Pensionierung

Beihilfeforum, Reisekostenforum: Fragen zu Beihilfe, Reisekosten, Trennunngsgeld, ...

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
Bundesfreiwild
Beiträge: 1946
Registriert: 17. Jan 2011, 08:48
Behörde:
Kontaktdaten:

nur die Ruhe!

Beitrag von Bundesfreiwild »

Sehr viele Beamte der Telekom haben mit dem Daheimsein bei vollem Gehalt gezwungenermaßen ihre Erfahrung gesammelt.
Wir/ich stehen mittlerweile auf dem Standpunkt:
Wenn der Arbeitgeber das so will, dann muss ich auch kein schlechtes Gewissen haben!
Also - ich bin lieber mit voller Kohle zu Hause - mit dem über mir drohendem Schwert der ortsfernen Versetzung - als mit fast 500 Euro weniger netto in Pension.
Jedes Jahr mehr bringt auch mehr Pensionsansprüche (zumindest, wenn man schon ein paar Pensionsjahre oberhalb der Mindestpension angesammelt hat).

Und wenn man tatsächlich dienstunfähig ist (aus körperlichen Gründen) wird es mit einem "Neben"job, der einem die 500 Euro im Monat ersetzt - auch nicht so einfach werden - und diese Einkünfte wirken sich auch nicht mehr auf die Pension aus.
kuddel
Beiträge: 87
Registriert: 9. Mai 2007, 18:23
Behörde:
Wohnort: NRW

Beitrag von kuddel »

christian NRW hat geschrieben:Einfach so weiter laufen lassen, irgendwann reichts denen.
PS Vorzeitiger Ruhestand ist wie ein 6 im Lotto

Im mittleren Dienst eine Pension selbst wenn zuletzt A 9 ist kein 6er im Lotto!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Nach Abzug von Miete,Strom, Telefon, Krankenversicherung etc. bleibt da nicht mehr viel übrig.

Gruss
Klaus
Beiträge: 460
Registriert: 24. Sep 2009, 08:17
Behörde:

Beitrag von Klaus »

Nicht nur für den mittleren Dienst.

Ich bin A 11 Amtmann, 28 Dienstjahre, noch immer nicht in der Endstufe (!) und würde nach Abzug des Versorgungsabschlages ca. 1.500 Euro Pension bekommen.

Davon gehen 100 Euro ab an Steuern, 220 Euro ab für die KV, PV (bin Berliner Beamter und muss auch im Ruhestand 2-Bett-Zimmer etc. zu 100 Prozent alleine zahlen).

Dann 600 Euro monatliche Miete. Warm. Für eine 2,5- Zimmer- Wohnung in Berlin eher unterer Bereich. Kommt die Wärmedämmung, wird das natürlich alles wesentlich teurer. Ein Schelm, wer glaubt, dass Pensionen überhaupt noch steigen. Der Berliner Innensenator Körting (SPD) hat angekündigt, hier kürzen zu wollen ("Pensionen sind zur Zeit viel zu hoch...").

Telekommunikation: TV, Telefon, Internet = 40 Euro.

Tageszeitung: 30 Euro monatlich. Strom 50 Euro monatlich (wir erwarten wesentliche Steigerungen).

Braucht man noch Versicherungen oder ist man am Ende? Falls man meint, nicht, dann haben wir da noch die Haftpflichtversicherung, die Hausratversicherung. Eine Rechtsschutzversicherung vermittelt zumindest das Gefühl, nicht hilflos jedem Gangster ausgeliefert zu sein. Das muss also auch noch drinne sein.

Auto kann man vergessen. Mit den Berliner Verkehrs-Betrieben zu fahren, kostet im Monat 75 Euro.

Bleiben vielleicht noch 355 Euro über. Für Nahrungsmittel. Für Kleidung. Mal verreisen, Kino, Theater. Wieviel bekommt ein ALG II- Empfänger nach null Jahren Arbeit?

Manchmal braucht man einen Handwerker, wenn man in dieser Richtung nicht so begabt ist.

Vielleicht aber auch nicht mehr kann, denn wer wegen eines körperlichen Gebrechens seinen Dienst nicht mehr tun kann, der kann höchst wahrscheinlich auch zu Hause nicht mehr viel tun. Und dann muss er mit diesem Restgeld zurecht kommen.

Sicherlich gibt es Pensionäre, die 3.000 Euro oder mehr im Monat bekommen. Die haben aber auch vorher gut verdient und konnten jede Menge beiseite legen. Denen geht es wirklich gut.

Aber es gibt eben auch o.g. Beispiel und da muss man sich fragen lassen ob es stimmt, Beamte bekommen alle "üppige" Pensionen...

Differenzieren fällt schwer...
kuddel
Beiträge: 87
Registriert: 9. Mai 2007, 18:23
Behörde:
Wohnort: NRW

Beitrag von kuddel »

DANKE Klaus

Genau so sieht es aus, ich sage ja ist kein 6er im Lotto!!!!!

:!: :!: :D

Gruss
schäferhund
Beiträge: 346
Registriert: 28. Sep 2010, 12:54
Behörde:

Beitrag von schäferhund »

@Klaus

Amtmann (A 11), 28 Dienstjahre - 1.500,-- € Pension ???. Also wenn ich mir da die Rente meiner Mutter ansehe, die knapp über 30 Jahre in der Privatwirtschaft als Einzelhandelskauffrau gearbeitet hat und noch zusätzlich ihre Betriebsrente erhält, dann ist Deine Pension tatsächlich nicht so berauschend.
Ja, auch ich kenne ehemalige Beamte mit 3.000 € Pension - dies sind nun mal Leute mit Universitätsabschluß & Doktortitel und sie waren Vorgesetzte von 50 oder mehr Mitarbeitern (z.Bsp. Staatsanwälte, Schulleiter usw.) Aufgrund des auffallend hohen Akademikeranteils im Staatsdienst wird so das Gesamtbild der Pensionshöhe natürlich verfällscht - die Bevölkerung denkt, jeder Postbote erhält solche Pensionen.
Auch Akademiker aus der Großindustrie und Wirtschaft können mit der dort oftmals recht großzügigen Zusatzversorgung auf solche Rentenhöhen kommen.
Vergessen wird in der Öffentlichkeit auch immer wieder, dass die so genannte "Betriebsrente" in der Beamtenpension bereits eingerechnet ist.

Gruß
Schäferhund
Johnny75
Beiträge: 89
Registriert: 21. Feb 2011, 08:04
Behörde:

Beitrag von Johnny75 »

Naja, jetzt lassen wir aber mal die Kirche im Dorf.

Zunächst hat man mit 28 Dienstjahren eben nur Anspruch auf 70% (28/40 = 0,7) des maximal möglichen Anteils der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge.

Kommt dann noch der Versorgungsabschlag von bis zu 10,8% hinzu, landet man logischerweise u.U. bei nur ca. 60% der höchstmöglichen (Regel-)Versorgung (= 40 Dienstjahre & Eintritt in den Ruhestand bei Erreichen der Regelaltersgrenze).

Wenn € 1.500,- also bspw. 60% sind, dann sind bei "normalem" Ausscheiden nach 40 Jahren Dienstzeit bis zu € 2.500,- drin - ganz ohne Dr. oder Prof...

Und wer z.B. nach 28 Jahren Dienstzeit mit 63 in den Ruhestand geht, den darf man dann auch fragen, was er vor seinem 35. Lebensjahr so gearbeitet hat. Evtl. gibt's ja daneben noch Ansprüche aus der gesetzl. RV?


P.s.:
Was mich viel mehr schockt, ist die miese Besoldung in Berlin: Im Bund bekommt da ein entsprechender A10er in der vorletzten Stufe schon fast genauso viel. Ein A11er liegt 300,- drüber...fast 10%.
schäferhund
Beiträge: 346
Registriert: 28. Sep 2010, 12:54
Behörde:

Beitrag von schäferhund »

Hallo,

also ich habe mir mal über den Versorgungrechner des Landesamtes für Besoldung und Versorgung , www.beamtenversorgung.nrw.de , meine künftigen Pensionsansprüche ausgerechnet. Bei vorzeitiger Pensionierung sind, wie bereits richtig erwähnt wurde, 10,80 % Kürzung hinzunehmen.
Diese 10,80 % werden aber nicht vom bislang erreichten Ruhegealtssatz (z.Bsp. 70%) abgezogen, wie ich lange Zeit auch immer dachte, sondern vom errechneten Bruttobetrag in Euro.

Beispiel:

Amtsinspektor (A 9 , Endstufe), ledig, wird nach ca. 30 Jahren dienstunfähig und erreicht einen Ruhegehaltssatz in Höhe von 62 %.
Das Bruttogehalt des Beamten lag zuletzt bei rund 2.760,00 €.

62 % von 2.760,00 € sind 1.711,20 €

davon sind 10,80 % wegen vorzeitiger Pensionierung abzuziehen:

10,80 % von 1.711,20 € = 184,81 €

Folglich: 1.711,20 € Brutto-Versorgungsbezug abzuglich Kürzung in Höhe von 184,81 € = 1.526,39 € Versorgungsbezug.

Es muß eigentlich nicht erwähnt werden, dass dann noch Lohnsteuer, Soli, evtl. Kirchensteuer und Krankenversicherung abzuziehen sind.

Wären die 10,80% nicht vom Versorgungsbezug, sondern vom Ruhegehaltsatz abgezogen worden, hätte der Amtsinspektor lediglich 51,20 % von 2.760,00 € = 1.413,12 €.

Wenn nun Klaus als A 11- Beamter "nur" 1.500 € Versorgungsbezüge erhält und nicht mehr hat als ein süddeutscher A 9 - Beamter (Amtsinspektor) mit nahezu gleicher Dienstzeit hat, dann dürfte es wohl tatsächlich an der Berliner Besoldungspolitik liegen, so wie es Johnny75 bereits erwähnt hat.
defraubeckham
Beiträge: 99
Registriert: 18. Jan 2011, 10:46
Behörde:
Wohnort: Bonn
Geschlecht:

Pensionierung

Beitrag von defraubeckham »

ich habe aktuell meine Versorgungsbezüge (bei DUU) ausrechnen lassen.
Beamtin A8 (unter 40 J alt)
verheiratet
Zahlbetrag: 1549,97 Euro netto
schäferhund
Beiträge: 346
Registriert: 28. Sep 2010, 12:54
Behörde:

Beitrag von schäferhund »

@defraubeckham

Ich vermute, dass das dann so knapp über 20 Dienstjahre sind und dann ist es als Nettobetrag relativ hoch. Hätte ich nicht gedacht!
Benutzeravatar
Ossikind
Beiträge: 497
Registriert: 12. Dez 2007, 17:15
Behörde:

Re: Pensionierung

Beitrag von Ossikind »

defraubeckham hat geschrieben:ich habe aktuell meine Versorgungsbezüge (bei DUU) ausrechnen lassen.
Beamtin A8 (unter 40 J alt)
verheiratet
Zahlbetrag: 1549,97 Euro netto
Mich wundert auch die relativ (hohe) Summe.
Ich hätte eher gedacht Mindestpension bei unter 40 Jahren (Alter).
Früher konnten Frauen kochen wie meine Mutter, heute können sie saufen wie mein Vater!
defraubeckham
Beiträge: 99
Registriert: 18. Jan 2011, 10:46
Behörde:
Wohnort: Bonn
Geschlecht:

Versorgung

Beitrag von defraubeckham »

Also ich habe es hier schwarz auf weiß

Ist aber bei DUU!

A8 Stufe 5
verheiratet
Begründung des Beamtenverhältnisses 1989

Anfangs Vollzeit dann 3 Jahre Mutterschutz und dann nur noch Teilzeit

und dann steht da Zahlbetrag Versorgungsbezug brutto: 1549,97 Euro....

Aber es ist ja kein Problem, jeder der seine Versorgungsansprüche wissen möchte kann es sich ja ausrechnen lassen.

Bei magenta T einfach eine kurze Mail ans PST und du bekommst die gewünschte Info.
Theaterkritiker
Beiträge: 84
Registriert: 31. Jan 2011, 16:08
Behörde:

Stimmige Zahlen

Beitrag von Theaterkritiker »

Ich bin jetzt seit fast zwei Jahren dienstunfähig krankgeschrieben und war am 15. Februar d. J. beim zust. Gutachter zur Überprüfung der Dienstfähigkeit. Da dieser Gutachter in meinem Bundesland von der Stammdienststelle bestellt ist, durfte dieser mir das Ergebnis des Gutachtens nicht mitteilen - ich gehe aber davon aus, dass dieser mir aufgrund der geschilderten Umstände eine DDU zumindest auf dieser Stelle/Behörde attestiert hatte -. Seitdem fehlt von meiner Dienststelle jegliche Mitteilung. Insofern ergeht es mir genauso wie dem Verfasser des Eröffnungsthreads. Derzeit will ich aber keine schlafenden Hunde wecken, wenn diese Krankheitsphase allerdings noch länger dauert, werde ich mir überlegen, den Landesrechnungshof einzuschalten. Vielleicht springt dann (bei einer möglichen Prüfbemerkung des LRH an die Dienststelle) ja noch etwas heraus dabei (zusätzliche Abfindung), große Hoffnungen darauf habe ich allerdings nicht.

Mein Ruhegehalt errechnet sich wie folgt: Beamter m. D. Bes. Gr. A8, DASt 9, 44 Jahre, ledig, Steuerklasse I, verbeamtet seit 1989, vorher gesetzlicher Wehrdienst
Brutto 2.602,59 €, Besoldungsanpassungsfaktor 0,996, Ruhegehaltsatz 63,13 %, erdientes Ruhegehalt 1.636,44 €, Kürzung nach 14/3 176,74 ergibt ein Ruhegehalt von brutto 1.459,71 €. Dieses Ruhegehalt ist nach Durchrechnung mehrer Steuerprogramme unter Berücksichtigung eines PKV-Anteils von ca. 150,00 € (auch Elster-Formular, Steuerfuchs) Steuerfrei, also netto. Hiervon gehen dann nur die 150,00 € PKV mtl. ab. Mein derzeitges Nettogehalt abzüglich PKV beläuft sich auf 1.856 €. Versorgungslücke also 550,00 €. Bei Übernahme eines Nebenjobs auf sog. 400,00 € Basis (14 x 400€ im Jahr) fehlen mir somit rund 100,00 €. Unter Berücksichtigung der Einsparung bei den Wegekosten zumindest eine Tankfüllung im Monat also Verlust gleich NULL. Dafür kann mich mein derzeitiger Chef dann nicht mehr - erfolglos - bei der zust. Staatsanwaltschaft wg. Urkundenfälschung anzeigen, dieses A....och.
schäferhund
Beiträge: 346
Registriert: 28. Sep 2010, 12:54
Behörde:

Beitrag von schäferhund »

@Theaterkritiker:

... seit fast zwei Jahren dienstunfähig ?

Habe mich gestern mit einem ehem. Kollegen unterhalten, der bereits nach 11 1/2 Monaten Dienstunfähigkeit (Psyche) in den Ruhestand versetzt worden ist.
Kaum zu glauben, wie unterschiedlich dies gehandhabt wird. Zugegeben, jeder Fall ist natürlich etwas anders zu bewerten.
Benutzeravatar
Ossikind
Beiträge: 497
Registriert: 12. Dez 2007, 17:15
Behörde:

Beitrag von Ossikind »

schäferhund hat geschrieben:
... seit fast zwei Jahren dienstunfähig ?

Habe mich gestern mit einem ehem. Kollegen unterhalten, der bereits nach 11 1/2 Monaten Dienstunfähigkeit (Psyche) in den Ruhestand versetzt worden ist.
Kaum zu glauben, wie unterschiedlich dies gehandhabt wird. Zugegeben, jeder Fall ist natürlich etwas anders zu bewerten.
Ja es wird sehr unterschiedlich gehändelt.
Bei uns am HZA 2 Fälle, eine Kollegin bisher 38 Monate Dauerkrank, noch nix passiert.
Ein Kollege 34 Monate auch noch nix..... :roll: :roll:
Früher konnten Frauen kochen wie meine Mutter, heute können sie saufen wie mein Vater!
Benutzeravatar
Bundesfreiwild
Beiträge: 1946
Registriert: 17. Jan 2011, 08:48
Behörde:
Kontaktdaten:

Beitrag von Bundesfreiwild »

Macht mir gar nichts aus, seit 2003 zu Hause zu sitzen. Wenn meine Behörde meint, mich damit mobben zu können, auf dass ich in den Ruhestand gehe, soll sie doch! Ist ja nicht meine Bilanz, in der Personalkosten sinnfrei verbraten werden.

Meine Nachbarn? Sind mir sch**ssegal. Mir war schon immer wurscht, was die denken. Davon mal abgesehen, erzähle ich denen einfach, was bei Telekoms abgeht, um die lästigen Beamten aus dem Konzern zu kriegen, dann versehen die es schon.

Und... bei vollem Gehalt zu Hause sitzen ist auf jeden Fall besser, als mit Pensionsgehalt, bei dem ich dann jeden Tag jeden Cent zählen müsste (sofern ich meinen Lebensstandard auch nur annähernd halten wollte).
Das Pensionsgehalt im mittleren Dienst ist nicht so üppig, dass ich mir die nächsten 30 Jahre damit vorstellen kann (Inflationsrate, steigende Krankenkassenbeiträge, etc. geben stark zu denken).
Also, abwarten und die Leute reden lassen.
Antworten