Wiedereingliederung und Gefährdung der Maßnahme durch Vorgesetzte

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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iteach
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Wiedereingliederung und Gefährdung der Maßnahme durch Vorgesetzte

Beitrag von iteach »

Hallo,

ich leide an einer chronischen Krankheit und befinde mich deswegen in einer stufenweise Wiedereingliederung. Ich habe einen GDB von 40 (Und Gleichstellung durch die Agentur für Arbeit). Nun kann ich aufgrund der Einschränkungen, die sich aus meiner Krankheit/Behinderung ergeben, nur zeitlich beschränkt (zu bestimmten Uhr- und Tageszeiten) beschäftigt werden. Dies ist durch ein ärztliches Attest nachgewiesen und wurde amtsärztlich bestätigt.
Leider hält sich mein Vorgesetzer nicht an die Zeiten und plant mich dienstlich ein, obwohl ich zu dieser Zeit eine Erholungsphase brauche um mich mit Medikamenten zu versorgen. Natürlich habe ich das mehrmals versucht anzusprechen. Es erfolgte keine Reaktion, sondern ich werde immer noch zu diesen Zeiten beschäftigt. In der Konsequenz habe ich mich zu diesen Zeiten dann immer aus gesundheitlichen Gründen vom Dienst entschuldigt. Nachdem ich dann von meinem Vorgesetzten angesprochen wurde, dass ich gar nicht krank aussehe und er den Verdacht habe, dass ich mich vom Dienst drücke, habe ich um die Durchführung eines BEM - Verfahrens gebeten und ich wurde von meinem Arzt bis zur Klärung krank geschrieben.Es war ein Vertreter vom Personalrat und der Vorgesetzte meines Vorgesetzten anwesend. Man ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es überhaupt kein Problem sei, mir einen Dienstplan nach den ärztlichen Vorgaben zu erstellen. Dieser wurde mir von meinem Vorgesetzten dann übergeben. Als ich zum Dienst antreten wollte, musste ich eine Dienstanweisung an meine Kollegen vorfinden, in der mich der Vorgesetzte von aller Verantwortung entbindet, meine Kollegen werden aufgefordert, mich nach deren Bedarf in ihre Arbeit einzubinden und wenn ich nicht das tue, was sie sagen, werden meine Kollegen aufgefordert, mir die dienstliche Anweisung zu geben, mich umgehend zum Vorgesetzten zu schicken!

Ich bin darüber mehr als nur entsetzt!
Ich bin durchaus in der Lage, meinen Dienst zu tun (mit der entsprechenden Rücksicht auf die Beschäftigungszeit und -Dauer). Offensichtlich werde ich deshalb als ungeliebter Störer gesehen und werde von meinem Vorgesetzten öffentlich herabgesetzt. Natürlich kann ich unter diesen Umständen auf keinen Fall meinen Dienst tun, bis die Sache geklärt ist!

Nur was kann ich tun?
Personalrat weiß Bescheid. Will unter vier Augen Gespräch. (Bringt nie viel).
Rechtsberatung Gewerkschaft hat versucht mir zu erklären, dass ich dagegen nicht viel machen könne.

Ich habe Angst, dass ich in den vorzeitigen Ruhestand versetzt werde und das alles auf meine Krankheit geschoben wird. Es ist aber nicht meine Krankheit, wegen der ich ausfalle, sondern einzig und allein die Tatsache, dass sich mein Vorgesetzter nicht an die formalen Bestimmungen des Dienstplans hält bzw. jetzt, wo er muss - angeordnet von seinem Vorgesetzten- mich massiv öffentlich diskriminiert.

Wie soll ich weiter vorgehen?
Was kann ich noch unternehmen?
Was soll/muss ich wo dokumentieren?
Ich will und kann meinen Dienst tun, aber ich verlange, dass mein Vorgesetzter sich an seine Fürsorgepflicht hält. Auf keinen Fall möchte ich in den Ruhestand versetzt werden, nur weil mein Vorgesetzter die Maßnahme gefährdet.

Vielen Dank für die Einschätzung!
Torquemada
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Re: Wiedereingliederung und Gefährdung der Maßnahme durch Vorgesetzte

Beitrag von Torquemada »

Offenbar hält sich dein Vorgesetzter nicht an dienstliche Weisungen. Damit will er die Wiedereingliederung hintertreiben.
Juristisch gesehen begeht er ein Dienstvergehen. Da er dich zudem zu Krankmeldungen und "Entschuldigungen" zwingt, wäre hier auch der Vorwurf des Mobbing zu prüfen.

Was sagt bitte der direkte Vorgesetzte deines Vorgesetzten zu diesem Verhalten?

Auf jeden Fall sofort korrektes Tagesprotokoll führen !!!
iteach
Beiträge: 8
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Re: Wiedereingliederung und Gefährdung der Maßnahme durch Vorgesetzte

Beitrag von iteach »

Beim BEM-Gespräch hatte ich das Gefühl, vollen Rückhalt vom Vorgesetzten meines Vorgesetzten zu erhalten. Aufgrund dessen Initiative wurde mein Dienstplan endlich angepasst, jedoch startete dann das, was du als Mobbingverdacht äußerst.

Personalrat will, dass ich ein unter vier Augen Gespräch mit meinem Vorgesetzten führe. Der Vorgesetzte meines Vorgesetzten schließt sich dem an.

Ich weiß aber gar nicht, ob ich das noch will, nachdem mir meine Aufgaben komplett entzogen wurden und ich vor meinen Kollegen diskriminiert worden bin.

Ich bitte weiterhin um konstruktive Vorschläge. Ich fühle mich wirklich alleine und habe mittlerweile das Gefühl, dass diesem System ausgeliefert bin. Ich möchte nicht, dass mir etwas angedichtet wird, was nicht stimmt.
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