Untergewicht Probezeit: Gesundheitliche Eignung

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Nordlichtblick
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Untergewicht Probezeit: Gesundheitliche Eignung

Beitrag von Nordlichtblick »

Hallo zusammen,

ich bin Beamtin auf Probe, regulär wird von meiner Dienstbehörde keine erneute Vorstellung beim personalärztlichen Dienst anlässlich einer bevorstehenden Verbeamtung auf Lebenszeit vorgenommen.
Ich war trotz normaler Essgewohnheiten schon immer im leichten Untergewicht und musste z.B. nach Krankheitsphasen große Anstrengungen unternehmen, um wieder Gewicht zuzunehmen. Der BMI lag bei ca. 18, dies wurde nicht beanstandet bei der Eingangsuntersuchung. Mittlerweile ist mein BMI etwas niedriger, schlicht und ergreifend stressbedingt (bei länger anhaltendem privaten Stress nehme ich eher ab, nicht zu, wie vielleicht manch anderer). Der BMI liegt jetzt bei ca. 17, bisher ist es mir nicht gelungen zuzunehmen.
Kann meine Dienstbehörde mich „auf Verdacht“ mit nur wenigen krankheitsbedingten Fehltagen beim PÄD anmelden?
Mit „iss doch einfach“ ist mir bei dieser Frage nicht geholfen, ich nehme leider immens schwer an Gewicht zu. Mich interessiert eher der Aspekt, ob Gewichtsverlust in einen möglicherweise zu niedrigen Bereich Anlass für eine außerplanmäßige Vorstellung beim PÄD geben würde oder könnte.
Torquemada
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Re: Untergewicht Probezeit: Gesundheitliche Eignung

Beitrag von Torquemada »

Medizinisch gesehen ist man längst vom Gedankensklaven BMI abgekommen. Es dürfte einer Behörde heute extrem schwerfallen, einer dünnen Beamtin über die BMI-Schiene eine Lebenszeitverbeamtung zu verweigern, zumal hier fundamentale Grund- und Menschenrechte berührt sind.
Ich würde mir überhaupt keine Gedanken machen, WENN die Gesundheit normal ist.
Hanswurst I.
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Re: Untergewicht Probezeit: Gesundheitliche Eignung

Beitrag von Hanswurst I. »

Ich kann gerne 20 kg abgeben wenn´s wär... ;)

Von einer Kollegin weiß ich, dass die auch zu leicht war. Hätte ich auch nicht gedacht, also nicht von der Kollegin, sondern dass es sowas gibt. Die hatte dann quasi eine Art Auflage soundsoviel zu zu wiegen bis Tag X. Fanden wir etwas befremdlich. Wenn einer zu fett ist, ok.

Wobei das - wenn man sich so in der allgemeinen Beamtenwelt umschaut - eh irgendwann keinen mehr interessiert was da nach einigen Jahren für Ranzen rumgetragen werden.

Kommt wohl auf den Amtsarzt an wie der das sieht. Zur Not würde ich noch weitere Ärzte hinzuziehen. Vielleicht kurz vor der Untersuchung noch 2 Liter Wasser reinsaufen. Sind gleich mal 2kg mehr.

Alternativ könnte man auch gezielt auf eine Gewichtszunahme hinarbeiten. Da gibt's schon Mittelchen legaler Art, d.h. man muss jetzt nicht eine Fresskur basierend auf fritierten Snickers-Riegeln machen. Im Fitness-Bereich gibt's sowas für die Gewichtszunahme.

Evtl. hilft auch mal eine genaue Buchführung was Du so isst. Weil "normale Essgewohnheiten" sieht jeder wohl ein bisschen anders. Evtl. auch mal Checken lassen ob nicht eine Stoffwechselstörung vorliegt, darauf wollen die vielleicht hinaus. Weil wer normal isst und trotzdem abnimmt, da stimmt was nicht. Entweder ist "normal" nicht normal oder da frisst ein Bandwurm mit.
Nordlichtblick
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Re: Untergewicht Probezeit: Gesundheitliche Eignung

Beitrag von Nordlichtblick »

Herzlichen Dank für die Rückmeldungen! Und ja, eine genaue Buchführung über meine Essgewohnheiten wäre auch noch eine Idee, wobei ich ja nur zu dem Schluss kommen müsste, zumindest für ein paar Wochen gezielt über mein eigentliches Sättigungsgefühl hinauszugehen. Zur Not auch das.


Regulär ist allerdings keine Untersuchung beim Amtsarzt vorgesehen. In meinem Bundesland wird nur eine einzige Untersuchung durchgeführt, nämlich vor der Ernennung zur Beamtin auf Widerruf. Ich frage mich daher, ob z.B. der Vorgesetzte mich außerplanmäßig beim PÄD anmelden dürfen, nur weil ich augenscheinlich etwas abgenommen habe. Krankheitsbedingte Fehlzeiten sind sehr gering.

Hat hierzu jemand eine Idee? Erfahrungen aus der Praxis?
Ascira
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Re: Untergewicht Probezeit: Gesundheitliche Eignung

Beitrag von Ascira »

Also aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass es zumindest mein Dienstherr nicht so eng gesehen hat. Ich wiege 50 kg bei einer Körpergröße von 1,69 m. Auch nicht grad die Welt ;)
Trotzdem bin ich letzten Monat auf Lebenszeit verbeamtet worden und musste vorher nicht zum Arzt.

An deinen Essgewohnheiten solltest du nichts ändern. So lange du satt bist und dich gesund fühlst, ist alles gut. Du sagst ja selbst, dass du nur wenige Krankheitstage hast. Und das muss ja nicht mal an deinem Gewicht liegen.
Blue Ice Ultra
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Re: Untergewicht Probezeit: Gesundheitliche Eignung

Beitrag von Blue Ice Ultra »

Nordlichtblick hat geschrieben: 8. Feb 2017, 20:37 Kann meine Dienstbehörde mich „auf Verdacht“ mit nur wenigen krankheitsbedingten Fehltagen beim PÄD anmelden?
Dein Dienstherr kann Dich, im Grundsatz, zu jedem Zeitpunkt zu einem Amtsarzt schicken und dort Deine Dienstfähigkeit prüfen lassen. Warum er das in Deinem Fall machen sollte erschließt sich mir gerade nicht, wenn regulär ohnehin nur eine Untersuchung bei der Verbeamtung zur Beamtin auf Widerruf vorgesehen ist.
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