Hallo und Frage zu Überstundenausgleich bei A13

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sabine_nrw
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Hallo und Frage zu Überstundenausgleich bei A13

Beitrag von sabine_nrw »

Hallo,

bin neu hier und wollte mich kurz vorstellen: Bin Mitte 40 und seit etwa 8 Jahren verbeamtet. Unser "Betrieb" ist klein (ca. 50 fest Angestellte) mit schwindendem Beamtenanteil.

Ich bin Leiterin einer kleinen Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und verdiene A13.

In der Abteilung sind derzeit 9 MitarbeiterInnen... 3 bewältigen die eigentliche Öffentlichkeitsarbeit... davon haben 2 Personen halbe Stellen. Die restlichen MitarbeiterInnen haben andere Aufgaben, wie z.B. Layout, Grafik, Gestaltung...

Nun bedeutet Öffentlichkeitsarbeit per se Arbeitsanfall in Abendstunden, am Wochenende an Feiertagen. Außerdem ist hier so viel Arbeit, dass ich sowieso länger bleibe als ich müßte.

Nun steht mein neuer Chef, der seit 2 Jahren hier arbeitet, auf dem Standpunkt, dass die Mehrarbeit bzw. Überstunden durch das Gehalt an sich als ab gegolten gelten.

Weil seine Anweisungen mehr als irritierend sind, habe ich dazu unseren stellvertretenden Verwaltungsleiter gesprochen, der mir sagte, dass bis A14 Überstunden (innerhalb eines Jahres) aus zu gleichen seien. Dies gälte für 480 Überstunden im Jahr.

Jetzt ist es so, dass ich eigentlich nicht so eine Rechnerin bin und ich die eine oder andere Überstunde locker "weg stecke". Aber ich berechne die Überstunden, die außerhalb der normalen Arbeitszeit liegen, also am Wochenende, in den Abendstunden und an Feiertagen. Hierfür möchte ich ganze Tage frei haben, wobei ich immer einige Stunden verschenke. Es gibt keine Stempeluhren und keine Gleitzeit.

Ich komme so auf ca. 13 - 25 Stunden Mehrarbeit, wobei ich, wie gesagt, die Stunden, die ich so en passant brauche, um Dinge fertig zu bekommen, nicht mit rechne, tatsächlich sind es wesentlich mehr.

Nun kommt noch hinzu, dass unsere Struktur keine technischen Mitarbeiter hat, d.h. bei Vorträgen und anderen Veranstaltungen, die Technik erfordern, ist man selber gefragt. Wir haben ca. 70 solcher Veranstaltungen, davon zahlreiche außerhalb der normalen Arbeitszeiten. Nun wurde es auch noch diese keine Abteilung dafür zuständig gemacht, dass die Technik reibungslos funktioniert. Selbst ich kriege das nicht immer hin, da die Technik so ihre Tücken hat und ich kein Techniker bin. Das bedeutet eigentlich, eine Person der Öffentlichkeitsarbeit müßte bei jeder Veranstaltung mit technischem Equippement dabei sein. Gleichzeit "müssen" wir aber immer erreichbar sein.

Inzwischen komme ich um 08.00 Uhr und gehe un 20.00 Uhr oder später, hinzu kommen die Feiertage etc....

Also: Zum einen ist meines Erachtens die Planung des Personaleinsatzes Verwaltungssache. Von uns käme nur die Ankündigung: wann, wieso, warum, und was zu leisten ist. Selbst wenn wir das schon selber machen, müßte eigentlich ein Techniker her...

Man, ist das kompliziert, wie sollt ihr das verstehen?

Naja, jedenfalls kann man uns nicht für 1000 Arbeiten mit 5% der Arbeitszeit zuständig machen und dann auch noch erwarten, dass alles 100% läuft.

Ich frage euch also:

Muß ich es akzeptieren, dass ich jetzt auch noch zusätzlich für die Technik verantwortlich gemacht werden, die ich ebensowenig beherrsche wie jeder andere Mitarbeiter auch (nicht), wofür ich weder die Ausbildung habe noch die vertragliche Zuständigkeit?

Und dass ich Überstunden nicht "ab feiern" kann? (Bezahlung ist bei uns nicht drin, aber das interessiert mich auch nicht, ich möchte eine einigermaßen ausgeglichene Bilanz des Anteils von Arbeitsstunden zu Freizeit.)

Habt ihr Meinungen dazu oder sogar einen tatsächlichen Ratschlag, vielleicht auch, wie man es einem Chef bei bringen kann?

Der frühere Chef war moderater, er wußte, wer viel arbeitet und wer wenig und diejenigen, die viel arbeiteten, haben sich einfach kurz bei ihm oder beim Abteilungsleiter ab gemeldet ....

Viele Grüße

Sabine
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Mikesch
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Re: Hallo und Frage zu Überstundenausgleich bei A13

Beitrag von Mikesch »

Moin Bine,
sorry, wahrscheinlich regst Du dich ob des Kosenamens auf, ist aber lieb gemeint!

Ich tue mich da fast ein wenig schwer, da ich es nicht glauben kann, dass eine A13`er in Führungsposition dieses Problem nicht selber bewältigen kann ;-)
Macht Dich aber zumindest für mich ungemein sypathisch!
sabine_nrw hat geschrieben:Nun steht mein neuer Chef, der seit 2 Jahren hier arbeitet, auf dem Standpunkt, dass die Mehrarbeit bzw. Überstunden durch das Gehalt an sich als ab gegolten gelten.
Du hast viel erzählt...
... ist aber unbedeutend.

Dein Chef hat dann Recht, wenn es sich um Angestellte handelt, wo diese Bedingungen Arbeitsvertraglich festgelegt sind. In der freien Wirtschaft durchaus üblich.
Wenn nicht, ist sein Standpunkt Papperlapapp...

Für Beamte ist seine Einstellung eh geblubber...
Beamte sind zwar grundsätzlich leibeigene und eine Art Sklaven, die 24 Stunden am Tag im Dienst sein sollen, aber die Arbeitszeit ist für Dich als Beamtin auch festgelegt.
Aufbauend auf die AZV des Bundes haben hier die Länder Entscheidungsspielräume.
Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitszeitverordnung

Ermittle, welche AZV für dich gültig ist und halte dich daran.
Daran muss sich auch Dein Cef halten!

Bewegst Du dich aus Opportunität und Kundenfreundlichkeit außerhalb der AZV, ist das tatsächlich als Privatvergnügen zu werten.

Cu,
Mikesch
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EDE
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Beitrag von EDE »

Liebe sabine_nrw,

mit A13 (ich bin selber einer), wird Ihnen da Keiner helfen.

Da müssen Sie schon selber auf die Barrikaden steigen und sich durchsetzen.

Tut mir leid, nichts angenehmeres sagen zu können, aber so ist die Realität.
sabine_nrw
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danke

Beitrag von sabine_nrw »

Hallo,

alles paletti, auch der Kosename.

Bisher habe ich meinen Job als Aufgabe verstanden. Leider habe ich eine Weile viel zu viel gemacht ... irngedwann merkt man seine Grenzen.

Unser stellvertretender Verwaltungsleiter hat eigentlich ziemlich viel Ahnung, deswegen habe ich ihm vertraut.

Schön wäre es, wenn ich fest stellen könnte, welche Arbeitszeitvereinbarung wir hätten. aber da kneifts: mich gibts da nicht :cry: das hat natürlich einen Grund. Aber wir haben natürlich eine eigene Dienstvereinbarung über die Arbeitszeiten.

Ok, sich selber durch setzen. Das ist ein gute Tipp, oder dickes Fell wachsen lassen. Aber ich werde nicht IMMER erreichbar sein und in der offiziellen Dienstzeit im Büro und an Feiertage UND Wochenenden den Unterhaltungskasper machen.... Er muß sich dann halt entscheiden: will er das eine oder das andere, entweder gibts nur Dienstzeit oder eine Art "gutwilliges Gleiten". Er kommt schon auf seine Kosten.

LG

Sabine
sabine_nrw
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Beitrag von sabine_nrw »

So, ich glaube, jetzt habe ich es:

Besteht keine feste tägliche Arbeitszeit, so dass eine Mehrarbeit nicht für den einzelnen Arbeitstag sondern nur für die gesamte Woche berechnet werden kann, so ist die Mehrarbeit innerhalb einer Kalenderwoche ....

Die Arbeitszeit ist zumindest an zu rechnen, damit kann man ja um gehen

:) Ich muss das noch genauer recherchieren, aber ich schätze damit kann ich argumentieren. Es fallen immer viele Stunden hintenüber aber ich konnte früher in besonderen Situationen eben einfach frei nehmen... als mein Vater mal sehr krank war oder wenn man sonst was wichtiges zu erledigen hatte, war bei mir nicht so viel.... Gerade so, dass die Arbeit gut gemacht wurde und ich aber nicht dauernd am Arbeitsplatz sein mußte...

LG
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