Frühpensionierung mit 47 Jahren

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landessklave
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Frühpensionierung mit 47 Jahren

Beitrag von landessklave »

Bin 47 J. u. arbeite seit 22 Jahren im gD der Finanzverw. des Landes.
Angefangen habe ich als Finanzanwärter nach dem Abbruch meines Jurastudiums 1992. Das ich dieses Studium nach 7 Semestern abgebrochen habe, bereue ich noch heute. Denn von den Studienleistungen, ich war Kandidat für ein Prädikatsexamen, hätte ich den Abbruch nicht nötig gehabt. Habe dieses Studium aus Angst vor den Examina abgebrochen.
Die Zeit als Finanzanwärter war dann die Hölle.Wurde von der damaligen Ausbildungsleiterin und den Ausbildungsbeamten gemobbt und mit ironischem Unterton als "der Jurist" vor allen anderen Anwärtern im Unterricht bezeichnet.Meine Leistungen in der Ausbildungsphase waren schlecht. Hat das Jurastudium zu wissenschaftlichem Arbeiten erzogen u. wurde hier auf eine gute schriftliche wie mündliche Argumentation Wert gelegt, so kam es in dieser Anwärterausbildung darauf an, die Masse an Stoff, die einem teilweise zusammenhangslos an der FHF um die Ohren gehauen wurde, zu verarbeiten u. dabei die Nerven zu bewahren.
Die Ausbildungsphase kam mir eher wie eine Art Nervenkrieg vor, nicht wie eine Wissensvermittlung. Nur diejenigen mit den stärksten Nerven u. dem coolsten Auftreten hatten die Chance mit guten Noten zu bestehen. Für den Rest bedeutete diese Art der Ausbildung Überlebenskampf. Zu diesem Personenkreis gehörte ich.
Nach den 3 Jahren Ausbildung war ich völlig erschöpft(1. Burnout?) u. froh diese Ausbildung mit einem schlechten Befriedigend abgeschlossen zu haben.

Nach der Verbeamtung machte ich den Fehler, mich beim Personalrat über das Mobbing durch die Ausbildungsleitung zu beschweren.
Auf Vorschlag des Personalrates kam es dann zu einem Gespräch zwischen der Amtsleitung und mir, in dem ich durch den Amtsleiter als geistesgestört bezeichnet wurde.

Nach diesem Gespräch wurde ich an ein anderes Amt versetzt.

In diesem Amt arbeite ich mittlerweile 15 Jahre, hauptsächlich immer auf derselben Stelle. Wegen der steigenden mengenmäßigen Arbeitsbelastung habe ich bereits dreimal Burn Out mit anschließenden Klinikaufenthalten von insgesamt 15 Monaten erlitten.

Nach den Klinikaufenthalten wird die Arbeitsmenge für einige Monate durch die Amtsleitung mir gegenüber reduziert. Einmal bin ich sogar auf eine andere Stelle versetzt worden, auf der ich sehr gut klar kam.

Nach Rückversetzung auf die alte Stelle mit der mengenmäßigen Überlastung ging dasselbe Spiel bis zum Burn Out wieder los.

Beim Amtsarzt war ich bisher noch nicht.

Um meine Dienstfähigkeit zu erhalten, möchte ich nunmehr einen Rechtsanwalt einschalten, um zu erreichen, dass ich auf eine Stelle versetzt werde, wo ich mit der Arbeitsbelastung klarkomme.
Ich habe jedoch Angst, dass dies für mich nach hinten losgeht, da die Amtsleitung sehr empfindlich und nachtragend ist und das Ganze für mich dann im Spießrutenlauf mit anschließendem Totalausfall endet.

Was soll ich also tuen?

Um sachliche Antwort wird gebeten.
Torquemada
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Re: Frühpensionierung mit 47 Jahren

Beitrag von Torquemada »

Deine ganze Vorgeschichte tut eigentlich nichts zur Sache. Allerdings zeigt sie den Lesern, dass du offenkundig schon immer Probleme mit der Situation hattest.
Auch psychisch schwer angeschlagene Beamte können nicht so einfach in den Ruhestand versetzt werden.

Bist du in einer ambulanten psychiatrischen Therapie? Das wäre für dich wegen Gutachten und einem BEM-Gespräch wichtig. Du kannst jederzeit ein BEM-Gespräch (Betriebliches Eingliederungsmanagement) einfordern und die gewünschten Teilnehmer benennen. In deinem Fall wäre deine vorgesetzte Leitung, der Personalrat und ein Integrationsmanager sinnvoll. Bist du schwerbehindert oder kannst du dich mit einem Behinderungsgrad von 30 gleichstellen lassen? Dann wäre auch die Schwerbehindertenvertretung zu beteiligen.
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