Motivation

Zollforum: Forum für Themen aus dem Bereich Zoll

Moderator: Moderatoren

zolltrottel
Beiträge: 541
Registriert: 10. Dez 2007, 18:37
Behörde:

Motivation

Beitrag von zolltrottel »

Hallo, wir sind ein kleines Zollamt in SH. Ich stelle seit Jahren fest, dass die Motivation immer schlechter wird und gegen null tendiert. Wie ist es bei Euch denn so?
Binö
Beiträge: 639
Registriert: 2. Aug 2007, 07:27
Behörde:

Motivation:

Beitrag von Binö »

@Zolltrottel

Ich hab auch schon schlimmeres erlebt, aber frag mal den Zollwolf!
Ich für meine Person kann nun nicht mehr klagen, da wir m.D. am Amt wissen was wir Wert sind! Ohne Uns wäre der g.D. einer von vielen, so ist er unser Vorsteher! 8)
Benutzeravatar
Ossikind
Beiträge: 497
Registriert: 12. Dez 2007, 17:15
Behörde:

Beitrag von Ossikind »

Scheiss auf Motivation, sorry, denke aber schon seid Jahren so.
Alles schön lustig nehmen und immer ironisch und lustig das ganze Zolldasein erleben, finde da fährt man am besten.
Immerhin haben wir noch ein paar Jährchen abzureissen. :roll:
Weil eins kommt regelmässig, die Kohle auf dem Konto ..... :lol:
Benutzeravatar
Früchtchen
Beiträge: 97
Registriert: 3. Okt 2008, 13:29
Behörde:

Beitrag von Früchtchen »

@zolltrottel
Ist bei uns genauso. Ursachen sind divers.
Keine faire Leistungsbewertung, keine Aussicht auf Beförderung, zu viel bzw. zu wenig Arbeit, Chaos durchs Feinkonzept, fehlendes Vertrauen in Vorgesetzte und ihre Entscheidungen (sei es bei Prämien oder auch nur beim Personaleinsatz), Blaumacher auf Erfolgskurs, etc. die Liste ist lang.
Und die Menschen untereinander ...
Jeder versucht mit dem A... an die Wand zu kommen, sich zu profilieren und vorwärts zu kommen, teilweise auch auf Kosten der Kollegen oder mit Schleimerei (mit guter Arbeit alleine kommt man ja auf keinen grünen Zweig).
Natürlich sind nicht alle die totalen Kollegenschweine, aber es gibt auch keinen Zusammenhalt mehr.
Beispiel gefällig? Eine Kollegin, die seit über 10 Jahren in dem Bereich gearbeitet hat ist nach langer Krankheit gestorben. Es hat sich freiwillig niemand gefunden im ganzen HZA (!), um als Vertreter des Sachgebietes oder des HZA an der Beerdigung teilzunehmen. Zwei Kollegen sind privat hingefahren und haben die Schwerbeschädigtenbeauftragte überreden können, zum Schein den offiziellen Part zu übernehmen.
Wenn sowas möglich ist, muß man über den Rest wohl nicht mehr viele Worte verlieren.
:cry:
ZS-forever
Beiträge: 139
Registriert: 27. Nov 2005, 15:02
Behörde:

Beitrag von ZS-forever »

Hallo Zolltrottel,

ich habe mein Zollamt geliebt. Ich wollte nie wo anders hin.....

Nach einer Zusammenlegung fing es an, der Vorsteher liebte seine Schäfchen und wir, waren die "Arbeitstiere". Jeder schöne Nebenposten wurde an seine Lieblinge vergeben und andere blieben auf der Strecke. Leider gibt es dann immer ein paar Schleimer, die gute Beurteilungen und auch noch die Leistungsprämie kassieren, da haste irgendwann keinen Bock mehr. Langeweile Mobbing ist an der Tagesordnung weil die Arbeit ja immer weniger wird.

Ich habe mich einfach weg beworben. Jetzt bin ich glücklich. Ich habe viel Arbeit, meine Chef sehe ich ein mal im Jahr und bin frei in meiner Tagesstruktur.

Ade schönes Zollamt, aber du wirst leider sterben...

LG Zs-forever
Benutzeravatar
Ossikind
Beiträge: 497
Registriert: 12. Dez 2007, 17:15
Behörde:

Beitrag von Ossikind »

Früchtchen hat geschrieben: Eine Kollegin, die seit über 10 Jahren in dem Bereich gearbeitet hat ist nach langer Krankheit gestorben. Es hat sich freiwillig niemand gefunden im ganzen HZA (!), um als Vertreter des Sachgebietes oder des HZA an der Beerdigung teilzunehmen. Zwei Kollegen sind privat hingefahren und haben die Schwerbeschädigtenbeauftragte überreden können, zum Schein den offiziellen Part zu übernehmen.
Wenn sowas möglich ist, muß man über den Rest wohl nicht mehr viele Worte verlieren.
:cry:
Nicht mal der HZA-Vorsteher oder der A1 war anwesend ??
Also das gibbet bei uns nicht am HZA.
Es waren in den letzten 5 Jahren sage und schreibe 9 Beerdigungen und teilweise waren bis zu 20 Kollegen anwesend.....
(Wir sind ein sehr grosses HZA )
Benutzeravatar
Früchtchen
Beiträge: 97
Registriert: 3. Okt 2008, 13:29
Behörde:

Beitrag von Früchtchen »

@ossikind
...nichtmal der Vorsteher oder der A1, nicht der Sachgebietsleiter oder sein Vertreter, nicht die direkten, engsten Mitarbeiter, kein Personalrat.
Die Beerdigung war Samstag Nachmittag und jeder, den man bei so einer Beerdigung erwarten könnte, sollte oder muß, hatte keine Zeit, keine Lust oder privat was vor.
Gefahren sind dann wir zwei Freunde von ihr (aber eben nicht als Zoll-Vertreter, sondern als Feunde) und die Schwerbeschädigtenbeauftragte, die im Grunde garnichts damit zu tun hatte, es aber unmöglich fand, was da abging. Wir haben und vor der Familie der Verstorbenen in Grund und Boden geschämt, weil die nämlich richtig stolz drauf waren eine Zöllnerin in der Familie zu haben, eine studierte Frau, die ihren Weg macht.
Und die Familie versteht bis heute nicht, warum der Dienstherr bzw. die Kollegen und Vorgesetzten so wenig Anstand besitzen. Mir persönlich hat das die Augen geöffnet über den wahren Stellenwert des Menschen in dieser Verwaltung.
Benutzeravatar
leonsucher
Beiträge: 489
Registriert: 15. Aug 2006, 15:17
Behörde:

Beitrag von leonsucher »

Mich wundert bei dieser Verwaltung gar nichts mehr.

Teilweise ist man schon soweit, ganze Sachgebiete an HZÄ in Familienhand zu überführen......... :shock:

Da ist dann der Sachgebietsleiter der Ehemann der Vertreterin, natürlich ausdrücklich nicht im GVPL, da beide die Aufgaben nur vorrübergehend vertretungsweise wahrnehmen, bis die ( eigentlich bundesweit ausgeschriebenen ) Dienstposten für beide am Wohnort passend gemacht werden............ :roll:

Sehr motivierend......................... :?
Benutzeravatar
Früchtchen
Beiträge: 97
Registriert: 3. Okt 2008, 13:29
Behörde:

Beitrag von Früchtchen »

Hu ist so ein Ehe-Betrieb nicht verboten!!!
Spannend wird ja die Frage der Urlaubsvertretung oder die machen getrennt. Bei uns steppt schon der Bär, wenn ein Ehepaar oder eine offizielle Partnerschaft im gleichen Sachgebiet arbeitet. (Bei nicht offiziellen oder s. g. heimlichen Affären wird so getan, als wüßte keiner was, selbst wenn es stadtbekannt ist.)
Naja wenigstens habt ihr jetzt einen einheitlichen Führungsstil, denn er wird ja seiner Holden kaum wiedersprechen...oder sie ihm...oder so :wink:
Zollwolf1960
Beiträge: 497
Registriert: 1. Dez 2005, 10:23
Behörde:
Wohnort: Goch

Beitrag von Zollwolf1960 »

Hallo,

die Zusammenlegungen von Ämtern sind ein wahrer Segen gewesen. Mit Freuden sind die Kollegen integriert worden. Welch eine Wonne das gewesen ist, denn ich habe es selbst erlebt. Mit offenen Armen sind wir aufgenommen worden und Feste wurden gefeiert. Es hat so viel Spaß gegeben, dass das Gelächter auf den Gängen widerhallte und die Führungselite vor Begeisterung dem Grund der Freude nachging.

Es ist mir unbegreiflich, weshalb die Leitung des HZA dieser Beerdigung fern geblieben ist. Vermutlich ist da so viel zu tun im Amt, dass die Leitung weder ein noch aus gewusst hat, wann sie die Arbeit schaffen soll. Möglich ist ja auch, dass die Stelle der verstorbenen Kollegin dringenst ausgeschrieben werden musste. Es ist immer wieder das Gleiche, unsere Vorgesetzten reißen sich Beine aus, um uns etwas Gutes zu tun.

LG
Der öffentliche Dienst und der gesunde Menschenverstand schließen einander aus.

Man sollte sich die Gelassenheit eines Stuhles zulegen können, der muss auch mit jedem A.... klarkommen.
Binö
Beiträge: 639
Registriert: 2. Aug 2007, 07:27
Behörde:

Motivation

Beitrag von Binö »

@ Zollwolf
:shock:
Ich bin hier für den "Schwrzen Humor" zuständig! :twisted:
Benutzeravatar
Früchtchen
Beiträge: 97
Registriert: 3. Okt 2008, 13:29
Behörde:

Beitrag von Früchtchen »

Zollwolf1960 hat geschrieben: Es ist mir unbegreiflich, weshalb die Leitung des HZA dieser Beerdigung fern geblieben ist.
Mir auch. Und im Gegensatz zu dir fehlt mir die innere Größe, unserer Führungsriege ehrenhafte Gründe zu unterstellen.
Die haben sich für meinen Geschmack damals auf richtig hohem Niveau blamiert.
:twisted: :twisted: :twisted:
Binö
Beiträge: 639
Registriert: 2. Aug 2007, 07:27
Behörde:

Motivation:

Beitrag von Binö »

@Früchtchen

Ein Hinweis :!:
Die Antwort vom Zollwolf ist Sarkasmus vom Feinsten!

Er hat auch schon diverse Erfahrungen hinter sich gebracht, bei denen Mann auch Frau nur den Kopf schüttel kann!
zolltrottel
Beiträge: 541
Registriert: 10. Dez 2007, 18:37
Behörde:

Beitrag von zolltrottel »

vielen dank für eure bisherigen antworten. aber wie ist es bei euch mit den fehlzeiten sprich krank? sind diese wie bei uns auch in den höhe geschossen? irgendwie hab ich das gefühl, dass keinen mehr irgendwas interessiert....traurug traurig :cry:
Benutzeravatar
Früchtchen
Beiträge: 97
Registriert: 3. Okt 2008, 13:29
Behörde:

Beitrag von Früchtchen »

@binö: hab ich auch so aufgefaßt. :wink:

@Zolltrottel: es ist in Mode gekommen, bei den kleinsten Wehwehchen zuhause zu bleiben. Und wen soll es interessieren? Ob jemand krank IST oder nur so tut entzieht sich jeglicher Überprüfung und ist darüber hinaus auch tabu. Und oftmals ist ja die Führungsriege als erste beim Arzt.
Manche sind schlicht Weicheier, wo ein leichtes Kratzen im Hals schon reicht, um zum Arzt zu rennen und andere haben einfach keine Böcke, wieder andere sind richtig krank. Wer will das schon im Einzelfall zuordnen ohne Gefahr zu laufen, sich in die Nesseln zu setzen? Welcher Sachgebietsleiter oder Amtsleiter traut sich zu, ein ärztliches Attest anzuzweifeln? Da wünscht man lieber gute Besserung und schluckt die Zweifel runter.
Antworten