Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

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a.no-nym
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von a.no-nym »

sdh1807 hat geschrieben: 30. Jan 2017, 08:31 Gleichbehandlung?
Interessant, dass man mit dem Argument nur kommt wenn man etwas will.
Ich habe 41 Stunden die Woche zu arbeiten. Wie hoch ist eure Az noch mal?
Das geht am Thema vorbei - deshalb würde ich es begrüßen, wenn sich der Vergleich Beamte/Angestellte in einen eigenen Thread auslagern ließe! (Beispiel: Wenn es in einer Diskussion um die Attraktivität von Männern mit und ohne Bart geht, käme doch (hoffentlich) auch niemand auf die Idee, einen Diskussionsbeitrag über den Haarausfall bei seiner Schwiegermutter zu verfassen?)

Hier geht es ausschließlich um Gleichbehandlung von bzw. Unterschiede zwischen Telekom-Beamten und anderen Bundesbeamten. Dazu gibt es klare, gesetzliche Regelungen, an denen Vergleiche bezüglich der Angestellten nichts ändern.

Und wenn ich mich recht entsinne, heißt das "Dings", über das wir hier reden, "Regelaufstieg" und nicht "Bedarfsaufstieg" (oder hab ich da was falsch in Erinnerung?). Möglicherweise resultiert dieser "fehlende Bedarf" ja genau daraus, dass die Telekom systematisch dafür sorgt, dass "kein Bedarf da ist" - weil sie diesen nämlich auf andere Weise deckt (weil das viel kostengünstiger ist)...

sdh1807 hat geschrieben: 30. Jan 2017, 08:31 Jetzt einen Anspruch auf Aufstieg ableiten wollen kann nicht richtig sein.
Diesen Anspruch müssen die Beamten nicht "ableiten" - der ist gesetzlich verbrieft!

Zurück zum Thema:

Hat jemand Zugriff auf Informationen darüber, wie lange das schon so geht, dass der Aufstieg alljährlich unter Hinweis auf die Personalsituation ausfällt?
noexite1
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von noexite1 »

Hier ein Auszug eines Textes aus dem Telekom-Intranet (Gefühlt ist dieser Zustand schon seit 2009):


Angesichts der personalwirtschaftlichen Situation bei der Deutschen Telekom ist die Entscheidung gefallen, für die Kalenderjahre 2016 bis 2020 keinen beamtenrechtlichen Wechsel in eine höhere Laufbahn anzubieten. Die Entscheidung betrifft alle Maßnahmen des vertikalen Wechsels vom „klassischen“ Aufstieg bis zum Laufbahnwechsel durch Anerkennung geeigneter Hochschulabschlüsse.Das Angebot solcher Maßnahmen ist immer davon abhängig, ob dafür ein betriebliches Bedürfnis besteht. Angesichts der nach wie vor zu verzeichnenden Personalüberhänge sowie des weiter erforderlichen Personalumbaus können solche Maßnahmen derzeit nicht sachlich begründet werden.Zudem sind Arbeitsposten, die ggf. für beamtenrechtliche Aufstiege geeignet wären und ausgeschrieben werden könnten, vorrangig zur amtsangemessenen Unterbringung rationalisierungsbetroffener bzw. vorübergehend unterwertig eingesetzter Beamtinnen und Beamten zu nutzen.
Torquemada
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von Torquemada »

noexite1 hat geschrieben: 30. Jan 2017, 12:27 Hier ein Auszug eines Textes aus dem Telekom-Intranet (Gefühlt ist dieser Zustand schon seit 2009):


Zudem sind Arbeitsposten, die ggf. für beamtenrechtliche Aufstiege geeignet wären und ausgeschrieben werden könnten, vorrangig zur amtsangemessenen Unterbringung rationalisierungsbetroffener bzw. vorübergehend unterwertig eingesetzter Beamtinnen und Beamten zu nutzen.
Das ist doch der entscheidende Punkt. Solange viele Beamte des gehobenen Dienstes (CF und Cft) gar keine wirkliche amtsangemessene Beschäftigung haben, kann doch keine B-Beamter einen Aufstieg machen.
Nachdenken bitte.
a.no-nym
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von a.no-nym »

noexite1 hat geschrieben: 30. Jan 2017, 12:27 Hier ein Auszug eines Textes aus dem Telekom-Intranet (Gefühlt ist dieser Zustand schon seit 2009):
Dankeschön - das hilft doch schon mal weiter :-) Wäre natürlich schön, wenn sich der Beleg für den "gefühlten Zustand" (also alles vor 2016) auch noch irgendwo ausgraben ließe. Aber auch so reicht das m.E. schon für eine Anfrage beim/Eingabe an das Finanzministerium als ersten Schritt.
Torquemada hat geschrieben: 30. Jan 2017, 12:38 Das ist doch der entscheidende Punkt. Solange viele Beamte des gehobenen Dienstes (CF und Cft) gar keine wirkliche amtsangemessene Beschäftigung haben, kann doch keine B-Beamter einen Aufstieg machen.
Ich könnte mir vorstellen, dass ein Gericht das viel abstrakter betrachtet. Da interessiert doch normalerweise erstmal geltendes Recht - und die Frage, ob dieses eingehalten wird oder nicht. Die tatsächliche Situation dürfte bei der Rechtsgüterabwägung in den Hintergrund treten bzw. sollte da zumindest die Frage Beachtung finden, ob es allein am Personalüberhang liegt oder ob die Ursache für den fehlenden Bedarf nicht auch und gerade im Einsatz von In-Sich-Beurlaubten usw. zu suchen ist und also hausgemacht wäre?
Torquemada hat geschrieben: 30. Jan 2017, 12:38 Nachdenken bitte.
Genau das tun wir doch gerade - - - gemeinsam ;)
sdh1807
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von sdh1807 »

a.no-nym hat geschrieben: 30. Jan 2017, 11:54 Das geht am Thema vorbei - deshalb würde ich es begrüßen, wenn sich der Vergleich Beamte/Angestellte in einen eigenen Thread auslagern ließe!
Von Angestellten war in meinem Post nie die Rede, ich habe einen Bundesbeamten (nämlich mich) mit einem T-Beamten verglichen.
a.no-nym hat geschrieben: 30. Jan 2017, 11:54 Diesen Anspruch müssen die Beamten nicht "ableiten" - der ist gesetzlich verbrieft!
Na das würde ich doch gern mal sehen, wo gesetzlich verbrieft ist das ein Beamter (der sich seinerzeit auf eine Stelle im mittleren Dienst beworben hat) auf Grund seiner einseitigen Entscheidung einen Aufstieg machen kann.
a.no-nym
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von a.no-nym »

sdh1807 hat geschrieben: 30. Jan 2017, 16:11 Von Angestellten war in meinem Post nie die Rede, ich habe einen Bundesbeamten (nämlich mich) mit einem T-Beamten verglichen.
In diesem Fall nehme ich alles zurück und bitte um Entschuldigung!
sdh1807 hat geschrieben: 30. Jan 2017, 16:11 Na das würde ich doch gern mal sehen, wo gesetzlich verbrieft ist das ein Beamter (der sich seinerzeit auf eine Stelle im mittleren Dienst beworben hat) auf Grund seiner einseitigen Entscheidung einen Aufstieg machen kann.
Dieser Fall ist ganz sicher nirgends verbrieft - und das habe ich auch nicht behauptet. (Die generellen Regelungen ergeben sich, soweit ich das in Erinnerung habe, aus dem Bundesbeamtengesetz in Verbindung mit den jeweiligen Laufbahnverordnungen?)

Es geht hier - zumindest habe ich das so verstanden - ja nicht um den Rechtsanspruch eines Einzelnen auf einen Aufstieg in die nächst höhere Laufbahn. Vielmehr geht es um die Frage, ob es eine Benachteiligung der Telekom-Beamten darstellt, wenn der Aufstieg für diese generell/jahrelang (ungeachtet des konkreten Einzelfalls!) gar nicht (sprich: für niemanden) mehr angeboten wird. Gerade in diesem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen, wie sich das bei anderen Bundesbeamten verhält. Gibt es dort noch den (früher mal so genannten) Regelaufstieg mit regelmäßigen Auswahlverfahren usw.? Oder ist der dort auch de facto abgeschafft?
sdh1807
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von sdh1807 »

In den Bundesbehörden in denen ich bisher Dienst leisten durfte werden Aufstiege explizit ausgeschrieben, je nach Bedarf zur Förderung leistungsstarker Beamter.
a.no-nym
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von a.no-nym »

sdh1807 hat geschrieben: 30. Jan 2017, 16:31 In den Bundesbehörden in denen ich bisher Dienst leisten durfte werden Aufstiege explizit ausgeschrieben, je nach Bedarf zur Förderung leistungsstarker Beamter.
Und genau das scheint ja bei der Telekom dauerhaft zu unterbleiben...

Ein interessantes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts http://www.bverwg.de/entscheidungen/ent ... U2C71.10.0 habe ich gefunden - ich denke, der Fall (auch wenn es natürlich nur ein Einzelfall ist) zeigt ganz gut, welche Mechanismen im Unternehmen wirken und warum "kein Bedarf" an Aufsteigern da ist...
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von noexite1 »

Das Urteil ist wirklich sehr interessant und passt zu unserer Diskussion.
Zu dem Punkt:
"Das ist doch der entscheidende Punkt. Solange viele Beamte des gehobenen Dienstes (CF und Cft) gar keine wirkliche amtsangemessene Beschäftigung haben, kann doch keine B-Beamter einen Aufstieg machen. "

Wie kommt es dann das in dem Bereich in dem ich arbeite mehr als 500 Insichbeurlaubungen vorhanden sind? Ist doch komisch, dass es keine Stellen für CFT´ler gibt??
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von noexite1 »

...und hier noch ein Auszug aus der Bundeslaufbahnverordnung:

(1) Besitzen Bewerberinnen oder Bewerber die für die entsprechende Laufbahn vorgeschriebene Vorbildung, erkennt die zuständige oberste Dienstbehörde die Laufbahnbefähigung an. Sie kann diese Befugnis auf andere Behörden übertragen.

(2) Haben Bewerberinnen oder Bewerber die erforderliche Befähigung durch Lebens- und Berufserfahrung erworben, erkennt der Bundespersonalausschuss oder ein von ihm zu bestimmender unabhängiger Ausschuss die Laufbahnbefähigung an.

(3) Im Anschluss an das Anerkennungsverfahren nach Absatz 1 oder 2 teilt die zuständige oberste Dienstbehörde der Bewerberin oder dem Bewerber die Feststellung der Laufbahnbefähigung schriftlich mit. Sie kann diese Befugnis auf andere Behörden übertragen. Die Laufbahn und das Datum des Befähigungserwerbs sind in der Mitteilung zu bezeichnen.
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von noexite1 »

Aber die Telekom kann es sich doch nicht so einfach machen und hunderte Posten einfach so insichbeurlaubt zu besetzen und andererseits sagen wir brauchen keine höheren Posten??? Ist doch ein Wiederspruch oder?

Ich schätze es hat was mit Kosten und Aufwand zu tun: Ausschreibung bedeutet es beschäftigen sich HR Kollegen mit dem Thema und wenn die Posten besetzt werden sind höhere Kosten da. Die die Telekom tragen muss.
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von Torquemada »

dibedupp hat geschrieben: 17. Mär 2017, 11:53 Auch der Insichbeurlaubte hat sich im Rahmen einer Ausschreibung auf den höherwertigen Posten beworben.
Selten so einen Quatsch gehört. Bei der Telekom wurden Tausende Beamte insichbeurlaubt ohne anderen die Chance auf diese Arbeitsplätze zu geben.
Kann sein, dass du eine der wenigen Ausnahmen bist.
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von Torquemada »

dibedupp hat geschrieben: 17. Mär 2017, 16:23 Kannst du diese Aussage auch belegen?
Dann lege du mir bitte alle korrekten, bundesweiten Ausschreibungen des C-Dienstes zwischen 2004 und 2016 vor.....
Da lachen doch die Hühnchen. Schade, dass das selige Bundesfreiwild aus seiner damaligen Vivento-Betriebsratserfahrung dir hier nicht reinen Wein einschenken kann.
Es musste doch verhindert werden, dass sich Ingenieure aus Vivento heraus auf normale C-Posten bewerben konnten, die für insichbeurlaubte Kräfte da waren.
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von a.no-nym »

dibedupp hat geschrieben: 17. Mär 2017, 18:39 Also keine Belege sondern nur eigene Meinung und Hörensagen. Wie immer.
Hm... Aber das bloße Fehlen von Belegen sagt ja noch nichts darüber aus, ob das Problem nun existiert oder nicht. Könnte ja auch sein, dass es Mechanismen gibt, die verhindern, dass überhaupt Belege entstehen oder verhindern, dass belegbare Tatsachen nach außen dringen? Die Erkenntnis, dass die Erde keine Scheibe ist, hat ja auch mal als Beobachtung angefangen... Hast Du denn Deinerseits Belege dafür, dass die Wahrnehmung der anderen nicht richtig sein kann?
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Re: Warum gibt es keinen Aufstieg mehr?

Beitrag von Aubacke »

Ich habe mich immer bewerben müssen. Es gab auch Bewerber aus der höheren Laufbahn, die es nicht geschafft haben (AC-Verfahren, Vorstellungsgespräch). In mehreren Bereichen war es so. Egal ob beurlaubt oder insich beurlaubt. Also bitte nicht einfach etwas daher reden.
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