Entlassung aus dem Beamtenverhätlnis auf Lebenszeit
Verfasst: 22. Dez 2014, 16:38
Hallo zusammen,
ich bin Lebenszeit-Beamtin, seit fast 10 Jahren im Dienst und bin direkt nach dem Abitur in die Welt der Behörden und Beamten gelangt.
Mein Job macht mir überhaupt keinen Spaß mehr und ich habe festgestellt, dass ich in diesem Bereich nicht mehr weiter arbeiten will.
Ich habe neben der Arbeit studiert, meinen MA gemacht und setze nun meinen Doktor drauf. In der Forschung (nicht in der Uni, da habe ich kein Beschäftigungsverhältnis) bin ich sehr erfolgreich, werde zu Vorträge eingeladen, im In- und Ausland und bin weiter dabei mir einen Namen zu machen. Sprich: diese Arbeit erfüllt mich und auf diesem Gebiet komme ich weiter.
Natürlich braucht jeder einen Brotjob, um seine Miete zu bezahlen. Ich habe gute Aussichten auf Stipendien. Dennoch möchte ich meinen sicheren Beamtenjob in der Behörde zugunsten der Forschung aufgeben.
Eine Beurlaubung ohne Besoldung, quasi eine Freistellungsphase für die Promotion wurde abgelehnt. Neben der Arbeit, diese Reisen und Recherchen und das Schreiben einer Forschungsarbeit zu absolvieren, kann ich nicht und will ich auch nicht mehr (vier Jahre Studium neben der Arbeit, Abende, Wochenenden und Freizeit weg - das Studium hat zwar Spaß gemacht, aber nochmals möchte ich das nicht durchziehen), auch aus gesundheitlichen Gründen (physisch und psychisch).
Überstunden habe ich keine, ich arbeite bereits Teilzeit. Aber durch die vielen Vorträge bin ich ständig im Minus mit meinen Stunden, es ist ein Teufelskreis, mit Stunden aufbauen....
Die Ablehnung der Beurlaubung meines Arbeitgebers verstehe ich irgendwie, leider fällt so ein netter Joker weg.
Aber ganz ehrlich: ich komme sowieso nicht wieder mit meiner Forschungserfahrung und einem Doktortitel in den gehobenen Dienst. Früher oder später müsste ich sowieso kündigen. Eine Möglichkeit wäre natürlich ein Aufstieg oder ein komplettes Referendariat, wozu ich bereit wäre. Aber ich möchte in diesem Bereich einfach nicht mehr arbeiten. Das Arbeitsgebiet reizt mich nicht, und für andere Jobs müsste ich "raus".
Natürlich zögere ich noch, die Entlassung zu beantragen. So einfach macht man das auch nicht. Ich habe auch eine Vernunftsstimme in mir. Als Geisteswissenschaftlicherin ist es ja noch schwieriger. Trotzdem habe ich viel Hoffnung und bin optmistisch, dass ich etwas finde. Fast 10 Jahre Berufserfahrung, Studium und Doktor, und ich bin noch nicht 30 Jahre alt.
Die Folgen kenne ich mit der Entlassung, wie Nachversicherung, Altersgeld, Krankenversicherung usw.
Ich möchte nochmals betonen, dass es eine "Qual" ist jeden Morgen zu dieser Arbeit zu gehen. Bei uns herrscht Frustration, eine negative Stimmung und Motivationslosigkeit (nicht nur bei mir).
Ich möchte ja nicht faul am Strand liege, sondern ich werde weiter arbeiten an meiner Forschungsarbeit, ich bin ehrgezig und diszipliniert.
Habt ihr vielleicht Tipps? Andere sehen das vielleicht aus einer anderen Perspektive.
Danke euch, der Austausch tut mir echt gut!
Ivy
ich bin Lebenszeit-Beamtin, seit fast 10 Jahren im Dienst und bin direkt nach dem Abitur in die Welt der Behörden und Beamten gelangt.
Mein Job macht mir überhaupt keinen Spaß mehr und ich habe festgestellt, dass ich in diesem Bereich nicht mehr weiter arbeiten will.
Ich habe neben der Arbeit studiert, meinen MA gemacht und setze nun meinen Doktor drauf. In der Forschung (nicht in der Uni, da habe ich kein Beschäftigungsverhältnis) bin ich sehr erfolgreich, werde zu Vorträge eingeladen, im In- und Ausland und bin weiter dabei mir einen Namen zu machen. Sprich: diese Arbeit erfüllt mich und auf diesem Gebiet komme ich weiter.
Natürlich braucht jeder einen Brotjob, um seine Miete zu bezahlen. Ich habe gute Aussichten auf Stipendien. Dennoch möchte ich meinen sicheren Beamtenjob in der Behörde zugunsten der Forschung aufgeben.
Eine Beurlaubung ohne Besoldung, quasi eine Freistellungsphase für die Promotion wurde abgelehnt. Neben der Arbeit, diese Reisen und Recherchen und das Schreiben einer Forschungsarbeit zu absolvieren, kann ich nicht und will ich auch nicht mehr (vier Jahre Studium neben der Arbeit, Abende, Wochenenden und Freizeit weg - das Studium hat zwar Spaß gemacht, aber nochmals möchte ich das nicht durchziehen), auch aus gesundheitlichen Gründen (physisch und psychisch).
Überstunden habe ich keine, ich arbeite bereits Teilzeit. Aber durch die vielen Vorträge bin ich ständig im Minus mit meinen Stunden, es ist ein Teufelskreis, mit Stunden aufbauen....
Die Ablehnung der Beurlaubung meines Arbeitgebers verstehe ich irgendwie, leider fällt so ein netter Joker weg.
Aber ganz ehrlich: ich komme sowieso nicht wieder mit meiner Forschungserfahrung und einem Doktortitel in den gehobenen Dienst. Früher oder später müsste ich sowieso kündigen. Eine Möglichkeit wäre natürlich ein Aufstieg oder ein komplettes Referendariat, wozu ich bereit wäre. Aber ich möchte in diesem Bereich einfach nicht mehr arbeiten. Das Arbeitsgebiet reizt mich nicht, und für andere Jobs müsste ich "raus".
Natürlich zögere ich noch, die Entlassung zu beantragen. So einfach macht man das auch nicht. Ich habe auch eine Vernunftsstimme in mir. Als Geisteswissenschaftlicherin ist es ja noch schwieriger. Trotzdem habe ich viel Hoffnung und bin optmistisch, dass ich etwas finde. Fast 10 Jahre Berufserfahrung, Studium und Doktor, und ich bin noch nicht 30 Jahre alt.
Die Folgen kenne ich mit der Entlassung, wie Nachversicherung, Altersgeld, Krankenversicherung usw.
Ich möchte nochmals betonen, dass es eine "Qual" ist jeden Morgen zu dieser Arbeit zu gehen. Bei uns herrscht Frustration, eine negative Stimmung und Motivationslosigkeit (nicht nur bei mir).
Ich möchte ja nicht faul am Strand liege, sondern ich werde weiter arbeiten an meiner Forschungsarbeit, ich bin ehrgezig und diszipliniert.
Habt ihr vielleicht Tipps? Andere sehen das vielleicht aus einer anderen Perspektive.
Danke euch, der Austausch tut mir echt gut!
Ivy