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Bei Stellenbesetzung übergangen

Verfasst: 29. Nov 2016, 19:10
von Musikaphro
Ich bin Kommunalbeamtin und arbeite seit 13 Jahren in der selben Dienststelle.
Seit 2,5 Jahren bin ich stellvertretende Sachgebietsleitung. Eingruppiert bin ich in A 10. Die Stelle der Sachgebietsleitung ist in A 11.

Die jetzige Sachgebietsleitung hat sich weg beworben und mich als ihre Nachfolgerin beim Abteilungsleiter vorgeschlagen. Mit dem Abteilungsleiter verstehe ich mich gut und er hält viel von mir und meiner Arbeit.

Nachdem mein Abteilungsleiter mit der Dienststellenleitung gesprochen hatte, bekam ich von ihm mitgeilt, dass die Stelle nicht ausgeschrieben wird und ich mich nicht einmal durch eine Initiativbewerbung auf die Stelle bewerben könnte.

Vor kurzem wurden 2 Stellen in A9/A10 extern ausgeschrieben, und darauf gab es viele Bewerbungen. Auch von überqualifizierten Leuten. Aus diesen Bewerbungen soll nun jemand die A 11 Stelle der Sachgebietsleitung angeboten bekommen.

Ich fühle mich übergangen.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Wegbewerben? Stunden reduzieren und sich nicht mehr so "reinhängen"? Oder einfach weiter wie bisher?

Re: Bei Stellenbesetzung übergangen

Verfasst: 1. Dez 2016, 07:30
von sdh1807
Personalrat einschalten, der muss es eigentlich abnicken, wenn Beförderungsdienstposten ohne Ausschreibung vergeben werden sollen

Re: Bei Stellenbesetzung übergangen

Verfasst: 1. Dez 2016, 10:57
von Ruheständler
Musikaphro hat geschrieben: Vor kurzem wurden 2 Stellen in A9/A10 extern ausgeschrieben, und darauf gab es viele Bewerbungen.
...ich kenne es aus meiner aktiven Zeit auch nur so das erst interne Bewerbungen (Eignungen) geprüft werden und erst dann wenn keine qualifizierte Person zur Verfügung steht die Stelle extern ausgeschrieben werden darf,so sollte es sein aber das wahre Dienstleben geht oftmals andere Wege.Eine offizielle Bewerbung würde ich schon abgeben und natürlich die Personalvertretung mit einbeziehen (vorausgesetzt das Vertrauensverhältnis in diese Person ist noch intakt ).
Gruß vom Ruheständler

Re: Bei Stellenbesetzung übergangen

Verfasst: 2. Dez 2016, 03:23
von Mikesch
Stellen werden ausgeschrieben und der best qualifizierte bekommt den Job, wenn Du dich beworben hast, wurdest Du in keiner Weise übergangen...
Cest la vie...
Musikaphro hat geschrieben:Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Wegbewerben? Stunden reduzieren und sich nicht mehr so "reinhängen"? Oder einfach weiter wie bisher?
Als A10 solltest Du wissen, wie der Hase läuft ;-)
Wie Du damit umgehst, ist Deine persönliche Entscheidung, ist alleine Dein Ding, Meinungen Anderer sind da nur bedingt hilfreich.

Ich habe mich in meiner Leben an ein asiatisches Sprichwort gehalten:
"Ändere Dinge die zu ändern kannst, füge dich den Dingen, die du nicht ändern kannst."
a) Du kannst schmollen, innerlich streiken, dich ärgern...
Kostet wertvolle Lebenskraft, führt zu Unglücklichsein...
b) Du nimmst es so wie es ist...
Es gibt wichtigere Dinge im Leben als ne dämliche Beförderung, erst recht, wo man als A10 nicht gerade am Hungertuch nagt.
c) Wenn Du so toll bist und Karriere so eine große Rolle in Deinem Leben spielt, bewerb Dich weg oder mach sonst was aus Deinem Leben...

Re: Bei Stellenbesetzung übergangen

Verfasst: 2. Dez 2016, 10:10
von herr b
Mikesch hat geschrieben:Stellen werden ausgeschrieben und der best qualifizierte bekommt den Job, wenn Du dich beworben hast, wurdest Du in keiner Weise übergangen...
:shock: :o :D :D :D So sollte es sein, die realität sieht anders aus!

Re: Bei Stellenbesetzung übergangen

Verfasst: 2. Dez 2016, 15:27
von Musikaphro
Erstmal danke für eure Meinungen!

"Mikesch hat geschrieben:Stellen werden ausgeschrieben und der best qualifizierte bekommt den Job, wenn Du dich beworben hast, wurdest Du in keiner Weise übergangen..."

Mikesch, du hast mich falsch verstanden. Die Stelle in A11 wurde nicht ausgeschrieben und mein Abteilungsleiter hat gesagt, es macht keinen Sinn, wenn ich eine Initiativbewerbung schicken würde.

Mit dem Personalrat habe ich bereits telefoniert, aber es klang so, als würde von seiner Seite aus nichts passieren. Er hat mir geraten, mich weg zu bewerben, da er für mich bei dieser Dienststelle keine Zukunft sieht.

Re: Bei Stellenbesetzung übergangen

Verfasst: 2. Dez 2016, 20:34
von Florian Hanebüchen
Musikaphro hat geschrieben:Die Stelle in A11 wurde nicht ausgeschrieben
Grundsätzlich kann das schon Anlass für eine Nachprüfung sein. Das Grundgesetz (Art. 33 Abs. 2 GG) sieht bei Stellenbesetzungen das Prinzip der Bestenauslese vor: Jeder Deutsche hat nach seiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amte.

Im Allgemeinen ist daher bei internen Stellenbesetzungen die letzte Beurteilung als Kriterium heranzuziehen. Es kann darüber hinaus noch andere Kriterien geben. So, wie du es beschreibst, läuft es eigentlich nur bei kommissarischen Stellenbesetzungen ab. Jedoch muss dann nach einer gewissen Zeit eine offizielle Ausschreibung erfolgen.

Eine andere Frage ist, inwieweit es sich lohnt, dagegen vorzugehen. Das ist schwierig zu beurteilen, weil hier auch persönliche Faktoren (will man sich ggf. bei Vorgesetzten unbeliebt machen) eine Rolle spielen.

Re: Bei Stellenbesetzung übergangen

Verfasst: 5. Dez 2016, 20:13
von u-k-w
Naja - wenn da wirklich "überqualifizierte" Leute auf deine Dienststelle gekommen sind, und die möglicherweise schon nach A11 besoldet werden ohne eine Stelle zu haben, dann wäre das ein unschöner aber zulässiger und absolut üblicher Vorgang. Man kann das Prüfen lassen, aber nach meiner Erfahrung schadet das einem meist mehr als es nützt.

Re: Bei Stellenbesetzung übergangen

Verfasst: 11. Dez 2016, 08:23
von Dipl_Finanzwirt
Klassischer "Dreisatz":

1. Love it
2. Leave it
3. Change it

Die Nummern dienen hier nur der Erläuterung, und sollen keine Wertung der alternativen angeben.

Zu 1.)
Du akzeptierst was ist. Dass du nicht befördert wirst und auf deiner alten Stelle bleibst. Wenn du das von ganzem Herzen kannst wird es dir gut gehen und du kannst in deinem vertrauten Umfeld die gewohnten Tätigkeiten weiter machen. Oder du machst eine "Überwinterungstaktik", d.h. zählst die Tage bis zur Pensionierung. Wenn du überwinterst/innerlich kündigst o.ä. aber es nicht von vollem Herzen akzeptierst wird es dir vermutlich auf dauer schlecht gehen.

Zu 2.)
Die Alternative des wegbewerbens. Ist manchmal ganz Erkenntnisreich - insbesondere weil man da mal einen Blick über den Tellerrand wirft uns sieht, wie es anderswo läuft. Tipp: Nicht in der Dienststelle kommunizieren.

Zu 3.)
Würde bedeuten gegen die Entscheidung vorzugehen. Wenn der PR schon die Unterstützung verweigert dürfte das ein langer und steiniger Weg werden. Und die Frage ist, was danach rauskommt...

ciao!