Bewerbung mit 29

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schwedenretter
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Bewerbung mit 29

Beitrag von schwedenretter »

Hallo liebe Forengemeinde,

ich habe ein Lehramtsstudium mit Referendariat in naturwissenschaftlichen Fächern hinter mir. Ich habe jedoch für mich beschlossen, diesen Beruf nicht mehr ausüben zu wollen, da ich eine Arbeit möchte, bei der ich mich auf eine Tätigkeit konzentrieren kann, welche ICH SELBST ausführe.
Weil ich schon seit Jahren eine "Leidenschaft" für die Steuer habe und vielen meiner Bekannten die Steuererklärung mache, interessiere ich mich nun für den Beruf des Diplom-Finanzwirtes.

Habe ich wohl mit 29 Jahren noch eine realistische Chance, als Anwärter eingestellt zu werden? Ich bin örtlich sehr flexibel.

Ich weiß, dass die Altersgrenze noch höher liegt, aber sicherlich wird doch das Alter eine Rolle spielen, oder etwa nicht?
Mein Schnitt im Abitur war 2,1 , meine Studienabschlussnote sogar sehr gut.
Ich würde mich über jede Einschätzung freuen.
Carrington
Beiträge: 288
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Re: Bewerbung mit 29

Beitrag von Carrington »

Die Steuerverwaltung muss aufgrund akuten Personalmangels und mangelnder Bewerberzahlen sowieso praktisch jeden nehmen.
Shino
Beiträge: 56
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Re: Bewerbung mit 29

Beitrag von Shino »

Hallo Schwedenretter,

Soweit ich das mitbekommen habe hat die Steuerverwaltung wie Carrington sagt sehr starken Personalmangel.
Großes Problem ist aber (zumindest in meinem Bundesland), dass trotz des Personalmangels nur sehr sehr wenige eingestellt werden.
Bei mir waren es (ich hab 2013 die Ausbildung zum Diplom Finanzwirt begonnen) nur 20 Leute die eingestellt wurden (bei über 100 Bewerbern). Und natürlich fallen von den 20 Leuten noch weitere nach der Zwischenprüfung raus (so 3-5 Leute).
Hinzu kommt leider noch dass die Anforderungen des Studiums (welches ich eher als schwierig einstufen würde, auch wenn es sicherlich viel schwierigerere gibt) nicht runtergesetzt werden (man sollte mit 8 Punkten abschließen).

Das Alter spielt denke ich keine große Rolle. Bei mir ist es so, dass sogar sehr viele in den 20er-30er Jahren sind (eigentlich sogar die meisten). Viele haben auch schon vorher schon ein Studium abgeschlossen. Was der Abiturschnitt für eine Rolle spielt weiß ich nicht. Ich hatte einen ähnlichen wie deinen (1,8). Ich habe mich bei mir aber mal umgehört. Da sind auch sehr viele bessere aber auch viel schlechtere (Spektrum 1,1-2,9). Ich denke aber das der Abiturschnitt aufgrund der Materie Steuerrecht gar nichts aussagt.

Ich denke also schon das eine realistische Chance besteht. Das hängt aber zusätzlich noch von deinem Bundesland ab.
Wenn dich das Thema wirklich interessiert, würde ich dir sogar empfehlen es einfach zu versuchen.
schwedenretter
Beiträge: 3
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Re: Bewerbung mit 29

Beitrag von schwedenretter »

Danke schon mal für die Antworten. Was ist denn das entscheidene Kriterium? Gibt es ein Acessmentcenter mit vergleichenem schriftlichen Test oder läuft das idR über Auswahlgespräche?
Naja bewerben wollte ich mich in NRW, hätte aber auch kein Problem, nach Niedersachen oder Rheinland-Pfalz zu gehen, vielleicht auch noch weiter nördlich.

Wo seid ihr denn so tätig :D ?
Von 100 Bewerben 20 genommen finde ich sogar noch akzeptabel, wenn man sich dann in mehreren Bundesländern bzw. mehreren Ämtern bewirbt, stehen die Chancen ja vielleicht nicht schlecht.

Grüße
El Pocho
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Re: Bewerbung mit 29

Beitrag von El Pocho »

Die Kriterien sind in den Bundesländern sehr unterschiedlich. Zumeist spielt die Abiturnote nur eine untergeordnete Rolle. Kann aber auch ein erstes Ausschlusskriterium sein. Beispiel Brandenburg vor zwei Jahren: aufgrund der vielen Bewerber wurden nur Bewerber ab einem gewissen Schnitt zum schriftlichen Auswahlverfahren zugelassen.
Ist aber der einzig mir bekannte Fall.
Alter ist zumeist sogar positiv zu bewerten, da schon Lebenserfahrung vorhanden ist und evtl. abgeschlossene Ausbildungen oder Stuidien.
Die größte Hürde ist das schriftliche Auswahlverfahren, welches zumeist aus IQ-Test ähnlichen Tests besteht. Danach folgt ein mündliches Auswahlverfahren, was wiederum sehr unterschiedlich sein kann. Falls du gar nicht gebunden bist, informiere dich mal über die Ausbildung über das BZSt. Ab Juni oder Juli dürfte es wieder losgehen.
schwedenretter
Beiträge: 3
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Re: Bewerbung mit 29

Beitrag von schwedenretter »

Danke auch für diese Antwort,

sind denn beim BZst die Chancen reinzukommen höher, oder ist die Ausbildung einfach als interessanter zu werten?

Grüße
El Pocho
Beiträge: 233
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Re: Bewerbung mit 29

Beitrag von El Pocho »

Chancen reinzukommen sind ähnlich (ca. 10%). Ausbildung erfolgt über die Bundesländer und ist somit identisch. Die vorgesehene Verwendung als Bundesbetriebsprüfer macht den Unterschied.
Carrington
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Re: Bewerbung mit 29

Beitrag von Carrington »

Shino hat geschrieben: Soweit ich das mitbekommen habe hat die Steuerverwaltung wie Carrington sagt sehr starken Personalmangel.
Großes Problem ist aber (zumindest in meinem Bundesland), dass trotz des Personalmangels nur sehr sehr wenige eingestellt werden.
Bei mir waren es (ich hab 2013 die Ausbildung zum Diplom Finanzwirt begonnen) nur 20 Leute die eingestellt wurden (bei über 100 Bewerbern). Und natürlich fallen von den 20 Leuten noch weitere nach der Zwischenprüfung raus (so 3-5 Leute).
Hinzu kommt leider noch dass die Anforderungen des Studiums (welches ich eher als schwierig einstufen würde, auch wenn es sicherlich viel schwierigerere gibt) nicht runtergesetzt werden (man sollte mit 8 Punkten abschließen).
Naja der Schnitt wird in manch einem Bundesland regelmäßig auf 7 Pkt. gesenkt. Solange niemand ein Gemeinwesen erfindet, dass ohne Einnahmen auskommt, bleibt das auch so. Irgendjemand muss die ganze Rentner ja veranlagen und die Pensionswelle in den nächsten 10-20 Jahren auffangen. Und mit peinlichen Kampagnen à la "Was gibt's zu glotzen" kann man sowieso keinen Blumentopf gewinnen.

Am besten beim BZSt bewerben. Der Bund ist es schöner als die meisten Länder (bspw. Beihilfe) und die Aufstiegschancen sind auch sehr viel besser. Mittlerweile werden ja selbst SGL-Posten mit A12ern besetzt.

Zum Thema Klausuren/Noten im Steuerrechtsstudium: Die Bewertungen sind teilweise stark vom Korrektor abhängig bzw. willkürlich. Da schwankt die Bewertung für dieselbe Antwort zwischen keinem und vollen Punkten. Das ist halt Jura. Besonders interessant wird es bei Fehlern in den Sachverhalten, die recht häufig vorkommen.
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