Teilzeitverlängerung im Krankenstand

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papaya
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Teilzeitverlängerung im Krankenstand

Beitrag von papaya »

Hallo !
Ich bin seit einigen Monaten krankgeschrieben (lange Vorgeschichte). Eigentlich ist der Grund ja auch egal. Es ist folgender Sachverhalt:

Die Geschäftstelle im Amt hat meiner Kollegin ausrichten lassen, dass ich meine Verlängerung der Teilzeitarbeit (75%) rückwirkend zum 01.01.17. beantragen soll. Ich habe eine WhatsApp von dieser Kollegin mit diesem Hinweis bekommen.

Ich mache seit der Geburt meiner Tochter immer nur 1-Jahres-Teilsteitzeitverträge weil ich somit flexibel sein kann (mal war ich 100%, 80%, 75%). Durch meine Krankschreibung seit Oktober/November hatte ich das gar nicht mehr auf dem Schirm, meine Teilzeit lief zum 31.12.16. aus.
Ist es nicht so, dass ich nach dem Ablauf der Frist automatisch auf 100% eingestuft werde solange ich nicht einen Antrag auf Verlängerung stelle? Muss ich der Aufforderung der Geschäftsstelle nachkommen und die Teilzeit verlängern?

Es ist nicht abzusehen wann ich den Dienst wieder antreten kann, oder überhaupt wieder antreten werde, weil meine Krankheit durch damaliges Mobbing, Verleumdung, übler Nachrede, etc. verursacht ist.
Ich würde, alleine schon als Genugtuung für mich, natürlich lieber mit 100% eingestuft werden wollen. Aber da ich im Krankenstand bin weiß ich gar nicht ob das überhaupt möglich ist. Habt Ihr solch eine Erfahrung gemacht und könnt mir berichten? Ich danke Euch und hoffe auf Meinungen und Tips. LG
Torquemada
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Re: Teilzeitverlängerung im Krankenstand

Beitrag von Torquemada »

papaya hat geschrieben: 8. Mär 2017, 22:34
Ist es nicht so, dass ich nach dem Ablauf der Frist automatisch auf 100% eingestuft werde solange ich nicht einen Antrag auf Verlängerung stelle? Muss ich der Aufforderung der Geschäftsstelle nachkommen und die Teilzeit verlängern?
Du liegst völlig richtig.
Schreibe deine Personalstelle an und fordere sie auf, deine Bezüge für Januar, Februar und März korrekt auszubezahlen.

Natürlich musst du keiner Aufforderung nachkommen, die Teilzeit zu verlängern.
Die Kommunikation über eine US-App ohne Datenschutz ist auch nicht akzeptabel.
papaya
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Re: Teilzeitverlängerung im Krankenstand

Beitrag von papaya »

Das gefällt mir ausgesprochen gut! So werde ich das machen. Habe ja nichts zu verlieren. Vielen Dank Torquemada für Deine Einschätzung.
Torquemada
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Re: Teilzeitverlängerung im Krankenstand

Beitrag von Torquemada »

Deine Behörde hat eigentlich überhaupt keine Chance.
Hintergrund ist das formstrenge Beamtenrecht, dass keine Auslegungen wie im individuellen Arbeitsrecht zuässt.
Der vom Gesetzgeber normierte Normalzustand ist der der Vollzeit beschäftigte Beamte.
Kommt es aufrund des Antrags eines Beamten zu einer Herabsetzung der Wochenarbeitszeit endet dieser Zustand eben, wenn die Zeit um ist.
Deine Personalstelle hätte sich rechtzeitig um einen neuen Antrag von dir kümmern müssen.
Scheint verpennt worden zu sein. Die Idee der Personalstelle ist schon etwas abenteuerlich.
Sollte diese sich weigern bzw. nicht reagieren, hast du die Möglichkeit gegen die einzelenen Monatsabrechnungen Widerspruch einzulegen. Dann aber für JEDEN Monat einzeln. Da eine Rechtsbehelfsbelehrung feht, hast du ein Jahr Zeit ab Erhalt der Januarabrechnung.
Dienstunfall_L
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Re: Teilzeitverlängerung im Krankenstand

Beitrag von Dienstunfall_L »

Hallo,

ich war auch mit der Frage des ET beschäftigt
https://beamtentalk.de/viewtopic.php?f= ... 9431a8bbcd
und habe - schriftlich - nach der Rechtsgrundlage gefragt,
was ausreichte, s. Link.

LG
papaya
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Re: Teilzeitverlängerung im Krankenstand

Beitrag von papaya »

Das ist wirklich unglaublich, dass die einen auch noch auffordern den Teilzeitantrag zu verlängern, rückwirkend, ohne Hinweis was man denn nun überhaupt möchte, weiter Teilzeit, wieviel oder Vollzeit. Und dann noch über eine 3. Person per WhatsApp in meinem Fall. Wow, wie tief muss man denn noch sinken. Ich danke Euch vielmals für Eure Auskünfte. Jetzt weiß ich was zu tun ist. Vielen Dank!!
papaya
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Re: Teilzeitverlängerung im Krankenstand

Beitrag von papaya »

Hallo an alle,
ich habe die Behörde zwecks Richtigstellung und um Auszahlung gebeten, das ist nun schon 2 Monate her und ich habe noch keine Reaktion von denen, auch habe ich kein Geldeingang der Differenzbeträge. Lediglich wurde die Hardware meines Heimarbeitsplatzes angefordert und abgeholt, wahrscheinlich die einzige Reaktion auf mein Schreiben.
Soll ich nun noch einmal anschreiben oder gleich einen Anwalt einschalten oder jeden Monat ab Januar getrennt anfordern? Das kann doch nicht sein, dass die nicht darauf reagieren. Bin übrigens noch im Krankenstand und eventuell wird mir jetzt der Strick um meinen Hals gelegt (Amtsarzt, Zwangspensionierung).
Vielen Dank für Eure Mühen
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