Die Renten- Pensionslüge

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Mikesch
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Die Renten- Pensionslüge

Beitrag von Mikesch »

Ok, wenn Ihr meint, es würde hier zu wenig geschrieben, dann los, ich zieh vom Leder :wink:

Ist klar, immer weniger Menschen arbeiten, also wird der Etat für die zu unterhaltenen immer kleiner.
Das System:
Die Arbeitenden kommen für den Unterhalt der Nichtarbeitenden auf.
Das war bei der Erfindung des Systems vielleicht noch ok, aber das System beruht auf einem Schneeballsystem.
Seit dem Pillenknick 1967 funzt das aber nicht mehr, abgesehen davon, dass Schneeballsysteme eigentlich illegal sind :?

Die eingezahlten Gelder müssten angelegt werden, dann könnten daraus auch die Renten finanziert werden. Hätte ich 250 Euronen seit Anbeginn meiner Arbeitstätigkeit angelegt, hätte ich mich nach 35 Jahren zur Ruhe setzen können!
Da will man mir weiss machen, dass ich mich vermehren soll, papperlapapp ist das, ich würde nur Arbeitslose produzieren!

Es gibt nur einen bestimmten Umfang an Arbeit, den gilt es zu verteilen.
Dazu kommt noch der Erwerb der ehemaligen DDR oder die Nachkommen der Leute, die im 18`ten Jahrhundert Deutschland verlassen hatten.
Die Spätaussiedler hatten eine ungünstige Alters- und Ausbildungsstruktur, auch bei den Neubürgern galt es erst mal Strukturelle Probleme zu lösen. *)
Wer soll das Bezahlen, welche Volkswirtschaft kann das auffangen?

Nun soll ich bis 67 arbeiten, ist doch Blödsinn!
Den Maurer, Fliesenleger usw. möchte ich sehen, der mit Lebensalter >50 überhaupt noch in der Lage ist zu arbeiten.
Selbst wenn Oldman noch in der Lage ist zu arbeiten, vielleicht sogar hoch qualifiziert, wer will ihn denn noch haben?

Da kaum jemand so lange arbeiten wird, ist das nichts anderes als eine Rentenkürzung. Da die Macher wahrscheinlich nicht blöde sind, wissen die das ganz genau und das verärgert mich noch mehr, denn die halten uns für ausgemacht blöde :evil:

Da Arbeit immer weniger, die Produktivität (insbesondere durch Entlassungsproduktivität) aber steigt, können die Rentenleistungen nur aus dieser Produktivität geleistet werden.
Hier stösst man aber auf Ideologien und Lobbysten, wird wohl nichts werden. Die Chance für einen Umbau hat man mit dem Verprassen der UMTS-Milliarden IMHO eh vertan.

*) Nicht, dass man versucht, mich in eine bestimmte Ecke zu drängen, mir es geht nur um den Fakt :!:
Ich persönlich bin froh darüber, dass wir wieder ein wiedervereinigtes Land sind, auch habe ich Spätaussiedler als Freunde!
Zuletzt geändert von Mikesch am 25. Feb 2006, 18:12, insgesamt 1-mal geändert.
enjoylive
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Beitrag von enjoylive »

Zu deinem Beitrag möchte ich eine Anmerkung machen, die, meine ich, nötig ist. Deine Darstellung trift den Nagel auf dem Kopf - aber: die ehemaligen DDR-Menschen haben so lange sie in diesem System gearbeitet haben, genau so Beiträge für ihre Rente einzahlen müssen. Nur erhebt sich jetzt die Frage, was damals mit diesen Beitragsmilliarden passiert ist. Offenbar sind sie nicht in die Rentenkasse der BRD geflossen.
Diese Leute kamen also nicht als Bettler ins gelobte Land.
Das Problem der sog. Spätaussiedler ist ein ganz anderes. Das hier zu erörtern wäre ich bereit, ist aber sicher nichts für dieses Forum.
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

enjoylive hat geschrieben:Zu deinem Beitrag möchte ich eine Anmerkung machen, ....
Das ist richtig, ausserdem widerspreche ich meiner eigenen Logik :wink:
Da es sich um ein Schneballsystem handelt, ist es unerheblich, ob gezahlt wurde oder nicht.
Die Tage hatte ich irgendwo etwas gehört, das Geld sei in irgendwelche Kassen geflossen, nur nicht dort hin, wo es hin gehörte.
enjoylive
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Beitrag von enjoylive »

Also, wie jeder weiß - der Fisch fängt am Kopf an zu stinken.
Wie leicht sich Gruppierungen in einer zerfallenden Gesellschaft aufeinanderhetzen lassen, es ist grandios, dies zu beobachten. Obwohl alle die gleichen Interessen haben. Sie merken es bloß nicht mehr und so soll es auch sein, denn nur wer teilt, kann gut herrschen. Ein Sch***laden !
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Archer

Beitrag von Archer »

laut dem ard-ratgeber-geld, werden die beiträge, welche monatlich eingezahlt werden, ebenso monatlich an die rentner wieder ausbezahlt. da die beiträge die auszuzahlenden renten nicht decken, muss monatlich vom staat ein zuschuss fliessen. dieser wird von jahr zu jahr höher, da die differenz zwischen beitrag und rente immer größer wird.

laut der ard, sind also die rentenbeiträge von west- und mitteldeutschen nicht irgendwo versickert, sondern sind ausgezahlt worden.

ich will hier die von einigen gewählte demokratische diktatur nicht in schutz nehmen. ich schreibe hier nur, was von der linientreuen ard berichtet wird.
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

Archer hat geschrieben:laut dem ard-ratgeber-geld, werden die beiträge, welche monatlich eingezahlt werden, ebenso monatlich an die rentner wieder ausbezahlt.
Genau das ist das Schneeballprinzip...
Das funzt nur, wenn es genügend Einzahler gibt.
Da die Einzahler zurück gehen, steht das System vor dem Kollaps, beschleunigt durch eine Entlassungsproduktivität.

Ich erwähnte ja bereits, dass meine Einlassung bezüglich Einzahlen falsch war.
Was aber richtig ist, dass durch das Einverleiben von Nichtzahlern und durch die demagogische Entwicklund das Verhältnis zwischen Zahlern und Empfängern gestört ist.

Wir haben ca. >80 Millionen Einwohner, davon arbeiten gerade mal ca. 35 Millionen.
Diese 35 Millionen kommen für den Unterhalt der restlichen Einwohner auf.
Sei es unmittelbar bei Kindern oder mittelbar durch Sozialabgaben für Sozialhilfe, Renten usw.
Darum müssen die Sozialabgaben über die Produktivität der Unternehmen finanziert werden.
Kürzung der Bruttogehälter um jegliche Sozialbgaben, gleichzeitig Umsatzabhängige Leistungen der Unternehmen in den Sozialtopf.
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Zöllner
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Rente und Pension

Beitrag von Zöllner »

Tja, der Fehler begann schon in den sechziger Jahren, damals gab es
den sogeannten Julius-Turm, benannt nach dem damaligen Minister.
Es war ein Riesenvermögen eingezahlter Rentenbeträge vorhanden,
begierig schauten die Politiker auf dieses Geld: So kam man dann auf die
Idee, das Geld herauszunehmen und dafür Schuldscheine des Bundes zu hinterlegen. Diese Schuldscheine kann man noch heute kaufen: Rentenschuldverschreibungen des Bundes. Die Rendite dafür sind natürlich wieder Zinsen, die der Bund zu zahlen hat.
Ein toller Kreislauf, und der damalige Ministerpräsident Strauß zog im Bundestag schwer dagegen zu Felde, (war zufällig damals als Zuhörer im Bundestag) um es anschliessend als Minister für Finanzen aber nicht wieder rückgängig zu machen.
Genauso läuft es heute noch mit den Rückstellungen, die aus der 0,2 Prozent Kürzung der Gehaltserhöhungen der Beamten gebildet werden sollen: Der Finanzminster Waigel hat damals angeordnet, dass dafür ebenfalls nur Schuldscheine an die Banken verkauft werden--- mit anderen Worten: Es wurde nur ein neues Schuldenkonto eröffnet, Rücklagen??? dass ich nicht lache, eher .... :mrgreen:
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(Jean jacques Rousseau)
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Beitrag von staatsdiener_no_1 »

Hallo Mikesch,

im Grundsatz kann man Dir nur zustimmen, eine Anmerkung hätte ich noch:
Wir Beamte beziehen beim Eintritt in die Pension ein steuerfinanziertes mtl. 'Salär'; wer hierfür aufkommt, ist auch klar: der Steuerzahler!
Es krankt gewaltig im Staate - Nicht-Beamte sollen idealerweise ihr ganzes Arbeitsleben in die Rentenkasse einzahlen, Beamte brauchen hierfür keinen einzigen EURO aufbringen. Auch wenn ich jetzt Prügel beziehe, der Standard-Beamte hat einige finanzielle Vorteile, die der gemeine Arbeitnehmer eben nicht hat (private KV, gute Pension etc.), und das mit einer 'fast' planbaren Sicherheit.
Der gemeine Arbeitnehmer ist in der heutigen Zeit froh, bis zum Eintritt ins Rentenalter beschäftigt zu sein und eben nicht 10-15 Jahre als Portier o.ä. verbringen zu müssen.
Leider haben unsere Politiker die letzten 30 Jahre NICHTS dazugelernt, wir brauchen dringend REFORMEN - und keine punktuellen Anpassungen am kranken Gesamtsystem!

Nun, 2005 hat die Hammelherde Deutschland entschieden...
enjoylive
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Beitrag von enjoylive »

Nur mal kurz dazu:
die Beamten sind dazu da, den Staat zu stützen und damit der übrigen Bevölkerung zu dienen - Dienstleistung erbringen. Ob zum Schutz oder in einer Verwaltung. Als Gegenleistung bezahlen uns die Leute. Was ist daran ungerecht ? Man muß es nur richtig darstellen WOLLEN in der Öffentlichkeit. Schließlich sind die Beamten nicht zum Selbstzweck erfunden worden, vor über tausend Jahren.
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

Moin Nr.1
staatsdiener_no_1 hat geschrieben:Wir Beamte beziehen beim Eintritt in die Pension ein steuerfinanziertes mtl. 'Salär'; wer hierfür aufkommt, ist auch klar: der Steuerzahler!
Siehe Antwort von Enjoy...
Beamte brauchen hierfür einen einzigen EURO aufbringen.
Falsch, die Alimente sind entsprechend gekürzt. Daraus resultieren auch Abzüge bei der Steuer bezüglich Vorsorgeaufwendungen.
der Standard-Beamte hat einige finanzielle Vorteile, die der gemeine Arbeitnehmer eben nicht hat (private KV, gute Pension etc.)
Ach, ist mir neu!
Du beziehst Dein Wissen offentsichtlich aus einem Stand von vor über 15 Jahren, oder meinst, alle Beamten wären im gehobenen Dienst. Jau, dann gebe ich Dir Recht!
Aber nu?
Meine Pension ist nicht besser als ne Rente in der freien Witschaft.
Sollte ich (das ist beweisbar!) blöderweise mit 62 dienstunfähig Krank werden, bekomme ich nach 45 Dienstjahren 100 Euro mehr als ein HartzIV-Empfänger.
Meine Situation im Speziellen: Selbst wenn ich bis zum Schluss mache (48 DJ) und die Rente meiner Eheliebsten dazu rechne komme ich nach Abzug der KV auf 1500 netto Familieneinkommen.
Vergleichbar HartzIV: 311 + 270 = 580 Euro + Miete ca. 600 Euro entspricht 1180 Euro + warmer Hintern ca. 100 Euro enspricht 1280 Euro Gesamtleistung (Quelle: http://www.foerderland.de/293.0.html#c10615).
Da arbeite ich ein ganzes Leben und zum Schluss habe ich gerade mal 220 Euro mehr als jemand, der sein ganzes Leben in den Sessel gefurzt hat, geschweige davon, was ist, wenn mir jetzt nach > 35 DJ was zustösst.
Sorry, dass mir nun die Hutschnur hoch geht :twisted:
Private KV? Ich zahle jetzt schon mehr, als ich in der freien Wirtschaft zahlen müsste. Sollte dann meine mir allerliebste Arbeitslos werden, darf ich für sie mit bezahlen. Auch beweisbar, es wären fast 30% meines Netto-Einkommen nur für die KV weg.
Na herzlichen Glühstrumpf!
, und das mit einer 'fast' planbaren Sicherheit.
Bekommt bei mir eine ganz andere Bedeutung! Geplante Armut!

Als Beamter hat man nur noch einen Vorteil, der des sicheren Jobs, das ist aber auch alles.
wir brauchen dringend REFORMEN - und keine punktuellen Anpassungen am kranken Gesamtsystem!
Ein Punkt, wo ich Dir Recht gebe...

Guats Nächtla,
Mikesch
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Odindissa
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Beitrag von Odindissa »

Hallo,
hier ist ein Link mit dem man sich jetzt schon mal seine Pension ausrechnen lassen kann:

www.vdata.de

Im linken Auswahlmenü auf "Online-Rechner" gehen und seine Daten eingeben. Fertig!
Wer denkt, ein Volksvertreter vertritt das Volk der denkt auch dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
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