privat versichern als Beamter Pflicht?

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Wachfuchs
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privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Wachfuchs »

Hallo liebe Mitglieder,

mein Geschäftsleiter hat mir gesagt das ich Beamter werde.

Nun werde ich ja erst einmal Beamter auf Probe ( noch bin ich Beschäftigter ).

Muss man sich als Beamter privat versichern lassen oder kann man, wie ich es jetzt ja auch noch bin, gesetzlich versichert bleiben?

Denn wenn ich höre was die Kollegen alles für Ihre private Versicherung bezahlen da stehen einem ja die Haare zu Berge.......

Bester Gruß von mir

Wachfuchs
sdh1807
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von sdh1807 »

Versicherungspflicht besteht.
Man kann aber als Beamter bei seiner derzeitigen gesetzlichen KV erklären, dass man dort weiterhin Mitglied bleiben möchte.
Aber, der AG bezahlt keinen AG-Anteil oder Zuschuss. Somit gehen die kompletten 14,6% zu Ihren Lasten (+den individuellen Zusatzbeitrag)

Beamter 2000 €(brutto), mit 50% Beihilfe, privat versichert sagen wir mal im mittleren Alter 250 €/Monat KV+20 € PV
Beamter 2000€ (brutto), in gesetzlicher KV 292 € /Monat KV+20 € Zusatzbeitrag (je nach KV) + 47€ PV

Diese Konstellation macht nur Sinn bei relativ alten Beamten, mit Vorerkrankungen die zu deftigen Zuschlägen bei der PKV führen
96TimNdrs
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von 96TimNdrs »

Man muss sich nicht privat versichern, es ist aber (außer bei 100 % Zusatzbeitrag) ab dem gehobenen Dienst immer lohnend.
Dienstunfall_L
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Dienstunfall_L »

Hallo Wachfuchs,

für dich ist vielleicht dies auch interessant: http://www.beamtentalk.de/viewtopic.php ... rif#p49244

Ansonsten kann ich das Obige nur bestätigen.
Du kannst wählen, ob PKV (Beihilfesatz Single 50%, je nach Familienstand auch höher) oder
GKV (da musst du in den Beitragstabellen nach freiwillig gesetzlicher Versicherung schauen).

Du musst dich nicht gleich bei Verbeamtung entscheiden, ob du dich privat krankenversicherst, kannst von freiw. GKV auch später in PKV wechseln, auch noch nach der Pensionierung (in den meisten Bundesländern dann 70% Beihilfe), beim späten Wechsel als Pensionär allerdings nur zum Basistarif.
Aber: Während einer gewissen Zeitspanne nach Verbeamtung entfällt m.W. die Gesundheitsprüfung der PKV, weshalb eine frühe Entscheidung von Vorteil sein kann.
Umgekehrt ist der spätere Wechsel von PKV in GKV schwierig bis unmöglich.

LG
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Baumschubser
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Baumschubser »

Je jünger und gesünder du beim Einstieg bist, desto eher lohnt die PKV. Vor allem dann, wenn du bereits 2 Kinder hast und nur 30% privat absichern musst. Dann sollte ein guter Tarif um maximal 250€ monatlich allemal drin sein. Mit Vorerkrankungen oder wenn man bereits weit über die 30 drüber ist, muss man sich diesen Schritt aber schon genau überlegen. Dann ist ein Verbleib in der GKV u.U. sinnvoller.
Wachfuchs
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Wachfuchs »

Hallo liebe Mitglieder,

habt Dank für Eure Antworten. :-)

Da muß ich mich wahrscheinlich mal bei meiner Krankenkasse erkundigen, was das Beste für mich ist.

Ich habe mich mit einem Kollegen unterhalten, der Beamter ist, aber trotzdem bei der gesetzlichen KV geblieben ist.

Um sich "den ganzen Aufwand" mit der Beihilfe und Vorbezahlen bei Krankheit zu ersparen.

Das ist mein Ziel. Muss dann aber höchstwahrscheinlich meine Frau und meinen Sohn aus der Familienversicherung holen,

denn mein Lohn wird ja auch höher.

Bester Gruß von mir

Wachfuchs
Torquemada
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Torquemada »

Wachfuchs hat geschrieben: Muss dann aber höchstwahrscheinlich meine Frau und meinen Sohn aus der Familienversicherung holen,

denn mein Lohn wird ja auch höher.


:?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?:

Wie bitte?
Dienstunfall_L
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Dienstunfall_L »

Mit der Familienversicherung scheinst du etwas gründlich missverstanden zu haben, @Wachfuchs.
Lies das nochmal nach, wie das mit der Mitversicherung von Ehepartner und Kindern ist in GKV und PKV.

Richtig ist, dass man sich i.d.R. viel Papierkram spart, wenn man in der GKV freiwillig versichert ist, man tritt ja nicht in Vorleistung bei Arztrechnungen, erhält keine und muss diese also auch nicht einreichen.
Beihilfe beantragt man auch selten, denn es gibt inzwischen wenig, was die Beihilfe übernimmt, was von der GKV nicht bezahlt wird (es gibt länderabhängige Unterschiede bei der Beihilfe).

Es ist aber, je nach Besoldungsgruppe, meist erheblich (!) teurer, freiwillig gesetzl. versichert zu sein als in PKV, zumal wenn du Kinder hast (erhöht den Beihilfesatz, verringert also Kosten für PKV).

Selbst im Ruhestand kostet mich die freiw. Mitgliedschaft in GKV noch 100€ monatl. mehr als ein Basistarif in PKV (bei länderbedingt nur 60% Beihilfeberechtigung, in den meisten Ländern wäre die Differenz noch höher).

Ich würde mich in einem unabhängigen Versicherungsbüro beraten lassen.
Die jeweiligen Kassen werden dir dazu raten, sich bei ihnen zu versichern.

LG
Torquemada
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Torquemada »

Bei einer freiwilligen Versicherung werden zudem alle Einkünfte zur Beitragsberechnung herangezogen. Im Pensionsalter dann z.B. auch Einkünfte aus Kapitalvermögen und Vermietung und Verpachtung. Soll es tatsächlich geben.
Dienstunfall_L
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Dienstunfall_L »

Torquemada hat geschrieben:Bei einer freiwilligen Versicherung werden zudem alle Einkünfte zur Beitragsberechnung herangezogen. Im Pensionsalter dann z.B. auch Einkünfte aus Kapitalvermögen und Vermietung und Verpachtung. Soll es tatsächlich geben.
Das gilt nicht nur bei Vermögenseinkünften.
Der Unfallausgleich (nach Dienstunfall) gilt auch als Einkommen bei freiwillig gesetzlichem Versicherungsstatus.
Anders als bei PKV-Versicherten wird mir davon etwas abgezogen.
(Gerade so als hätte ich weniger Mehraufwendungen als ein PKV-Vers.)
Wachfuchs
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Wachfuchs »

Hallo liebe Mitglieder,

ich habe mich bei meiner gesetzlichen Krankenversicherung erkundigt.

Meine Frau und mein Sohn werden weiterhin kostenlos in der Familienversicherung bei mir mitversichert.

Allerdings muss ich jetzt einen sehr hohen Betrag monatlich bezahlen.

Ich nenne keine Zahlen aber er ist wahnsinnig hoch.

Trotzdem werde ich mich dazu wohl entscheiden bei der gesetzlichen zu bleiben.

Muss natürlich auch erst einmal abwarten wie mein "neuer" Lohn aussieht.

Am 1.08. bin ich Beamter geworden. Und die Besoldung eines Beamten wird ja im Voraus bezahlt.

Wann bekomme ich denn jetzt eigentlich meinen Lohn?

Mir gehen jetzt viele Gedanken durch den Kopf. Viele Informationen, die große Freude das ich jetzt nach den ganzen

Dramen der letzten Jahre doch noch Beamter geworden bin.

Da stellt man sich schon die eine oder andere Frage.

Bester Gruß von mir

Wachfuchs
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Baumschubser
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Baumschubser »

Du bekommst deine ersten Bezüge zum 01.09. nachgezahlt. D.h. du bekommst doppeltes Gehalt. Danach immer im voraus.
Torquemada
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Torquemada »

Falls du jetzt Geld brauchst, kannst du einen Abschlag beantragen. Vermutlich hast du aber dein letztes Angestelltengehalt letzten Freitag bekommen, oder?
Dienstunfall_L
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Dienstunfall_L »

Du hast nach Verbeamtung ein halbes Jahr (soweit ich weiß) Zeit, innerhalb dessen die PKV dich ohne Gesundheitsprüfung aufnehmen müsste.
Bis dahin kannst du dich wegen Familienversicherung und der Kosten noch erkundigen und dir den Wechsel in Ruhe überlegen. Ein späterer Wechsel könnte ungünstig sein.

Die Frage zur Bezahlung (erstmal Abschlag) wurde dir beantwortet.

LG
Tom321
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Re: privat versichern als Beamter Pflicht?

Beitrag von Tom321 »

Du hast nach Verbeamtung ein halbes Jahr (soweit ich weiß) Zeit, innerhalb dessen die PKV dich ohne Gesundheitsprüfung aufnehmen müsste.
Nein - du meinst vermutlich die so genannte "Öffnungsaktion für Beamte", da findet auch eine Gesundheitsprüfung statt, aber die Risikoaufschläge sind auf 30% begrenzt.
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