarbeitet wurde, dann fängt die Uhr der Evolution wieder neu an zu ticken.
Oder uns fällt mal wieder ein größerer Komet auf den Kopf... oder, oder, oder.
Wir sind so sicher auf der Erde wie in einer Schiessbude.
Klar verdrängt man das alles gerne. Aber real sind die Gefahren trotzdem.

Der Mensch ansich ist SOwas von überheblich in seinem technischen Überlegenheitswahn... und seine Vorstellungskraft anscheinend mehr als gering.
Der Roman "Das letzte Gefecht" in dem 99% der Menschheit zu Grunde ging an einem aus einem Labor entkommenden Virus, der zeigte ganz hübsch, wie es dann abgeht.

Die besten Überlebenschancen haben dann übrigens DIE Menschen, die auch heute noch OHNE technische Spielereien auskommen. Das sind ganz wenige im Amazonasurwald, in Papua Neuguinea, paar oldschool-Aborigines in Australien, paar Inuit, die Steppennomaden in Sibirien.

Alles hat eine rein rechnerisch geringe Wahrscheinlichkeit. Aber Wahrscheinlichkeit kann eben morgen oder in einer Million Jahre passieren.

Und übrigens: Alle rund 65 Millionen Jahre dreht sich unsere gesamte Galaxis einmal um sich selbst. Dabei schwenkt sie mit ihrer Randzone, in der wir stecken, alle 65 Mio Jahre durch einen Randbereich, in dem es anscheinend verstärkte "Luftvermutzung" und damit erhöhte Kometenbelästigungen gibt. Wir schwenken also gerade mal wieder da rein. Schwere Kometeneinschläge gabs immer und gehäuft in diesen Perioden.

Die Yellowstone-Caldera bricht ganz regelmässig alle rund 630.000 Jahre aus. Der ist überfällig und derzeit in eine aktivere Phase getreten, in der im Untergrund massiv Magma in die Kammer aufsteigt.

Der Vulkanismus nimmt derzeit weltweit überall zu, und die wirklich schweren Erdbeben-Magnituden auch. Es könnte sein, dass die Erde mal wieder in eine etwas hitzigere Phase ihrer Plattentektonik eintritt. Das wird nicht witzig werden.

Filme wie "The Day after Tomorrow" oder "2012" sind einfach toll gemacht. Man sollte sich bewusst machen, dass man wahrscheinlich zu den 90% Toten gehören wird und nicht zu den 10%, die solche historisch-geologischen Abenteuer überleben werden. Die Reichen wirds auch erwischen, da werden ihnen auch die abgesperrten Wohnzonen oder ihre Bunker nichts helfen.

Ja klar... Die geologische, klimatische und evolutionäre Historie der letzten 200 Mio Jahre zeigt doch jedem, dass der Mensch auch nur ein Puzzleteilchen im großen Spiel des Universums ist und auch ganz plötzlich wieder von der Spielfläche verschwinden kann.
arme Sau
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

Beitrag von arme Sau »

Bundesfreiwild hat geschrieben: Ja klar. Drei Generationen ohne direkte Kriegseinwirkung . . .

.
Wahnsinn, toll geschrieben, supi :shock:

Nichtsdestotrotz, gehe ich jetzt an den Schrank, hole ne Dose Ravioli raus, elektrischen Dosenöffner druff, auf die Kochplatte gestellt, und dann verspachtelt.
Danach mit nem Kumpel über Whats App über diesen Artikel disskutieren :wink:

PS: Wenn eh alles im popo ist :lol:
Grüne Beiträge sind -Mod- Beiträge, schwarze geben meine "private Meinung" wieder!
---------
Wenn der Staat versagt http://www.harrywoerz.de/?pg=0

Totale Überwachung stoppen
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Re: Freiwillig Rentenversichern?

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Wenn Bundesfreiwild in Fahrt kommt, kommen wahre Schätze dabei raus!

Aber nu wollen wir wieder topic werden, gell? ;-)
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