Gehalt als Landesbeamter

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Dipl_Finanzwirt
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Dipl_Finanzwirt »

Zum Gehalt: Beamte erhalten Versorgung, das ist im Grunde nur versicherungsmathematisch zu berechnen. Deswegen scheitern da auch regelmäßig alle dran. Es gibt Tendenzen bei unterschiedlichen Lebenssituationen (so fördert die Beamtenversorgung/Beihilfe tendenziell die Ein-Verdiener-Familie).

Vergleiche auf Basis von Durchschnittsverdiensten sind immer haarig, da Spannbreite im öffentlichen Dienst häufig geringer ist als in der Privatwirtschaft. Das ist ein Vorteil für die im Mittelfeld/unterne Bereich - und ein Nachteil für die, die in der Privatwirtschaft die Perspektive auf Top-Positionen sehen.
DeiMudder
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von DeiMudder »

Ich halte es für einen Fehler, bei Beamten vom Nettogehalt noch die PKV abzuziehen, um einen Vergleich mit Menschen aus der Wirtschaft anzustellen.
Wenn man das tut, müsste man bei Nichtbeamten auch mindestens 200-300€ abziehen - als Betrag, den sie für eine Altersversorgung zusätzlich aufbringen müssten, um auf die gleiche Versorgung zu kommen wie ein pensionierter Beamter.
Torquemada
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Torquemada »

DeiMudder hat geschrieben:Ich halte es für einen Fehler, bei Beamten vom Nettogehalt noch die PKV abzuziehen, um einen Vergleich mit Menschen aus der Wirtschaft anzustellen.
Wenn man das tut, müsste man bei Nichtbeamten auch mindestens 200-300€ abziehen - als Betrag, den sie für eine Altersversorgung zusätzlich aufbringen müssten, um auf die gleiche Versorgung zu kommen wie ein pensionierter Beamter.
Dann müsste man im individuellen Fall auch eine betriebliche Altersversorgung berücksichtigen.
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Baumschubser
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Baumschubser »

Na ja, ganz so kann man es dann aber auch wieder nicht sehen. Eine Krankenversicherung ist nunmal Pflicht, eine private Altersvorsorge nicht.
DeiMudder
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von DeiMudder »

Torquemada hat geschrieben:
DeiMudder hat geschrieben:Ich halte es für einen Fehler, bei Beamten vom Nettogehalt noch die PKV abzuziehen, um einen Vergleich mit Menschen aus der Wirtschaft anzustellen.
Wenn man das tut, müsste man bei Nichtbeamten auch mindestens 200-300€ abziehen - als Betrag, den sie für eine Altersversorgung zusätzlich aufbringen müssten, um auf die gleiche Versorgung zu kommen wie ein pensionierter Beamter.
Dann müsste man im individuellen Fall auch eine betriebliche Altersversorgung berücksichtigen.
...die eine Person, die zeitlebens in einer Firma arbeitet, noch immer nicht auf das gleiche Pensionsniveau hebt. Wie eben auch die Beihilfe nicht 100% abdeckt. Aber das war bei den ursprünglichen Rentenplänen ja auch genau so gedacht: Der Staat sorgt für einen Grundstock, für eine Absicherung darüber hinaus sichert sich der Arbeitnehmer selbst privat ab - was viele aber nicht tun.

Speaking of which:
- Die Beihilfe kann auf bis zu 80% ansteigen. Es ist also finanziell gut, z.B. 3 Kinder zu haben. Ganz im Gegensatz zu einer Tätigkeit in der Wirtschaft.
- Ein Ehepaar erhält nochmals einen Bonus. Einfachmal so, weil es verheiratet ist. Frag' mal beim Arbeitgeber in der Wirtschaft nach einer Gehaltserhöhung durch Heirat.
- Und das Kindergeld ist höher.
Dazu kommt, dass viele Arbeitnehmer heute keinen lückenlosen Lebenslauf mehr aufzuweisen haben. Nehmen wir an, ein Arbeitnehmer mit ca. 55.000 Bruttoeinkommen (das sind ca. 2650.- netto im Monat) wird durch Firmenumstrukturierung unverschuldet arbeitslos und braucht 9 Monate, bis er wieder woanders unterkommt. Dieser Verdienstausfall ist weg. Ein Beamter hat niemals im Leben auch nur einen Cent Einkommensverlust zu befürchten.
- Gehaltseinbußen durch Teilzeitarbeit (für weibliche Arbeitnehmer durch Kinder ein definitiv irgendwann im Leben eintretendes Szenario) sind als Beamter ebenso geringer. Ich vergleiche Bildungsrenditen gerade natürlich aus Sicht eines verbeamteten Lehrers im höheren Dienst, da ich selbst Lehrer bin. Zu sehen hier auf Seiten 86/87 am Beispiel verbeamteter Lehrer: http://www.bzh.bayern.de/uploads/media/ ... der_01.pdf. Auf S. 99 ist auch zu erkennen, dass die Bildungsrendite für diese Beamten z.B. auch höher ist als z.B. bei den meisten Naturwissenschaften.
Varetek
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Varetek »

Worauf willst du hinaus? Die Beamtenpension orientiert sich m.W. an einem Arbeitnehmer ähnlicher Qualifikation, der nebst gesetzlicher Rente auch eine entsprechende Betriebsrente erhält. Du magst schon recht damit haben, dass das heute nicht mehr selbstverständlich ist, aber wie soll man ein Beamten-Netto mit dem eines Angestellten in der freien Wirtschaft halbwegs vernünftig vergleichen, wenn man anfängt so ins Detail zu gehen?

Klar, Arbeitslosigkeit ist ein Risiko, mit dem sich der Beamte nicht rumzuschlagen braucht. Dafür sind aber auch keine Gehaltssprünge wie in der freien Wirtschaft möglich. Auch gibt es kein Urlaubsgeld, das "13. Gehalt" ist nichtmal ein Volles, an ein 14. ist nicht zu denken und irgendwelche Boni gibt es ebensowenig. Wie soll man das seriös auf die Lebensarbeitszeit hochrechnen?

Die Beihilfe kann, je nach Bundesland, auf bis zu 70% steigen, wenn man 2 oder mehr Kinder hat. 80% erreicht man erst im Ruhestand. Die Ersparnis wird aber durch die dann oft anfallenden PKV-Beiträge für die Kinder wieder aufgezehrt. Das ist im Prinzip also nicht groß anders, als in der GKV - die Kinder sind beitragsneutral mitversichert, wenngleich zumindest das erste Kind Extra-Kosten verursacht.
Das Kindergeld ist im Übrigen nicht höher, der Beamte erhält nur zusätzlich einen kinderbezogenen Familienzuschlag. Der beträgt allerdings für die ersten 2 Kinder jeweils auch "nur" rund 33.000 Euro brutto über die maximalen 25 Jahre, die er bezogen werden kann (was wiederum bedeutet, dass das Kind bis dahin in Ausbildung ist und den Eltern weiterhin auf der Tasche liegt ;-) )

Weshalb ein Teilzeit arbeitender Beamter hingegen weniger Gehaltseinbußen hinnehmen muss, als ein Angestellter, erschließt sich mir nicht.

Kurzum: Man kann natürlich versuchen die - zugegeben - bessere Absicherung von Beamten zu monetarisieren, um auf dieser Basis dann zu vergleichen, müsste im Umkehrschluss aber auch die besseren Verdienstmöglichkeiten von Angestellten in die Rechnung einbeziehen.
Wie @Dipl_Finanzwirt das schon so treffend formuliert hat: Für die unteren Gehaltsstufen ist das Beamtenverhältnis sicherlich eine lohnende Geschichte. Je höher qualifiziert, bzw. bezahlt, desto eher zahlt man unter dem Strich für diese "Sicherheit" drauf. Ist also letztlich wohl eine Typfrage.

Lehrer sind dahingehend aber auch eine Art Sonderfall, da diese für mein Empfinden und im europäischen Vergleich, hierzulande unterirdisch bezahlt werden. Insbesondere gemessen an deren gesellschaftlichem Nutzen und der damit einhergehenden Verantwortung.
DeiMudder
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von DeiMudder »

Varetek hat geschrieben:Worauf willst du hinaus? Die Beamtenpension orientiert sich m.W. an einem Arbeitnehmer ähnlicher Qualifikation, der nebst gesetzlicher Rente auch eine entsprechende Betriebsrente erhält. Du magst schon recht damit haben, dass das heute nicht mehr selbstverständlich ist, aber wie soll man ein Beamten-Netto mit dem eines Angestellten in der freien Wirtschaft halbwegs vernünftig vergleichen, wenn man anfängt so ins Detail zu gehen?
Ähm, vielleicht deshalb, weil man erst dann einen vernünftigen Vergleich hat?
Varetek hat geschrieben: Weshalb ein Teilzeit arbeitender Beamter hingegen weniger Gehaltseinbußen hinnehmen muss, als ein Angestellter, erschließt sich mir nicht.
Genau deshalb habe ich einen Link eingefügt, den du anklicken solltest. Dann erschließt es sich dir. Es geht übrigens um einen Vergleich unter gleichen Bedingungen: Ein Beamter in Teilzeit hat weniger Einbußen als ein Angestellter in Teilzeit.
In einem Beitrag zur Bildungspolitik hat sich hier eine Professorengruppe mit statistisch quantifizierten Daten beschäftigt und dabei die Bildungsrendite eines Beamten im höheren Dienst (hier: Lehrer) mit einem Arbeitnehmer ähnlicher Qualifikation - genau so wie du es oben nennst - verglichen. Du musst nur lesen, dort ist alles haarklein vorgekaut. Wenn das aber zu viel ist, kann ich gern das Ergebnis der Studie von S. 99 kopieren und hier einfügen:
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, eine Vergleichsanalyse der Einkommens- situation von Lehrern und anderen ausgewählten Berufsgruppen durchzuführen und dabei gleichzeitig Einflussfaktoren wie Beschäftigungsart und Geschlecht zu berück- sichtigen. Dazu wurden auf Basis der Humankapitaltheorie Hypothesen formuliert, die abschließend diskutiert werden.

Anders als erwartet erzielen Absolventen aus naturwissenschaftlichen Studiengängen nur zum Teil höhere Bildungsrenditen als Lehrer. Lediglich die vollbeschäftigten Che- miker und Informatiker verdienen signifikant höhere Nettostundenlöhne als die Refe- renzgruppe der Gymnasiallehrer, nicht aber die Mathematiker und Physiker. Hypo- these 1 kann damit nicht bestätigt werden: Die lehramtsbezogenen Fächer erwirt- schaften keine geringeren, sondern häufig höhere Bildungsrenditen als naturwissen- schaftliche Fächer.

Bei den Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlern erzielen nur die vollzeitbeschäftigten Wirtschaftswissenschaftler höhere Bildungsrenditen als Absolventen aus den lehr- amtsbezogenen Fächern. Die Sozial- und Politikwissenschaftler sowie die Geographen sind in Voll- und Teilzeit beim Nettostundenlohn schlechter gestellt als die Referenz- gruppe. Die eingangs aufgestellte Hypothese 2, dass lehramtsbezogene Fächer ge- ringere Einkommen erwirtschaften als Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, kann also erneut nur in Bezug auf die vollzeitbeschäftigten Männer der Hauptfachrichtungen „Wirtschaftswissenschaften“ bestätigt werden. Teilzeitarbeitnehmer und Frauen können hingegen als Gymnasiallehrer mehr ökonomisches Kapital akkumulieren.

Hypothese 3 kann ebenfalls nicht bestätigt werden: Entgegen der Annahme, dass Absolventen aus geisteswissenschaftlichen und lehramtsbezogenen Fächern keine Unterschiede in den Einkommensmöglichkeiten aufweisen, hat diese Studie deutliche Differenzen hervorgebracht. Lehrer können signifikant höhere Einkommen erzielen als Absolventen aus den Geisteswissenschaften, wie z.B. Germanistik, Anglistik oder Geschichte – das trifft sowohl auf die Vollzeit- als auch auf die Teilzeitkräfte zu.

Hypothese 4 ging davon aus, dass eine Teilzeitbeschäftigung im Lehramt finanziell attraktiver als in den Fachwissenschaften ist. Auf diesen Zusammenhang wurde in den Ergebnissen bereits mehrfach verwiesen, so dass unsere Analyse Hypothese 4 bestätigt. Überraschend war allerdings, dass dieser Effekt so deutlich zutage tritt. Es gibt quasi keine Berufssparte, in der annähernd so hohe Bildungsrenditen in einer Teilzeittätigkeit generiert werden können wie im Gymnasiallehramt. Für Personen, die eine Teilzeitbeschäftigung anstreben, ist es daher durchaus rational, ein Lehramts- studium für Gymnasien zu absolvieren.

Varetek hat geschrieben:Kurzum: Man kann natürlich versuchen die - zugegeben - bessere Absicherung von Beamten zu monetarisieren, um auf dieser Basis dann zu vergleichen, müsste im Umkehrschluss aber auch die besseren Verdienstmöglichkeiten von Angestellten in die Rechnung einbeziehen.
Und genau das wurde in obiger Studie gemacht - und zwar sehr exakt und unter Einbeziehung sämtlicher Variablen, die ich oben auch genannt habe. Das Ergebnis steht oben.

Deshalb: Nein, NICHT für die unteren Gehaltsstufen ist das Beamtenverhältnis eine lohnende Geschichte. Nein. Gerade für den höheren Dienst ist das Lehramt erwiesenermaßen eine der besten Verdienstmöglichkeiten in Deutschland. Man liegt als Studienrat mit A13Z bei den bestverdienenden 15% aller Singleverdiener in Deutschland. Und ja, man hat als Angestellter die größeren, prestigeträchtigeren Gehaltssprünge. Als Beamter nimmt man jedoch automatisch jedes Jahr die circa 2,5% Gehaltssteigerungen mit, die Tarifbeschäftigte jährlich aushandeln. Alle 3 Jahre kommt ein Stufenaufstieg hinzu, nach 8 Jahren noch die Beförderung zu A14 im Fall des Lehrers und irgendwann A15. Wenn ein Arbeitnehmer nach 10 Jahren 1000€ brutto mehr bekommt, habe ich durch diese ganzen Boni, die zwar kein so großer Batzen auf einmal sein mögen, sich aber insgesamt auch läppern, nach 10 Jahren ebenso etwa 700€ mehr, aber NETTO.

Erneut ist hier die Studie - und die ist sehr, sehr detailliert errechnet:
http://www.bzh.bayern.de/uploads/media/ ... der_01.pdf

Fazit: Ein Beamter pflegt grundsätzlich gern eine Beschwerdekultur, denn das Gras ist auf der anderen Seite immer grüner. Dem ist jedoch nicht so. Wie die Untersuchung (anhand eines verbeamteten Lehrers im höheren Dienst, tätig in Sekundarstufe II) zeigt, gibt es fast keine andere akademische Sparte mit höhere Bildungsrendite - abgesehen vor allem von Medizinern und Juristen.
Zuletzt geändert von DeiMudder am 14. Aug 2016, 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
Torquemada
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Torquemada »

Und nun ist es mal wieder gut mit diesem trollartigen Beamtenbashing. Manche können wohl erst ruhig schlafen, wenn ein Lehrer mit 67 Jahren mit einer Bruttopension von 1400 Euro in den Ruhestand geschickt würde.
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von DeiMudder »

Oh, dann hast du inzwischen wohl die Untersuchung gelesen, weil keine Argumente mehr folgen.

Es ist kein Fehler oder Zeichen von Schwäche, angesichts neuer Erkenntnisse seine eigene Meinung zu relativieren oder revidieren. Du musst nicht die "Trollkarte" zücken oder von wegen "Manche können wohl erst ruhig schlafen, wenn ein Lehrer mit 67 Jahren mit einer Bruttopension von 1400 Euro in den Ruhestand geschickt würde" schreiben. Denn niemand will, dass uns irgendwas gekürzt wird. Ich kann es nur nicht bestätigen, wenn behauptet wird, überall sonst ginge es uns besser. Denn das ist nicht so. Ich bin glücklich, mit dem Beamtendasein (auch finanziell) die richtige Wahl getroffen zu haben.
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Mikesch
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Mikesch »

@Torquemada:
Ich bitte um Zurückhaltung!! Hier findet ein Austausch von Meinungen statt und löblicherweise bisher zivilisiert und von DeiMudder sogar fundiert!

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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Varetek »

DeiMudder hat geschrieben: Ähm, vielleicht deshalb, weil man erst dann einen vernünftigen Vergleich hat?
...den du dann allerdings schon für jede Beamtenlaufbahn in ähnlicher Weise aufbereiten müsstest.
In diesem Strang geht es um einen Finanzwirt mit A9 - viel Spaß.
Genau deshalb habe ich einen Link eingefügt, den du anklicken solltest. Dann erschließt es sich dir. Es geht übrigens um einen Vergleich unter gleichen Bedingungen: Ein Beamter in Teilzeit hat weniger Einbußen als ein Angestellter in Teilzeit.
In einem Beitrag zur Bildungspolitik hat sich hier eine Professorengruppe mit statistisch quantifizierten Daten beschäftigt und dabei die Bildungsrendite eines Beamten im höheren Dienst (hier: Lehrer) mit einem Arbeitnehmer ähnlicher Qualifikation - genau so wie du es oben nennst - verglichen. Du musst nur lesen, dort ist alles haarklein vorgekaut. Wenn das aber zu viel ist, kann ich gern das Ergebnis der Studie von S. 99 kopieren und hier einfügen:
Du wirfst hier mit wirklich einfach nachzuprüfenden Halbwahrheiten bzgl. der Höhe der Beihilfe oder des Kindergeldes bei Beamten um dich, aber beklagst dich, wenn ich deinen 24-seitigen (!) Link nicht direkt verschlinge?

Was die verlinkte Studie angeht: Die argumentiert mit einer gesamtgesellschaftlichen Sicht, ich beziehe mich auf die Möglichkeiten des Einzelfalls. Es mag sein, dass der nicht promovierte Physiker im Durchschnitt einen geringeren Netto-Stundenlohn erzielt als der Gymnasiallehrer. Dem Physiker steht es hingegen frei sich um einen besser dotierten Posten zu bemühen (die rechte Seite der Gauß-Glocke tut das ja bereits), oder sein absolutes Einkommen durch Mehrarbeit zu steigern, dem Lehrer nicht.
Mir fehlen hier allerdings auch präzise Angaben zu dem zugrundgelegten Stundenpensum (sorry, wenn ich nicht auch noch die Datensätze suche und lese!).

In gleicher Weise läuft dein Argument bzgl. der Teilzeitarbeit fehl. Wie die Studie ja auch konstatiert, sind in der freien Wirtschaft "höherdotiere" Positionen nicht mit Teilzeit in Einklang zu bringen, der typische Teilzeittätige in der freien Wirtschaft übt also in aller Regel auch eher weniger gut bezahlte Tätigkeiten aus. Ich würde dein Argument aber dennoch gelten lassen, wenn du es entsprechend paraphrasierst.
Und genau das wurde in obiger Studie gemacht - und zwar sehr exakt und unter Einbeziehung sämtlicher Variablen, die ich oben auch genannt habe. Das Ergebnis steht oben.
Hast du die Studie überhaupt gelesen? Dort wurden schlicht Netto-Stundenlöhne verglichen, aber sicherlich nicht höhere Pensionen in fiktive Sozialabgaben für Angestellte umgerechnet, oder Fehlbeträge durch Arbeitslosigkeit im Rahmen der Lebensarbeitzeit in Abzug gebracht.
Deshalb: Nein, NICHT für die unteren Gehaltsstufen ist das Beamtenverhältnis eine lohnende Geschichte. Nein. Gerade für den höheren Dienst ist das Lehramt erwiesenermaßen eine der besten Verdienstmöglichkeiten in Deutschland. Man liegt als Studienrat mit A13Z bei den bestverdienenden 15% aller Singleverdiener in Deutschland. Und ja, man hat als Angestellter die größeren, prestigeträchtigeren Gehaltssprünge. Als Beamter nimmt man jedoch automatisch jedes Jahr die circa 2,5% Gehaltssteigerungen mit, die Tarifbeschäftigte jährlich aushandeln. Alle 3 Jahre kommt ein Stufenaufstieg hinzu, nach 8 Jahren noch die Beförderung zu A14 im Fall des Lehrers und irgendwann A15. Wenn ein Arbeitnehmer nach 10 Jahren 1000€ brutto mehr bekommt, habe ich durch diese ganzen Boni, die zwar kein so großer Batzen auf einmal sein mögen, sich aber insgesamt auch läppern, nach 10 Jahren ebenso etwa 700€ mehr, aber NETTO.
Wie oben schon einmal geschrieben, besteht ein riesen Unterschied zwischen "Beamtenverhältnis" und "Lehramt", wirf das also bitte nicht einfach in einen Topf. Zum anderen sind deine Zahlen Unfug. Wenn es denn tatsächlich jährlich 2,5% gäbe, ist das kein Alleinstellungsmerkmal der Beamten, denn wie du ja schon korrekt anmerkst, handeln das die Angestellten aus, die kriegen das also ebenso (und nicht etwas verzögert/reduziert/gar nicht). Die Beförderung auf A14 nach 8 Jahren entspringt vielleicht den feuchten Träumen junger Referendare, entspricht aber sicherlich nicht der Realität - von A15 mal ganz zu schweigen.
Fazit: Ein Beamter pflegt grundsätzlich gern eine Beschwerdekultur, denn das Gras ist auf der anderen Seite immer grüner. Dem ist jedoch nicht so. Wie die Untersuchung (anhand eines verbeamteten Lehrers im höheren Dienst, tätig in Sekundarstufe II) zeigt, gibt es fast keine andere akademische Sparte mit höhere Bildungsrendite - abgesehen vor allem von Medizinern und Juristen.
Nochmal: Nicht jeder Beamter ist Lehrer und nicht jeder Lehrer ist Beamter.
Torquemada
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Torquemada »

Mir ging es hier ganz klar um das Herausziehen der wohl klassischerweise bestpriviligierten Beamtengruppe, den Gymnasiallehrern.
Dem Threadstarter ging es garade nicht um eine Karriere als Lehrer.
Ich selbst war im gehobenen Dienst, viele Kollegen bei der Telekom gehen als Beamte des mittleren Dienstes in den Ruhestand.
Somit passen die hier angeführten Beispiele zu Lehrern gar nicht.
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Mikesch
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Mikesch »

Torquemada hat geschrieben:Mir ging es hier ganz klar um das Herausziehen....
Dann argumentiert man, aber macht nicht seinen verärgerten subjektiven Gefühlen Luft, die nicht zum Thema beitragen ;-)

Bei einige Punkten bin ich bei DeiMudder, dies sind die immateriellen Vorteile, die man als Beamter schlicht hat. Keine Einkommenseinbußen bei langer Krankheit, Sicherheit, flexible Arbeitszeitgestaltung (man kann einfach mal so eine Auszeit oder TZ nehmen). In kaum einen Bereich in der Freien können Frauen Beruf und Familie so unter einem Hut bringen und überhaupt die Realisierung bei Frauen: Gleiche Arbeit, gleiches Geld.
Bei Feierabend lass ich einfach den Griffel fallen, mach die Tür zu und hab Ruhe.
Hab ich was vergessen?

Geldwert kann man das kaum erfassen, aber je nach Lebensplanung gehören sie zu einer individuellen "Vergleichsrechnung" dazu. Muss jeder für sich ausmachen, was dies einem wert ist.

Finanziell: Die automatischen "Gehaltserhöhungen" alleine durch Alter, ohne dass man etwas dafür tun muss, Beförderungen...
Auch ich bin der Meinung: Wieso bekommt man als Beamter nur durch Heirat mehr Geld? Das ist ein Zopf aus vergangenen Heimchen/Herd Zeiten.
Mit Kindern steht ein Beamter auch besser da. Erhöhte Zuschläge + Kindergeld, wieso eigentlich?
Auch teils Punkte, die bei einem Vergleich je nach Lebensplanung mit einfließen sollten.

Als Beamter bekommt man auch als "Pfeife" seine Dienstaltersstufen und Beförderungen. In der Freien hängt man mehr oder weniger fest oder es ist deutlich schwieriger aufzusteigen oder hat entsprechende Tarifverträge, aber selbst dann...

Ist ja kein Geheimnis: Als mD A9+ erhalte ich heute KV-bereinigt in StKl I/IV ca. 2.800,- netto und das völlig stressfrei. Das ist für mich ein Schweinegeld, dass ich nie und nimmer mit meiner Ausbildung in der Freien bekommen hätte!
Wer einmal in der Schule aufgepasst und ein Abi gebaut hat, dann rechne das mal für den gD aus ;-)
Jobbedingt komme ich ja in Betriebe, wenn ich denn sehe, dass ein Ing. um die 40 weniger in der Tasche hat als ich, oder der ältere Betriebsleiter als Ing. mit etlichen Leuten unter sich grad mal 1.000,- mehr als ich, ist mir das fast peinlich. Mein Kumpel hatte als Dr. jur. in einer Kanzlei gerade mal 2.500,- später 3.000,- netto in der Tasche, ihm blieb nur die Selbständigkeit. Dafür haben die studiert und Jahre ihres Lebens geopfert? Während Herr Beamter wie ich schon als junger ungebildeter Twen gut Geld nach Hause gebracht hat...

Von daher ist ein unmittelbarer Vergleich gar nicht möglich. Die ganzen Tabellen die so existieren sind für mich Makulatur. Statistische Durchschnittswerte haben für mich erst mal keine richtige Aussagekraft und wenn sie mal halbwegs stimmen, passen entweder die Vergleiche nicht oder bilden lediglich eine Momentaufnahme dar.
Durch die Besonderheiten bei Beamten in Bezug auf Beförderungen und immatrielle Vorteile muss man das gesamte Berufsleben und die Lebensplanung unter allen Aspekten durchleuchten und mit einbeziehen.
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DeiMudder
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von DeiMudder »

Varetek hat geschrieben: [...] In gleicher Weise läuft dein Argument bzgl. der Teilzeitarbeit fehl. Wie die Studie ja auch konstatiert, sind in der freien Wirtschaft "höherdotiere" Positionen nicht mit Teilzeit in Einklang zu bringen, der typische Teilzeittätige in der freien Wirtschaft übt also in aller Regel auch eher weniger gut bezahlte Tätigkeiten aus. Ich würde dein Argument aber dennoch gelten lassen, wenn du es entsprechend paraphrasierst.
Empfindest du dich tatsächlich in der Position zu entscheiden, "meine Argumente" (die nicht meine sind - eben deswegen poste ich auch immer wieder Belege in Form von wissenschaftlicher Erhebungen) gelten zu lassen oder nicht? Immerhin habe ich dich selbst keinerlei wissenschaftliche valide Erhebungen posten sehen, die aktueller sind und Gegenteiliges zu "meinen" Argumenten behaupten. Persönlich empfinde ich es eher an der Zeit, dass du mich überzeugst, mit welchen Argumenten du deine Opposition aufrecht erhältst.

Wie dem auch sei: Den 1. Teil deines Satzes hast du sehr gut erfasst - in der Wirtschaft sind höhere Positionen und Teilzeit nicht in Einklang zu kriegen. Und für den Beamten ist die Arbeit in Teilzeit eben schon in Einklang zu bringen. Merkst was? :lol: Von wegen uns geht es so schlecht und so? Ist nicht so.
Der zweite Teil ist deine Vermutung, welche von der Studie nicht bestätigt wird, denn die geht davon aus, dass die Tätigkeit beibehalten wird, lediglich die Stundenzahl wird reduziert.
Varetek hat geschrieben: Hast du die Studie überhaupt gelesen? Dort wurden schlicht Netto-Stundenlöhne verglichen, aber sicherlich nicht höhere Pensionen in fiktive Sozialabgaben für Angestellte umgerechnet, oder Fehlbeträge durch Arbeitslosigkeit im Rahmen der Lebensarbeitzeit in Abzug gebracht.
Rüsüüüüüüchtüsch. Diese Dinge habe ich als zusätzlich positive Dinge für einen Beamten angemerkt. Und jetzt denk doch mal selbst nach. Du reflektierst viel zu wenig darüber, was du selbst schreibst. Ich verstehe ja: Du willst widersprechen. Aber mir (und sicher auch anderen Lesern) wird nicht ganz ersichtlich, warum du überhaupt eine Opposition einnimmst.

Denn Wenn du diesen letzten Satz von dir mal selbst reflektierst, erkennst du, dass du gerade implizit (indirekt) folgendes gesagt hast: "Und zu den Ergebnissen der Studie kommt sogar noch die höhere Pension eines Beamten hinzu sowie mögliche Fehlbeträge eines Arbeitnehmers durch Arbeitslosigkeit, denn beides wurde dort noch gar nicht erfasst. Doch selbst ohne diese Punkte sieht die Studie den beamteten Lehrer unter den höchsten Bildungsgewinnern". JA! Ich stimme dir voll und ganz zu! Danke! Du merkst es sicher: Von wegen uns geht es so schlecht und so? Ist nicht so.

Und das Ergebnis ließe sich auch auf andere Beamte im höheren Dienst abbilden, denn z.B. einem Polizeirat kann es finanziell durchaus noch besser gehen als einem Lehrer, denn der kriegt Schichtzulagen vergütet, bei einem Lehrer sind sämtliche Fortbildungen, Konferenzen, Korrekturen etc. im Gehalt abgegolten.
Varetek hat geschrieben: Zum anderen sind deine Zahlen Unfug. Wenn es denn tatsächlich jährlich 2,5% gäbe, [...]
Oh, stop, Pause: Du brauchst hier keinen Konjunktiv. Die Erhöhung seit 2012 betrug in Bayern im Schnitt etwa 2,68% - hier zu sehen:
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/by/ (zu sehen im Bereich "Archiv und Tabellen"). Gut, ich lamentiere mal dein "Unfug" an dieser Stelle nicht, da du nicht wissen kannst, dass ich aus Bayern poste, wo die jährlichen Tarifanpassungen mit Sicherheit bundesweit mit am höchsten ausfallen. Aber ich würde dich doch bitten, bei künftigen Beiträgen weniger beleidigt zu schreiben und einfach pauschal eine Opposition einzunehmen. Du scheinst dich durch nichts und niemanden auf der Welt von deiner vorgefertigten Meinung abbringen lassen zu wollen. Manchmal versteht man die Motivation solcher Menschen nicht, sie wollen einfach, dass ihr vorgefertigtes Weltbild weiter Bestand hat. Aber das ist ok, ich habe das unter Schülern und Kollegen auch immer wieder. Unter Lehrern lernt man irgendwann Geduld :D Aber bitte: Es wäre echt angenehmer, du würdest auch einmal fundierte Belege anführen - und sei es einfach nur, um den Grund zu erfahren, warum du dich vermutlich selbst von Gott persönlich nicht von deinem Kurs abbringen lassen würdest. Danke :)
PS: Der Thread heißt "Gehalt als Landesbeamte" - beamtete Lehrer sind auch stets Landesbeamte. Nur nebenbei.
Varetek
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Re: Gehalt als Landesbeamter

Beitrag von Varetek »

DeiMudder hat geschrieben: Empfindest du dich tatsächlich in der Position zu entscheiden, "meine Argumente" (die nicht meine sind - eben deswegen poste ich auch immer wieder Belege in Form von wissenschaftlicher Erhebungen) gelten zu lassen oder nicht? Immerhin habe ich dich selbst keinerlei wissenschaftliche valide Erhebungen posten sehen, die aktueller sind und Gegenteiliges zu "meinen" Argumenten behaupten. Persönlich empfinde ich es eher an der Zeit, dass du mich überzeugst, mit welchen Argumenten du deine Opposition aufrecht erhältst.
Du postest eine Studie, die dir das Deckmäntelchen der "Wissenschaftlichkeit" überziehen soll, bist darüber hinaus aber nicht in der Lage (oder willens?) tatsächlich auf dieser Basis zu argumentieren und beschränkst dich stattdessen darauf dein Gegenüber ad personam anzugehen.

Es sind schon "deine" Argumente, da du die Studie entweder nicht wirklich gelesen, oder schlicht nicht verstanden hast, was dort geschrieben stand. Darüber hinaus gehört schon eine gehörige Portion Selbstüberschätzung dazu mit einem Link "im Rücken" den eigenen Vortrag als "wissenschaftlich valide" darzustellen, egal was man sich selbst dazu noch aus den Fingern saugt (siehe z.B. die Behauptung die Studie berücksichtige sonstige Privilegien der Beamten).

Du bist hier in dieses Thema eingestiegen mit dem Ansatz, man müsse für einen "vernünftigen" Gehalts-Vergleich zwischen Beamten und Angestellten auch die sonstigen Privilegien monetarisieren (Pension, Beihilfe, Familienzuschlag etc.). Als Beleg für die Auswirkungen auf die Entlohnung hast du besagte Studie gepostet, die sich allerdings gar nicht mit diesen Privilegien befasst und im Übrigen für einen generellen Vergleich zwischen "Freier Wirtschaft" und "Beamtentum" kaum geeignet scheint.

Untersucht wurden die Bildungsrendite von Lehrkräften (die auch nicht immer verbeamtet sind) einerseits (wobei die dort bestverdienenden Gymnasiallehrer als Referenz dienten) und die Absolventen typischer Lehramtsfächer ohne Lehrbefähigung andererseits. Konkret sind das: Mathematik, Informatik, Physik, Chemie, Biologie, Geschichte, Germanistik, Anglistik, Geographie, Politikwissenschaften, Sozialwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften. Zusätzlich hat man noch Rechtswissenschaften und Humanmedizin mit ins Boot genommen.

Das (nicht wirklich) überraschende Ergebnis: Mit Ausnahme von Informatik, Chemie, Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften und Humanmedizin erwirtschaften die übrigen Fächer im Vergleich mit Lehrern eine schlechtere Rendite. Zugegeben, bei Mathematik war ich selbst ein wenig überrascht, aber guckt man sich die Ergebnisse mal genauer an, stellt man fest, dass Mathematik nur deshalb insgesamt eine leicht schlechtere "Bildungsrendite" von -1,02% einbringt, weil dort der Teilzeitwert die ansich positive Vollzeit-Rendite mit runterzieht.

Die verbleibenden Fächer Anglistik, Germanistik, Geschichte, Geographie und Politikwissenschaften bezeichnet die Studie selbst (nach Bordieu) als solche, die eher "kulturelles Kapital" akkumulieren (böse Zungen würden wohl "Laberfächer" dazu sagen). Für mein Empfinden gehören auch die Sozialwissenschaften insgesamt eher dieser Sammlung an, aber vielleicht hatten die Autoren da eher die "Marketing-Leute" im Auge. Verbleiben die Absolventen der übrigen 2 naturwissenschaftlichen Fächer Biologie und Physik, die ohne Promotion wohl tatsächlich ein schweres Los in der Arbeitswelt haben. Soweit doch alles nichts Neues. Man nimmt Fächer, die überwiegend mit dem Ziel Lehramt studiert werden, schaut anschließend, was passiert, wenn die Leute doch keine Lehrer werden und reibt sich erstaunt die Augen, dass sich das am Ende im Mittel (!) nicht gelohnt hat.

Übrigens: Der Begriff "Bildungsrendite" bezeichnet bloß den (finanziellen) Gewinn durch den Aufwand der Ausbildung. Für 100 "investierte" Euro (ob direkt z.B. in Studiengebühren, oder indirekt durch Opportunitätskosten) erhält der Gymnasiallehrer einen Betrag von, sagen wir 150,- Euro. Dieser Wert wurde normalisiert und als Basis genommen, um anschließend die übrigen Absolventen ins Verhältnis zu setzen. So gesehen verdient dann der Geschichtswissenschaftler pro 100 Euro Investition "nur" 140,87 (-6,09% im Vergleich zum Gymnasiallehrer). Das heißt doch aber bloß, dass es sich eher lohnt diese Fächer mit dem Berufsziel Lehrer zu studieren, als es nicht zu tun. Das hat aber nun nichts mit "Beamten" oder auch nur "verbeamteten Lehrern" (am Mikrozensus nehmen ja nicht bloß Beamte teil) zu tun und lässt erst recht keine generelle Rückschlüsse auf die Gehaltsunterschiede von Beamten und Nicht-Beamten zu.
Du verdrehst hier die Aussagen, bzw. leitest dir Argumente aus Teilaspekten ab, die das im Grunde gar nicht erlauben.
Oh, stop, Pause: Du brauchst hier keinen Konjunktiv. Die Erhöhung seit 2012 betrug in Bayern im Schnitt etwa 2,68%
Wow. Du greifst dir die Anpassung aus einem beliebigen Zeitraum aus einer von 17 Besoldungsordnungen (zufällig die, mit den höchsten Anpassungen), die ja noch dazu in jeder x-beliebigen Höhe immer noch kein Alleinstellungsmerkmal der Beamten ist und ignorierst ansonsten den Rest meines Einwandes bzgl. deiner unwahren Behauptungen.
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