Nächtlicher Raubzug

Hier kommen politische Themen zur Sprache.

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B...

Nächtlicher Raubzug

Beitrag von B... »

Bankfeiertage in Zypern. Es ist wieder Stimmung in der Bude. Nachdem die Eurokrise Dank kosmetischer optischer Zukleisterung durch die EZB mittels LTRO und OMT ein wenig aus dem Blickwinkel geriet. Dabei war sie wie James Bond nie weg, die Krise, halt nur viel Farbe drauf.

Schließlich lassen sich die Schulden fast aller Länder, also auch die deutschen Staatsschulden, letztlich nur dadurch reduzieren, dass auf der anderen Seite Vermögensbesitzer enteignet werden. Ob man dies dann Schuldenschnitt, Staatspleite, Inflation, Solidaritätsgebühr, Währungsreform oder sonst wie nennt, ist unerheblich. Im Falle Zyperns durften es die Politiker zum Beispiel nur deshalb nicht Schuldenschnitt nennen, weil sie versprochen hatten, es werde keinen zweiten Fall Griechenland geben. Das Ergebnis ist aber letztlich dasselbe.

Wir sollten uns nicht in Sicherheit wiegen und meinen, es träfe ja nur die Zyprioten und ein paar Ausländer, die Geld auf der Insel deponiert haben - vermutlich sogar Schwarzgeld. Heute trifft es zwar tatsächlich nur sie, aber morgen oder übermorgen könnte es auch uns treffen.
arme Sau
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Re: Nächtlicher Raubzug

Beitrag von arme Sau »

Schön an der Aktion :evil: find ich wie einfach das Geld der Sparer "gelöscht" wird !

Unabhängig davon ob auf Zypern Schwarzgelder gebunkert werden oder nicht :!:

Ware es nicht einfacher gewesen allen Einwohnern mit "Erst" Wohnsitz, ihr Geld zu belassen und den anderen 20% zu kappen ?

------------------------

Egal, da seht ihr was euer Geld (auf dem Konto) wert ist, wenn die Politiker anderes im Sinn haben :!: :!: :!:

Und sage mir keiner in -D- ginge das nicht Bild
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B...

Re: Nächtlicher Raubzug

Beitrag von B... »

Wäre die sinnvollere Variante gewesen. Allerdings scheint Zyperns Wirtschaftsmodell gerade darin zu bestehen Kapital aus aller Welt anzuziehen und anzulegen. Sein Geschäftsmodell macht man sich nicht selbst kaputt. Deutschland exportiert Güter, die USA exportieren Green Backs und Zypern saugt eben Geld an. Ein Jörges-Kommentar heute im Radio sprach von steuerfreien Zinsen und Dividenden für dortige Kapitalanlagen dazu noch mit Zinsen bis 5%.

Der sog. Plan B – das Anzapfen der Rentenkassen und der Kirchenvermögen – wird hoffentlich durch die EU abgelehnt. Denn das ist keine Schuldentilgung. Es sollen für diese Sicherheiten Anleinen ausgegeben werden. Sprich neue Schulden statt vorhandenes Geld. Das war ja eben der Grund für die EU auf einen Anlegerbeitrag zu bestehen. Schuldentilgung durch Guthabenlöschung.

Ich denke die reichen ausländischen Anleger sind demnächst sowieso weg. Denn wenn ich als Einleger auch nur einen Euro durch staatlich sanktionierten Raub weggenommen bekäme, wäre ich mit dem Rest der Kohle weg, so bald es geht. Und auch so, wenn die Anlegerbeteiligung vorerst ausfällt, wäre ich weg mit dem Geld. Wer weiß, wie die nächste Woche ticken. Wird bestimmt lustig, wenn die Banken wieder öffnen.

Ist Zypern womöglich ein Versuchsballon? Will man herausbekommen, wie weit man mit dem “Zehnten” gehen kann, um eine Anleitung für die Eurozone insgesamt zu erhalten? Hat man schon von vornherein im Hinterkopf, sich so aus der Affäre zu ziehen und zudem zu prüfen, wie weit sich die einzelnen Staaten erpressen lassen? Wer das für undenkbar hält, möge überlegen, was die Regierungen seit dem Platzen der Subprime-Blase in den USA und Europa bereits jetzt getrieben haben, wie oft schon bis jetzt Versprechen und geltendes Recht frech gebrochen wurden, alles angeblich aufgrund zwingender Notwendigkeiten. Und ich möchte hierzu ein Zitat vom gerade abgetretenen Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker anführen:

“Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt“

Wer noch Zweifel hatte, dass die selbst ernannten “Euroretter” gefährlich sind, Finanzminister ohnehin, der sollte sich den 16. März 2013 gut merken. Er wird als Tag des staatlich legitimierten Überfalls auf Sparguthaben in die Geschichtsbücher eingehen. Auch wenn es das ferne Zypern betrifft – es ist ein Akt der Enteignung, wenn auch ein notwendiger – mitten in Europa.

Zypern zeigt, zu welchen Mitteln die Politik greift, wenn es um Banken geht, es finanziell ernst wird oder der Euro, das Lieblingsspielzeug der Eurokraten Schaden nehmen könnte.

Bundesfinanzminister Schäuble gab in dieser Hinsicht eine Kostprobe seines Denkens, die auch für deutsche Sparer keine Fragen offen lässt: „Bankeinlagen sind eine sensible Sache, da muss man schnell handeln, daher macht man es am Wochenende.“

Wohin sind wir geraten? Inzwischen ist die europäische Politik offen zum Diebstahl über gegangen – zur Missachtung von Eigentum. Was für ein Hohn, den Diebstahl als legitim zu verkaufen. Mit wie vielen Rechtsbrüchen darf man noch rechnen? Bis diese zur Normalität geworden sind? Seltsames Verständnis von Demokratie.

Nein, nicht mal die deutschen Konten sind jetzt vor dem Zugriff des Staates noch sicher. Es braucht bloß einen Anlass. Der Begriff „Sündenfall“ trifft die Sachverhalte um die Dauerreanimation des Euro mittlerweile nicht mehr. Der Rechtsbruch ist zur Routine geworden. Die neue Qualität besteht lediglich darin, dass nun noch frecher in fremdes Eigentum eingegriffen wird, weil man um keinen Preis vom „toten Pferd“ absteigen will. Das sind düstere Aussichten für Vermögensbesitzer und Steuerzahler.

Was am Wochenende in Zypern geschah, war eine der bedeutendsten Entwicklungen in der Euro-Zone seit den griechischen Wahlen im vergangenen Sommer. Die geplante Enteignung war eine Nachricht an die gesamten globalen Investoren. Dieser Schritt wird nicht ohne Folgen bleiben. Es ist ein Nuklearanschlag auf den Besitz. Wenn die europäischen Regierungen heimlich Bürger nach Geschäftsschluss an einem Freitagabend um 7 bis 10 Prozent enteignen können, wozu sind sie dann sonst noch in der Lage?
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Mikesch
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Re: Nächtlicher Raubzug

Beitrag von Mikesch »

Wieso gibt es noch keinen "Like"-Button!
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egyptwoman
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Re: Nächtlicher Raubzug

Beitrag von egyptwoman »

Da bin ich ja richtig froh das ich keine Bankeinlagen oder Sparguthaben habe, kann man bei mir auch nichts holen. Bin eh der Meinung Geld ist zum Ausgeben da, was nutzt es mir, wenn ich nen fettes Guthaben habe und irgendwann mal nicht mehr bin, dann streiten sich erstens die Erben drum und zweitens bringt es mir nix später mal der reichste Mensch auf dem Friedhof zu sein und nun kommt noch Punkt 3 hinzu: wo nix ist, kann man nichts wegnehmen.
Natürlich illegales Geld, wie wohl grad speziell auf Zypern von Russen gebunkert wird, kann man dann schon einziehen, ich habe aber verdammt nochmal was dagegen wenn man nem älteren Rentnerehepaar was Zeit seines Lebens hart gearbeitet hat und sich fürs Alter was zurückgelegt hat um würdvoll zu leben, dieses Geld was sich das Pärchen hart erarbeitet hat jetzt von höchst staatlicher Seite wegnehmen will, das würde ja heißen das diese Leute einen Teil ihres Lebens für nichts gearbeitet haben.
Es stinkt zum Himmel was da abgeht nur weil einige raffgierige Banker und Manager ihren Hals nicht voll genug bekommen. :oops: :evil:

egyptwoman
arme Sau
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Re: Nächtlicher Raubzug

Beitrag von arme Sau »

Mikesch hat geschrieben:Wieso gibt es noch keinen "Like"-Button!
Genaus so isses!
:?:

Hallo Mikesch,

aber den gibt es doch 8)

So wie es den Ignore Button für Querulanten gibt, gibt es den Like Button (zu den Freunden hinzufügen) für vernünftige Zeitgenossen :!:
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arme Sau
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Re: Nächtlicher Raubzug

Beitrag von arme Sau »

Tschuldigung Leute,
aber ich halte diesen Artikel von Bombadil für so interessant,
das ich (für mich) wichtige Passagen nochmals hervorheben möchte !
Bombadil hat geschrieben: ....
....
....

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“Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt“


Wer noch Zweifel hatte, dass die selbst ernannten “Euroretter” gefährlich sind, Finanzminister ohnehin, der sollte sich den 16. März 2013 gut merken. Er wird als Tag des staatlich legitimierten Überfalls auf Sparguthaben in die Geschichtsbücher eingehen. Auch wenn es das ferne Zypern betrifft – es ist ein Akt der Enteignung, wenn auch ein notwendiger – mitten in Europa.

... das Lieblingsspielzeug der Eurokraten Schaden nehmen könnte.

....

Wohin sind wir geraten? Inzwischen ist die europäische Politik offen zum Diebstahl über gegangen – zur Missachtung von Eigentum. Was für ein Hohn, den Diebstahl als legitim zu verkaufen. Mit wie vielen Rechtsbrüchen darf man noch rechnen? Bis diese zur Normalität geworden sind? Seltsames Verständnis von Demokratie.

Nein, nicht mal die deutschen Konten sind jetzt vor dem Zugriff des Staates noch sicher. Es braucht bloß einen Anlass. Der Begriff „Sündenfall“ trifft die Sachverhalte um die Dauerreanimation des Euro mittlerweile nicht mehr. Der Rechtsbruch ist zur Routine geworden. Die neue Qualität besteht lediglich darin, dass nun noch frecher in fremdes Eigentum eingegriffen wird, weil man um keinen Preis vom „toten Pferd“ absteigen will. Das sind düstere Aussichten für Vermögensbesitzer und Steuerzahler.

Was am Wochenende in Zypern geschah, war eine der bedeutendsten Entwicklungen in der Euro-Zone seit den griechischen Wahlen im vergangenen Sommer. Die geplante Enteignung war eine Nachricht an die gesamten globalen Investoren. Dieser Schritt wird nicht ohne Folgen bleiben. Es ist ein Nuklearanschlag auf den Besitz. Wenn die europäischen Regierungen heimlich Bürger nach Geschäftsschluss an einem Freitagabend um 7 bis 10 Prozent enteignen können, wozu sind sie dann sonst noch in der Lage?
Der Euro ist im A***
Bild

Selbst Jean-Claude Juncker, ehemals Eurogruppenchef, sieht sich die Lage zuspitzen

http://www.spiegel.de/politik/ausland/j ... 87923.html
In der Debatte um die Zukunft der Währungsunion warnte Juncker im SPIEGEL davor, dass sich die Konflikte in Europa gefährlich zuspitzen könnten. "Wer glaubt, dass sich die ewige Frage von Krieg und Frieden in Europa nie mehr stellt, könnte sich gewaltig irren. Die Dämonen sind nicht weg, sie schlafen nur."

Er sehe auffällige Parallelen zum Jahr 1913, als viele dachten, es werde in Europa nie mehr Krieg geben. "Mich frappiert die Erkenntnis, wie sehr die europäischen Verhältnisse im Jahr 2013 denen von vor 100 Jahren ähneln." Erste Anzeichen sieht Juncker in den Wahlkämpfen in Griechenland und Italien. "Plötzlich kamen Ressentiments hoch, von denen man dachte, sie seien definitiv abgelegt."
Und ja, ich kann die anderen verstehen :!:

Höchste Jugendarbeitslosigkeit ehedem ! Und Deutschland geht es "relativ" gut.
Fördert das (heute, oder, mit den Arbeitslosen der Zukunft) das Zusammengehörigkeitsgefühl in Europa :?:

Ich gehe ja schon lange davon aus, das dieses Experiment NICHT gut geht.

Nein ich bin nicht rechts aber ich habe für die Wahlen im September meine Alternative für Deutschland fest im Blick !
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Re: Nächtlicher Raubzug

Beitrag von B... »

Na also es geht doch noch was. Endlich einmal eine "Lösung", mit der ich mich wenigstens etwas anfreunden kann. Die Banken einfach in die Insolvenz zu entlassen, entspräche der marktwirtschaftlichsten Variante. Bei Schlecker ging es ja auch. Und die Isländer haben es mit ihren Banken auch gemacht. Ein Rettungsversuch kann unter Hinzuziehung zuerst der Aktionäre dann der Gläubiger von Bankanleihen (Pensionsfonds, Versicherungen etc.) und dann erst der Kontoinhaber durch staatlich sanktionierten Raub und schließlich ganz zum Schluss erst durch die Steuerzahler erfolgen. Genau in dieser Reihenfolge. Endlich wird die Rettungspyramide wenigstens etwas auf die Füße gestellt. Bislang haftete beim Bankensozialismus in Euromania der Steuerzahler. Die Iren und Spanier wären günstiger gekommen, wenn sie es mit ihren Banken auch so gemacht hätten.

Fakt ist aber auch, das Geschäftsmodell von Zypern ist hinüber. Die Zeiten, in den Russen, Briten uns sonst wer das Land mit Milliarden fluteten, dürften jetzt endgültig vorbei sein. Das Vertrauen der Kontoinhaber in Europa in die Sicherheit ihrer Einlagen allerdings auch. Und an den wirtschaftlichen Divergenzen in Euroland, die ja für die Entwicklung bis hierher geführt hat, hat sich auch kein Deut geändert.
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Brauner
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Re: Nächtlicher Raubzug

Beitrag von Brauner »

Weil vagabundierendes Kapital und Drogengelder schon Krisenbanken gerettet haben, sind Politik und Finanzwesen auf Seiten der GEBER.

Den ehrlichen Privatanleger schröpft man zusätzlich, um sich nicht der Gefahr auszusetzen im Strafverfahren die richtigen Beweise liefern zu müssen. :twisted:
Und bis dahin bleiben sie Querulanten, solange das Rückgrat nicht gebrochen wird.
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Re: Nächtlicher Raubzug

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Bombadil hat geschrieben:Na also es geht doch noch was. Endlich einmal eine "Lösung", mit der ich mich wenigstens etwas anfreunden kann. Die Banken einfach in die Insolvenz zu entlassen, entspräche der marktwirtschaftlichsten Variante. Bei Schlecker ging es ja auch. Und die Isländer haben es mit ihren Banken auch gemacht.
Die haben auch keinen Euro.
Ein Rettungsversuch kann unter Hinzuziehung zuerst der Aktionäre dann der Gläubiger von Bankanleihen (Pensionsfonds, Versicherungen etc.) und dann erst der Kontoinhaber durch staatlich sanktionierten Raub und schließlich ganz zum Schluss erst durch die Steuerzahler erfolgen. Genau in dieser Reihenfolge. Endlich wird die Rettungspyramide wenigstens etwas auf die Füße gestellt. Bislang haftete beim Bankensozialismus in Euromania der Steuerzahler. Die Iren und Spanier wären günstiger gekommen, wenn sie es mit ihren Banken auch so gemacht hätten.
Die Aktionäre sind erst später dran. Erst versucht ne Bank, mal ausstehende Forderungen zu betreiben. Das sind dann z.B. ein Teil der 2.000 Mrd. Euro, die Deutschland an Schulden hat. Der Staat kann aber nicht zahlen. Die Immobilienbesitzer, alle die der Bank Geld schulden. Wegfall der Geschäftsgrundlage und so, da ist jeder Kredit sofort kündbar. Das macht der Schaden und deshalb springt hier der Staat ein. Ob das sinnvoll ist oder nicht, sei mal dahingestellt.

Der kleine Mann ist immer dran. So oder so.
Fakt ist aber auch, das Geschäftsmodell von Zypern ist hinüber. Die Zeiten, in den Russen, Briten uns sonst wer das Land mit Milliarden fluteten, dürften jetzt endgültig vorbei sein. Das Vertrauen der Kontoinhaber in Europa in die Sicherheit ihrer Einlagen allerdings auch. Und an den wirtschaftlichen Divergenzen in Euroland, die ja für die Entwicklung bis hierher geführt hat, hat sich auch kein Deut geändert.
Deshalb wird der Euro scheitern.
kurt47
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Re: Nächtlicher Raubzug Gescheiterte Geschäftsmodelle

Beitrag von kurt47 »

Wer in Zeiten der allgemeinen Niedrigzinsphase von 0,5 bis 1,5%, 4,65 Prozent anbietet muss scheitern. Für diese Dummheit muss der Steuerzahler hierzulande herhalten. Ist das Hilfe oder ist das Beihilfe zum ........??
Die Geschäftsmodelle Geld mit Geld zu verdienen scheitern gerade reihenweise:
Im Eiltempo hat Liechtenstein versucht, von den schwarzen und grauen Listen der Steuerschurkenstaaten herunterzukommen. Haushaltslöcher, Defizite in den Sozialkassen und Politikverdrossenheit sind die Folgen. Nun muss im Höchstlohnland Europas jeder 2. Beschäftigte bei Dienstleistern und beim öD den Hut nehmen. Druck kommt von allen Seiten. Milliarden von Schwarzgeldern wurden abgezogen.Die USA verlangen nun auch detailliert Auskunft über sämtliche Stiftungen amerikanischer Bürger in Liechtenstein. Stiftungen sind oder waren ideale Schwarzgeldverstecke. Nun sitzen die robust vorgehenden US-Behörden den Banken im Nacken, aber auch den Helfershelfern, welche die Stiftungen für ihre Kunden einrichten und verwalten, sowie den Juristen, die ihnen dabei behilflich sind.
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Brauner
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Re: Nächtlicher Raubzug

Beitrag von Brauner »

Sie beschlagnahmte in Italien Güter im Wert von mehr als 1,3 Milliarden Euro.
Wollen wir jetzt alle Schwarzgeldverstecke auflisten?

Dann sollten wir den benennen, der es richten wird.
Es gibt Hinweise auf Nummernkonten, fragwürdige Transaktionen. Kirchenmanager sollen europäische Regeln zur Geldwäsche-Bekämpfung unterlaufen haben. Auch dieser Baustelle im Zentrum der Macht wird sich der neue Papst widmen müssen.
Und bis dahin bleiben sie Querulanten, solange das Rückgrat nicht gebrochen wird.
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Brauner
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Re: Nächtlicher Raubzug

Beitrag von Brauner »

Die nächsten faulen Kunden der Banken werden bezahlen.
Anonyme Informanten haben einem internationalen Journalistenkonsortium rund 2,5 Millionen Dokumente über Steueroasen in aller Welt zugespielt.
Die Dokumente umspannen einen Zeitraum von fast 30 Jahren. Sie enthüllen Zahlen und Fakten, Geldtransfers, Gründungstermine von Briefkastenfirmen und Verbindungen zwischen Konzernen und Einzelpersonen. Die gesamte Datenmenge ist mehr als 160-mal größer als die der Botschaftsdepeschen, die WikiLeaks 2010 veröffentlichte. "So etwas habe ich noch nie gesehen", staunte Steuerexperte Arthur Cockfield im kanadischen TV-Sender CBC.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 92406.html
Und bis dahin bleiben sie Querulanten, solange das Rückgrat nicht gebrochen wird.
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Fahrplan für Europa?

Beitrag von B... »

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... n-europas/
Der mächtigste ist EZB-Chef Mario Draghi, weil er die Hand an den Geld-Druckmaschinen hat. Schäuble kann die Hand zwar führen, den Knopf drücken muss Draghi. Und Draghi kann den Knopf auch drücken, wenn andere ihm die Hand führen: Die Schulden-Kaiser der politischen Klasse Italiens, Spaniens, vor allem Frankreichs. Sie alle haben ein Interesse, dass die Schulden weggespült werden. Das geschieht durch Inflation. Inflation tut dort weh, wo Vermögen ist. Das meiste Vermögen ist in Deutschland. Und die Schulden-Politiker aus dem Süden, die sich all ihre Wahlgeschenke erkauft haben, üben mächtig Druck auf Draghi aus.
Das weiß auch Schäuble. Und er weiß auch, dass Deutschland eine Alternative braucht, wenn es verhindern will, dass die gigantische Schuldenkrise vor allem auf Kosten der deutschen Sparer gelöst wird. Im Herbst ist Bundestagswahl. Da darf nichts anbrennen
Die Interessen sind klar. Der Süden einschl. Frankreich will die Druckerpresse und den Euro verwässern. So wie es diese Länder schon immer damals gehalten haben, als sie noch eigene Währungen hatten. Da der Euro in ganz Euroland gilt, gibt einen solche Inflation natürlich nur für alle im Euro. Eurostabilität in Finnland und Inflation in Portugal geht nunmal nicht. Der Norden will eben einen "stabilen" Euro. Da wo nicht weginflationiert wird muss eben abgeschrieben werden. Bevor man hier in D die breiten Vermögen der Inflationierung unterzieht, opfert man lieber bereitwillig, die Einlagen in den Krisenländern.
Ich würd ja Banken und Staaten einfach pleitegehen lassen. Umschuldung, Schuldenschnitt, Vermögensabgabe bzw. Raub oder Diebstahl sind die andere Offerte neben der Inflation. Recht, Gesetz und Vertrag gelten ja schon lange nicht mehr in Europa.

Aber gegen das, was die Japaner gerade vorhaben, sind EZB "Währungshüter" ja noch die reinen Chorknaben. http://www.rottmeyer.de/nur-keine-japanik/
Zollkodex-Ritter
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Re: Fahrplan für Europa?

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Bombadil hat geschrieben: Die Interessen sind klar. Der Süden einschl. Frankreich will die Druckerpresse und den Euro verwässern.
Das läuft doch schon ewig so. Warum kostet die Unze Gold um 1500 USD? Warum ist der Dax um 7.700? Warum kostet der qm Wohnraum in 1a-Lagen so viel? Warum bekommt man risikoloses Geld von der bank fast umsonst? Eben weil zu viel Geld im System ist, dass durch nichts gedeckt ist. da müssen die Preise der vorhandenen Güter ja steigen. Asset Price Inflation.
So wie es diese Länder schon immer damals gehalten haben, als sie noch eigene Währungen hatten. Da der Euro in ganz Euroland gilt, gibt einen solche Inflation natürlich nur für alle im Euro. Eurostabilität in Finnland und Inflation in Portugal geht nunmal nicht. Der Norden will eben einen "stabilen" Euro. Da wo nicht weginflationiert wird muss eben abgeschrieben werden. Bevor man hier in D die breiten Vermögen der Inflationierung unterzieht, opfert man lieber bereitwillig, die Einlagen in den Krisenländern.
Ist doch egal, wie es gemacht wird. Papiergeld kehrt immer zum inneren Wert zurück, und der ist eben nahezu Null. Ich glaube nicht, dass unsere Wirtschaft einen stabilen Euro will, zumindest nicht als oberste Priorität. Dieser dürfte doch wichtiger sein, dass die Wechselkurse günstig sind. Ist Deutschland aus dem Euro raus, dann müsste die Folgewährung ähnlich bewirtschaftet werden wie der Euro jetzt, denn sonst leidet der Export... Jeder druckt Geld, also müssen alle Geld drucken.
Ich würd ja Banken und Staaten einfach pleitegehen lassen. Umschuldung, Schuldenschnitt, Vermögensabgabe bzw. Raub oder Diebstahl sind die andere Offerte neben der Inflation. Recht, Gesetz und Vertrag gelten ja schon lange nicht mehr in Europa.
Und das würde den Deutschen treffen. Der hat der Lebensversicherung getraut, der hat ne tolle Riesterrente, der hat nen hohen Kontostand und weiss nichts besseres mit seinem Geld anzufangen. Diese will die Politik schützen. Alle wollen, dass die Gläubiger zahlen sollen. Wer sind denn die Gläubiger des Staates? Die, die Staatsanleihen haben. Wer sind die großen Besitzer dieser Anleihen? Lebensversicherer und co., die Dank der staatlichen Förderung dazu "gezwungen" sind, in Staatsanleihen zu Investieren. Hier und in den Foren wurde allgemein gejubelt, als bei dem griechischen "Schuldenschnitt" die Gläubiger "dran" waren. Dumm nur, dass die beiden zyprischen Banken mit Mrd. dort investiert waren.

War das Geschäftsmodell Zyperns nicht schon vor dem Euro-Beitritt 2008 bekannt? Leute, legt euer Geld jetzt in Zypern an. Bis 100.000 Euro ist euer Geld dort sicher. Ist das nicht der Vorteil von Europa und dem Euro, dass man auch sein Geld dort anlegen kann, wo man das "meiste" dafür bekommt? :D Aber nicht vergessen: Die Einlagensicherung, auch in Deutschland, kann nicht eingeklagt werden. Sie ist de facto nicht das Papier wert, auf der sie steht.
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