Finanzielle Nachteile ohne Nachweis der Beratung über Krebsvorsorge

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a.no-nym
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Finanzielle Nachteile ohne Nachweis der Beratung über Krebsvorsorge

Beitrag von a.no-nym »

Bin gerade eher zufällig auf der Seite http://www.beihilferatgeber.de/beihilfe ... ngsgrenzen über folgenden Text gestolpert:

"Achtung!

Bei chronischen Krebserkrankungen müssen Sie künftig nachweisen, dass Sie sich über die möglichen Vorsorgeuntersuchungen haben beraten lassen. Die Regelung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Bundebeihilfeverordnung bezieht sich zunächst nur auf Untersuchungen zur Früherkennung von Brust-, Darm- und Gebärmutterhalskrebs. Können Sie keine geeigneten Unterlagen wie Rechnungen oder ärztliche Verordnungen vorlegen, erkennt die Beihilfestelle Ihre Krankheit nicht als chronisch an. Die Vorsorgeuntersuchung selbst müssen Sie übrigens nicht in Anspruch genommen haben."


Weiß jemand Näheres über die Rechtsgrundlagen und über die Ausgestaltung dieser Regelung?
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Mikesch
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Re: Finanzielle Nachteile ohne Nachweis der Beratung über Krebsvorsorge

Beitrag von Mikesch »

Als MOD: Bevor jemand den Link meldet ;-)
Ich lasse den stehen, da er Infos beinhaltet, obwohl er primär, da gewerblich, eigentlich gegen unsere Nutzungsbedingungen verstößt. Aber wir sind die Chefs ;-)


Ich kenne mich in den Beihilfebestimmungen nicht so aus, da ich die Gott sei Dank kaum brauche, bzw. diese Risiken für läppische 6 Euronen/Monat abgedeckt sind. Ich gehe mal davon aus, dass die Infos bei dem Betreiber der Seite auch richtig sind.
Ich lese da etwas von einem Selbstbehalt von max. 2% des Jahreseinkommens. Dieser kann unter bestimmten Bedingungen bei chronisch Kranken auf 1% sinken.
Du gehst also ein mal zum Arzt und lässt Dich beraten, die Rechnung ist dann der Nachweis dafür, dass Du in den Genuss er 1%-Regelung kommst, falls Du dann an eine der (meist Frauen-)Krebsarten erkranken solltest.

Das Risiko für sich muss man schon selber abschätzen und ausrechnen. Die wirkliche Belastung ist eher gering, kann sich aber läppern.
Für das kleine Geld würde ich aber immer den Zusatztarif wählen, der die Kosten abdeckt, den die Beihilfe nicht zahlt. Egal ob chronisch krank, Krankenhaus oder Zahnersatz, über diese Dinge braucht man sich dann keinen Kopp mehr machen.

LG vom Mikesch
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a.no-nym
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Re: Finanzielle Nachteile ohne Nachweis der Beratung über Krebsvorsorge

Beitrag von a.no-nym »

Lieben Dank für die Antwort, und sorry für den Link... :( Der kann ruhig weg, ich hatte das gar nicht auf dem Radar...

Ich hab jetzt nochmal aus Interesse ein bisschen weiter gewühlt und noch ein paar Infos gefunden:

Reduzierte Belastungsgrenze (das meint dann wohl 1%) bei Zuzahlungen für chronisch Kranke gilt seit 1.1.2008 nur dann, wenn sich der Patient an regelmäßiger Gesundheitsvorsorge beteiligt hat oder sich therapiegerecht verhält (wobei ich bei der gefundenen Info nicht sicher bin, ob dieses "oder" nich eigentlich als "und" gemeint ist).

Dabei gelten Altersgrenzen:
Nach dem 1.4.1972 geboren und das 35. Lebensjahr vollendet: muss jedes 2. Jahr am allgemeinen Gesundheitscheck zur Früherkennung von Krankheiten, insbesondere von Diabetes, Herz-, Kreislauf- und Nierenerkrankungen teilnehmen. Wer das nicht tut und chronisch erkrankt, für den liegt die Belastungsgrenze bei 2 % vom Bruttoeinkommen.

Frauen, geb. nach 1.4.1987 und 20. Lebensjahr vollendet und
Männer, geb. nach 1.4.1962 und 45. Lebensjahr vollendet,
können bei Erkrankung an Gebärmutterhals-, Brust-, Darmkrebs die 1-%-Belastungsgrenze nur in Anspruch nehmen, wenn sie sich über Chancen und Risiken der entsprechenden Früherkennungsuntersuchung von einem hierfür zuständigen Arzt haben beraten lassen (scheinbar reicht also nicht mal der Hausarzt, sondern es braucht eine Beratung beim Facharzt?).

Gesundheitsuntersuchungen und Beratung müssen mittels einer ärztlichen Bescheinigung über therapiegerechtes Verhalten dokumentiert werden ( Präventionspass).

Dann gibts wohl noch ein paar Ausnahmen für psychisch Kranke oder welche, die bereits vor Erreichen der Altersgrenzen eine dieser Krankheiten haben, aber ansonsten ist das wohl in groben Zügen so geregelt.

Ich hatte mich nur gewundert, dass ich davon noch nie gehört hatte, aber das ist dann mit den Altersgrenzen auch erklärt ;) , und die Jüngeren werden ja anscheinend regelmäßig darüber informiert.


Was genau hast du denn da für 6€ im Monat versichert, Mikesch? :?:
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Mikesch
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Re: Finanzielle Nachteile ohne Nachweis der Beratung über Krebsvorsorge

Beitrag von Mikesch »

a.no-nym hat geschrieben: 26. Mär 2017, 14:49Was genau hast du denn da für 6€ im Monat versichert, Mikesch? :?:
Sorry, gerade geguckt, 10,14/Monat...
Ist ein Zusatztarif bei der Continentalen, denke, andere Vers. haben auch so etwas, vllt. sogar günstiger.

Der deckt im Rahmen des Versicherungsumfanges alles das ab, was die Beihilfe nicht zahlt. Das sind z.B. Eigenbeteiligungen im Krankenhaus und bei Zahnersatz.
Ich habe mir gerade meine Kauleiste mit 5 Kronen neu machen lassen. Zuzahlung: 0,00 Euro, bei 7.000,- Euro Kosten. Ohne hätte ich round about um 1.500,- selber zahlen müssen.

LG vom Mikesch
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Re: Finanzielle Nachteile ohne Nachweis der Beratung über Krebsvorsorge

Beitrag von a.no-nym »

Da wüsste ich ja gern Näheres drüber (gern ggf. auch per PN).

Ich hab vor ein paar Jahren mal nach so einer Zusatzversicherung gesucht, weil ich von älteren Kollegen auch wusste, dass die sowas haben. Habe damals allerdings nichts gefunden und da wo ich angefragt hatte, nur die Info erhalten, solche "Restkosten-Versicherungen" seien längst abgeschafft...

Meine Beobachtung ist, dass bei dem, was die Beihilfe zahlt plus dem, was die Versicherung abdeckt, auf je 1000 Euro, die ich einreiche, seit Jahren ein Selbstbehalt von im Schnitt 100€ übrig bleibt - Tendenz steigend (und das auch dann, wenn keine "Exoten" wie Osteopathie dabei sind)...
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Re: Finanzielle Nachteile ohne Nachweis der Beratung über Krebsvorsorge

Beitrag von Mikesch »

Ist ja kein Geheimnis...
Bei der Continentalen heißt der EBT/50, Restkostenversicherung für die Beihilfe oder so...

Keine Ahnung, wo Du versichert bist. Meiner Erfahrung nach erhälst Du bei den Vertretern eh keine sinnvollen Antworten oder Service. Die wollen alle nur abschließen, nur damit verdienen die Geld.
Ausnahme bildet hier nur die HUK, da sie ein festes Gehalt bekommen.
Schreib Deine Versicherung einfach an, dann bekommst Du eine Antwort, auf die Du dich verlassen kannst. Wer weiß, vllt. gibt es ja wirklich keinen solchen Tarif mehr, das wäre schön blöd, denn da kann sich ja wirklich so einiges zusammenläppern.
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