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Die nächste Salami-Scheibe: Private Telefonate

Verfasst: 17. Feb 2006, 16:49
von maxg
Bei uns (Bundesfinanzverwaltung - Zoll) geht gerade die nächste Verschlechterung als "gesichertes Gerücht" herum:

Die Pauschal-Grenze von 2,54 EUR/Monat (7,62 EUR/Quartal) für Privattelefonate (erst bei Überschreitung wird kassiert, und zwar der volle Betrag) soll gekippt werden. Es sollen keine privaten Gespräche mehr zugelassen werden. Wer privat begründet anrufen muss, darf sich per Handy oder "Calling Card" verbinden.

Kann jemand Anderes da eine Bestätigung / Konkretisierung geben ?

Verfasst: 17. Feb 2006, 17:03
von wogga
Hi maxg,
ist kein Gerücht, auch kein gesichertes, ist Fakt. Das ist ein BMF- Erlass
vom 06.01.2006. Über die Einzelheiten, die du aufgeführt hast, werden
wir in Kürze informiert werden. Tatsache ist, die freien Telefoneinheiten
sind weg. Irgendwie armselig finde ich.
wogga

Re: Die nächste Salami-Scheibe: Private Telefonate

Verfasst: 17. Feb 2006, 17:06
von maxg
Danke, ich könnte ... :evil:

Verfasst: 17. Feb 2006, 17:46
von Vollstrecker
Das führt ja wieder dazu, daß man dienstlich privat telefoniert. Und mir kann keiner erzählen, daß er das noch nie gemacht hat. Es fällt nämlich viel zu selten auf, wenn nicht monatlich durch ein Zufallsverfahren kontrolliert wird.
Wenn es um meine Familie geht, ist mir das Telefonieren mit dem Diensttelefon im Notfall egal. Ich habe noch nie gehört, daß man deswegen als Beamter gekündigt wurde.

Es wird immer armseliger in der Verwaltung. Ich warte noch auf den Tag andem man uns die Urlaubstage kürzt. Für Schikan-Erlaße ist im Moment ja genug Zeit. Selbst die 41Std./Woche war ja schon lange beschlossene Sache.

Nur sehe ich wenig Sinn in dieser Arbeitszeitverlängerung. Die bringt Deutschland auch nicht wieder in die schwarzen Zahlen.

Verfasst: 17. Feb 2006, 17:55
von enjoylive
Ich habe bis jetzt immer auch privat übers Diensttelefon angerufen. Weil ich der Meinung bin, daß mir dies mein Dienstherr schuldig ist bei all den Kürzungen und Ungerechtigkeiten. Also ich pfeife auch jetzt drauf und werde gewiss nicht anders telefonieren als bisher.
Man könnte den Eindruck gewinnen, daß man uns absichtlich ohne Not immer weiter reizt. Dies kann eigentlich nur in eine Richtung führen. Die weiter um sich greifende Abwendung vom gegenseitigen Treueverhältnis.
Schade für beide Seiten.

Verfasst: 17. Feb 2006, 19:47
von EDE
Leider scheint es beim ö.D. zur Zeit nur eine Richtung zu geben.....

bergab. Und das immer schneller :-((

Verfasst: 18. Feb 2006, 12:02
von IT-Heini
Ich finde diese Kürzung gar nicht schlecht, aber


JEDER MUSS sich daran halten, egal, ob Finanzpräsident, Regierungsdirektor oder Wachtmeister

Aber wie ich die Kirmesbude kenne, werden nur die Kleinen zur Rechenschaft gezogen.


Der IT-Heini

Verfasst: 18. Feb 2006, 13:16
von Hamburger
Warum diese Aufregung? Das BMF ist eines der letzten Ministerien, das diese Regelung eingeführt hat. In anderen Ressorts ist das Calling-Card-Verfahren längst Alltag. Im Übrigen dürften sich ja wohl auch nur die Langzeit-Privattelefonierer betroffen fühlen. Und das hat auch was positives: ich hab' auch keinen Bock, wie ein Tier zu arbeiten, während mein Gegenüber stundenlange Privatgespräche führt.


@maxg:
Einen Freibetrag hat es ohnehin nie gegeben. Die Kosten für die geführten Privattelefonate wurden aus Verwaltungsvereinfachungsgründen nur nicht erhoben, wenn sie weniger als 7,67 € im Quartal betrugen. Die offenbar bei Euch getroffene Regelung über 2,54 € im Monat war ohnehin völlig falsch. :wink:

Verfasst: 18. Feb 2006, 16:31
von maxg
@Hamburger:
ne, ne, genau so war es bei uns auch ...

@all:
Blöde Frage: Wie funktioniert "Calling-Card" :?:
... braucht man dafür Telefone, die"Töne" ausgeben (MFV) :?:

Verfasst: 19. Feb 2006, 09:32
von Hamburger
Calling-Cards funktionieren im Prinzip wie Prepaid-Cards für Handys. Du kaufst eine Karte mit einem Guthaben und rubbelst eine mehrstellige Codenummer frei. Über eine kostenfreie Einwahlnummer wählst Du Dich ins Netz des Anbieters ein, tippst die freigerubbelte Codenummer ein und abschließend wählst Du die Rufnummmer des Teilnehmers. Ist das Guthaben aufgebraucht, muss eine neue Karte erworben werden. Es gibt aber auch Anbieter, die bieten wiederaufladbare Karten an. Die Minutenpreise sind übrigens anbieterabhängig. Der meines Wissens zurzeit günstigste Provider ist die Mox-Telecom AG für 3,9 Cent die Minute. Mox hat über die GDP schon reichlich Karten (Mox-Privat) im Umlauf. Guckst Du hier: [www.mox.de]. Vielleicht macht der BDZ in dieser Sache ja auch mal was. Wäre schön.
Calling-Cards können quasi mit jedem Telefon (auch Handy!) verwendet werden. Es muss aber mfv-fähig sein.

Schönen Sonntag zusammen.

Verfasst: 19. Feb 2006, 09:59
von maxg
Hamburger hat geschrieben:... Cards können quasi mit jedem Telefon (auch Handy!) verwendet werden. Es muss aber mfv-fähig sein.
Danke, genau das habe ich befürchtet. Da unsere Amts-Telefone eben nicht mfv-fähig sind, haben wir de facto ein Telefonier-Verbot (Handy-Empfang ist auch mies).

Ich gehöre nicht zu den Viel-Telefonierern (erst ein Mal "durfte" ich zahlen), aber die Gelegenheit hätte ich schon gerne weiter !

Verfasst: 19. Feb 2006, 10:28
von Hamburger
@ maxg

Wo gibt es denn noch so alte Telefonanlagen??? - Na ja, wenigstens müsst Ihr Euch nicht noch mit Rauchzeichen verständigen :wink: .

Aber mal im Ernst: Der Erlass sieht Ausnahmen von der Calling-Card-Regelung vor. Wenn es technisch nicht möglich ist, kann wie bisher verfahren werden. Allerdings ist dann gem. den neuen Richtlinien eine Einzugsermächtigung zu erteilen und es ist (wie schon erwähnt) der volle Betrag zu zahlen.

Verfasst: 19. Feb 2006, 13:03
von Heini vom Zoll
Vielleicht müssen die Dienstgespräche demnächst als "R" Gespräch
angemeldet werden...
Das Wasser für die Kaffeemaschine und die Klospülung selber mitgebracht werden...
Ein Stromsoli muss bezahlt werden (0,8% vom Gehalt)...
Wer im Dienst "AA" muss, sollte Klopapier in der Tasche haben oder erfinderisch sein...
Die Büroeinrichtung (je nach Ausstattung) wir mit 0,9% Abnutzung vom Gehalt einbehalten...
Behindertengerechte Ausstattung...mal sehen...ah ja...da fällt mir auch noch was ein...(wenn sich jetzt schon wegen 200€ für einen 21" CRT Monitor gezankt wird - Thema Kostenübernahme)
Die Heizung? s.Strom
Der Parkplatz: an den Höchstbietenden bei der Zollauktion...
Der PC: 0,50 €/Tag für unterstellte private Nutzung...
Die Luft zum Atmen...näää das führt zuweit...

Verfasst: 19. Feb 2006, 15:44
von maxg
Hamburger hat geschrieben:Wo gibt es denn noch so alte Telefonanlagen???
... die ist gar nicht alt (~7 Jahre; ist ISDN). Die Anlagen-Telefone können schlicht kein MFV ... :(

Verfasst: 19. Feb 2006, 16:55
von enjoylive
Ich denke, wir sollten den Erlaß richtig einordnen. Es geht doch sicherlich nicht vordergründig um ein paar Cent für uns. Es geht ganz einfach ums Prinzip, welches zu erkennen ist: man ist beim BMF sehr kreativ beim Finden von Möglichkeiten, uns immer mehr wegzunehmen von dem, was seit Jehrzehnten Usus ist in der Verwaltung.
Das ist doch der eigentliche Aufreger.