Steuerberaterprüfung - pro, contra, Tipps, Erfahrungen...

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MetteMarie
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Steuerberaterprüfung - pro, contra, Tipps, Erfahrungen...

Beitrag von MetteMarie »

Guten Abend liebe Zöllnerinnen und Zöllner :D

Seit einigen Jahren denke ich darüber nach, (einen Vorbereitungskurs und anschließend) die Steuerberaterprüfung zu machen. Ich erwarte mehr von meinem Beruf, als mir die Verwaltung geben kann und diese Unzufriedenheit wirkt sich immer mehr auch auf mein Privatleben aus.

Von der Steuerberaterprüfung bzw. von dem Vorbereitungskurs erhoffe ich mir zunächst die geistige Herausforderung, die mir mein Beruf nicht gibt/geben kann und ich bin bereit, die erforderliche Zeit dafür zu investieren. Allerdings frage ich mich, wie es dann für mich weitergehen soll, wenn ich die Prüfung bestehe? Wenn ich als Steuerberaterin arbeiten möchte, muss ich ja die Sicherheit des Beamtentums aufgeben. Andererseits möchte ich nicht so viel Zeit und vor allem Geld in ein "Hobby" investieren und danach weiterhin als Beamtin vor mich hindümpeln... Außerdem wird es ohne praktische Tätigkeit schwierig, steuerrechtlich auf dem Laufenden zu bleiben. Und ich frage mich auch, wer eine Steuerberaterin ohne Berufspraxis im Steuerberateralltag einstellen würde?!

Um mir ein Bild von dem Beruf des Steuerberaters machen zu können, wollte ich gerne ein (unentgeltliches) Praktikum machen. Nach Auskunft meiner Personalstelle ist dies aber nicht bzw. nur mit maximal acht Stunden pro Woche möglich. Das kommt mir zu wenig vor, um wirklich realistische Einblicke in das Berufsfeld zu bekommen und ich habe die Idee eines Praktikums nicht weiter verfolgt.

Alternativ zur sehr kostenintensiven Steuerberaterprüfung habe ich mich nach einem berufsbegleitenden Studium/Fernstudium umgesehen. Fachlich würde ich gerne im Bereich Steuern und Finanzwesen bleiben. Bisher habe ich noch keine Hochschule gefunden, die mich als zöllnerische Dipl. Finanzwirtin (FH) zum Master of Taxation zulässt. Ich müsste also zunächst einen mehrjährigen Bachelor machen und eigentlich habe ich keine Lust, nochmal "von vorne" anzufangen und drei Jahre ein Studium zu machen, nur damit ich DANN meinen Wunschmaster machen kann.

Meine neuste Idee ist, erstmal eine einjährige Weiterbildung zum Finanzbuchhalter zu machen. Dann könnte ich mich erstmal ein bisschen weiterbilden und mich an die Lernbelastung gewöhnen, ohne dafür gleich 10.000 Euro ausgeben zu müssen. Aber bin ich dafür nicht eigentlich schon überqualifiziert?

Nun erhoffe ich mir von euch Tipps und Ratschläge, vielleicht sogar eigene Erfahrungen und Gedanken?! :D

Vielen Dank schon mal im Voraus,
Mette

P.S: Ich bin übrigens Anfang 30, falls das von Interesse sein sollte.
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Alleinerziehende
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Re: Steuerberaterprüfung - pro, contra, Tipps, Erfahrungen...

Beitrag von Alleinerziehende »

Hallo Mette!
Ich war mal Steuerfachgehilfin und bin seit 17 Jahren Zollbeamtin im gehobenen Dienst. Aus meiner langjährigen Erfahrung als Steuerfachangestellte weiß ich, dass die Steuerberaterprüfung sehr schwer ist. So weit ich mich noch entsinne, liegt die Durchfallquote bei 2/3! Dies ist gewollt, um eine Steuerberaterflut einzudämmen.
Wenn du jetzt als nicht speziell auf das allgemeine Steuerwesen ausgebildete Beamtin die Steuerberaterprüfung machen möchtest, dann kann ich dir nur mehr als Glück wünschen! Meiner Meinung nach ist das ohne praktische Berufserfahrung kaum zu schaffen.
Ich persönlich würde meine sichere Beamtenstelle niemals wieder freiwillig aufgeben! So wie sich dein Post für mich anhört, möchtest du einerseits neue Herausforderungen annehmen, von denen du nicht weißt, ob du sie überhaupt bestehst oder leben kannst, andererseits deinen sicheren Beamtenstatus nicht aufgeben. Hm!?! Ja was denn nun?
Vielleicht solltest du dir darüber erst nochmal Gedanken machen!
Kollegiale Grüße!
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