Viele Fragen zur Beamtenlaufbahn!!!

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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bibi14
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Viele Fragen zur Beamtenlaufbahn!!!

Beitrag von bibi14 »

Hallo,

ich hätte da ein paar Fragen zur Beamtenlaufbahn! Ich bin 17 Jahre alt und möchte nach meinem Realschulabschluss eine Ausbildung zum Beamten machen. Jetzt meine Fragen:

Kann man vom mittleren Dienst zum gehobenen Dienst aufsteigen? Wenn ja, wie lange braucht man dafür?

Ist die Ausbiludng zum Beamten schwer?

Welche Vor-und Nachteile haben Beamte?

Wie viel verdient man ungfähr NETTO im Einstiegsjahr?

Sag schon mal danke im vorraus!!!!! :D :D :D
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Früchtchen
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Beitrag von Früchtchen »

Hallo bibi14,

1. Man kann aufsteigen, aber es ist schwierig. Neben den fachlichen Erfordernissen mußt du dann vor allem einen Vorgesetzten haben, der das mitträgt und dir die Bahn frei macht. Wenn das geschafft ist, kommt (beim Zoll) ein Test, ein ca. 4 monatiger theoretischer Teil, etliche Monate Praxis und nochmal was theoretisches.

2. Die Ausbildung ist zumindest im mittleren Dienst nicht schwieriger als in vergleichbaren Berufen der freien Wirtschaft. Der Stoff ist recht trocken, aber der Praxisteil ist in der Regel interessant. Könnte mir das bei einer Azubine beim Notar ähnlich vorstellen. Die Ausbildungsvergütung von rund 800 € dürfte besser sein, als woanders.

3. Vorteile u. a. : nach der Probezeit unkündbar, festes Einkommen, zum Teil Vergünstigungen bei Krediten oder Versicherungen,
Nachteile u. a.: (beim Zoll) bundesweit einsetzbar, karrieretechnisch schlechte Perspektive trotz guter Arbeit, schlechtes Image, das Nettogehalt ist sicher besser als bei vielen anderen aber längst nicht so hoch, wie allgemein gedacht wird.

4. mittlerer Dienst abhängig von Alter, Familienstand und evtl. Zulagen ca. 1300 - 1600 €.

Zu beachten:
- zu jedem Einstellungstermin bewerben sich wirklich VIELE Leute auf 10 oder 20 Stellen. Da wird gesiebt bis man blau anläuft.
Da müssen nicht nur die Noten was hermachen, sondern die Bewerbung selber auch.

Das ist hier natürlich nicht abschließend und bezieht sich auf m e i n e Erfahrungen beim Zoll.

Viel Erfolg!
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leonsucher
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Beitrag von leonsucher »

Aufstieg ist ( Erfahrung Zolls ) extrem schwierig.
Wie mein Vorredner bereits sagte, hängt das nicht allein vom Leistungsprinzip ab, sondern hauptsächlich vom befürwortenden Vorgesetzten.
Wer mit dem ( trotz fachlicher Eignung ) nicht kann, steht außen vor.
Im Eingangsamt A6 ( nach 2 jähriger Ausbildung + Anstellungszeit ) kann man gar nicht aufsteigen, danach braucht man als A7 entweder ein " Tritt erheblich hervor " oder als A8 muss die erste Beurteilung mindestens " Tritt hervor " sein.
Dann sind schon Minimum fast 10 Jahre vergangen.
Das nächste Problem ist, das man dazu im Voraus eine entsprechende freie Planstelle haben muss.
Ist also am Dienstort keine Planstelle im gehobenen Dienst frei ( bzw. wird freigehalten ), ist man danach Landes /Bundesweit einsetzbar.
Vor dem folgenden 3- jährigen Aufstieg steht trotz Befürwortung noch der Auswahltest, wo weitere scheitern.
Andere Behörden ( Polizei ) gestalten den Aufstieg ihres vorhandenen Personals im mittleren Dienst wesentlich unkomplizierter.
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Ossikind
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Beitrag von Ossikind »

leonsucher hat geschrieben: danach braucht man als A7 entweder ein " Tritt erheblich hervor " oder als A8 muss die erste Beurteilung mindestens " Tritt hervor " sein.
Nöö, brauch man nicht.
Man kann auch als A7er mit "TH" den Aufstieg machen.
Ob man nun angenommen wird, das ist allerdings eine ganz andere Geschichte. :roll:
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leonsucher
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Beitrag von leonsucher »

Ossikind hat geschrieben:
leonsucher hat geschrieben: danach braucht man als A7 entweder ein " Tritt erheblich hervor " oder als A8 muss die erste Beurteilung mindestens " Tritt hervor " sein.
Nöö, brauch man nicht.
Man kann auch als A7er mit "TH" den Aufstieg machen.
Ob man nun angenommen wird, das ist allerdings eine ganz andere Geschichte. :roll:
Gut aufgemerkt............. :wink:
Laut BDZ Jugend Info: frühestens 4 Jahre nach z. A. Wegfall ( Anstellung ) möglich, dabei in A6 ein TEH notwendig, in A7 / A8 reicht ein TH.
Wenn ich das so lese, habe ich damals was verpasst, was ich nie wieder erreichen werde....................... :shock:
Zollwolf1960
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Beitrag von Zollwolf1960 »

Hallo,

noch was Wichtiges. Die Vorgesetzten sind sehr darauf bedacht, dass ihr Untergebener gute Arbeit leistet. Daher sollte es sich jeder Untergebene verbitten, ihnen Widerworte zu geben. Sie vertreten ihre in langen Dienstjahren erworbene, wohl abgewogene Meinung und es ist einfach despektierlich, eine dumme eigene Meinung gegen die ihre zu setzen.

Das Schlimmste ist, den Dienstweg zu verlassen, das gibt viele Minuspunkte.

LG
Zollwolf
Der öffentliche Dienst und der gesunde Menschenverstand schließen einander aus.

Man sollte sich die Gelassenheit eines Stuhles zulegen können, der muss auch mit jedem A.... klarkommen.
Binö
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Beitrag von Binö »

@ Zollwolf

Stümmt! :twisted:
Lotus
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Beitrag von Lotus »

Was Zollwolf damit sagen wollte:
Wenn du den Aufstieg machen willst, solltest du beim Staat so gut schleimen können, daß man hinter dir Schlittschuhlaufen kann. Dann schaffst du evtl auch den Aufstieg, aber auch nur eventuell.
Und Widerworte gegen deinen Sachgebietsleiter sind tabu! Denn die höher besoldete Einsicht hat immer recht. :lol:

Ich hab damals gekündigt, mein Abi nachgemacht und hab mich neu beworben. Den Aufstieg hätte ich nie bekommen, hab immer noch ein zu loses Mundwerk. :roll: Deswegen ist jetzt auch EDEKA.
Binö
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Beitrag von Binö »

@Lotus
Siehste haste nun davon, andre in deinem Alter sind schon ZAR!
Aber tröste dich, gibt schlimmeres :twisted:
Lotus
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Beitrag von Lotus »

Tja, ich komm von der Steuer (ist schon sehr ZOLL-Lastig hier... :lol: ), aber bei uns ist es auch nicht anders wie bei euch.
Meinen Amtmann hab ich seit 2 Jahren, nachdem sie ihn mir vor 6 Jahren vor der Nase weggeschnappt haben (da wurde im Mai rückwirkend zum 1.1. eine BAYERNWEITE RANGLISTE eingeführt. Im Juli hätte ich meine Beförderung bekommen, Planstelle war schon da. Dann hab ich 4 Jahre länger gewartet...)
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